Aline Sax - Grenzgänger

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1961 gelingt Julian eine dramatische Flucht in den Berliner Westen, kurz nachdem die Mauer geschlossen wurde. Er weiß, dass er dadurch auch seine Familie in Gefahr bringt und seiner Mutter das Herz bricht. Doch er kann nicht anders, denn Heike, seine große Liebe, lebt auf der anderen Seite der Mauer. 1977 gerät seine Nichte Marthe ins Stasi-Gefängnis, weil sie sich einer Gruppe frei denkender
Jugendlicher angeschlossen hat. 1989 erlebt deren Cousine Sybille die Befreiung von der DDR-Diktatur und die überwältigenden Ereignisse des Mauerfalls hautnah mit.
In diesem Buch verdichtet Aline Sax drei Schicksale einer Berliner Familie zu Chiffren der deutsch-deutschen Geschichte. Das Leben dieser Menschen wäre ganz anders verlaufen, wenn Berlin nicht gewaltsam geteilt worden wäre – durch eine Mauer, die ihnen nicht nur die Freiheit, sondern auch ihr Glück geraubt hat. – Eine «Familien-Saga» der anderen Art.

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»Keine Sorge, das ist mein Bruder«, sagte ich.

»Tut mir leid, dass ich verspätet bin.« Rolf wollte sich neben mich setzen.

»Warte, wir gehen besser woandershin.« Ich stand auf.

Hier unsere Flucht besprechen, mit Wolfgang Wichser in ein paar Metern Abstand, war undenkbar.

»Ich geh dann mal.« Auch das Mädchen erhob sich.

»Komm doch mit.«

Sie schüttelte den Kopf.

»Ich muss nach Hause, wirklich. Es ist schon spät, und ich muss morgen früh raus, arbeiten.« Sie nahm ihre Tasche. »Danke fürs Zuhören.«

Sie lächelte mich an, schien einen Moment zu überlegen, ob sie mir die Hand geben sollte, ließ es aber und ging zur Tür.

»Warte!« Ich rannte ihr nach.

Draußen packte ich sie am Arm. Als sie mich erschrocken ansah, ließ ich sie los.

»Wir wollen auch fliehen!«, stieß ich hervor. »Geh jetzt nicht weg, bitte!«

Mit großen Augen sah sie mich an, den Blick voller Zweifel.

»Vielleicht können wir einander ja helfen. Ich heiße Julian. Julian Niemöller.« Dass es riskant war, nach dieser Eröffnung meinen Namen zu nennen, war mir klar. Falls sie für die Stasi arbeitete, würde ich in Teufels Küche kommen. Aber falls nicht, sah sie darin vielleicht einen Vertrauensbeweis.

»Ich muss nach Hause.«

»Dann lass uns ein andermal weiterreden, ja?« Fast schon flehentlich sah ich sie an.

Sie überlegte einen Augenblick.

»Kennst du den Friedhof an der Boxhagener Straße?«, fragte sie.

Ich nickte. Wo die Boxhagener Straße war, wusste ich. Und den Friedhof würde ich schon finden.

»Kommenden Sonntag um sieben abends.«

»Gut, mein Bruder und ich werden da sein.«

»Aber jetzt … muss ich wirklich …«

»Ich sage keinem ein Wort, du kannst dich auf mich verlassen.« Sie lächelte mir flüchtig zu, dann ging sie davon.

»Was war das denn?« Rolf stand hinter mir.

Breit grinsend drehte ich mich um. »Wir haben eine Verabredung«, sagte ich. »Nächsten Sonntag um sieben auf dem Friedhof an der Boxhagener Straße. Dort erfahren wir mehr über den genialsten Fluchtplan aller Zeiten.«

Rolf machte eine skeptische Miene.

»Komm, wir gehen zu dir«, sagte ich. »Dann erzähle ich dir von dem Mädchen, das Heike ähnlich sieht, aber nicht Heike ist.«

VIERZEHN

Es war ein Tag zum Ersticken. Was das Wetter betraf und auch sonst. Der Himmel war verhangen, aber unter der Wolkendecke herrschte eine Schwüle, als könnte jede Minute ein Gewitter losbrechen. Mir war, als wäre nicht nur die Luft um mich herum, sondern auch mein Inneres elektrisch aufgeladen.

Heute waren wir mit dem blonden Mädchen auf dem Friedhof verabredet. Falls ihr zu trauen war, würde sie dort auf uns warten. Falls nicht, jemand von der Stasi.

Die Woche hatte sich zäh und langsam hingezogen, und heute wollte die Zeit überhaupt nicht vergehen. Im Gottesdienst am Vormittag hatte ich mich fortwährend umgesehen, nach Männern Ausschau gehalten, die mich eventuell verfolgten, weil etwas durchgesickert war. Aber da war niemand, weder in der Kirche noch auf dem Nachhauseweg. Irgendwie überstand ich das Mittagessen, zu dem Frau Schulze sich selbst eingeladen hatte, und zog mich dann in mein Zimmer zurück, um Schallplatten zu hören. Auf dem Bett liegend, ließ ich zur Musik sämtliche Erinnerungen an Heike vor meinem inneren Auge vorbeiziehen. Es kam mir vor, als hätten wir uns vor einer Ewigkeit das letzte Mal gesehen, und meine Sehnsucht nach ihr wurde so groß, dass die Brust schmerzte.

Kurz vor dem Abendessen kam Rolf, und Mutter freute sich so über den unerwarteten Besuch, dass außer ihr kaum jemand zu Wort kam. Sie redete ohne Punkt und Komma über alle möglichen Alltagsdinge. Was sie beim Bäcker gehört hatte … dass sie beim Fleischer eine geschlagene Stunde anstehen musste, dann aber tatsächlich Koteletts bekommen habe … dass die Tochter und der Schwiegersohn von Frau Katzenberg endlich Aussicht auf eine Wohnung hätten und deshalb nicht mehr lange mit dem Baby bei ihr wohnen müssten …

Wem wird sie all das erzählen, wenn wir beide nicht mehr da sind?, dachte ich unwillkürlich. Vater? Franziska? Frau Schulze? Ein Schuldgefühl wollte sich breitmachen, aber ich ließ es nicht zu. Mein Entschluss stand fest, es gab kein Zurück mehr.

Nach dem Essen zogen wir los. Mutter fragte überhaupt nicht, was wir vorhatten; wahrscheinlich glaubte sie, ihre Söhne gingen noch kurz auf ein Bier.

Draußen war es noch drückender als am Vormittag. Der Himmel war lila, und Böen trieben dicht am Boden erstes Herbstlaub durch die Straßen.

Beim Friedhof angekommen, öffnete Rolf das eiserne Gittertor. Es quietschte nicht, was es in einem Film sicherlich getan hätte. Und in einem Film wären wir natürlich verfolgt worden. Aber auch das war nicht der Fall; ich hatte mich auf dem Weg hierher immer wieder umgeblickt. Dennoch war mir unbehaglich zumute.

Der Friedhof machte einen gepflegten Eindruck. Auf den Grabplatten lag kein Laub herum, und auf vielen Gräbern standen frische Blumen oder brannten ewige Lichter. Eine Baumreihe schloss das Gelände zur Straße hin ab, sodass man nicht das Gefühl hatte, sich mitten in einer Großstadt zu befinden. Und es war ungewöhnlich still, nicht einmal Vogelgezwitscher war zu hören. Das blonde Mädchen saß auf einer Bank an einem Nebenweg. Mit einem etwa dreißigjährigen Mann in blauer Arbeitshose und einem schmuddeligen Pullover.

»Setzt euch.«

Wir ließen uns neben den beiden auf der Bank nieder.

»Das ist … Frank«, sagte das Mädchen. »Er ist hier bei uns zuständig. Für das … äh … Reisebüro.«

Der Mann musterte uns. »Ihr wollt also fliehen?« Seine Stimme war kühl, sachlich.

Rolf und ich nickten.

»Warum?«

Ein schneller Blick von Rolf.

Es war meine Idee gewesen, also war es nur recht und billig, wenn ich die Frage beantwortete. Ich schluckte kurz. Ob man diesem Frank trauen konnte? Dass er in Wirklichkeit nicht so hieß, war klar – das Zögern des Mädchens, bevor sie seinen Namen nannte, war mir nicht entgangen. Womöglich waren die beiden doch Spitzel und wollten uns aushorchen und verhaften lassen, sobald wir unsere Fluchtabsicht laut und deutlich geäußert hatten. Wieder schluckte ich, aber meine Kehle war und blieb trocken. Wenn es doch nur regnen würde … Andererseits – die beiden konnten sich ja auch nicht sicher sein, was uns betraf, und dachten vielleicht, wir wollten ihre Organisation infiltrieren und auffliegen lassen.

»Meine Freundin ist im Westen«, sagte ich schließlich heiser. Frank verzog keine Miene.

Dass ich mein Leben in Ostberlin als sinnlos und leer empfand, würde ihn wohl kaum interessieren, darum fuhr ich fort: »Ich habe in Westberlin gearbeitet und habe dort Freunde. Und, wie schon gesagt, meine Freundin. Ich lebe auf der falschen Seite der Mauer.«

»Und du meinst, auf der kapitalistischen Seite gefällt’s dir besser?«

Ich zuckte zusammen. Also doch …

Aber er grinste. »Kleiner Scherz, schon gut.« Dann wandte er sich an Rolf: »Und du?«

Rolf hatte sich inzwischen eine Zigarette angezündet, nahm einen Zug und blies den Rauch aus.

»Ich möchte Paris sehen. Und ich will meinen kleinen Bruder nicht allein gehen lassen. Der ist leichtsinnig und schlägt gern mal über die Stränge.«

An der Art, wie er den Glimmstängel hielt, merkte ich, dass seine Lässigkeit nur Schein war.

»Und wie habt ihr euch die Flucht vorgestellt?«, fragte Frank.

»Ich hab mir die Häuser an der Bernauer Straße angesehen«, sagte ich. »An der Ecke Ruppiner Straße war ein Kellerschacht zum Westen hin offen …«

»Aber jetzt ist da alles zugemauert«, ergänzte Rolf. »Und eine andere Möglichkeit haben wir noch nicht gefunden. Ich war mehrmals am Teltowkanal und an der Spree …«

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