Sabria David - Die Sehnsucht nach dem nächsten Klick

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Soziale Medien und digitale Technologien haben unser Leben binnen kurzer Zeit radikal verändert. Doch wie können wir diesen grundlegenden Wandel selbstbestimmt mitsteuern?
Sabria David prägt für diesen positiven und souveränen Umgang mit Smartphone & Co. den Begriff der Medienresilienz. Es geht darum, die Digitalisierung nicht als ein rein technisches Phänomen misszuverstehen, sondern die urmenschlichen Sehnsüchte und Ängste, die uns ins Netz ziehen, in den Blick zu nehmen. Denn so können wir auch die Frage beantworten, was wir tun können, um in einer digitalen Welt glücklich und erfüllt zu leben.

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Im Licht der Digitalisierung betrachtet gibt es also einige Aspekte der Bindungstheorie, die von besonderer Bedeutung sind:

1. Eine sichere Bindung besteht gerade dann, wenn beides souverän und mit innerer Sicherheit und Gelassenheit möglich ist: sowohl das Zulassen und Eingehen von emotionaler Verbundenheit als auch das Aushalten von Abwesenheit und Trennung von der Bindungsperson. Das Gelingen von Bindung liegt also im souveränen Wechsel von Verschmelzung und Abgrenzung.

Auf die Herausforderungen der Digitalisierung übertragen bedeutet dies: Mediensouveränität braucht ebenfalls den souveränen Wechsel zwischen Einlassen und Abgrenzung. Digitale Kompetenz bedeutet, eigenverantwortlich zwischen den Zuständen »On« und »Off« hin- und herwechseln zu können. Es bedeutet nicht, sich digitalen Medien gänzlich zu versagen, sondern sich ihnen gut wieder entziehen zu können. Eine sichere Bindung ist eine gute Voraussetzung dafür, dass einem diese gesunde und gute Mediennutzung gelingt.

2. Das Bindungssystem wird vor allem in unsicheren Situationen aktiviert. Die Studien zur »fremden Situation« zeigen, dass dies nicht nur bei Kindern, sondern auch noch im Erwachsenenalter der Fall ist. Erwachsene suchen in unsicheren Situationen und Zuständen ebenso die Nähe ihnen vertrauter Menschen.16 Das deckt sich mit den Ergebnissen der Vaillant-Studie, nach der gerade ein gutes Netzwerk an emotional nahen Verbindungen einen Menschen glücklich und resilient werden lässt.

Auf die Herausforderungen der Digitalisierung übertragen bedeutet dies: Grundlegende Umwälzungen, wie sie sich im Zuge der Digitalisierung und durch den digitalen Wandel vollziehen, markieren eine Zeit großer Veränderungen und Unsicherheiten, die mit einer gesellschaftlichen »fremden Situation« vergleichbar sind. In Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheiten suchen die Menschen Orientierung, Sicherheit, Bindung und Selbstversicherung. Wenn die gesellschaftliche Kohäsion in Krisenzeiten nicht stark genug ist, finden einfache und schnelle Lösungs- und Identitätsangebote populistischer Strömungen einen fruchtbaren Nährboden. Eine gute gesellschaftliche Bindung, Zusammengehörigkeit und Gemeinschaftlichkeit stärken hingegen eine Gesellschaft, sodass die Menschen auch in Zeiten starker Veränderung wie dem digitalen Wandel Ruhe und Zuversicht bewahren können und weniger anfällig für Beeinflussung sind.

3. Eine gute und sichere Bindung hängt direkt mit unserem Explorationsverhalten zusammen und hat positiven Einfluss auf unser Erkundungsverhalten. Je sicherer und verbundener wir uns fühlen, umso zuversichtlicher können wir mit ständigen Veränderungen und Reorganisationen umgehen.

Auf die Herausforderungen der Digitalisierung übertragen bedeutet dies: In Zeiten großer gesellschaftlicher Veränderungen und neuer Herausforderungen wie der Digitalisierung brauchen wir Mut, Neugierde, Experimentierfreude und Zuversicht, um neue Lösungen zu entwickeln und die anstehenden Transformationsprozesse bewältigen zu können. Wir brauchen Vertrauen, um uns aus unseren Komfortzonen der Vertrautheiten herauswagen zu können. Wir können sagen: Trost und Weltoffenheit gehören zusammen.

Medienresilienz als individuelle und gesellschaftliche Aufgabe

Zusammengefasst bedeutet das: Zwischen den Erkenntnissen der Bindungsforschung und dem, was ich Medienresilienz und souveräne Mediennutzung nenne, gibt es auffällige Parallelen. Auch eine souveräne Mediennutzung gelingt nur im reflektierten und selbstverantwortlichen Wechsel von beiden Zuständen: der Fähigkeit, sich einzulassen einerseits, und der Gabe, sich abgrenzen zu können andererseits. Sie gelingt nur durch selbstsicheres Beherrschen von »On« und »Off«. Wenn man sich diese beiden Zustände als Kippschalter im menschlichen Verhaltensrepertoire vorstellt, so ist es unsere Aufgabe, diesen zu trainieren. Dies gelingt nur in der Übung, zwischen den beiden Zuständen hin und her zu wechseln.

Den Gebrauch digitaler Medien rundweg abzulehnen oder zu verteufeln und jegliche Medien aus Kinderzimmern, Schulen, Arbeit und Gesellschaft zu verbannen, ist keine Lösung. Das verantwortliche Umschalten von »An« auf »Aus« und wieder zurück kann nur erlernt werden, wenn beide Zustände erlaubt und möglich sind und damit geübt und beherrscht werden können.17

Die Erkenntnisse lassen sich auch auf gesellschaftliche Zusammenhänge übertragen: Als Gesellschaft leben wir ebenfalls in einem Spannungsfeld, das durch die Globalisierung aus dem Lot gebracht worden ist, zwischen Entfremdung und Geborgenheitssehnsucht.

Wie also fangen wir gesellschaftlich die fortschreitende Entfremdung auf? Kann uns auch auf gesellschaftlicher Ebene eine gute Taktung von Entfremdung und Vertrautheit gelingen? Wäre das nicht ein weiteres Kriterium einer resilienten digitalen Gesellschaft?

Die zentralen Fähigkeiten und Kompetenzen, die wir für einen souveränen Umgang mit digitalen Medien, für ein selbstverantwortliches Handeln in einer digitalen Gesellschaft brauchen, werden uns durch eine gute und sichere Bindung zur Verfügung gestellt. Indem wir gesellschaftliche Verbindung und soziale Kohäsion fördern, bereiten wir die Gesellschaft gut auf die Herausforderungen des digitalen Wandels und der Globalisierung vor.

Die Digitalisierung ist dabei ein paradoxer Faktor. Eine digitale Infrastruktur ist zwar Treiber der Entfremdung, kann aber auch das Gefühl von Verbundenheit fördern. Die Verbindung zu anderen herzustellen, erfüllt uns mit Wärme – und mit einer »Hormondusche«, die unser soziales Bestreben belohnt. Das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin wird in zwischenmenschlich nahen Situationen ausgeschüttet, es beeinflusst die Geburt, das Zusammensein von Liebespartnern und allgemein soziale Interaktionen. Der amerikanische Neuroökonom Paul Zak18 bringt Oxytocin in Zusammenhang mit Moral, Vertrauen und Empathie. Sich umarmen, tanzen, anderen nahe sein – es gibt viele Möglichkeiten, sich mit Menschen zu verbinden, sagt er. Und soziale Medien sind offenbar eine davon. Er untersuchte Probanden, während sie aktiv in sozialen Medien waren, und stellte bei ihnen einen zweistelligen Anstieg von Oxytocin und den gleichzeitigen Abfall von Stresshormonen fest.19 Es ist das wohlige Gefühl, vertrauten Menschen nahe zu sein, das sich hier ausdrückt – und dazu können auch soziale Medien beitragen.

Allerdings ist mit der Nutzung von Twitter, WhatsApp und Facebook eine wohltuende »Hormondusche« keineswegs garantiert. Wenn die Probanden sich während der Untersuchung inmitten eines Shitstorms oder in den Tiefen von Schmäh- und Hasskommentaren befunden hätten, wäre das Studienergebnis sicher anders ausgefallen. Die dunklen und destruktiven Seiten des sozialen Miteinanders finden in sozialen Medien ebenso ihren Weg zum Gegenüber.

Die feine Waage zwischen Gut und Böse, zwischen Nähe und Distanz, zwischen einander fremd werden und einander nahkommen müssen wir Nutzer selbst herstellen. Das können wir nicht an die digitale Technik auslagern. Diese Aufgabe besteht auf beiden Ebenen und muss auf beiden Ebenen geleistet werden: Der Einzelne muss diese Waage halten können. Aber als Gesellschaft müssen wir das auch tun.

Kontakt und Bezug

Rosellasittiche pflegen sie, ebenso wie Komorenbuschsänger und Kaiserpinguine: Kontaktrufe sind im Tierreich weit verbreitet. Deutlich sind sie bei den jährlich vorbeiziehenden Kranichschwärmen zu hören. Auch zwischen der Füchsin und ihren spielenden Welpen werden sogenannte Stimmfühlungslaute getauscht. Unsere Verwandten, die Affen, stabilisieren mit Kontaktrufen das soziale Gefüge der Gruppe.

Die Kontaktrufe signalisieren: »Ich bin hier.« Zugleich steckt in dem Stimmfühlungsruf auch die Frage: »Wo bist du?« – und das Warten auf Antwort. Die Kontaktrufe dienen also zugleich der Selbstvergewisserung wie auch dem Halten und Wiederherstellen des Kontaktes zu anderen. Auf berührende und irritierend menschelnde Weise hat das Konrad Lorenz, der Altvater der klassischen Verhaltensforschung, in seinem Bericht über das »Gänsekind Martina« beschrieben, das in ihm seine Gänsemutter sah: »Martina empfing mich beglückt grüßend: Wiwiwiwiwiwi. Es wollte kein Ende nehmen vor Erleichterung darüber, daß sie nicht mehr bei Nacht und Nebel allein war.«20

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