Jules Verne - Die Jagd nach dem Meteor

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In der Stadt Whaston am rechten Ufer des Potomac im US-Bundesstaat Virginia treffen sich ein Mann und eine Frau jeweils zu Pferde vor dem Haus des Richters Proth und bitten um die Hochzeit. Der Richter traut Miss Acadia Walker und Mister Seth Stanfort. In derselben Stadt lebt der Hobby-Astronom Dean Forsyth mit seinem Neffen Francis Gordon und seiner Haushälterin Mitz. Gordon ist verliebt in Jenny Hudelson, der Tochter des Doktor Sydney Hudelson und dessen Frau.
Eines Tages entdeckt Forsyth mit seinem Assistenten Omikron einen neuen Meteor. Hudelson hat den Meteor jedoch ebenfalls entdeckt. Forsyth schreibt einen Brief über seine Entdeckung an den Direktor der Sternwarte in Pittsburg (Pennsylvania) und Hudelson einen Brief an den Direktor der Sternwarte in Cincinnati (Ohio). Durch die Presse verbreitet sich in der Bevölkerung die Angst vor dem Herabstürzen des Meteors auf die Erde. Forsyth und Hudelson streiten sich darüber, wer der Entdecker ist. Andere Astronomen entdecken, dass der Meteor aus purem Gold besteht.

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Jules Verne

Die Jagd nach dem Meteore

Inhaltsverzeichnis Jules Verne Jules Verne Die Jagd nach dem Meteore Die - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Jules Verne Jules Verne Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore Erstes Kapitel

Worin der Richter John Proth eine seiner angenehmsten Amtspflichten erfüllt, bevor er nach seinem Garten zurückkehrt.

Zweites Kapitel

Das den Leser in das Haus Dean Forsyths einführt und ihn in Verbindung mit dessen Neffen Francis Gordon und seiner Haushälterin Mitz bringt.

Drittes Kapitel

Worin von dem Doktor Sydney Hudelson, seiner Gattin Mrs. Flora Hudelson, sowie von Miß Jenny und Miß Loo, den beiden Töchtern der Genannten, die Rede ist.

Viertes Kapitel

Worin zwei Breife – ein an die Sternwarte in Pittsburg und ein an die Sternwarte von Cincinnati gerichteter – in die Akten über Feuerkugeln aufgenommen werden.

Fünftes Kapitel

Worin Mr. Dean Forsyth und der Doktor Sydney Hudelson trotz ihrer Bemühung etwas Weiteres über ihr Meteor doch nur aus den Tageszeitungen erfahren.

Sechstes Kapitel

Das einige mehr oder weniger phantastische Variationen über die Meteore im allgemeinen und über die Feuerkugel der Herren Forsyth und Sydney Hudelson im besondern enthält.

Siebentes Kapitel

Worin man Mrs. Hudelson wegen ihres Gatten sehr bekümmert sehen und hören wird, wie energisch die gute Mitz ihrem Herrn den Kopf zurechtsetzt.

Achtes Kapitel

Worin die Polemik in der Presse die Sachlage noch verschlimmert, und das mit einer ebenso bestimmten wie unerwarteten Erklärung endigt.

Neuntes Kapitel

Zehntes Kapitel

Worin Zephyrin Xirdal ein und dann noch ein neuer Gedanke kommt.

Elftes Kapitel

Worin Mr. Dean Forsyth und der Doktor Hudelson eine arge Erregung erfahren.

Zwölftes Kapitel

Worin man Mrs. Arcadia Stanfort ihrerseits und nicht ohne lebhafte Ungeduld warten sieht, und in dem Mr. John Proth sich für unzuständig erklärt.

Dreizehntes Kapitel

Worin man, wie es der Richter John Proth vermutet hatte, einen dritten und bald noch einen vierten Aspiranten auftauchen sieht.

Vierzehntes Kapitel

Worin die Witwe Thibaud, die sich unbedachterweise mit den größten Problemen der Himmelsmechanik beschäftigt, dem Bankier Robert Lecoeur schwere Sorgen verursacht.

Fünfzehntes Kapitel

Worin J. B. K. Lowenthal den Gewinner des großen Loses verkündet.

Sechzehntes Kapitel

Worin man eine Menge Neugierige die Gelegenheit benützen sieht, nach Grönland zu reisen, um dem Fall des wunderbaren Meteors beizuwohnen.

Siebzehntes Kapitel

Worin die wunderbare Feuerkugel und ein Passagier des »Mozik«, dieser mit einem Passagier des »Oregon« und jene mit der Erde zusammentreffen.

Achtzehntes Kapitel

Worin Herr von Schnack und seine zahlreichen Begleiter, um zur Feuerkugel zu gelangen, auch vor einem Einbruch nicht zurückschrecken.

Neunzehntes Kapitel

Worin Zephyrin Xirdal einen immer zunehmenden Widerwillen gegen die Fernerkugel empfindet und was daraus folgt.

Zwanzigstes Kapitel

Das man vielleicht mit Bedauern lesen wird, das seine Achtung vor der historischen Wahrheit den Verfasser aber so zu schreiben genötigt hat, wie es dereinst in den astronomischen Annalen verzeichnet stehen wird.

Einundzwanzigstes Kapitel

Das letzte Kapitel mit dem Epilog dieser Geschichte, worin der Richter John Proth das letzte Wort hat.

Impressum

Erstes Kapitel

Worin der Richter John Proth eine seiner angenehmsten Amtspflichten erfüllt, bevor er nach seinem Garten zurückkehrt.

Es liegt kein Grund dafür vor, den Lesern zu verheimlichen, daß die Stadt, in der diese seltsame Geschichte beginnt, in Virginien, in den Vereinigten Staaten von Amerika zu suchen ist.

Mit ihrer Erlaubnis wollen wir sie Whaston nennen und in den östlichen Teil des Staates ans rechte Ufer des Potomac verlegen. Wir halten es aber für nutzlos, die Koordinaten dieser Stadt genauer anzugeben, da man sie selbst auf den besten Landkarten der Union doch vergeblich suchen würde.

Am Vormittag des 12. März des... nun, eines gewissen Jahres konnten diejenigen Einwohner von Whaston, die zur rechten Zeit durch die Exeterstraße kamen, einen eleganten Herrn die Straße, die ziemlich starken Fall hat, langsam auf und ab reiten sehen, bis er schließlich auf dem fast im Mittelpunkte der Stadt gelegenen Konstitutionsplatze einmal stillhielt.

Der Reiter, ein Mann von reinstem Yankeetypus, der ja zuweilen auch eine originelle Vornehmheit verrät, konnte nicht älter als dreißig Jahre sein. Er war von übermittler Größe, von gutem, kraftstrotzendem Aussehen und hübscher Gestalt und hatte dunkle Haare sowie kastanienbraunen Bart, dessen Spitze sein Gesicht mit den sorgsam rasierten Lippen noch etwas verlängerte. Ein weiter Mantel bedeckte ihn bis zu den Beinen und lag ausgebreitet auf dem Rücken des Pferdes.

Er handhabte sein muntres, tänzelndes Tier mit ebensoviel Geschick wie Sicherheit. Alles an seiner Erscheinung wies auf einen tatkräftigen, entschlossenen und wohl der ersten Eingebung folgenden Mann hin. Sicherlich schwankte er niemals zwischen Wunsch und Befürchtung hin und her, wie das Sache eines zaudernden Charakters ist. Endlich hätte ein Beobachter wahrnehmen müssen, daß die natürliche Ungeduld des Mannes sich nur unvollkommen hinter einer äußerlichen Kälte verbarg.

Warum war nun wohl dieser Reiter hier in einer Stadt, wo keiner ihn kannte, keiner ihn vorher je gesehen hatte? Beschränkte er sich vielleicht darauf, sie nur zu durchqueren oder wollte er etwa einige Zeit hier verweilen? Ein Hotel aufzusuchen hätte er, im zweiten Falle, nur die Qual der Wahl gehabt, dafür war Whaston weit und breit bekannt. In keinem andern Zentrum der Vereinigten Staaten oder in andern Ländern könnte ein Reisender einen bessern Empfang, willigere Bedienung, vorzüglichere Verpflegung und tadelloseren Komfort, obendrein noch zu sehr mäßigem Preise finden. Es ist wirklich bedauerlich, daß die Landkarten die Lage einer mit solchen Vorzügen ausgestatteten Stadt nicht genau angeben.

Doch nein, jener Fremdling schien nicht die Absicht zu haben, sich in Whaston irgend länger aufzuhalten, und das einladende Lächeln der Hoteliers blieb auf ihn jedenfalls ohne Eindruck. Wie in Gedanken versunken und ganz unachtsam auf alles um sich her, folgte er der sich am Rande des Konstitutionsplatzes hinziehenden Straße, die ein umfängliches ebenes Terrain einschließt... ohne jede Ahnung, daß er hier die öffentliche Aufmerksamkeit erregte.

Und Gott weiß, wie stark sie erregt war, diese öffentliche Aufmerksamkeit! Seit dem Auftauchen des fremden Reiters wechselten schon Herr und Diener, an der Haustür stehend, ihre Gedanken über diesen aus.

»Von wo aus ist er denn hierher gekommen?

– Von der Exeterstraße her.

– Ja, woher aber von außerhalb?

– Er soll, wie man sagt, durch die Wilcox-Vorstadt hereingekommen sein.

– Er reitet nun aber schon eine halbe Stunde hier um den Platz herum.

– Ja; er wird wohl jemand erwarten.

– Wahrscheinlich, und offenbar mit einiger Ungeduld.

– Er sieht immer die Exeterstraße hinaus.

– Von da her wird man jedenfalls kommen.

– Was heißt das ›man‹?... ›Sie‹ oder ›er‹?

– Wahrlich... er hat ein hübsches, vornehmes Aussehen!

– Sie meinen also, es handle sich hier um ein Rendez-vous?

– Ja, um ein Rendez-vous, doch nicht in dem Sinne, wie Sie es verstehen.

– Woher wollen Sie das wissen?

– Sehr einfach, der Fremdling dort hat schon dreimal vor der Tür des Herrn John Proth Halt gemacht...

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