Rudolf Alexander Mayr - Lächeln gegen die Kälte

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Nachschauen, wie es den Menschen geht – unter diesem Motto könnte man die Geschichten aus dem Himalaya zusammenfassen, die der Innsbrucker Schriftsteller und ehemalige Extrembergsteiger Rudolf Alexander (Rudi) Mayr in diesem Buch erzählt. Die welthöchsten Gipfel spannen dabei den weiten Raum auf, in dem wir Menschen begegnen, deren Leben von diesen Bergen bestimmt wird: Nepalesen, Sherpa, Hunza und Tibeter, die nicht nur in den Bergen leben, sondern auch von den Bergen – und von denen, die dorthin reisen, um eine Gegenwelt zu ihrem Alltag zu suchen.
Es sind zeitlose, atmosphärisch dichte Momentaufnahmen, teils mit leiser Lakonie, teils mit warmer, melancholisch gefärbter Empathie erzählt, die persönliche Schicksale widerspiegeln, die Besonderheiten von Land und Leuten erleben lassen und, gerade weil sie den Boden der Tatsachen nicht verlassen, auf subtile Art und Weise immer wieder unbegreifbare Realitäten spürbar machen.

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Ohnehin hatte ich von Anfang an zwei Aufwiegler dabeigehabt, die keine Gelegenheit zur Intrige ausgelassen hatten. Einer (nennen wir ihn Herrn Fröhlich), der Vater einer berühmten Persönlichkeit, war wochenlang durch seinen Geiz und seine Sticheleien aufgefallen. Sein bester Freund, ein milder, altersweiser, pensionierter Arzt, mit dem er zu Hause sein Leben lang jedes Wochenende auf Berge gestiegen war und nun, auf dieser Tour, das gemeinsame Zelt teilte, hatte deshalb schon seit dem vierten oder fünften Tag kein Wort mehr mit ihm gewechselt.

Herr Fröhlich hatte am letzten Tag der Tour einen Dollar, einen einzigen Dollar, den Sherpas als Trinkgeld bezahlt für ihre wochenlangen Buckeleien, und den forderte er jetzt zurück. Denn seiner Meinung nach waren die Sherpas auch für das Wetter verantwortlich.

Der zweite der beiden Spaltpilze war mir auf dem Gipfel des Sechstausenders besonders unangenehm aufgefallen, als er einem Arzt und seiner Frau aus meiner Gruppe, die ihn baten, mit ihrer Kamera ein Gipfelfoto zu machen, einfach im Bildausschnitt die Köpfe abschnitt (wie er mir unmittelbar danach stolz schilderte).

Auch hatte er schon nach dem Abflug von Frankfurt mein ungläubiges Erstaunen erregt, weil er gleich nach Erreichen der Reiseflughöhe mit einer großen leeren Plastikflasche abwechselnd in jeder einzelnen Toilette verschwunden war. Mit der gefüllten Flasche kam er schließlich zufrieden grinsend zurück. Drin befand sich eine helle Flüssigkeit. Ich hatte nicht an mich halten können, als er sich vor mir wieder hinsetzte, und ihn gefragt, was das solle. Zufrieden grinsend hatte er sich umgedreht: „Ich habe ihnen das gesamte Kölnisch Wasser abgezapft“, sagte er und lehnte sich wieder in den Sessel zurück. Diesen Zweifüßer wollen wir Herrn X nennen, denn ich will keine Klage nach dem Pressegesetz riskieren. Er wird später in meiner Geschichte noch eine wichtige Rolle spielen.

Auf die Vorschläge dieser beiden eben genannten Herren zur Lösung der Situation will ich hier aus Gründen des Feingefühls nicht näher eingehen, sie waren jedenfalls nicht dazu angetan, die Stimmung in der Gruppe zu heben. Meuchlings unterstützt wurden sie von einem Dritten in der Gruppe, der den ganzen Tag halblaut vor sich hinsagte: „Meine Mission ist erfüllt!“ (Er war schließlich auf einem sechstausend Meter hohen Berg gestanden – sein Lebenstraum.) Er wiederholte diese Formel ungefähr dreihundert Mal am Tag bei jeder Gelegenheit und wurde dabei nicht gewärtig, dass die anderen, „normalen“ Mitreisenden dabei immer gefährlicher mit den Augen zu rollen begannen. Denn schon beim Anmarsch zum Berg, als ab einer Höhe von über viertausend Metern die meisten der Gruppe mehr oder weniger unter Kopfschmerzen zu leiden begannen, hatte er mit der gleichen Intensität ein anderes Mantra vorgebracht: „Unglaublich, wie ich beisammen bin. Überhaupt kein Kopfweh!“ Dies ebenso an die zwei- bis dreihundert Mal am Tag, beginnend beim Frühstück und endend beim Einschlafen. Nennen wir ihn Herrn L. Er war auf hundert Meter Entfernung an seiner Stoppelfrisur erkennbar, ein immerzu braungebrannter Troglodyt mit einer Knollennase aus einer Nachbargemeinde von Innsbruck, der in den Jahren der Winter-Olympiaden 1964 und 1976, jedoch an Hochsommertagen, angetan mit dem Pullover der österreichischen Skinationalmannschaft, auf der Schulter die Kneissl White-Star -Abfahrtsski, stundenlang die Maria-Theresien-Straße auf und ab marschiert war. So etwas macht einen ungemeinen Eindruck auf die weiblichen Touristen.

Der Morgen des Donnerstags war da. In Lukla gab es inzwischen kein Brot mehr und kein Mehl, auch kein Gemüse, keine Schokoriegel und keine Kekse. Das Frühstück, bestehend aus Reis mit Linsen ( Dhal Bat ), fand nur mäßigen Beifall in der Mannschaft.

Es regnete in Strömen. Durch den Morast watete ich zum Kontrollturm. Drinnen war die Zahl der Gruppen- und Expeditionsleiter auf etwa fünfunddreißig angewachsen. Die Zahl der wartenden Touristen hatte die fünfhundert überschritten. Der Flughafendirektor saß an seinem wackeligen Holztisch und trug die neuen Anwärter mittels Bleistift in sein Buch ein. Ich beobachtete, wie sein linkes Bein in leichtem, doch deutlich wahrnehmbarem Stakkato auf und ab ging. Er versicherte uns allen (zum tausendsten Mal), dass heute ganz gewiss zwei, wenn nicht drei oder gar vier Twin Otter kämen und alles, aber auch alles, wieder seinen normalen Gang ginge. Er war umgeben von vier oder fünf weiteren Offiziellen. Alle hatten sie das nepalesische Amtskäppchen aufgesetzt, als ob sie damit den Regen aussetzen könnten. Ein argentinischer Expeditionsleiter (seine Mannschaft war gerade vom Everest gekommen) fragte höflich nach, wie sie es denn schaffen wollten, bei diesem Regen Lukla anzufliegen. Denn er wäre mit seiner Gruppe an diesem Tag als Nächster an der Reihe gewesen.

Der Oberkapo bekräftigte, dass es auf jeden Fall heute zu zwei, wenn nicht drei oder sogar vier Flügen kommen würde. Der Argentinier blickte kurz über die Schulter durch die verdreckten Scheiben in den Regen hinaus. Sein Gesicht nahm dabei eine seltsame Starre an. Er hatte erfolgreich seine Gruppe auf den Gipfel des Everest geführt und wieder heil heruntergebracht, doch nun schien er mit seinen Nerven am Ende.

„I don’t believe you any more!“, sagte er schließlich für alle vernehmlich zum Oberkapo.

Dessen Gesicht und die Gesichter der anderen Dienstkappenträger nahmen nun ihrerseits für einen Augenblick eine seltsame Starre an. Und während der Argentinier sich umdrehte und entrüstet über die hennenleiterähnliche Treppe nach unten stieg, nahm der Oberkapo gelassen einen Radiergummi, radierte die Argentinier in seinem Buch einfach aus und setzte sie sorgfältig wieder ein, aber an die letzte Stelle, am Ende der fünfhundert anderen Wartenden. Die Glaubwürdigkeit asiatischer Würdenträger sollte man niemals im Beisein ihrer Untergebenen in Zweifel ziehen.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass meine bergsteigerische Solidarität mit den Argentiniern nicht so weit ging, dass ich nun Protest einlegte. Denn anstelle der ausradierten Unglücklichen, die erst in vier oder fünf Tagen wieder drankommen würden, waren nun wir an die erste Stelle gereiht. Morgen war Freitag, und da würden wir ganz sicher fliegen und am Samstag den einzigen Anschlussflug der ganzen Woche nach Bangkok erreichen.

Dies schienen nun auch die anderen Gruppenleiter zu erkennen, und wir arrangierten ein konspiratives Treffen in einem Hinterzimmer in Pasang Sherpas Flughafenlodge. Nach dem Mittagessen (Reis mit Linsen) trafen wir uns dort. Die meisten von uns waren in einer Demokratie aufgewachsen und deshalb versprachen wir uns einen durchschlagenden Erfolg im Verfassen von Beschwerdebriefen, die unsere Gruppenmitglieder ebenfalls unterzeichneten und die ich, als besondere Vertrauensperson, dem Tourismusminister in Kathmandu persönlich übergeben sollte. Alles in allem waren es fünfunddreißig Beschwerdebriefe mit etwa fünfhundert Unterschriften, die ich nun sorgfältig in meiner Brusttasche verstaute (in der Schweiz hätte dies beinahe für eine Volksabstimmung gereicht). Erheblich gestärkt durch diesen dicken Packen an Vertrauensvorschuss, machte es mir nun auch weniger aus, als ich in unserer Unterkunft durch die Worte „Meine Mission ist erfüllt“ begrüßt wurde, während im Hintergrund Herr Fröhlich mit Herrn X halblaut die Möglichkeiten von Regressforderungen erörterte.

Das Abendessen (Reis mit Linsen) verlief schweigsam. Das Alarmierende war, dass zusehends auch die „normalen“ Mitglieder meiner Gruppe nervös wurden. Denn der Großteil der Gruppe war durchaus normal, angenehm im Umgang und wohlgesonnen. Doch ein jeder und eine jede, egal ob Arzt, Tankwart, Lokführer oder Sekretärin, musste ab dem bestimmten Datum unserer gebuchten Rückkehr wieder zu arbeiten beginnen, und so blieb auch mir, ähnlich dem nepalesischen Oberkapo Stunden zuvor, nichts anderes übrig, als gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass morgen ganz sicher zwei, wenn nicht drei oder gar vier Flugzeuge kommen würden. Dabei blickte ich durch das Fenster nach draußen und dachte mir: „Das glaubst du wohl selbst nicht!“ Denn es regnete noch immer.

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