Bernd Neumann - Uwe Johnson

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Bernd Neumann legte 1996 nach jahrelangen Recherchen eine detaillierte, äußerst materialreiche und fundierte Biografie des Schriftstellers Uwe Johnson vor. Sie erregte seinerzeit große Aufmerksamkeit und sorgte für kontroverse Diskussionen. 2014 im Juli wäre Johnsons 80. Geburtstag gewesen und im Februar ist sein 30. Todestag. Anlass, sich mit Werk und Leben, des «Dichters der beiden Deutschland», ein Kennwort, welches die Literaturkritik für ihn geprägt hat, erneut auseinanderzusetzen.

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Bei dem im Text erwähnten »Mädchen namens Christian« handelte es sich um die Kommilitonin Christine Krakow, mit der Johnson im Rahmen des Vietinghoffschen Englisch-Unterrichts im Herbst 1953 bekannt geworden war, mithin in jener Zeit, auf die sich auch die zitierte Passage der Begleitumstände bezieht. Bereits da muß er sich als Berufsschriftsteller im Benjaminschen Sinn betrachtet haben. Das Schreiben als eigene, besondere Form der Existenz. Als eine Profession, die der geeigneten Stimuli bedurfte. Einsparungen vorzunehmen, das erschien dem asketischen Blonden in nahezu allen Bereichen des Lebens als notwendig und möglich. Nicht aber im zentralen seiner Schreibexistenz.

Tatsächlich mußte er energisch sparen. Johnsons Stipendium betrug von 1952 bis 1955 130 Mark im Monat. Seine Mutter verdiente, zu Beginn des Jahres 1955, ganze 263 Mark. Der dann zum »Arbeiterkind« gewordene Uwe Johnson erhielt, wie erwähnt, sein Stipendium auf 180 Mark aufgestockt. Die Rostocker Straßenbahn gewährte gegen »Vorlage des Studentenausweises und eines Lichtbildes« eine verbilligte Monatskarte zum Preis von 7,50 Mark. Als Stipendienempfänger war Johnson beitragsfrei versichert. Daneben besaß er dank des mütterlichen Berufes einen Freifahrschein für die Strecken der »Deutschen Reichsbahn«. Ebenso das Recht, zu ermäßigten Preisen in der Reichsbahnkantine in Güstrow zu essen. Dieses Recht nahm er häufig wahr (und erlauschte sich hier entscheidende Kenntnisse zur Darstellung des Dispatcher-Berufs). Für ihre Studenten unterhielt die Rostocker Alma mater einen Mensabetrieb in der Schwaanschen Straße. Der Student Johnson, es ist verbürgt, daß er die Leipziger Mensa regelmäßig aufsuchte, wird auch in Rostock diese Möglichkeit in Anspruch genommen haben. Dort wurden, so stand es geschrieben, Mittag- und Abendessen »verabfolgt«. Das Mittagessen kostete 0,60 Mark. Das Abendessen, auf eigener Karte ausgeschrieben, war für 0,30 bis 1,10 Mark zu haben. Als Tischzeiten galten wochentags 11.30 bis 13.30 und von 17.30 bis 19.30. Auch sonntags konnte einer zwischen 11.30 und 13.00 verköstigt werden. Daneben standen allen Studenten Lebensmittelkarten zu, die ausgeteilt wurden vom Prodekanat in der Schwaanschen Straße Nr. 3, 1. Stock, wochentags zwischen 10 und 14 Uhr.

ALICE HENSAN, DIE »GUTE MUTTER« VON ROSTOCK

Die offizielle Bestimmung lautete 1952: »Immatrikulierte Studenten erhalten sofort Zuzugsgenehmigung.« Damit war freilich noch kein Zimmer gefunden. Das besagte Rostocker Prodekanat hätte Johnson vielleicht helfen können. Tatsächlich aber war es die Kommilitonin Käthe Woischik, die ihm zu seiner ersten Studentenbude verhalf. Das Zimmer lag damals noch in der Rostocker St.-Georg-Straße, aus der Drachentöter-Straße wurde nur wenig später die Friedrich-Engels-Straße. Heute hat die Straße ihren alten Namen zurückerhalten. Im Einfamilienhaus mit der Nummer 71, einem in glasierten Backsteinziegeln aufgeführten zweistöckigen Bau mit umgebendem Garten, wohnte die verwitwete Dame Alice Hensan mit Familie. In ihr sollte Uwe Johnson, dessen Beziehung zur eigenen Mutter seit längerem gespannt, ja zerrüttet war, einer »Ersatz-Mutter« begegnen, die ihm lebenslang ebenso eng verbunden bleiben wird wie Uwe Johnson ihr. Unter allen Rostocker Begegnungen ragt diese hervor. Ihr muß vergleichbare Bedeutung wie der noch zu schildernden mit dem »Waldgesicht« zugesprochen werden. Sie überstrahlte bei weitem alle akademischen Einflüsse an Intensität. Offiziell ist Uwe Johnson vom 17. Januar 1953 bis zum 12. September 1954 bei Hensans gemeldet gewesen; sehr gut möglich ist aber auch, daß er das Zimmer bereits 1952 bewohnte, zumindest sporadisch. In seinen Briefen jedenfalls wird er von der gemeinsamen Zeit mit Hensans »seit 1952« sprechen; in der Studienakte folgt die Rostocker Adresse direkt auf die Güstrower.

Der frisch aus Güstrow angelangte Student zog also in das traditionelle »Studentenzimmer« eines Bürgerhauses ein, gelegen in einem der besseren Viertel der ehemaligen Hansestadt. Man betrat das Haus durch einen seitlichen Eingang. Der führte, ohne die restlichen Wohnräume zu berühren, über eine kurze Treppe zur Linken hinunter in das »Studentenzimmer«. In diesem Zimmer las, studierte und schrieb Uwe Johnson in den Jahren 1953 und 1954, pfeiferauchend und teetrinkend. Außer ihm war das Haus von drei Frauen bewohnt: Großmutter, Mutter und Tochter. In der Mutter haben wir gewiß die Tonangebende zu vermuten: eben in der Dame Alice Hensan, geboren im Jahre 1900, gestorben 1985. Alice Hensan hatte Sohn und Ehemann im Krieg verloren. Sie war gebildet und literaturinteressiert, die Tochter einer Engländerin, schrieb sie einen schönen, erfrischenden deutschen Briefstil mit häufigen englischen Einsprengseln. Durchaus selbstironisch ließ sie sich die »Eule« nennen. Unter diesem Zeichen fanden die beiden zu einer Beziehung, aus der ein für Johnsons Biographie wichtiger, umfangreicher Briefwechsel resultiert.

Alice Hensan, die wußte, daß ihr Untermieter schrieb, und die ihn schon einmal ihren »guten Jungen« nennen konnte, brachte es zu einer erstaunlichen Autorität über den jungen Mann. Nach der Erinnerung von Manfred Bierwisch – und alle Briefzeugnisse unterstützen diese Aussage – bedeutete Alice Hensan dem jungen Schriftsteller schon bald entschieden mehr als die eigene Mutter. Sie zeichnete sich aus durch beherrschte Herzlichkeit, darin ein »norddeutscher Mensch«. Zudem einer mit einer großen Bibliothek, die von Goethe und Schiller über Fontane bis zur englischen Ausgabe von William Faulkners Light in August reichte. Die »englische Dimension«, in ihrer Bedeutsamkeit für sein literarisches Werk gar nicht zu überschätzen – Johnson begegnete ihr zuallererst in dem Haus an der Friedrich-Engels-Straße.

Alice Hensans Vater war Landgerichtsdirektor in Rostock gewesen. Er hatte sich mit einer Engländerin verheiratet. Ada Hensan kam aus Hull und erreichte ein biblisches Alter (sie lebte von 1867 bis 1960). Wiewohl ihr Deutsch perfekt war, hatte sie ihre Muttersprache beibehalten. Liebte es nach wie vor, sich auf Englisch zu unterhalten. Diese »Granny« stellte eine äußerst vitale alte Dame mit recht bestimmtem Auftreten dar, die Besucher zur – englischen – Konversation geradezu abzuordnen vermochte. Da kam ihr der neue Untermieter gerade recht. So wie umgekehrt ihr authentisches Englisch dem Studenten zupaß gekommen sein muß, der von Anfang an in Rostock englische Literatur- und Konversationskurse belegte. Bald schon erwies sich der neue Untermieter Johnson als »Grannys« Favorit. Ada Hensan liebte übrigens insbesondere John Galsworthys Forsyte-Saga .

Auch mit Alices Tochter Dora-Elisabeth »Dorothy« Hensan – sie lebt heute noch in dem besagten Haus – ist Johnson lebenslang in Verbindung geblieben. Auf sie hat er sich häufig im Zusammenhang mit Anträgen an die Behörden der DDR berufen. Johnson duzte sich mit der Tochter. Mit der »Ziehmutter« hat er sich wechselseitig gesiezt, wenngleich die »Eule« den Vornamen »Uwe« benutzte. Daß sie ihn im Gegensatz zu seiner späteren Ehefrau Elisabeth siezte, bezeugte Respekt vor seiner Eigenart und Begabung. Es hinderte sie aber ganz und gar nicht daran, ihm in bestimmten Situationen höchst energisch »die Leviten zu lesen«. Daß er ihr ein »Sohn-Ersatz« gewesen sei, hat die Tochter Dorothy Hensan dann im März 1982 an Uwe Johnson schreiben können. In seiner gesamten Zeit in der DDR, auch noch nach der Beendigung des Studiums, war Uwe Johnson ein gern gesehener Gast in diesem Rostocker Haus. Anläßlich seines Weggangs aus der DDR hat er an die Wunschmutter die folgenden Zeilen geschrieben – zusammen mit der Mitteilung, daß auf der Buchmesse 1959 ein Buch von ihm erscheinen werde:

Sie können gewiss sein, ich hätte es lieber in der Deutschen Demokratischen Republik verlegt und verkauft gesehen. Und glauben Sie bitte nicht, dass ich mich mit diesem Buch gegen die Deutsche Demokratische Republik entschieden hätte. Ich bin sehr ungern gegangen.

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