Bernd Neumann - Uwe Johnson
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Diese Zeilen standen über Johnsons Eintritt in die akademische Welt. Sie wiesen aber auch schon auf das Ende hin. Denn die darin erwähnten Maschinenausleihstationen würden sich später, nach 1956, unter jenen zahlreichen Institutionen befinden, die eine Bewerbung des Absolventen Johnson, »Kultureller Beirat« hätte er hier werden können, ablehnen würden.
Der angehende Student fand in Rostock eine Konkurrenz zwischen »bürgerlichen« und linientreuen, oder, wie die Studenten sie nannten, »bonzigen« Lehrkräften vor. Uwe Johnson würde sich vor allem an Hildegard Emmel und an die »bürgerliche« Fraktion halten, was keineswegs nur wissenschaftlich-politische Gründe hatte. Im Alltag jedenfalls koexistierten die beiden Lager noch. Ein Schreiben des FDJ-Mitglieds Johnson an das Rostocker Prodekanat aus dem Jahre 1952 ist ganz selbstverständlich mit dem FDJ-spezifischen Gruß »Freundschaft« unterzeichnet.
Ein bevorzugtes Mittel der Einbindung und ideologischen Schulung des einzelnen Studenten gab die »Seminargruppe« ab. Unter der Rubrik »Formen des akademischen Unterrichts« stand: »Diese Seminargruppe bildet eine feste organisatorische Einheit, die eine kontinuierliche Erziehungsarbeit ermöglicht.« (Namen von Spitzeln aus der Rostocker Seminargruppe finden sich unverändert in den Mutmassungen wieder.) Wie seine Kommilitonen mußte auch Uwe Johnson sich einem »gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudium« mit recht ausgreifender Zielsetzung unterwerfen:
Das gesellschaftswissenschaftliche Grundstudium bildet die Grundlage des gesamten Studiums. Es hat die Aufgabe, den Studierenden die Einsicht in die Entwicklungsgesetze von Natur und Gesellschaft zu vermitteln, dadurch ihre Leistungen in den Spezialfächern zu erhöhen und sie zu befähigen, bewußt am nationalen Befreiungskampf des deutschen Volkes teilzunehmen.
Daneben hatte er obligatorische Kurse in russischer Sprache und Literatur zu belegen. Sie sollten ihn befähigen, die Ergebnisse der »fortgeschrittensten Wissenschaft«, der »Sowjetwissenschaft«, zu rezipieren. Johnsons Note in russischer Literatur vom 12. Juni 1953 bestand in einem »Sehr Gut«. Dem Sport, der ebenfalls obligatorisch war und der dem Motto: »Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung des Friedens« unterstand, konnte Johnson entgehen, besaß er doch das Güstrower Schularztattest. Johnson selbst:
Gegen den Schüler ist in Einwand zu bringen, dass er sich von einem approbierten Arzt eine »vegetative Dystonie« bescheinigen liess, sobald die amtliche Rede war von freiwilliger Verpflichtung in eine der Waffengattungen der Kasernierten Volkspolizei, und dadurch obendrein eine Freistellung vom Unterricht im Sport sich erschlich. ( Begleitumstände , S. 52)
Generell war den Studenten eine strenge Studiendisziplin auferlegt. Außerdem galt eine Art Benimm-Kodex:
ein höfliches und ehrerbietiges Benehmen gegenüber den Professoren und Dozenten, insbesondere das disziplinierte Verhalten in den Vorlesungen; der regelmäßige und pünktliche Besuch der Vorlesungen, Seminare, Übungen, Praktika und Spezialseminare [...]; ein sorgfältiges Selbststudium entsprechend den Studienplänen.
Zum Studium gehörte weiterhin ein Berufspraktikum. Johnson absolvierte es im Sommer 1954 zwischen dem 21. Juni und dem 24. Juli im Leipziger Reclam Verlag, wohnte während dieses Monats bei Erhart Franz in der Paul-Schneider-Straße 5 zur Untermiete. Das Stipendium wurde dem Praktikanten währenddessen von der Universität weitergezahlt. Die Fahrtkosten wurden ihm erstattet, und er erhielt zusätzlich eine Pauschale von 75 Mark. Die Wahl des Ortes Leipzig für das Praktikum mag bereits Johnsons Entschluß widergespiegelt haben, von 1954 an sein Studium in der Stadt an der Pleisse fortzusetzen.
LEBEN UND STUDIUM IN ROSTOCK
Zum Herbstsemester 1952 kam der Güstrower Abiturient nach Rostock. Am 12. Juni 1952 bekam er sein Studienbuch (Hochschulnummer 69/M52) ausgestellt. Am 19. August 1952 wurde Uwe Klaus Dietrich Johnson, von nun an allerdings würde er seinen Namen auch auf amtlichen Unterlagen konsequent auf Uwe Johnson verkürzen, für sein erstes Studienjahr immatrikuliert. Auf dem ersten Paßfoto seiner Universitätsjahre blickt, mit offenem Kragen und frisch geschnittenen, aber doch nicht ganz kurzen Haaren, hinter schwer-schwarzem Hornbrillengestell, ein selbstbewußter junger Intellektueller ruhig in das Objektiv. Im ersten Studienjahr, zwischen dem Herbst 1952 und dem Frühjahr 1953, bekam Johnson die obligatorischen drei Wochenstunden Grundlagen des Marxismus-Leninismus verabreicht. Sie werden im Studienbuch an extra prominenter Stelle aufgeführt. Hinzu kamen Systematische Pädagogik und Entwicklungspsychologie (hier hatte einer, der nicht Lehrer werden wollte, dennoch einen Lehrerstudiengang gewählt), ferner Mittelhochdeutsche Grammatik, Sprechkunde , die Geschichte der Deutschen Literatur von 1700 bis 1789 , eine Einführung in die Sprachwissenschaft und, was dann auch für das nächste Studienjahr gelten würde, die Lektüre neuenglischer Texte sowie Russische Sprache und Literatur .
Im zweiten Studienjahr kamen dann Althochdeutsche Grammatik und Hauptprobleme der Deutschen Satzlehre hinzu, ebenso die Geschichte der Deutschen Literatur 1789 bis 1815 (bei Hildegard Emmel). Weiterhin hörte Johnson Meisterwerke der Weltliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts und ein Spezialseminar zu Faust II . Daneben standen noch Anfängerübungen im Schwedischen – Johnson wußte um seine Herkunft – und die Lektüre neuenglischer Texte – was unverkennbar Johnsons damals schon vorhandene komparatistische Interessen belegt –, eine Geschichte der Französischen Literatur in der bürgerlichen Gesellschaft und eine Geschichte der Französischen Literatur im Absolutismus . Hinzu kamen noch Englische Debattierübungen und die Antike Philosophie Platons . Uwe Johnsons Studienergebnisse erwiesen sich, wie zu erwarten, als insgesamt hervorragend. Dies ungeachtet des Umfangs seines Stundenplans und, obwohl er nebenbei schrieb und, so das Zeugnis seiner Rostocker Studienfreundin, des »Waldgesichts«, weniger fürs Studium gearbeitet habe als beispielsweise sie. Das Zwischenprüfungsergebnis vom 18. Mai 1953 lautete: Gesamtnote »Sehr Gut«.
Diese Gesamtzensur umfasst folgende Prädikate: 1. Schriftliche Abschlussarbeit – Sehr Gut. 2. Leistungen während des Studienjahres – Sehr Gut. 3. Teilnahme am Unterricht – regelmässig.
Am 27. Mai 1953 legte der Student die Zwischenprüfung über Herder und Kant sowie über die Literatur des Demokratischen Deutschland ebenfalls mit »Sehr Gut« ab. Auch in Marxismus-Leninismus erzielte er (am 12. Juni) ein »Sehr Gut«. Gleiches galt für die russische Sprache und die Geschichte der Deutschen Literatur von 1700 bis 1789 . Nur in der Mittelhochdeutschen Grammatik kam er über ein »Gut«, wenn auch mit Pluszeichen, nicht hinaus. Am 15. Oktober 1953 wurde ihm dieses Prüfungsergebnis offiziell bestätigt.
Bereits der Studienanfänger Johnson organisierte sein Dasein als Schriftsteller. Seine finanziellen Mittel waren begrenzt. Dennoch bevorzugte er, das eigene Schriftbild ausschließlich in schwarzer Tinte zu erblicken, ungeachtet aller Mehrkosten. Eine Fülle solcher schriftstellerischer Utensilien wird Walter Benjamin fordern – als unerläßlich für die Inspiration. In bezug auf die Rostocker Zeit hat Uwe Johnson in Begleitumstände das folgende geschrieben:
Wie soll er da eine Fülle auftreiben, wenn die Regierung selber schreiben lässt auf holzigem Papier! Will er das bewerkstelligen mit dem Ankauf unzähliger »Geschenkpackungen« aus einem monatlichen Budget von 130 Mark Stipendium, wird er Senf wählen müssen als Belag für sein Brot. Es ist selbst verschuldet, wenn einer sein Schriftbild nur in schwarzer Farbe erträgt (auf den Vorwurf der Exzentrizität antworte ich mit der Auskunft, dass grüne Farbe reichlich im Handel war), solches Schwarz aber so tief im Süden der Republik angefertigt wird, dass es den Bezirk Rostock nur zufällig erreicht. Hier versichere ich einem Mädchen namens Christian, dass ich anfangs aber ohne jede Ahnung war von dem Geschäft, das deine Mutter betrieb, mit Schreibwaren, Christian. Was war Luxus? Eine Schreibmaschine war Luxus. Fülle war manchmal geboten. ( Begleitumstände , S. 69 f.)
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