Bernd Neumann - Uwe Johnson
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Ich habe mir den Magen verdorben und verliebt habe ich mich auch. Wie üblich, beging ich meinen traditionellen Fehler und suchte mir so safttriefende Birnen aus, in die ich mich dann – verliebt habe. Den Magen verdarb ich mir mit (auch Tradition) einem jungen Mädchen, bei dem nicht nur der sex appeal entscheidend war. Sie ist in einer interessanten Entwicklungsperiode, nämlich im Übergangsstadium zwischen Backfisch und wirklicher Dame.
Johnson schrieb hier vom »Waldgesicht«: einer jungen Frau, die mit Vornamen Gertrud hieß und die er selbst schon bald »Göre« oder auch »Deerie« rief. Ihr Mädchenname und jetziger Name sollen auf ihren Wunsch hin ungenannt bleiben. (Der studentische Neckname »Waldgesicht« hat übrigens nie für die direkte Anrede zwischen den beiden gegolten. Sie ihrerseits nannte den Mecklenburger bei seinem Vornamen.) Das »Waldgesicht« ist am 23. April 1934 in Crivitz bei Schwerin geboren, entstammte also der gleichen Gegend wie Uwe Johnson. Dort ging sie bis zum Abitur im Jahr 1952 zur Schule. Auch sie hatte ihren Vater verloren, bereits 1944. Sie besaß zwei Brüder. Ihre Mutter hat Johnson ebenfalls kennengelernt, sie mag zur Zeichnung der Frau Babendererde das ihre beigetragen haben.
Aus sogenanntem bürgerlichen Hause, der Vater war Kaufmann gewesen, hat das »Waldgesicht« den Ideen des Sozialismus, von seiner Praxis ganz zu schweigen, nie etwas abgewinnen können. Nicht nur das unterschied sie damals von Uwe Johnson. Andererseits: Während des ersten Semesters in Rostock holte das »Waldgesicht« ihr Kleines Latinum nach. Daraus müssen sich, neben anderem, Berührungspunkte mit dem Einser-Lateiner Johnson ergeben haben.
»Waldgesicht« als Johnsons erste Liebe also, so genannt ihres ebenmäßig-lieblichen, sozusagen »grünen« Antlitzes wegen. Ein Gesicht, zu dem der Name Ingrid (im Altisländischen »die Liebliche«) gewiß gepaßt hätte. (Den titelgebenden Vornamen für den Erstling jedoch hatte Uwe Johnson bereits in Güstrow von der Schulkameradin Ingrid Helms entlehnt.)
Aus dem Fenster hielt sich ein verschlafenes aus der Massen liebliches Gesicht unter verwirrten blonden Haaren, das war lächelnd und versöhnlich noch vom Unbewusstsein des Schlafens. ( Babendererde , S. 203).
Und weiterhin ist dort zu lesen:
Herr Wollenberg kehrte zurück mit einem schmalen kantigen Silberreifen auf seiner Hand, den legte er vor Klaus hin, stützte sich ohne Eile auf die Theke und sprach: War das so? Klaus drehte das matt schimmernde kühle Silber in seinen Fingern, hielt die Innenseite gegen das Licht, sah Herrn Wollenbergs gelassenes Zusehen, legte den Ring hin. Während Herr Wollenberg wohlwollend erzählte: Ja-u ..., neulich sei doch das Fräulein Babendererde hier gewesen und habe sich das Fach mit den Armreifen angesehen. [...] Während Klaus das Geld auf der Theke ausbreitete, erwähnte Herr Wollenberg noch: das Fräulein Babendererde sei ja wohl das schönste und netteste Mädchen am Orte, könne man wohl sagen. ( Babendererde , S. 27 f.)
Ob Uwe Johnson im Jahr 1953 nun exakt 14 Mark für das Anfertigen eines Armreifs bezahlt hat, war nicht zu ermitteln. Wohl aber, daß seine Freundin aus Rostocker Tagen noch heute jenen silbernen Armreif trägt, dessen Herstellung im obigen Zitat, es erhält dadurch den Status eines Dokuments, geschildert wurde. Das Schmuckstück trägt die Gravur: »November twelfth«. Am 12. November 1953 hatte ein politisch wie persönlich denkwürdiges Treffen stattgefunden, auf das noch näher einzugehen sein wird und das eine Vertrautheit annahm, die den Verehrer jenen besagten Armreif schmieden ließ, den er ihr mit ausgesucht symbolischen Formen erst 1954/55 im berühmten Hörsaal 40 des Professors Hans Mayer überreichte.
Angefangen aber hatte ihre Bekanntschaft bereits im ersten Rostocker Semester, eben 1952. Ein Photo zeigt das »Waldgesicht« artig lernend, sonnenbebrillt, im Liegestuhl im Garten hinter dem Hensanschen Haus. Ein kissenwerfender Johnson bemüht sich derweil, ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Und er erregte Aufmerksamkeit bei ihr:
Uwe fiel von Anfang an auf als etwas Besonderes, er war sicher den Professoren interessanter als den meisten anderen von uns. Ich fand ihn sicher auch interessant, aber zu eigenbrötlerisch in seinem Wesen und – was bei mir sicher auch eine Rolle spielte – leider häßlich.
Kein Zweifel, Johnson war der Begabteste seines Jahrgangs. Aber das half ihm nur wenig beim »Waldgesicht«. Der Güstrower gerierte sich als Bohemien und Außenseiter, legitimiert durch das Versprechen künftiger schriftstellerischer Leistung. Wer sich mit ihm einließ, mußte damit einverstanden sein.
Das »Waldgesicht« dagegen war von lockerem und gewandtem Auftreten, intelligent und hübsch, allerdings eher unselbständig und eine »Schülerin« immer noch, ausdrücklich um soziale Akzeptanz bemüht. Als »die Schönste von uns« (so Käthe Walter, die Frau des späteren Güstrower Superintendenten) machte sie die berauschende Erfahrung des Umworbenseins. Das »Waldgesicht« als norddeutsche Aphrodite: Die junge Frau trug auf Rostocks sommerlichem Pflaster die gleichen – griechischen – Sandalen, von denen in der Babendererde später geschwärmt werden wird. »Die Sandalen waren nichts weiter als Ledersohlen, die von kunstreich verbundenen Riemen an den Fuss gehalten wurden.« (S. 37) Gern und ausgiebig macht sich diese Studentin »schön«, achtete auf ihre Kleidung, den Blicken der Bewunderer zu gefallen. Unter diesen befanden sich auch – so später Hans Mayer – die »seltsamen Augen« des Kommilitonen aus Güstrow. Dieser war möglicherweise, das »Waldgesicht« betrachtend, ebenso hochgestimmt wie der Autor der »Ingrid«, die Zentralperson seines Buches beschreibend. Ingrids Mutter wird Zeugin, wie ihr Kind sich ankleidet:
Ingrid hatte sich mittlerweile ihre blaue Tapete über den Kopf gestülpt und arbeitete schweigend ihre Arme daraus hervor. Das war eine Art weites Hemd mit drei Löchern, das »Tapete« hiess wegen des unaufhörlichen Musters von sandfarbenem Grasgewächs in dem Blau. Sie stand jetzt vor Katina und schnürte die Sandalenriemen um ihre Füsse [...] Die Haut ihrer Stirn war ganz braun und fest von Sonne und Wind, das Hemd unter ihren wirren Haaren sah aus nach freundlicher Jahreszeit und lustigem Betrieb, das passte sehr fremd zu ihren schwierig erfüllten Augen und zu ihren mühsamen Lippen. ( Babendererde , S. 190 f.)
Wenn das »Waldgesicht« sich die Lippen geschminkt hatte, konnte Johnson dessen kosmetische Taten seiner Hauswirtin Hensan, mit dem Hinweis auch auf »Deeries« rotlackierte Fingernägel, mit den Worten vorführen: »Sieh doch mal, was dieses Kind gemacht hat.« Von biegsamer Gestalt wie die Ingrid im Text, trug das »Waldgesicht« auch gern jene engen Hosen, die dann die Babendererde als Eva Maus bevorzugtes Kleidungsstück erwähnt. Gewiß also mußte »Liebe« heißen, was hier vor sich ging – jedenfalls von der Seite des Güstrowers her gesehen. Es hätte sich womöglich eine Affäre ergeben können nach dem Muster von Aldous Huxleys Das Genie und die Göttin? Doch die Verhältnisse im Rostock der Jahre 1952 bis 1954 und noch 1955 in Leipzig, sie waren nicht so. Allem gelegentlichen Spott über deren allzu simple Bürgerlichkeit zum Trotz, wie ihn die Briefe aus späteren Jahren verraten, gilt dennoch, was Uwe Johnson noch am 3. März 1976 an Erika Klemm (die Frau des Leipziger Freundes »Béla«) geschrieben hat: Das »Waldgesicht« sei seine »unglückliche Liebe« gewesen.
Wie Klaus und Ingrid in der Babendererde werden auch Johnson und das »Waldgesicht« ihre Flirtrituale gehabt haben:
Klaus liess sich vor dem Mädchen nieder auf seine Beine, und während er das Leinen verschnürte an Ingrids Füssen, waren seine Mienen die eines nachsichtigen aber ungeduldigen Vaters, der seiner jüngeren Tochter beim Anziehen hilft. Das Mädchen sah ihm zu mit schüchternen und ängstlichen Mundwinkeln, und als er die letzte Schleife verknotet hatte, sprach das Kind mit kindlichem Nicken und damenhaft obenhin: Danke. Wollen Sie mir, bitte, beim Aufstehn behilflich sein? [...] –
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