Bernd Neumann - Uwe Johnson

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Bernd Neumann legte 1996 nach jahrelangen Recherchen eine detaillierte, äußerst materialreiche und fundierte Biografie des Schriftstellers Uwe Johnson vor. Sie erregte seinerzeit große Aufmerksamkeit und sorgte für kontroverse Diskussionen. 2014 im Juli wäre Johnsons 80. Geburtstag gewesen und im Februar ist sein 30. Todestag. Anlass, sich mit Werk und Leben, des «Dichters der beiden Deutschland», ein Kennwort, welches die Literaturkritik für ihn geprägt hat, erneut auseinanderzusetzen.

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Ik hew all dacht du keemst nich: sagte das braune Gesicht vor ihm mit der herzstockenden Ingridschönheit; es ist unglaublich anzuhören wie sie das gesagt hat aus ihrer Kehle, diese Göre, dies Frauenzimmer, dessen Arme er um seine Schultern fühlte, dem er nun vorsichtig an den Augen entlangstrich mit seinem ungeschlachten Zeigefinger, dessen Kopf er in seiner Hand hielt, während der Wind seine Finger streichelte, mit diesen Haaren. ( Babendererde , S. 40)

Ingrid Babendererde erweist sich als ein Schülerroman auch darin, daß das Buch wesentlich als ein Wunscherfüllungstext geschrieben wurde. Unverbrüchlich gehört Ingrid zu Klaus, wobei sich allerdings nicht Klaus, sondern Jürgen als die realbiographische Spielfigur des Autors erweist. Jürgen fungiert als der FDJ-Funktionär, der Johnson auch in Rostock am Anfang noch immer war.

Ein Tatbestand, der eine erhebliche Rolle spielte in beider Beziehung. Uwe Johnson zeigte dem »Waldgesicht« seine Werbung mit Blicken. Daneben wählte er die Form eher ungeschickter Tanzstunden-Höflichkeiten, wie das obligate In-den-Mantel-Helfen oder das Angebot gemeinsamer Arbeit fürs Studium. Nie aber konnten die beiden so intim zusammensein, wie Uwe Johnson sich das von Anfang an gewünscht haben muß. Was er in der Hinterhand-Skizze für die etwas spätere Leipziger Zeit aufgeschrieben hat, galt es bereits in Rostock? Der junge Intellektuelle mit dem Erfahrungshunger des Künstlers und mit seinen damals noch nicht wesentlich gebrochenen sozialistischen Aufbauhoffnungen stellte sich die Liebe nach dem bekannten bohemischen Künstler- und Studentenmuster vor. Das wiederum gestattete die »uneheliche Hochzeit« (so Johnson und Bierwisch in ihren Briefen aneinander) mit der Freundin nicht nur, es prämiierte sie geradezu. Hier mögen sich gar noch die Vorstellungen von den bolschewistischen Berufsrevolutionären des beginnenden 20. Jahrhunderts hineingemischt haben, denen die Ehe als eine politische Aufgabe und Sex als ein Schluck erfrischendes Wasser gegolten haben soll. Ein Vorstellungskomplex, der durchaus das Element von »Erziehung« der Frau durch den politisch bewußteren Mann enthält. Dagegen stand auf seiten des »Waldgesichts« eine ungebrochene »Bürgerlichkeit«. Diese Ingrid meinte, was sie sagte. Nicht zuletzt zelebriert die Ingrid der Babendererde beim Abschied von Klaus die genau entgegengesetzte Geste zu jener der Mrs. Hinterhand aus der Skizze . Beide Armbewegungen erscheinen an der bekannten Geste der Ottilie aus den Wahlverwandtschaften orientiert, die wiederum laut Walter Benjamin dem »sprachlosen Trieb« entspricht. Ingrid aber ist der verpflichtenden Sprache durchaus mächtig. Das »Waldgesicht« wußte, was es wollte. Hielt auch, was es sagte. Leider ging ihr Wille in eine ziemlich andere Richtung als der des Freundes Uwe Johnson.

Dessen Wissen imponierte dem »Waldgesicht«. Doch seine körperliche Nähe mochte sie eigentlich von Anfang an nicht. Der Student hat das lange nicht realisieren können. Nach Art von erotisch eher unsicheren Jünglingen schrieb der 19jährige auf einer Postkarte vom 12. Mai 1954 an den Schulfreund Heinz Lehmbäcker, der seine »feste Beziehung« bereits gefunden hatte:

Im Liegestuhl neben mir dehnt sich die Göre, arbeitet für Zwischenprüfung, schläfrig in Vormittagssonne, wird unaufhörlich braun, legt Buch weg, schläft einfach ein. Sonne scheint gewichtig; [...] Amselpaar macht Lärm, der ganzen Garten ausfüllt.

Das klingt verlockend-vielversprechend. Doch bereits am 6. Mai 1954 deutete sich die Zurückweisung an: »Auf dem Fensterbrett Kaktus, in Vase Blumen, dies geschenkt. – Kleines Mädchen hat Angst vor mir, sagt dazu Liebe, ganz verrückte.« Abneigung und Angst vor dem Unbekannten mögen sich die Waage gehalten haben. Noch im 1955 einsetzenden Briefwechsel zwischen Uwe Johnson und Manfred Bierwisch spielt die junge Frau eine Rolle. Bierwisch fragte den Freund schon einmal, ob das »Waldgesicht« denn nun »frei« sei, freilich ohne eine Antwort darauf zu erhalten. In ruhiger Überzeugtheit vom eigenen Aussehen blickte das »Waldgesicht« in diesen Rostocker und Leipziger Tagen in die Linse der Photographierenden. Johnson dagegen grimassierte noch immer bei solcher Gelegenheit. Das schöne »Waldgesicht« geriet für ihn immer mehr zu einer zweiten Ingeborg Holm. Den Tonio Kröger hatte Uwe Johnson zum damaligen Zeitpunkt schon längst für sich entdeckt; bereits 1951 war ihm der zu einem Anstoß für die Babendererde- Novelle geworden.

Zunächst einmal trug Uwe Johnson seinem »Deerie« mehr oder minder die Ehe an. Sprach jedenfalls ihr und ihrer Mutter gegenüber von möglicher Heirat. Diese »bürgerlichen« Pläne erschienen zumindest so konkret, daß er der Freundin schon einmal versichern konnte, sein Augenfehler würde sich nicht auf beider Kinder vererben. Auch gehörte die Freundin, neben einigen Schulfreunden und der Hochschullehrerin Hildegard Emmel, zu den wenigen, die damals wußten, daß Uwe Johnson schrieb. Sie erinnert sich:

Uwe hat in Rostock schon immer geschrieben, vorgelesen hat er erst in Leipzig. Er hat meines Erachtens von Anfang an seinen Weg als Schriftsteller klar vor sich gesehen. Ich habe eigentlich nicht daran teilgenommen, außer vielleicht insofern, als ich ihm menschliche Erlebnisse vermittelte.

Zurückhaltung bestimmte ihr Verhalten gegenüber dem jungen Dichter. Zur Attraktivität Johnsons indes trug in den Augen des »Waldgesichts« die Tatsache, daß er schrieb, nur wenig bei.

Dennoch gab Uwe Johnson nicht auf. Der pädagogische Geist sollte richten, wozu die Neigung von sich aus nicht in der Lage war. Der Student Johnson war damals noch daran gewöhnt, aus seiner FDJ-Funktion heraus in Kategorien der politischen Erziehung zu denken. In der Skizze eines Verunglückten schreibt er später:

Marxistisch gesonnenen Freunden an der Universität habe er folgen können in ihrer Theorie, auch in der moralischen, jedoch jeweils gezögert an dem Punkt, da sie KALININ zitierten: Die Ehe ist eine politische Aufgabe. ( Skizze eines Verunglückten , S. 20 f.)

Ein Wort, das im Fortgang der Beziehung zwischen den beiden Rostocker Studenten gleichsam seine ironische Erfüllung finden sollte. Denn die nähere, von ihm als intensiver empfundene Bekanntschaft mit dem »Waldgesicht« machte Johnson im unmittelbaren Gefolge einer FDJ-Sitzung, die sich im zweiten Studienjahr, also im Herbst 1953, ereignet haben muß. Dabei ging es zunächst einmal zu wie bei jedem Skat- oder Schachverein. Posten mußten besetzt werden. Und ausgerechnet das »Waldgesicht« – sie war mit Sicherheit lediglich erschienen, um nicht aufzufallen – sollte zur Vorsitzenden der FDJ-Gruppe Germanistik an der Universität Rostock gemacht werden. Es entspann sich eine Diskussion, in deren Verlauf auch Uwe Johnson das Wort ergriff. Alle Einwände des »Waldgesichts«, wie man sie imaginieren kann: Zeitmangel; Unerfahrenheit; eine Frau auf diesem Posten, der einen ganzen Mann erforderte; mangelnde Lust und Eignung – nichts verfing.

Auch Uwe Johnson, der ihr sonst immer tanzstundenartig den Mantel hielt, argumentierte jetzt nicht mehr für sie. Sie sollte nun partout Vorsitzende werden. Das ging allein schon deshalb nicht, weil sie es ihrer Mutter nie würde mitteilen können. Der lange Dialektiker aus Güstrow aber sah ihrer Argumentationsnot ganz und gar ungerührt zu. Was mochte in ihm vorgehen? Hatte er doch die Stirn gehabt, ihre aus vorübergehendem Selbstzweifel geborene Bemerkung: Am besten sei es wohl, sie breche das Studium ab und werde Sekretärin, mit dem allzu nüchternen Bemerken zu kommentieren, daß er solches nicht ungern sähe? Das in die Enge getriebene, verwirrte »Waldgesicht« verfiel schließlich darauf, ganz einfach die Wahrheit zu sagen: »Dieses Amt ist mit meiner politischen Überzeugung nicht zu vereinbaren.« Im Anschluß an diesen Satz verließ sie den Raum. Das Schweigen der anderen muß in der Stille, die nach dem Zuschlagen der Tür einsetzte, sehr hörbar gewesen sein. Was tun? Man entschloß sich dazu, ausgerechnet den »Jugendfreund« Johnson zu ihrem Erzieher zu ernennen. Daß wiederum Uwe Johnson selbst sich zum »Erziehungsleiter« der unbotmäßigen Kommilitonin bestimmen ließ, mochte durchaus dem Schutz dieses Bürgerkindes dienen, das sich in den revolutionären Umbruchszeiten so gefährlich unberaten aufgeführt hatte.

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