Barbara Allmann - Das himmlische Banquet

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Im Jahr 1900 dürfen Frauen in Österreich erstmals Medizin studieren. Valentina ist eine von ihnen und setzt sich damit familiären und gesellschaftlichen Vorurteilen aus. Sie schafft das Studium trotz ihrer sich zusehends manifestierenden Magersucht und wird praktische Ärztin in Wien.Als der Weltkrieg ausbricht, arbeitet Valentina im Lazarett, wo sie in ein Burn-out schlittert. Die Entscheidung, um ihr Leben zu kämpfen, trifft Valentina nach einer suizidalen Krise.Ab diesem Zeitpunkt ist sie auf Heilung ausgerichtet. Psychotherapie in Zürich, Ayurveda in Indien und die Liebe helfen ihr dabei, Geist und Körper zu heilen und der Lebensfreude Tür und Tor zu öffnen.

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Das Lyzeum lag in der Nähe vom Graben in der Innenstadt, beherbergt von einem imposanten Bau, der von außen mehr versprach, als er im Inneren halten konnte. Die Klassenzimmer waren kahl gekalkt und muffig, die hölzernen Sitzbänke verließen die Mädchen nach fünf Stunden mit schmerzendem Rücken. Dennoch waren die Gründerinnen des Lyzeums stolz auf diese noch recht junge Institution – denn um die höhere Mädchenbildung war es lange schlecht bestellt. Valentina gab sie die Gelegenheit, fünfmal wöchentlich die elterliche Villa zu verlassen und mit der Tram in ein Stückchen Zukunft zu fahren, für die sie damals große Hoffnungen hegte.

Heute hatten die Mädchen der Klasse 5A eine Stunde früher Schluss, weil der Pfarrer, der sie im katholischen Glauben festigen sollte, zu einer letzten Ölung gerufen war. Für ihre Mitschülerinnen eine unverhoffte Freude, für Valentina jedoch ein Grund, unruhig zu werden, denn die Erinnerung an die erlittene Demütigung vom Wochenende war in der Schule nur vorübergehend verblasst. Valentina packte mit fahrigen Bewegungen ihre Hefte und Bücher in die Tasche und verließ als Letzte das Klassenzimmer. Die anderen Mädchen waren schon aufgeregt schwatzend in Richtung Graben aufgebrochen, wo es die eleganten Vitrinen der Kleidergeschäfte und das verlockende Angebot der Konditoreien zu bestaunen galt. Obwohl sie daran wenig Gefallen fand, beschloss Valentina, es ihnen gleichzutun, und machte sich auf den Weg. Doch weit kam sie nicht. Ihr Blick fiel auf einen kleinen Titel im Schaufenster der Buchhandlung Grabner. „Aus guter Familie – Leidensgeschichte eines jungen Mädchens“, las sie und wusste plötzlich, dass sie Hilfe suchte. Valentina trat mit dem freundlichen Klingeln der Ladentür ein und atmet auf, als sie feststellte, dass sie alleine war. Nur hinter dem abgenutzten Ladentisch ließ der alte Grabner seine Zeitung sinken und blickte aufmunternd über die dünnen Ränder seiner kleinen Brille. Hätte er nicht an zu hohem Bluthochdruck und Atemnot gelitten, wäre er gerne aufgesprungen, um sie zu bedienen. Dieses junge Mädchen konnte Stammkundin werden, das erkannte er sogleich an Valentinas fragenden Augen, die Intelligenz verrieten und jene Kunden auszeichneten, mit denen er es am liebsten zu tun hatte. „Grüß Gott, gnädiges Fräulein. Reicht das Taschengeld für ein gutes Buch?“

„Das Taschengeld reicht nie, aber meine Tante legt immer noch was dazu.“ Valentina sah zu Boden, bis sich der Buchhändler umständlich hinter dem Ladentisch, der seinem dicken Bauch im Wege war, herausgedreht hatte und nun gebückt vor ihr stand. „Womit kann ich dienen?“

„Das Buch von Gabriele Reuter, das Sie in der Auslage haben! Das möchte ich lesen.“ Grabner sah sie nachdenklich an, so, als würde er den Grund für Valentinas literarischen Eifer erfahren wollen. Dabei entging ihm nicht, dass sie traurige Schultern hatte, die leicht nach vorne hingen und ihrer hübschen Erscheinung schadeten.

„Ah, ja. Das hat in Deutschland schon Furore gemacht“, stellte er fest und schlurfte zum Schaufenster, dem er den kartonierten Band entnahm. „Sehr modern, sehr modern! Erzählen sie zuhause nicht, dass sie es von mir haben!“, sagte er augenzwinkernd und drückte Valentina das Buch in die Hand.

„Meine Eltern werden nicht einmal erfahren, dass ich es kenne!“, rief Valentina fröhlich, der die Aufmerksamkeit des alten Mannes guttat. Grabner seufzte schwer und fasste sich mit einer Hand an die Brust.

Vor der Auslage war inzwischen ein elegantes Paar, beide im mittleren Alter, stehen geblieben. Sie trug einen mokkaschwarzen Mantel mit dichtem Pelzbesatz und einen weiten Hut, dessen breite Straußenfedern bei jeder Bewegung wippten. Beide sahen durch die Fensterscheibe, wie ein alter Mann schwankte und nach ihm entgegengestreckten Mädchenhänden griff, denen der schwere Körper entglitt. Der Buchhändler Gottfried Grabner sank auf die schwarzen Dielen.

Valentina starrte auf den bewusstlosen Mann, schloss kurz die Augen, um sich zu konzentrieren. Hörbar ausatmend kniete sie nieder und begann abwechselnd sein Herz zu massieren und eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen, nachdem sie ihr besticktes Batist-Taschentuch über Grabners Gesicht gelegt hatte.

„Skandalös!“, entfuhr es der Frau, die ihre Nase so dicht an die Auslagenscheibe hielt, dass ihr Straußenfedernhut nach hinten kippte.

„Von wegen Skandal, hier geht es um ein Menschenleben!“, stieß ihr Mann hervor, riss die Ladentür auf und schob Valentina zur Seite, um sich um die Wiederbelebung des Buchhändlers zu kümmern. Seine Frau war in der Ladentür stehen geblieben und hielt beide behandschuhten Hände entsetzt an ihre Wangen gedrückt. Valentina lehnte mit dem Rücken am Ladentisch und beobachtete jede Bewegung des unbekannten Retters.

„Eugenie, wir brauchen einen Arzt. In der Weihburggasse, gleich nach dem Delikatessengeschäft, dort hat Dr. Reinold seine Praxis!“

„Wie? Weihburggasse?, rief seine Frau mit schriller Stimme, die möglicherweise sogar Grabner in sein Bewusstsein drang. Dann erinnerte sich die Hysterische an das Praxisschild des Doktors, an dem sie fast täglich vorbeiging, und hastete davon.

Des Buchhändlers Gesicht frischte zusehends auf, und durch die schweren Lider starrte er auf seinen Betreuer. Dieser tätschelte ihm die Wangen, griff nach Grabners eiskalten Händen und fand beruhigende Worte. Dem Alten schien es besser zu gehen, auch wenn er noch vor sich hindämmerte. Der Mann blieb neben ihm knien und wandte sich mit einem angedeuteten Lächeln zu Valentina. „Woher weißt du in deinem Alter und noch dazu als Mädchen über Erste Hilfe Bescheid?“

„Mein Onkel ist Arzt, da schnappt man so einiges auf.“

Als Valentina in die Straße zur gelb getünchten Villa einbog, dessen einziges Stockwerk ihre biedermeierlichen Ahnen mit einem schlichten Balkon versehen hatten, war sie beflügelt von dem Gedanken, etwas Außergewöhnliches getan zu haben. „Wie schön, wie erhebend, wie belebend ist es doch, gebraucht zu werden“, sinnierte sie und spulte die Szene mit dem Buchhändler immer wieder ab. „Es ist gut, gelobt zu werden!“, befand ihr Herz, das nach einem Entschluss drängte. „Das ist mein Weg, auf dem ich lernen werde, Leiden zu lindern.“

Aufrecht betrat sie das Kopfsteinpflaster des kurzen Gartenwegs, der zur dunkelgrünen Haustür führte, die in der schönen Jahreszeit üppig von Rosensträuchern eingerahmt war. Lily schnitt die letzten vertrockneten rosa Blüten ab und legte sie in das Weidenkörbchen. Dabei ging sie heftiger vor, als es die Sache verlangt hätte. Valentina schluckte schwer und mühte sich ein „Guten Tag, Mama!“ ab, in der Hoffnung, sich am Unheil vorbeischlängeln zu können.

Doch Lily hatte schon auf sie gewartet. „Wo treibst du dich herum? Du solltest schon längst zu Hause sein. Ich habe mir Sorgen gemacht!“, herrschte sie ihre Tochter an, deren Hals sich verengte und sie sprachlos machte. Mit gesenktem Blick und zittrigem Herz drückte sich das stumme Mädchen an der zornigen Frau vorbei hinauf auf ihr Zimmer. Die Heldin des Nachmittags saß weinend auf ihrem Bett.

Frau Heidling kam mit einem Licht und mit der Rute wieder. „Nein! Nein! Ach bitte, bitte nicht!“, schrie Agathe und schlug wie rasend um sich. Es war ein wilder Kampf zwischen Mutter und Tochter, Agathe riss Mama die Spitzen vom Kleide und trat nach ihr. Aber sie bekam doch ihre Schläge – wie ein ganz kleines Kind. Sie wollte sich totschreien. Mit einer solchen Schmach konnte sie doch nicht mehr leben ...!

Schmach ist das richtige Wort, befand Valentina, deren Wangen glühten, als sie die Zeilen las. Sie lag bäuchlings auf ihrem Bett, auf dem sie keine unnötigen Polster oder Decken duldete. Nur der kleine, schmuddelige Teddybär durfte bleiben. Sie drückte ihn an eine Wange, drehte sich auf den Rücken und lächelte. Es war gut, den großen Schmerz geteilt zu wissen.

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