Freie Auswahl
In den meisten Badeorten am See kann man Tret- und Ruderboot fahren, Minigolf spielen oder Fahrräder ausleihen, auch Spielplätze sind relativ häufig anzutreffen - besonders schön ist der von Cannobio, und in Baveno schlängelt sich sogar ein steinernes Wasserungeheuer über den Platz am Seeufer. Aber das Allergrößte ist natürlich, mit einem echten Schiff auf den See hinauszufahren. Die Schiffe der „Navigazione sul Lago Maggiore“ laufen mehrmals täglich die meisten Badeorte an. Aber vielleicht will Papi oder Mami ja sogar ein echtes Motorboot mieten, was auch ohne Führerschein vielerorts möglich ist.
Über den See ...
Lago Maggiore Express: Eine Rundreise über den See und in die Berge - mit dem Schiff geht’s von Locarno nach Stresa, dort mit dem italienischen Zug hinauf nach Domodossola und schließlich eine Panoramafahrt mit der berühmten „Centovalli-Bahn“ zurück nach Locarno - oder dieselbe Fahrt gegen den Uhrzeigersinn.
Brissago-Inseln: Eine kurze Schifffahrt, zum Beispiel von Ascona aus (15 Min.), der wunderschöne botanische Garten ist ein Highlight im oberen Seengebiet.
Isola Bella und Isola Madre: Auf der prächtigen Palastinsel Isola Bella vor Stresa laufen weiße Pfaue frei herum und auf der Isola Madre gibt es eine große Marionettensammlung.
... und auf die Berge
Monte Sasso del Ferro: Von Laveno am Ostufer geht es mit einer originellen „Kübelbahn“ hinauf - und wenn man Glück hat, kann man oben Paraglider beim Start beobachten. Ein tolles Erlebnis und nicht nur für Kinder eine echte Gaudi.
Monte Lema: Der 1614 m hohe Berg kann mit der Seilbahn besucht werden, bei klarer Sicht reicht der Blick bis Mailand.
Monte Mottarone: Ein Ausflug zum Hausberg von Stresa - am besten mit Seilbahn und Sessellift - lohnt nicht nur wegen des berühmten „Sieben-Seen“-Blicks, sondern auch wegen der schönen Sommerrodelbahn im Gipfelbereich.
Badespaß
Strand bei Cannobio ... Wenige Kilometer südlich der Schweizer Grenze liegt am Westufer der vielleicht schönste Strand am Lago. Hinter dem Ort kann man aber auch wunderbar im Fluss Torrente Cannobino baden und mit dem Schlauchboot paddeln.
... und bei Maccagno: Badeplattform im See bei Kids beliebt, ebenso das Plantschen in den kleinen „Wasserfällen“ der Giona, die hier mündet.
Flussbaden im Tessin: In den Tälern des Locarnese bilden die Flüsse wunderbare Badebecken - die Verzasca bei Lavertezzo, die Maggia bei Ponte Brollaund die Melezza bei Intragna.
Tiere erleben
Tiergärten: Unsere vierbeinigen Freunde stehen im Mittelpunkt bei Fondotoce in der Seemitte, in der Villa Pallavicino von Stresa, in Magliaso am nahen Luganer See und bei Agrate Conturbia, südlich vom Lago Maggiore.
Falconeria von Locarno: ein einzigartiges Unternehmen am See und so erfolgreich, dass die Tribüne mit 650 Sitzplätzen immer schnell voll ist. Täglich zwei Mal zeigt das Team von vier professionellen Falknern und Falknerinnen eine hochkarätige Show. Falken und andere Raubvögel fliegen quer über die riesige Naturbühne, streifen beinahe die Köpfe der aufschreienden Zuschauer und landen sicher auf dem ausgestreckten Arm des Empfängers. Zum Schluss dürfen Kleinkinder gratis auf dem Pony eine Ehrenrunde drehen.
Museen für Kids
Schokoladenmuseum: Und was tun, wenn es Bindfäden regnet? Begeisterter Kommentar eines Sechsjährigen im Schokoladenmuseum von Caslano: „Gseet gruusig us, schmöckt aber guet!“
Puppenmuseum: In der stolzen Burg von Angera am Südende des Lago sind historische Puppen die Stars - definitiv auch für Erwachsene einen Besuch wert.
Museo Volandia: Wer mit dem Flieger anreist, kann am Mailänder Flughafen Malpensa Flugzeuge und Hubschrauber, aber auch Drohnen und Weltraumshuttles bestaunen.
Und mehr
San Carlone: Bei Arona im Südwesten des Sees lockt ein echtes „Highlight“ - die 23 m hohe Kupferstatue des Carlo Borromeo, in deren hohlem Innenraum Schwindelfreie bis zu den Augen hinaufklettern können.
Unterwegs am Lago Maggiore
Tessiner Ufer
Das schweizerische Ufer des Lago Maggiore mit den Städtchen Locarno und Ascona wird seit über hundert Jahren von Feriengästen aufgesucht. Das Klima ist mild, und wenn nördlich der Alpen noch geheizt wird, schlürft man auf der Piazza Grande von Locarno den
morgendlichen Cappuccino bereits an der Sonne.
Etwas ruhiger geht es im Gambarogno zu, am Ostufer des Sees. Neben der Eisenbahnlinie und der Straße bleibt oft wenig Platz, die paar Dörfer sind eng an den See gebaut.
Seit der Gotthardstraßentunnel eröffnet wurde (1980), dauert die Autofahrt von Zürich nach Locarno zweieinhalb Stunden. Für Zürcher ein Wochenendausflug. Neben Deutschschweizern stellen Deutsche das Gros der Touristen - Locarno und Ascona sind praktisch zweisprachig geworden.
Was anschauen?
Der Monte Veritàoberhalb von Ascona war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Lebensmittelpunkt von Pazifisten, Utopisten, Weltverbesserern, Esoterikern und Vertretern einer radikal gesunden Ernährung. Tänzer, Maler, Musiker und Schriftsteller zog es zum berühmten Hügel: Hermann Hesse, der Anarchist Erich Mühsam, Friedrich Glauser und andere schrieben über ihre Erfahrungen. Adelige aus halb Europa tauchten auf, und sogar Politiker wie Konrad Adenauer wurden gesichtet. Die Ausstellung „Die Brüste der Wahrheit“ in der Casa Anatta beleuchtet das Phänomen Monte Verità unter immer neuen Gesichtspunkten. Kurator der Ausstellung war der 2005 verstorbene Harald Szeemann, einer der Größten seines Fachs.
Was unternehmen?
In nur vier Minuten gelangt man von Porto Ronco mit dem Schiff auf die Brissago-Inseln. Der dortige botanische Garten ist einzigartig - und er hat auch eine einzigartige Geschichte, die in einer Zeit spielt, in der man in Europa noch Inseln kaufen konnte.
Für einen Ausflug weg vom See in die Berge bietet sich das einstige Schmugglerdorf Indeminian, Wanderer starten auf der Passhöhe der Alpe di Neggia.
Für Erwachsene wie auch für Kinder zeigt die Falconeria von Locarnoeine spektakuläre Show. Falken und andere Raubvögel fliegen auf Befehl quer über die fußballfeldgroße Bühne und landen - haarscharf über die Zuschauer hinweg, die vor Schreck die Köpfe einziehen - sicher auf dem Arm des Empfängers.
Wo baden?
Fast jeder Ort am See lädt zum Baden ein. Der Lido von Locarnowartet mit einer riesigen Wellnessanlage auf. Billiger ist sein Pendant, der Grande Lido von Ascona. In Brissagowiederum freuen sich Kinder: Eine 75 Meter lange Rutsche führt von der Straße bis fast ins Wasser .
An der Ostseite, im Gambarogno wird vor allem in San Nazzarogebadet, das mit Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten eine hervorragende Infrastruktur bietet. Der Nachbarort Gerrapunktet mit einer wunderbaren Strandkneipe.
Wo essen?
In Ascona serviert das „ Ristorante Antico Borromeo“ eine hervorragende italienische und Tessiner Küche zu gehobenen Preisen. Im todschicke „Seven“ von Starkoch Ivo Adam steht innovative Küche auf dem Programm. Ganz anders geht es im sehr populären „Grotto Baldoria“ zu: Dort wird gegessen, was auf den Tisch kommt, zu bescheidenen Preisen.
In Locarno zeigt das „ Negromante“ mit seinem Innenhof nicht nur ein einzigartiges Interieur, auch die Küche kann sich sehen lassen: Filet vom Angus-Rind oder ein Pferdesteak auf dem heißen Stein serviert. Ganz in der Nähe schlägt „Il Guardiano del Farro“ Gegenteiliges vor: vegetarische Genüsse.
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