Tom Wolf - Die Bestie im Turm

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Goslar 1527: Heinrich der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, fordert von der freien Reichsstadt die Anteile am silber-, blei- und kupferreichen Rammelsberg wieder zurück. Die Stadt wehrt sich erbittert, um nicht die Quelle ihres Reichtums zu verlieren. Mitten in den Auseinandersetzungen wird ein führendes Ratsmitglied, der Metallgroßhändler Ludolf Walberg von einem Pfeil durchbohrt, tot aufgefunden. War es die Tat eines herzoglichen Schützen?
Als der Fernhandelskaufmann Friedrich von Mellnau mit seinem Gehilfen Georg Basler in der Worth Quartier bezieht, wird ihm die frische Mordgeschichte serviert. Als zwei weitere Ratsherren auf mysteriöse Weise sterben, sind sich die Leute sicher, dass die mysteriöse «Bestie im Turm» wieder ihr Unwesen treibt. Doch Mellnaus humanistisch geschulter Geist fühlt sich herausgefordert und setzt alles daran, die wahren Gründe der Todesfälle aufzudecken.

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Gregor stellte sich den Herzog wie ein wildes Tier vor, wie eine Bestie, etwa wie ein stachelbewehrtes Wildschwein mit Reißzähnen und blutigem Maul.

»Horch!«

Gregor deutete auf den Harz und hielt sich die Hände wie zwei kleine Schüsseln hinter die Ohrmuscheln. Helle Töne in rascher Folge erklangen. Kurz war Ruhe, dann kamen sie wieder. Sehr leise, aber unheimlich klar und deutlich in der morgendlichen Stille. Auf der Ebene waren kaum Vögel zu hören, und auch der Wind sauste nicht mehr.

»Die Hille-Bille!«, sagten sie beinahe unisono.

Daniel entsann sich deutlich, wie dieses seltsame Musikinstrument der Wächter aussah: Drei untereinander an Seilen hängende Holzbretter unterschiedlicher Größe wurden mit einem Stock geschlagen – das ergab so laute Töne, dass sie bei gutem Wind bis in die Stadt und darüber hinaus zu vernehmen waren.

»Weißt du, was das heißt?«, fragte Gregor, der die überirdischen Töne der schnellen Glocke schon oft gehört, aber nie verstanden hatte, was sie bedeuteten. Es klang irgendwie fremd, er kannte wohl einige Grundsignale, aber dieses nicht.

»Tut mir leid, da muss ich passen – was aber auch immer, es scheint wichtig zu sein!«

Die Töne begleiteten sie die halbe verbleibende Wegstrecke bis zur Stadt. Sie passierten Jerstedt und zogen am Wartberg vorbei. Das Kloster Riechenberg ließen sie so weit rechts liegen wie möglich. Ein Spähtrupp des Herzogs hielt sich in einiger Entfernung. Es war Markttag, und den Landsknechten war offenbar befohlen worden, erst einmal alle von auswärts hineinzulassen und bis sie wieder rauskommen würden, Bier zu trinken, um sie dann zu verprügeln. Das Goslarer Bier war gut … Gose hieß es, wie der Bach, dessen Wasser man hier trank.

Sie passierten die Landwehr, einen weit vor den Mauern angelegten, von Schlehen- und Brombeergestrüpp bewachsenen Wall mit Graben. Jetzt konnten sie schon die Kommende des geistlichen Ritterordens der Johanniter zum Heiligen Grabe und die Türme des Vititors unterscheiden. Die genaue Kopie des Heiligen Grabes verbarg sich in einer der Grabeskirche von Jerusalem Stein für Stein nachempfundenen Rundkirche. Der Keller mit der Kopie der Ruine war so groß, dass hundert Pferde darin Platz hatten. Die trutzigen Mauern und die unzähligen Türme des kleinen Roms tauchten auf. Es gab in Goslar an die fünfzig Gotteshäuser, wenn man alle Kirchen und Kapellen zusammenzählte.

»Wer da nicht fromm wird, wird es nirgends«, murmelte Daniel.

Gregor fragte zaghaft: »Sag, darf ich dich vielleicht meinen Eltern vorstellen? Du könntest sicher auch eine Stärkung vertragen, bevor du dich in die Stadt begibst.«

Daniel sah die vielen Menschen, die sich am schmalen Mauer durchlass auf der Zugbrücke und dem Platz davor stauten. Von überallher strömten sie, um zum Markt zu gelangen: Bauern, fliegende Händler, Fernkaufleute. Die Bauernkarren standen am Ende der Straße, während ihre Besitzer miteinander plauderten oder in der Schänke auf die Abfertigung warteten. Die Wache an der Zugbrücke kam mit ihrem Geschäft nicht hinterher.

Daniel Jobst hätte wohl auf sein Patriziertum pochen und mit ein paar Pfennigen ein rasches Passieren am Tor erwirken können. Doch er war neugierig. Schon seit Langem hatte er kein Handwerkerhaus mehr von innen gesehen – eigentlich seit er in die Handlung seines Oheims eingetreten war.

»Unser Haus ist das erste vor dem Tor – schräg gegenüber vom Vitriolhaus«, verriet ihm Gregor.

Das kannte Daniel, dort war er mit dem Oheim oft gewesen. Vitriol war eines der Produkte, die Goslar zu bieten hatte.

»Meine Mutter ist eine Zauberin – am Herd, versteht sich.«

Gregor wollte Daniel von der Qualität des Essens überzeugen. Wahrscheinlich fürchtete er, sich zu vergiften, wenn er bei ihnen aß …

»Meine Frau Mutter weiß auch die Fastenspeisen sehr gut zu bereiten.«

»Diese Heiligen«, entfuhr es Daniel. »Keinen vernünftigen Bissen Fleisch gönnen sie einem.«

Gregor machte ein entsetztes Gesicht, dann grinste er vorsichtig.

»Ich rate dir, bei uns zu Hause vorsichtig zu sein. Wir haben ein erzfrommes Hausmädchen, das könnte dich leicht in Verruf bringen. Ich muss auch aufpassen mit meinen Kräutern, dass es ihr nicht beifällt, mich als Teufelsjünger anzuschwärzen. Nur der Heilige Johannes wird mich vor dem Scheiterhaufen bewahren. Meine Eltern dagegen sind offener, mögen sowieso den Sachsen Martin mehr als den Römer Clemens … ich übrigens auch, also brauchst du vor mir keine Angst zu haben.«

Daniel lächelte. Er musste sich am Riemen reißen, gerade in Goslar, wo seit Jahren die Fronten des Kirchenstreites heftig aufeinanderprallten. Zwar hatte sich die Stadt vor einem Jahr auf dem Reichstag in Speyer der evangelischen Sache angeschlossen, doch die einfachen Leute waren schwer zu überzeugen.

Daniel selbst war in der Sache nicht fanatisch. Wohl sah er, dass sich die Kirche ändern musste, wenn die Welt sich fortentwickeln sollte. Luthers Angriff auf den Ablasshandel war da ein guter Anfang. Es gab so vieles, was man prüfen konnte. Die Sache mit den Heiligen etwa war ein Kreuz. Nicht allein in der Fastenzeit musste man darben, auch vor jedem Heiligentag durfte man kein Fleisch essen und an Freitagen und Sonnabenden sowieso nie. Jetzt nährte er sich schon seit vier Tagen förmlich von Blättern und Wurzeln … Ein saftiges, gebratenes Stück vom Schwein stand ihm duftend vor Augen. Tags zuvor an Sankt Johannis hatten ihm Appetit und Ruhe auf seinem Ritt gefehlt. Morgen nun kam schon der Johann- und Pauls-Tag, da würde er seine Gelüste auch unterdrücken müssen. Erst übermorgen war noch einmal Fleisch erlaubt, anschließend kamen schon wieder Freitag und Sonnabend, das bedeutete Grünzeug und Fisch.

Außerdem litt der Handel. 52 Sonntage und 48 Heiligentage, an denen nicht gearbeitet und gehandelt werden durfte: Wie sollte da die Wirtschaft je florieren?

»Was geschieht, wenn du ohne Not einen Mitesser bringst?«, fragte er Gregor.

»Was soll schon geschehen? Wir haben ein gastfreies Haus! Nun, sei ehrlich – leidet dein weit gereister Magen jetzt Not oder nicht?«

Daniel verspürte plötzlich einen solchen Hunger und Durst, dass die Vorräte der kleinen Schänke vorm Vititor niemals ausgereicht hätten, beide notdürftig zu stillen.

Der Klosterbezirk St Georg II Markus Reddig ein feingliedrig wirkender Mann - фото 1

Der Klosterbezirk St. Georg

II

Markus Reddig, ein feingliedrig wirkender Mann von 32 Jahren, mit schmalem, etwas zu großem Kopf und schwarzem Haar, trug deutliche Spuren seiner nächtlichen Schreibertätigkeit im Gesicht. Er war seit Wochen hauptsächlich damit beschäftigt, alte Ratsakten regestenartig zusammenzufassen, das Verzeichnis der umfangreichen Ratssammlung auf Abgänge zu überprüfen und Urkunden zu archivieren. Damit er diese im Rechtsstreit mit dem Herzog existenziell wichtige Arbeit überhaupt bewältigen konnte, nahm er sich Stapel von Papier in seine Wohnung im Breiten Tor mit, sodass er auch dann arbeiten konnte, wenn er nicht zu schlafen vermochte. Seine Schreibstube im Rathaus lag im Zwischentrakt zwischen Ratsdiele und Gebeinkapelle. Ein großes Schreibpult mit einer Unschlittlampe, ein kleiner Tisch und zwei Stühle, mehr war nicht drin. Das kam seinem vormals geistlichen Stand sehr zupass und gemahnte ihn an seine Zelle im Kloster der Franziskaner am Köketurm. Der Goslarer Stadtschreiberposten wurde traditionsgemäß an Priester oder Ordensleute vergeben, da man diesen am meisten vertraute. Inzwischen war diese Regel gelockert, es gab auch schon einmal vertrauenswürdige Weltliche auf dem Posten. Der Stadtschreiber war Protokollführer bei allen Sitzungen der Räte. Doch diese Regel, das wusste Reddig inzwischen, hatte mit der Wirklichkeit wenig zu tun.

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