Tom Wolf - Die Bestie im Turm

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Goslar 1527: Heinrich der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, fordert von der freien Reichsstadt die Anteile am silber-, blei- und kupferreichen Rammelsberg wieder zurück. Die Stadt wehrt sich erbittert, um nicht die Quelle ihres Reichtums zu verlieren. Mitten in den Auseinandersetzungen wird ein führendes Ratsmitglied, der Metallgroßhändler Ludolf Walberg von einem Pfeil durchbohrt, tot aufgefunden. War es die Tat eines herzoglichen Schützen?
Als der Fernhandelskaufmann Friedrich von Mellnau mit seinem Gehilfen Georg Basler in der Worth Quartier bezieht, wird ihm die frische Mordgeschichte serviert. Als zwei weitere Ratsherren auf mysteriöse Weise sterben, sind sich die Leute sicher, dass die mysteriöse «Bestie im Turm» wieder ihr Unwesen treibt. Doch Mellnaus humanistisch geschulter Geist fühlt sich herausgefordert und setzt alles daran, die wahren Gründe der Todesfälle aufzudecken.

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Der Bergbau, der schon seit unvordenklichen Zeiten betrieben wurde, hatte deutliche Spuren in der Gegend hinterlassen. Nicht nur der Rammelsberg mit seinen Schächten – auch der Herz-, Stein- und Sudmerberg zeigten sich so gut wie kahl. Unablässig gierten die gefräßigen Blei- und Silbergruben nach Holz, kaum dass der Wald reichte für all die Werke. Ein Bergwerk erforderte Stempel zum Ausbau und Gestänge für die Wasserkünste, Pipen-Rohre, Zapfen, Wasserräder, Gestelle, Hunte, Karren und Wagen für den Erztransport, doch vor allem Feuerholz zum Feuersetzen in der Nacht. Die Hitze zermürbte das Gestein, und am nächsten Tag konnte das Erz mit eisenbewehrten Stangen heruntergebrochen werden. Würde jetzt der Wald wieder sprießen? Müssten die Gruben so lange ruhen, bis alles nachgewachsen war?

Die Schmelzhütten an den nahen und fernen Wasserläufen, wo das Gebirge vom Erz geschieden und aus dem Erz das Metall gezogen wurde, kamen mit ihrer unstillbaren Gier nach Holzkohle hinzu. Forst um Forst war in den Meilern verschwunden und in Säcken, kleinstückig und schwarz, zu den Schmelzen gefahren worden. In den Öfen erweicht, verflüssigt, hatte sich das Metall tropfend vom Stein getrennt und war nach dem Anstich aus dem Vorherd in die Laib-Formen geschöpft worden, wo es erstarrte. Sollte das jetzt auf Dauer Vergangenheit sein? Würde je wieder ein Tropfen heißes Metall aus dem glühenden Gestein sickern, jemals noch ein Blei-Brot oder ein Silber-Kuchen die eisernen Schmelzformen verlassen?

Daniel vermisste die Schwaden der Kohlenmeiler, die sich früher überall von den Kahlschlägen erhoben und mit den Ausdünstungen der feuchten Erde vermischt hatten. Es hatte ausgesehen, als würden die Füchse, die Feen und Geister, die Hexen und Kobolde am weiten Horizont ihre Suppen und Lebenstränke kochen. So war es ihm vor allem an jenem kühlen Morgen erschienen, als er zum ersten Mal die einsamen Harztäler erblickt hatte, da seine Muhme Grete und sein Oheim Hans ihn zu sich nach Goslar holen ließen. Damals erzählte ihm Lisbeth, die Bez, seine Kinderfrau, um ihn zu beruhigen, die Sage vom Jäger Ramm, dessen Pferd angeblich einst aus Langeweile mit seinen Hufen den ersten Erzgang angekratzt hatte.

Jetzt war die Muhme schon seit neun Jahren tot und der Oheim Hans ihr nach langem Siechtum gefolgt. 82 Jahre war er alt geworden, das war viel, selbst für einen wohlhabenden Mann.

Schreie brachten Daniel in die Wirklichkeit zurück. Unten aus dem überschwemmten Bachtal kamen sie.

»Zu Hilfe! Jesus! Gott im Himmel, hilf! Ihr Heiligen, helft! Maria, Martha, Magdalena, Johannes, Petrus, Paulus: Ich kann – … urrgh! … – doch nicht schwimmen!«

Ein Maulesel trieb vorüber, scheinbar von zwei prall gefüllten, schwimmenden Wachstuchsäcken über Wasser gehalten. Aber so ein Tier konnte schwimmen, seine Augen glänzten irr; seine Nüstern zogen die Luft heftig ein und stießen sie wieder aus, dass es dampfte. Die Schreie rührten wohl von jemand anderem her …

»Zu Hilfe! Ich ertrinke!«

Aha – jetzt kam der Schreihals angetrieben, an einen Ast geklammert. Wasser ausspuckend und den Kopf immer wieder aus der dreckigen Brühe reckend, fixierte er Daniel mit flehendem, schräg aufwärts gerichtetem Blick, als könnte er sich auf diese Weise an ihm festhalten und vor der sicheren Verdammnis retten.

»Was hältst du dein spätes Johannisbad auch in dem reißenden Bach ab?«, rief Daniel ihm zu und schwang sich aufs Pferd. Rasch war er wieder den Hang hinab und folgte am Ufer entlangreitend dem menschlichen Treibgut.

»Versuch, dich daran festzuhalten!«, rief er, zog seinen langen Bogen aus einem seitlich dem Pferd umgeschnallten Futteral und hielt ihn übers wilde Wasser. Nach einigen fehlschlagenden Versuchen gelang es dem Treibenden, den schmalen Stock zu fassen. Daniel zog ihn behutsam näher ans Ufer, bis er Tritt fasste und sich schließlich durchs Geäst einer Weide an Land hangelte. Da stand er dann kurz darauf, zitterte und tropfte.

»Ich verdanke dir mein Leben!«

Der Retter wies den Triefenden mit spöttischem Blick auf den weiteren Verlauf des Flüsschens hin. Nur wenige Steinwürfe entfernt nahm eine Sandbank fast die ganze Breite des vormaligen Bettes ein. Die Wucht des Wassers verströmte sich seitlich, sodass sich der Junge leicht auch selbst hätte retten können. Sein Maulesel hatte es bereits geschafft. Der stand auf festem Boden, schüttelte sich, dass die Säcke auf und ab sprangen, und gab Laut.

»Der heilige Johannes ist mit uns! Er hat auch meine Kräuter nicht absaufen lassen!«

»Lass mich raten – Gürtlerkraut?«

Der Nasse nickte und lächelte. Er strich sich die dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht und klopfte unbeholfen an seinem klammen grünen Gewand herum.

»Johanniskraut, Beifuß, Königskerze, Ringelblume, Arnika, Himmelsschlüssel, Bärlapp, Bilsenkraut, Farn und Eisenkraut. Die Goslarer Weibsbilder sind ganz verrückt nach den Gürteln, die ich ihnen daraus drehe.«

»Du bist ein Scharlatan, mein Freund! Wie willst du das alles gestern gesammelt haben? Nur dann – von der Kraft des heiligen Johannes erfüllt – wirkt es doch, oder täusche ich mich?«

»O, ich bin fix und versiert! Ich sammele die Kräuter so schnell wie im Traum, auch Erz- und Wasseradern finde ich dir und ziehe selbst die Drachen an, falls dich nach ihnen begehrt. Brauchst einem vorbeifliegenden Drachen nur was Rechtes nachzurufen, und schon regnet’s Gold!«

»Und du bist bei deinen Künsten durch Drachenschimpf nicht selbst reich geworden? Hierzulande braucht man die geflügelten Bestien künftig sicherlich, um wieder Reichtum zu erlangen. Wie heißt du?«

»Gregor Geismar. Ich gebe zu, dass mir die Sache mit den Drachen bislang nicht gelungen ist …«

Gregors Gesicht war von angeborener, vornehm wirkender Blässe. Volles Haar glänzte über einer breiten Stirn, und mancher Frauenblick mochte ihm folgen, dachte Daniel, auch ohne Gürtlerkraut und ungeachtet der schalen Kleider, mit denen man eine Vogelscheuche bestens hätte ausstaffieren können.

Daniels Gewand dagegen, das hatte Gregor sofort gesehen, zeugte von Wohlstand. So kleidete sich ein erfolgreicher Kaufmann. Die Tuche wirkten zwar abgetragen, als wollten sie sagen: Unser Herr schont sich nicht, sondern arbeitet schwer trotz seines Standes . Im Kleidersack aber, den das teure, schmucke Pferd zu tragen hatte, steckte bestimmt ein prächtiges Festtagsgewand. Und der edle Bogen war aus einem Holz, das Gregor nicht kannte.

Während Daniel ihn in seinem langen Lederfutteral verschwinden ließ, sagte er: »Ich heiße Daniel Jobst. War lange in Braunschweig, doch jetzt gedenke ich, in Goslar meinen Oheim Jonathan Unruh zu beerben. Den Namen kennst du sicher.«

Gregor nickte. Das Unruhhaus an der Abzucht wurde allgemein die Halskrause genannt. Ebenso kannte er den markigen Spruch an der Fassade: Herr, verzeihe mir meine Sünde, stärke meinen Glauben, segne mein Vermögen, lass dir gefallen das Werk meiner Hände, zerbrich den Rücken meiner Feinde, die mich ohn’ Ursach hassen, lass sie nicht aufkommen, sondern zuschanden werden. So unverhofft einem Spross aus diesem ehrwürdigen und reichen Haus zu begegnen, schüchterte ihn denn doch ein.

»Also das … ich … äh …«

Daniel lächelte. Die offene und unverstellte Art des Knaben gefiel ihm. So ganz ohne falschen Respekt, ohne Unterwürfigkeit und Gedrücktheit. Dass sie sich zwanglos duzten, fand er ganz natürlich, auch wenn kaum ein anderer es an seiner Stelle geduldet hätte.

»Schon gut. Ich hoffe nicht, dass du dich vor mir verbiegen willst, bloß weil mein Onkel im engen Rat saß. Erzähl mir lieber, was du machst. Ich bin seit Langem weg, damals musst du noch so kurz gewesen sein …«

Er deutete mit der rechten Handfläche eine derart unvorteilhaft niedrige Höhe über dem Boden an, dass Gregor die Wut in den Kopf schoss. Aber dann lachte er.

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