Tom Wolf - Die Bestie im Turm

Здесь есть возможность читать онлайн «Tom Wolf - Die Bestie im Turm» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Bestie im Turm: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Bestie im Turm»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Goslar 1527: Heinrich der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, fordert von der freien Reichsstadt die Anteile am silber-, blei- und kupferreichen Rammelsberg wieder zurück. Die Stadt wehrt sich erbittert, um nicht die Quelle ihres Reichtums zu verlieren. Mitten in den Auseinandersetzungen wird ein führendes Ratsmitglied, der Metallgroßhändler Ludolf Walberg von einem Pfeil durchbohrt, tot aufgefunden. War es die Tat eines herzoglichen Schützen?
Als der Fernhandelskaufmann Friedrich von Mellnau mit seinem Gehilfen Georg Basler in der Worth Quartier bezieht, wird ihm die frische Mordgeschichte serviert. Als zwei weitere Ratsherren auf mysteriöse Weise sterben, sind sich die Leute sicher, dass die mysteriöse «Bestie im Turm» wieder ihr Unwesen treibt. Doch Mellnaus humanistisch geschulter Geist fühlt sich herausgefordert und setzt alles daran, die wahren Gründe der Todesfälle aufzudecken.

Die Bestie im Turm — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Bestie im Turm», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Paulus Geismar ist mein Vater – wir wohnen draußen vor der Mauer beim Vititor in der Reeperstraße. Mein kleiner Bruder Hans wird einmal das Handwerk weiterführen. Ich soll die Rechte studieren, aber ich habe gar keine Lust dazu. Ich will viel lieber Kaufmann werden …«

»Oh, da wohnt ihr also in einem von den kleinen Häuschen mit den endlos langen Gärten?«

Gregor schämte sich für die Lage seines Elternhauses. Waren sie nicht Stadtbürger wie alle? Warum konnten sie dann nicht drinnen wohnen, hinter den Festungsmauern, angesehen und geschützt, wie es sich gehörte? Nur, weil die Reepschläger ihre Seilbahnen so lang ausspannen mussten und dies in der Enge der Stadt nicht zu tun vermochten …

»Die Grundstücke müssen so lang sein, damit man lange Seile winden kann. Zugegeben, die Seiler-Häuser sind klein, mit dem Unruhhaus kann es keines aus der Reeperstraße aufnehmen … Als Kaufmann bist du sicher schon weit herumgekommen. Doch hast du, so scheint mir, nichts von Goslars Fehde mit deinem Herzog gehört, sonst wärst du fort geblieben!«

Daniel lachte sauer.

»Er ist nicht mein Herzog. Ich habe in Braunschweig nur als Goslarer Kaufmann gesessen, habe das Außenkontor für meinen Oheim geführt. Wir verkauften Silber, Blei, Kupfer, Farben und Gose-Bier. Im Gegenzug kauften wir Fische und Wein und Gewürze. Der Goslarer Rat hat einen großen Bedarf an diesen Gütern.«

»An Fischen?«

Gregor lachte, und Daniel stimmte ein.

»Vor allem an Fischen – wusstest du, dass es ein Stör- und Hecht-Register im Rathaus gibt, wo alle Störe und Hechte verzeichnet sind, die der Rat bei seinen rituellen Zusammenkünften verspeist hat? Das reicht zurück bis in Zeiten … ja, also quasi bis in die Tage, als diese Tiere aus der Arche Noah ins Wasser zurückgesprungen sind.«

Gregor konnte es nicht glauben.

»Du willst mich zum Narren halten – eine Kladde in einem Schrank im Rathaus, in der Hechte und Störe aufgelistet sind?«

»Ganz recht, und die Anlässe für ihre genüssliche Verspeisung: jedes einzelne Ratsessen, das Gewicht der Fische und wie teuer sie waren.«

»Ich hab noch nie andere Fische als Karauschen und Forellen gegessen … Was ist denn so anders bei einem Stör?«

»Ich glaube, du hast nichts verpasst – das Besondere an einem Stör ist bloß sein Preis. Ihn verspeisen zu können, bedeutet, dass man über anderen steht. Der enge Rat hält sehr darauf, sich von den gewöhnlichen Sterblichen und Fischessern abzusetzen … Was weißt du über den Streit zwischen dem Herzog und dem Rat?«

»Der Herzog will den Rammelsberg zurück, denn er hat ihn einstmals nicht verkauft, sondern nur gegen ein Pfandgeld eingetauscht, um ihn jederzeit wieder einlösen zu können. Jetzt hat er Goslar das Geld zurückgegeben. Aber der Rat will den Berg behalten.«

Die Art, in der Daniel nickte, zeigte Gregor, dass der Ältere prüfen wollte, ob er es mit einem Grünschnabel zu tun hatte. Offenbar wusste er das alles viel besser. Gregor schätzte Daniel, was das Alter betraf, schon auf jenseits von Gut und Böse, doch er fand, dass er sich für einen so alten Mann recht gut gehalten hatte.

»Selbst, wenn ich in Braunschweig nichts davon gehört hätte – was ganz unmöglich wäre, da es in der Stadt zur Zeit keinen aufregenderen Gesprächsstoff gibt, außer vielleicht die Gerüchte um des Herzogs Geliebte –, so hätte ich doch nicht einen Meter die Seesener Heerstraße entlangwandern können, ohne die aufgedonnerte Tracht eines herzoglichen Landsknechtes an meiner Seite zu bestaunen. Der Wolfenbütteler zieht, scheint’s, seine Truppen für einen tüchtigen Schlag gegen Goslar zusammen.«

Gregor nickte unsicher. Die Vorstellung flößte ihm Furcht ein, wie jedem in Goslar.

»Er hat sein Heerlager im Kloster Riechenberg. Nachts können wir die Flammen der hohen Feuerstöße sehen und hören das Gebrüll der närrisch gekleideten Schurken, die sich in seinem Tross verdingen. Sie wollen der Stadt Angst machen. Schon seit Februar sollen die Hüttenleute dem Herzog die Metallkuchen hinaus auf den Riechenberg fahren, auf einen Lagerplatz direkt neben der Krypta, aber keiner tut es. Der Herzog war in eigener Person an den Bergwerken und hat alle Inhaber auf sich vereidigt, aber nur eine Handvoll hat gehalten, was sie ihm dort in ihrer Not gelobten. Ein Bergrichter wurde eingesetzt, Arno Schmidt mit Namen. Der hat alle Grubenbesitzer einbestellt, damit sie die neuen Bedingungen annehmen. Als nur viere kamen, hat der Herzog den Grubenbesitz der Daheimgebliebenen für verwirkt erklärt. Er hat die Schächte beschlagnahmt, alle, bis auf einen.«

»Ach, nicht alle? »

Jetzt war Daniel doch erstaunt. Er hatte von den seit Mai laufenden Verhandlungen über seinen besten Freund, den Syndikus und Doktor der Jurisprudenz, Konrad Dellinghausen, ständig bestens Kenntnis. Konrad war Goslars Abgesandter und Unterhändler beim Reichskammergericht in Esslingen. Er hatte erwirkt, dass zwei Schlichter – die Regimentsräte Hans von Redwitz und Niklas von Kniebis – aus Esslingen nach Goslar kamen. Doch sie hatten vergeblich versucht, zwischen den Parteien einen Konsens und eine Annäherung zu erzielen. Da war nur Hass und Verhärtung. Bisher hatte es ihn belustigt, den aufgeweckten Seiler-Jungen auszufragen. Nun aber berichtete dieser Neuigkeiten.

»Was sagst du? Es liegen nicht alle Gruben still? Wie das? Haben die Grubenherren etwa bewaffneten Schutz auf die Beine gestellt? Wachen städtische Kriegsknechte am letzten freien Göpelzelt und liefern sich Gefechte mit dem Herzog?«

Diese Vorstellung belustigte ihn. Auch Gregor fand das ulkig.

»Abwehrstellungen gegen des Herzogs Spießgesellen? Oh nein – der Schacht der Grube Neuwerk fördert noch, weil sich die Eigentümer mit dem Herzog verständigt haben.«

Daniel war sprachlos. Wie konnte der Rat das zulassen? Er überlegte, um auf die Namen der Bergwerkseigner zu kommen: Sebastian Walberg, Heinrich Wachsmut, Simon Raschen und Henning Heinze. In deren Haut mochte er jetzt nicht stecken. Bevor er sich’s mit den andern im Rat verdürbe, würde er sich lieber dem Herzog entgegenstellen.

Sie setzten auf die Insel über, wo Gregor seinen Maulesel freudig begrüßte. Nachdem sie behutsam die sanfteren Stromschnellen seitlich der Sandbank durchwatet hatten, um dann neben den Tieren die Böschung zu erklimmen, kratzte Gregor sich am Kopf.

»Ehrlich gesagt – die Angelegenheit ist mir noch nicht so völlig klar. So ein dickes Ding wie der Rammelsberg war ja sicher eine ganze Menge Lösegeld wert?«

Daniel lächelte. Das war alles andere als einfach.

»Einst haben die Herzöge von den Herren von Gowische für die Überlassung des Bergzehnten eine Summe Geldes erhalten, die recht klein war. Dann kam der Zehnte an die alten Sechsmannen, in der Folge an den Rat. Über die Jahrhunderte ist immer wieder Geld für diese Abtretung an den Herzog geflossen. Nun hat er stolze 24 663 rheinische Gulden zurückgezahlt, um den Bergzehnten wieder selbst beanspruchen zu können – und noch einmal 11 370 für die ebenfalls verpfändeten Forsten. Jetzt wird er den Bergwerks- und Hütteneignern künftig das Holz teuer zu verkaufen trachten.«

»Warum hat er den Berg aber nicht früher schon zurückgekauft, wenn ihm so viel daran liegt?«

»Na ja, lange war unklar, ob der Berg überhaupt noch etwas abwerfen würde. Als die Gruben ersoffen, war keiner mehr am Zehnten interessiert. Die alten Sechsmannen, ohnehin irgendwie nur vorgeschoben, haben ihre Anteile billig an den Rat losgeschlagen. Dann kam der Bergmeister Claus von Gotha, sümpfte die Schächte mittels der Heinzenkünste – diesen besonders konstruierten Pumpen, in deren Rohren das Wasser von Lederbällen gehoben wird –, und seither stiegen die Erträge wieder unaufhörlich. Der Rat kaufte sich rasch den Löwenanteil am Grubenbesitz zusammen. Dem Wolfenbütteler blieb das nicht verborgen, und er witterte kräftigen Profit, wenn er sich des Berges wieder bemächtigte. Er brauchte ja nur zu sagen, dass er das Pfand wieder einlösen und das einst seinen Vorfahren geliehene Geld wieder zurückzahlen wolle …«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Bestie im Turm»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Bestie im Turm» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Bestie im Turm»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Bestie im Turm» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x