Michael Rutschky - Mitgeschrieben

Здесь есть возможность читать онлайн «Michael Rutschky - Mitgeschrieben» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Mitgeschrieben: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Mitgeschrieben»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Tagebuch aus der Zeit, als Franz Josef Strauß Bayern regierte und Helmut Kohl westdeutscher Bundeskanzler wurde. Und als Hans Magnus Enzensberger mit Gaston Salvatore ein berühmtes, flüchtiges Zeitschriftenprojekt namens »TransAtlantik« begründete, in dessen Münchener Redaktion Michael Rutschky seine Laufbahn als öffentlicher Intellektueller begann. Entstanden sind diese Notizen zwischen 1981 und 1984, gewissermaßen in der »sozialistischen Spätantike«, und sie erzählen gleich mehrere Romane. Nicht nur den von Michael Rutschky und seiner Frau Katharina, samt Begegnungen, Reisen, Beziehungskisten, in denen unbekannte und bekannte Menschen die Landschaft zwischen Isarnacktstrand, nordhessischer Provinz und Westberlin bevölkern. Hier kann man auch nachlesen, wie Traum, Tagtraum und obsessive Nabelschau zu jener Zeit ein ebenso schöpferisches wie unterhaltsames Klima für kritische Geister bildeten.

Mitgeschrieben — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Mitgeschrieben», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Als sie durch die Türkenstraße steuern, vorsichtig, gegen den Schnee, sagt eine Stimme »Grüß Gott!« R. blickt auf und versteht nicht gleich – »Frau Habermas! Guten Tag.« Sie verharren in kurzer Entfernung vor einander; keiner kann sich zum Weiter- oder zum Aufeinanderzugehen entschließen. Da ist er herbeigekommen und grüßt kurz. Was das Weitergehen bewirkt. »Sie machen also auch Weihnachtseinkäufe.«

Kathrin entdeckt im Schaufenster einer kleinen Goldschmiede einen Armreif, der einem Fingerring ähnelt, den sie schon besitzt: zwei ineinander verschränkte Hände. Sie gehen hinein und kaufen schließlich nicht diesen Reif, sondern ein goldenes Gliederarmband, das mit 450 Mark bei weitem mehr kostet, als R. eigentlich ausgeben wollte.

Aber er hat das Gefühl, einen großen Erfolg errungen zu haben.

Als Vorspeise gibt es grünen Salat mit Nüssen, Champignons und gebratenem Schinkenspeck, danach ein Gulasch mit Spätzle aus der Tüte, »Birkle als dentle«, wie Scheel spottet. R. trinkt Bier, die anderen Wein.

Bald konzentriert sich das Interesse auf die Schallplatten; Goetz legt sich aufs Sofa und hört mit geschlossenen Augen zu, während Scheel, Bernd Dürr und R. Nostalgisches über diese Musiken, die sie so lange begleiten, austauschen. Irgendwann hat sich Goetz erholt, er setzt sich zu Kathrin an den Esstisch, und R. schaut zu, wie die beiden sich intensiv unterhalten. R. hat durchgesetzt, dass Mahler gespielt wird, Stücke aus dem »Lied von der Erde« und den »Liedern eines fahrenden Gesellen«, und er hält einen langen Vortrag darüber, dass Sehnsucht die zentrale Triebkraft der Kunst sei.

Christine kommt zu ihm, umarmt ihn zärtlich und erklärt, das freue sie so außerordentlich, dass er so viel von Kunst verstehe. – »Ich? Aber ich hasse die Kunst! Ich hasse sie wirklich!«

Dann weiter mit dem Vortrag über die Sehnsucht, R. ist nicht aufzuhalten, gerade als Bildhauer müsse er, Bernd Dürr, Folgerungen aus Mahler ziehen, wahrscheinlich ist R. deshalb nicht aufzuhalten, weil er schon viel zu betrunken ist, er kann gar nicht mehr aufnehmen, was andere sagen.

Bernd Dürr ist tief beeindruckt. Beim Abschied küsst Gabi R. auf den Mund. Im Taxi schläft er ein.

Saigo hat Nicholas und dessen Freundin Yukio in eine kleine Stadt gelockt. Es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden jungen Männern, dessen Ablauf in japanischer Kampfterminologie geschildert ist, weshalb man ihn nicht versteht, nicht verstehen will, »lohnt nicht die Mühe«.

Schließlich appliziert Saigo irgendein Nervengift, das Nicholas in Bewusstlosigkeit versetzt. Als er wieder erwacht, liegt er vor einem Bett, in dem Saigo mit der drogenbetäubten Yukio Geschlechtsverkehr hat, analen Geschlechtsverkehr, was Yukio Äußerungen höchster Lust entlockt.

Saigo verzögert seinen Orgasmus, kurz davor verlässt er Yukios Körper, wendet den gelähmten Nicholas auf den Bauch, dringt in dessen Hintern ein und entlädt sich dort. Da hört R. auf zu lesen.

R. nimmt sie nicht mit, die dunkelgrüne Schreibunterlage, er lässt sie in dem Büro, in das dann Freyermuth einziehen wird, auf dem Tisch liegen. Mag sein, dass es die ältere war, dass R. sie schon während des Studiums in Frankfurt gekauft hat.

Jedenfalls markierte sie während der ganzen Zeit präzise den Raum im Büro, der ganz und gar sein eigener war. Schon an den Grenzen begann das Aus- oder gar Feindesland.

Den ganzen Tag über meldet sich immer wieder mit großer Klarheit die Phantasie, Freyermuth werde auf seiner Autofahrt nach Hannover schwer, wenn nicht sogar tödlich verunglücken, weshalb die Notwendigkeit entsteht, für R. ein Arrangement zur weiteren festen Mitarbeit bei der Zeitschrift zu finden.

Den ganzen Tag beunruhigt R. aufs tiefste die Phantasie, dass er von nun an jeden Tag mit nichts als Schreiben ausfüllen könne. Als er abends auf der fünften Seite aufhört, ist das zugleich zu wenig und zu viel.

Sie gehen diesmal im Englischen Garten spazieren. Es schneit. Eine Frau fotografiert ein älteres Ehepaar (ihre Eltern oder Schwiegereltern), das sich an ein Brückengeländer lehnt. »Das ist das Schöne«, hört R. sie sagen, »dass ich euch ganz nah heranholen kann.«

»Sie hat zu Weihnachten eine Tele-Zoom-Objektiv geschenkt bekommen«, erklärt R. »Irgendwann kaufe ich mir mal ein Dreihunderter-Tele.« – »Das wird schön.«

Die Sonne scheint, der Schnee glitzert, und es sind viele Spaziergänger unterwegs an der Isar, beinahe noch mehr Skiläufer, die sich auf den markierten Loipen voranbewegen.

R. erfüllt Existenzangst. Was sich ihm hier darbietet, das ist die Menschheit, aus der er herausgefallen ist, wobei man Die Menschheit = Die Angestellten schreiben muss. Dass Kathrin und R., wie üblich bei den Spaziergängen, den Hund mit seinem Ball beschäftigen (insbesondere Kathrin beschäftigt ihn), erscheint R. als Ritual, das sie irrtümlicherweise nach der Katastrophe fortsetzen, als wäre sie ausgeblieben.

Sie erzählen einander die prähistorischen Liebesgeschichten. In dem Dänen Nils, berichtet Kathrin, habe sie sogleich die große Liebe ihres Lebens erkannt; es sei ihr auch gelungen, ihn zu interessieren, schließlich sei er gründlich in sie verliebt gewesen – aber als die Liebesidee wirklicher werden sollte, habe sie Pappmaché zu berühren gemeint.

R. erzählt von Senta Hauser, wie er mit ihr Blöckflöte geblasen habe und schwer verliebt gewesen sei – aber der Gedanke, sie zum »Ficken« zu bewegen (anders sah der Gedanke nicht aus), blieb unfassbar.

Nein, sagt Goetz immer wieder, bei ihm habe das ganz anders ausgeschaut. Er sei überhaupt ohne jede Vorstellung vom Geschlechtsverkehr gewesen – »zusammen schlafen«: wie können dabei Kinder entstehen? Als es dann dazu kam, als er es herauszufinden lernte mit seiner Freundin Annette, sei bei jedem Schritt »alles yellow« gewesen.

R. hat sich schlafen gelegt, Kathrin will im Fernsehen noch einen Film gucken: deshalb sind die Türen der beiden Zimmer geschlossen. R. kann aber nicht einschlafen, erwägt das Wiederaufstehen, als er das Telefon klingeln hört. Er geht hinüber. Kathrin spricht mit Achim, »weine dich ordentlich aus!« Um halb elf ist Iris Merker mit dem Zug nach Berlin zurückgefahren, »du zerstörst mein Leben«.

Gegen zehn versucht R. zum ersten Mal, Achim zu erreichen, das Telefon wird aber nicht abgenommen. R. ruft im Büro an: Achim, sagt Ruth Salzmann, habe sich abgemeldet, er mache heute blau.

Bis zum Mittag versucht R. es immer wieder in seiner Wohnung, vergebens. Um 13 Uhr ruft er noch einmal Ruth Salzmann an, ob er sich heute Morgen abgemeldet habe? Nein, schon gestern. R. erklärt ihr die Lage.

Dann fährt er in die Ainmillerstraße: die Fenster sind zugezogen, Klingeln bleibt erfolglos. (Es gehen zwei Dachlawinen nieder.) Schwer zu sagen, ob R. sich wirklich Sorgen macht, es könnte ein Ritual sein.

Gegen 22 Uhr klingelt das Telefon, es ist Achim. Ja, er habe nicht abgehoben, er habe die Tür nicht aufgemacht, er habe den ganzen Tag im Bett verbracht, schlafend und lesend. Wie das alles denn gekommen sei? Sie seien davon ausgegangen, ihr Verhältnis sei geklärt.

Er auch. Am Montag habe er einen Spaziergang vorgeschlagen, und Iris reagierte mit Abweisung, »immer bestimmst du, was geschieht.« Daraus sei dann allmählich die gewohnte Auseinandersetzung entstanden. Sie könne einfach nicht mit einem Mann zusammenleben; das Kapitel sei für sie schon abgeschlossen gewesen, als sie ihn kennenlernte; ohnehin habe sie nur bis zum 3. Januar in München bleiben und ihm dann aus Berlin schreiben wollen, dass Schluss sei.

»So, jetzt gehe ich wieder ins Bett.«

Am Straßenrand, im Schnee liegen auf Silberpapier einige Scheiben feiner Aufschnitt. Den Hund verblüfft der Fund so gründlich, dass er gar nicht richtig zufassen kann.

Später erklärt Kathrin, warum die Leute das machen. »Vielleicht sind sie verreist und wollten den schönen Aufschnitt nicht wegwerfen.« Neulich habe sie eine Frau aus ihrem Küchenfenster einen Knochen auf die Straße werfen sehen. Das solle man nicht tun, habe sie ihr erklärt. Hunde sollten im Freien nichts zu fressen finden. Aber es wäre so schade drum! habe die Frau geantwortet.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Mitgeschrieben»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Mitgeschrieben» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Mitgeschrieben»

Обсуждение, отзывы о книге «Mitgeschrieben» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x