Michael Rutschky - Mitgeschrieben

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Ein Tagebuch aus der Zeit, als Franz Josef Strauß Bayern regierte und Helmut Kohl westdeutscher Bundeskanzler wurde. Und als Hans Magnus Enzensberger mit Gaston Salvatore ein berühmtes, flüchtiges Zeitschriftenprojekt namens »TransAtlantik« begründete, in dessen Münchener Redaktion Michael Rutschky seine Laufbahn als öffentlicher Intellektueller begann. Entstanden sind diese Notizen zwischen 1981 und 1984, gewissermaßen in der »sozialistischen Spätantike«, und sie erzählen gleich mehrere Romane. Nicht nur den von Michael Rutschky und seiner Frau Katharina, samt Begegnungen, Reisen, Beziehungskisten, in denen unbekannte und bekannte Menschen die Landschaft zwischen Isarnacktstrand, nordhessischer Provinz und Westberlin bevölkern. Hier kann man auch nachlesen, wie Traum, Tagtraum und obsessive Nabelschau zu jener Zeit ein ebenso schöpferisches wie unterhaltsames Klima für kritische Geister bildeten.

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Die Staatsanwaltschaft hat vor der Staatsschutzkammer beim Landgericht Nürnberg-Fürth gegen sechs junge Männer und eine 18-jährige Schülerin, die ein Haus in der Roritzer Straße besetzt und die Räumung verweigert hatten, Jugend- und Freiheitsstrafen zwischen 15 und 21 Monaten beantragt, wegen Hausfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Verteidiger halten daran fest, dass ein weiterer Beschuldigter, 28 Jahre alt, der als Einheizer der Gruppe auftrat, einschlägig vorbestraft und flüchtig ist, womöglich ein Agent provocateur der Nürnberger Polizei war.

Er hatte sich schon ausgezogen, während sie noch Tee kochte, und er setzte sich nackt in die Ecke des Ledersofas. Es war später Nachmittag, und das Licht brannte; draußen fiel Schnee. »Wir haben Zeit«, sagte er.

Dezember

»Und wie steht es um Ihr nächstes Buch?«, fragt Enzensberger heiter. »Nach dem, was man so hört, sitzen Sie ja den ganzen Tag an der Schreibmaschine. Also müsste es doch bald fertig sein.«

Sogleich entstehen Angst und Paranoia. Frau K. hat ihm erzählt – »was macht denn eigentlich der R. den ganzen Tag?« –, dass sie es nicht weiß, dass sie ihn nur öfter tippen hört.

Demnächst kommen alle in das Zimmer von R., stellen sich vor ihm auf und fragen ihn detailliert aus, was er in der letzten Zeit gearbeitet habe. Dann muss er gestehen.

Den ganzen Tag lang schneit es unaufhörlich. So dauert es abends eine Stunde, bis R. von der Redaktion nach Hause kommt. Aber nicht nur ihm, auch den anderen scheint diese zögernde, vorsichtige, äußerst langsame Art des Autofahrens Spaß zu machen; »man merkt wieder, dass man fährt«, bemerkte Christel Doppler am Nachmittag.

Der Innenraum des Autos schafft unter diesen Bedingungen eine Geborgenheit und Intimität, die sonst nur in schwächeren Dosierungen zu haben ist. Als R. vom Mittleren Ring nach Schwabing abbiegt – in einer ununterbrochenen Schlange –, müssen sie wiederum stehenbleiben. Ein Auto vor R. kommt, als es erneut losgeht, nicht vom Fleck, die Reifen drehen leer auf der vereisten Straße. Ruhig schaut R. zu, wie eine junge Frau aussteigt und den Wagen anzuschieben versucht, erfolglos – geradezu gelähmt schaut er zu.

Zwar kommt ihm der Gedanke, er könnte aussteigen und ihr anschieben helfen. Aber ihm fehlt jede Vorstellung, wie er den Gedanken verwirklichen sollte. Denen, die hinter R. kommen, geht es augenscheinlich genauso. Vielleicht befürchten sie alle, angesteckt zu werden, wenn sie aus dem Auto steigen, es hinterher nicht mehr in Bewegung bringen zu können.

Erst einer, der überholt und rechts einschwenkt, traut sich und hilft beim Anschieben. Dann fahren alle weiter.

Die Mittagsrunde um den Verleger und die Herausgeberin, erzählt Michel, habe sich augenscheinlich aus dem Tivoli verlagert: in ein neu eröffnetes italienisches Spezialitätengeschäft, das auch eine Art Imbiss betreibe.

Dort habe er, erzählt Michel, die Herausgeberin darüber aufgeklärt, dass der Rechtsanwalt Illert an Wartmanns Toplitzsee-Reportage nicht präzise 50 problematische Punkte entdeckt, vielmehr nur über den Daumen gepeilt habe, dass ungefähr 50 Personen auftreten, mit denen juristische Auseinandersetzungen zu erwarten sein könnten.

Nein, habe die Herausgeberin in ihrer Kleinmädchenmanier beteuert, zu ihr habe der Rechtsanwalt Illert von genau 50 problematischen Punkten gesprochen, ganz bestimmt! 50 problematische Punkte und kein einziger mehr! Das wisse sie nun einmal ganz genau.

»Und dann muss sie immer gleich so dramatisieren: Am Ende versprach sie, der Verlag werde sogleich den Rechtsanwalt wechseln.«

Hans Paeschke, der verrentete Herausgeber, trägt eine dunkelbraune Cordhose, einen Rollkragenpullover in beige, eine Cordjacke in hellerem Braun (Freizeit-Look) und darüber eine Art Cord-Anorak, naturfarben, mit Wollpelz gefüttert.

R. macht eine seiner Visiten in Michels Zimmer. »Sagen Sie«, fragt Michel, als die Zeit zum Aufbruch kommt, »hätten Sie Lust, noch etwas zu arbeiten?« R. streckt bereitwillig die Hand nach dem Manuskript aus, das Michel in der seinen hält. »Ich will Sie zu nichts zwingen. Vielleicht macht es ja auch Spaß.« Keine Spur von Bosheit; reines Wohlwollen.

»Sie sehen ja scheußlich aus«, so Kathrin zu Goetz. Er hat sich die Haare geschnitten: Schläfen und Hinterkopf kahl. »Wie ein Rechtsradikaler.« – »Da ist was dran.« In der U-Bahn habe ihn ein älterer Mann lange gemustert und schließlich resümiert: »Du bist doch auch ein alter Nazi.«

Später, nach dem Kino, in der Gaststätte Kaisergarten erklärt er, dass sein Parfüm Aramis heiße – Kathrin hatte danach gefragt – und dass er die Marke schon seit zehn Jahren verwende.

Regelmäßig vor Weihnachten, erzählt Michaela Raeithel, laden Franz Schneider und seine Frau die Redaktion zu einem großen Abendessen in ihr Haus ein. Und ebenso regelmäßig finden sich auf dem gedeckten Tisch für alle Mitglieder der Redaktion Weihnachtsgeschenke: die silbernen Löffel, mit denen man die Suppe aß, die Tässchen, aus denen man zum Abschluss den Mokka trank – keine standardisierten Tassen im Übrigen, vielmehr habe Frau Schneider sie einzeln bei Antiquitätenhändlern gekauft.

Freilich sagen weder Herr noch Frau Schneider, so Michaela Raeithel, was diesmal als Weihnachtsgeschenk aufzufassen sei; das müsse man selber herausfinden – zuallererst, dass überhaupt Teile des Gedecks als Geschenke zu gelten haben. Man darf also dem Chef silberne Löffel klauen – am Ende waren sie gar nicht geklaut, man hat sie geschenkt bekommen.

R. zeigt Horst Königstein den Olympiapark. Es schneit ein wenig, es dunkelt schon. Im Stadion findet ein Fußballspiel statt. Königstein übersetzt das Publikumsgeheul sogleich in Orgasmustöne, »jaaa, gib’s Mutti tüchtig«.

Auch hört man die Musik von der Eisbahn, Roland Kaiser, wie Königstein sogleich weiß, »will dich lieben, dich berühren …« Vor allem aber weiß er, dass Kaiser nicht »berühren«, sondern »beröhren« singt – und das ergibt den Slogan des restlichen Tags. Immer wieder bricht einer in dies »dich beröhren« aus, auch später, als Kathrin dazukommt.

Goetz kommt zu Besuch: Sie schauen den »Tatort« mit Götz George als Kommissar Schimanski an – Goetz hat keine Ahnung, wer Heinrich George und Berta Drews waren –, dann spielt er die Stücke von seinen Schallplatten vor, welche ihm am besten gefallen – Ideal, Palais Schaumburg, UK Subs –, und sie reden.

Irgendwann erzählt er, dass er das neue Buch von Jochen Schimmang gelesen habe, und da geschieht Seltsames. Er bekundet nämlich den tiefsten Abscheu davor, das Buch sei doch einfach unmöglich, und in R. kommt – obwohl ihm das Buch ebenfalls missfiel – ein Wutanfall hoch.

Schwer zu sagen, was geschieht – R. hat auch schon wieder zu viel getrunken – jedenfalls hält R. nichts davon ab, Goetz niederzumachen, was in höhnischen Sprüchen über seine blondgefärbten Haarsträhnen kulminiert. Am liebsten hätte R. ihn wohl in Tränen ausbrechen sehen.

Michel, Frau K., Freyermuth und R. sitzen zusammen und beraten über das nächste Heft. Alle haben Notizblöcke dabei und schreiben auf; außer R., er hat fast demonstrativ darauf verzichtet.

»Und dann kommt ja noch die Marianne Hoppe von der Herausgeberin«, sagt Michel. – »Das muss der Magnus machen«, sagt Frau K. – »Ich weiß was Besseres«, sagt Michel, »wollen wir nicht den Michael bitten …« Alles lacht entzückt.

Es schneit, und sie machen Einkäufe. R. manövriert K. gegen ihren Widerstand zu einem Schmuckgeschäft in der Isabellastraße, das er immer schon mal beaugenscheinigen wollte. Aber Kathrin lässt sich dies und das nur lustlos zeigen; und R. hat das Gefühl, es sei alles Nepp, mehr: es sei sinnlos, so etwas überhaupt schenken zu wollen.

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