Michael Rutschky - Mitgeschrieben

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Ein Tagebuch aus der Zeit, als Franz Josef Strauß Bayern regierte und Helmut Kohl westdeutscher Bundeskanzler wurde. Und als Hans Magnus Enzensberger mit Gaston Salvatore ein berühmtes, flüchtiges Zeitschriftenprojekt namens »TransAtlantik« begründete, in dessen Münchener Redaktion Michael Rutschky seine Laufbahn als öffentlicher Intellektueller begann. Entstanden sind diese Notizen zwischen 1981 und 1984, gewissermaßen in der »sozialistischen Spätantike«, und sie erzählen gleich mehrere Romane. Nicht nur den von Michael Rutschky und seiner Frau Katharina, samt Begegnungen, Reisen, Beziehungskisten, in denen unbekannte und bekannte Menschen die Landschaft zwischen Isarnacktstrand, nordhessischer Provinz und Westberlin bevölkern. Hier kann man auch nachlesen, wie Traum, Tagtraum und obsessive Nabelschau zu jener Zeit ein ebenso schöpferisches wie unterhaltsames Klima für kritische Geister bildeten.

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Es fällt auf, dass sie, die Mathematikerin – darüber reden sie später, nach Hause zurückgekehrt – viel mehr redet als er, der Schriftsteller, und dass ihr das Reden, die Kontaktaufnahme durch Reden, viel Spaß zu machen scheint.

Christel Dopplers Telefon klingelt, und R. geht dran. Es ist Enzensberger. »Ah, Michael, guten Tag. Was machen die Zähne?« Er habe davon gehört, dass R. öfter zum Zahnarzt müsse, »Sie sagen ja nichts.« – »Hätte ich Sie deswegen anrufen sollen?« – Er übergeht die Bosheit. »Eigentlich möchte ich Carlos sprechen, ist er da?« – »Nein, er kommt erst morgen wieder.« – »Ist er in Frankfurt?« – »Nein, in Berlin.« – Michel hat also auch nichts gesagt.

»Hier, das Impressum«, strahlt Frau K. und übergibt Michel ein Manuskript. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch, und er steht davor. Sie übergibt es ihm auch nicht richtig, sondern hält es vor ihm in die Luft, damit er danach greife. »Hier, das Impressum. Schau noch mal drüber.«

»Ist es denn in Ordnung?« – »Dafür«, strahlt Frau K. und produziert ihre höchste Heiterkeit, »dafür kann ich bekanntlich keine Gewähr übernehmen.« Woraufhin Michel das Manuskript, das er in die Hand genommen hatte, chinesisch lächelnd wieder auf ihrem Tisch platziert.

»Das ist wirklich unglaublich«, kommentiert Dirk Bickel, als sie wenig später an seinem Tisch ein Umbruchproblem betrachten, »dies Theater mit dem Impressum.« Aber er gerät so wenig in Wut wie Michel.

»Du bist so geistesabwesend«, klagt Gaston Salvatore, während Frau K. irgendwelche Papierstöße von hier nach da trägt. »Das ist so bei Leuten, die arbeiten«, so Frau K. heiter, »die sind sozusagen geistesabwesend.«

Tatsächlich sitzt Gaston Salvatore den ganzen Vormittag müßig in ihrem Zimmer herum – aber ob sie unterdessen etwas arbeitet, R. bezweifelt es voller Hohn.

»Ich darf mich für 14 Tage verabschieden«, so Michel am Ende der Konferenz, als alle aufbrechen, zu der Herausgeberin. – »Wohin werden Sie denn fahren?« – »Erst einmal eine Woche Frankfurt; ich warte ab, ob sich was ergibt. Das kann ich nie im Voraus planen.« – »Mir geht’s genauso; deshalb mache ich wahrscheinlich nie Ferien. Also«, die Herausgeberin schüttelt Michel die Hand, »viel Vergnügen!« – »Danke.«

R. steht dabei, mit diesem automatischen Lächeln, wie ein Kind, das den Verhandlungen der Erwachsenen zuschaut.

»Auf Wiedersehen«, sagt die Herausgeberin dann zu R., und er wiederholt es, wobei seine rechte Hand, die Füller und Tabakszeug hält, emporzuckt, als wollte er sie ihr reichen. Ihr Blick fällt auf diese Hand. Aber sie nimmt ebenfalls gleich Abstand von einem Händedruck.

September

Mit Konni, erzählt Marianne Katz, sei es sehr schön gewesen. »Ich habe 20 Jahre auf ihn gewartet, und jetzt ist er gekommen.«

Konni ist ihr Neffe. Zu Zeiten seiner Taufe wurde sie gerade konfirmiert. Stets habe sie sich irgendwie mit ihm verknüpft, verglichen. Und eben »auf ihn gewartet«, was immer das heißt. Wie deutlich »jetzt ist er gekommen« sich auch anhört, es hat gerade nichts damit zu tun.

Kathrin machen diese, wie sie sagt, »sozial-astrologischen Kalkulationen« ganz krank, wieder einmal, an diesem Abend. »Und dabei mag ich Frau Katz gern.«

Weil sie die Entscheidungsfragen bald geklärt hat, wird die Konferenz gemütlich. Es beginnt ein Plaudern, das nicht enden will; keiner nimmt eine Pause zum Anlass, aufzustehen und »so!« zu sagen (R. täte es wohl gern).

Enzensberger macht Schüttelreime: »Das Schwein an seinem Trog erwägt, / Wie lange es noch Vogue erträgt.« Die Herausgeberin schaut R. fest an und erzählt, dass der Subchefredakteur von Vogue 150000 Mark im Jahr verdiene.

Später erzählt sie von einer Sekretärin namens Gabi und von Rosi Cieslak, der Korrektorin, dass sie die beiden regelmäßig beim Plaudern erwischt – und Bernd Bexte weist darauf hin, dass jeder, der sie hier sähe, schließen würde: »Die haben wohl nichts zu tun.«

Gelächter.

Schließlich muss einmal festgehalten werden, wie es mit dem Händeschütteln steht. Frau K. und R.: keinesfalls. Dirk Bickel und R.: ebenso wenig; freilich hat das keine polemische Bedeutung. Dass Michel und R. einander nicht die Hand schütteln, möchte R. als Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung deuten.

Anders ist es bei den Außenstehenden. Gaston Salvatore gibt R. grundsätzlich die Hand, ebenso Bernd Bexte. Enzensberger und R. tauschen in der Regel leicht zeremonielle Verbeugungen aus, doch besteht er manchmal – so gestern zum Abschied – auf dem Händedruck. Die Herausgeberin pflegte früher bei Konferenzen – wenn sie schon da war und R. hinzukam – aufzustehen und ihm die Hand zu geben, doch hatte R. ihr das irgendwann abgewöhnt.

Frau K., Salvatore, Enzensberger und die Herausgeberin pflegen zuweilen einander mit Wangenküssen zu begrüßen bzw. zu verabschieden. Einmal, ganz am Anfang, versuchte Frau K. das auch mit Michel – doch er wurde rot und machte eine ironische Abwehrgeste, und sie wiederholte es nie wieder.

An der Grenze zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmer-Bereich steht ein runder älterer Mann in der Hocke, der sich ruhig und regelmäßig nach rechts und links, vorn und hinten umblickt.

Er trägt eine Schwimmbrille. Ebenso ruhig und regelmäßig taucht er unter Wasser, wo man ihn sich wiederum umblicken sieht –: Offenbar besichtigt er aus der Nähe die Genitalzonen von Kindern, die er sich oben ausgeguckt hat.

Alles beginnt in einem Hotel, bei einer Konferenz, die sich gerade auflöst. Am Rande nimmt Franz Josef Strauß – bemerkenswert schüchtern und unbeholfen – R. beiseite und fordert ihn auf, doch noch etwas Grundsätzliches über die Lektüregewohnheiten der Jugend zu sagen. Aber R. muss zum Bahnhof und will vorher noch einen Film sehen. Obwohl in dem Kino gut sichtbar eine Art Bahnhofsuhr hängt, findet R. nicht richtig heraus, ob noch genug Zeit für den ganzen Film bleibt – als er das Kino vorzeitig verlässt, ist es trotzdem schon zu spät.

Eine Art Rikschafahrer will ihn zum Bahnhof bringen. In seinem Gefährt gibt es freilich keinen Sitz, und R. hockt unbequem zwischen Geräten für Gartenarbeit. Es dauert nur kurz, bis R. herausfindet, dass sie gar nicht durch die Stadt, vielmehr durch einen Film fahren, einen Zeichentrickfilm. Der Fahrer hat kein Gesicht, sondern eine Maske, die, an den Ohren befestigt, im Rhythmus der Fahrbewegungen auf und ab schaukelt.

Plötzlich geht es quer durch eine Sanddüne. Schwer geängstigt sucht R. dies zweite Kino zu verlassen, er findet in seinen Vorzimmern, die gerade geräumt werden (wie am Anfang das Hotel), einen Hinweis auf Theodore White und identifiziert sogar einen Mann, der ein wenig wie Allen Ginsberg ausschaut, als denselben, der sich darüber wundert.

Er sollte R. Auskunft geben über den ganzen Zusammenhang und ihn zum Bahnhof geleiten. Doch ist nicht er es, der das dann tut, sondern Konrad Ehlich, der alte Schulfreund. Als sie endlich in der Bahnhofshalle stehen, bemerkt R., dass Konrad Ehlich der Kopf fehlt – ja, bestätigt der, den Kopf habe er bei einem Autounfall verloren. Während er spricht, fixiert R. statt der Augen seinen obersten Kragenknopf.

Aufgewacht, ist R. immer noch voller Angst, die nur langsam schwindet.

Goetz kommt R. auf der Straße entgegen, und sie gehen nach oben, in die Wohnung. »Wir haben uns vorhin schon gesehen«, bemerkt Kathrin kurz. Es ist nicht viel Zeit, R. muss gleich wieder ins Büro, Goetz geht zur U-Bahn, und R. fährt Kathrin noch zur Staatsbibliothek.

Sie habe, erzählt sie, den Hund ausführend, Goetz auf der Straße getroffen, habe ihm erklärt, dass R. noch im Büro sei, aber gleich kommen werde – »gut«, habe er geantwortet, »dann warte ich so lange da drüben«.

Er wollte also nicht mit ihr allein in die Wohnung kommen. Warum? – »Weil er es auf dich abgesehen hat, weil er eifersüchtig ist.« Zuerst kommt ein schlechter amerikanischer Film von 1977. Auf einem Passagierdampfer, der von den Philippinen nach San Francisco fährt, bricht eine Viruserkrankung aus; kurz vor seinem Tod gesteht der Schiffsarzt ein, dass er nur ein schlechter Mediziner war; der Erste Offizier erklärt seiner Reisebekanntschaft, dass er mit ihr die erste große Liebe seines Lebens erfahren hat; das flatterhafte junge Ding verlobt sich mit dem ernsthaften Chirurgen.

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