Ewald Volgger - Vom Schafott zum Altar

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Ewald Volgger OT, Dr. theol., geboren 1961 in Bruneck/Südtirol, ist Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz und der PTH Brixen. Seit der verantwortlichen Einbindung zur Vorbereitung der feierlichen Seligsprechung von Franz Jägerstätter beschäftigt sich der Autor insbesondere mit liturgischen Fragen der Jägerstätter-Verehrung. Er war an der Neugestaltung der Pfarrkirche in St. Radegund zur Einbringung der Reliquien in den neuen Altar beteiligt und betreute die wissenschaftliche Authentifizierung von Urne und Reliquien des Seligen. Er ist Mitglied des Jägerstätter-Beirates der Diözese Linz und betrieb die Gründung des Jägerstätter-Institutes.

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Die Lage fürs Hitlerreich wird kritisch und die Gefahr, daß er einrücken muß wächst. Er geht zum Bischof um sich ganz klar zu werden. Er übt Busse, er fastet, er verdoppelt sein Beten. Nun bekommt er Einrückungsbefehl: Am 25.2.1943 soll er in Enns sein. Ganz schwer ist diese Zeit für ihn. Ich bekomme am 27.2. einen mutigen, aber tapferen Abschiedsbrief. Nun telefoniere ich mit Gen.[damerie] Inspektor Püringer. Er teilt mir mit hörbarer Ergriffenheit mit, daß Jägerstätter doch eingerückt ist. Nach einigen Tagen schreibt mir Inspektor Püringer einen Brief u. teilt mir mit, daß Jägerstätter zwar eingerückt ist, daß er aber sofort jeden Dienst verweigert hat. Jägerstätter kommt ins Gefängnis nach Linz, am 4.5.1943 nach Berlin Tegel. Er wird brutal behandelt, geschlagen. Immer wieder erklärt er, daß er als Katholik den Nazismus durch nichts unterstützen kann. Am 6.7.1943 wird er vom Militärgericht zum Tode verurteilt. Aber das Todesurteil wird nicht unterschrieben. Wenn Jägerstätter seine Gesinnung ändert, dann wird er leben. Er aber bleibt standhaft. Am 13. Juli besucht ihn seine Frau und Vikar Fürthauer. Beide sollen ihn umstimmen. Er sagt seiner Frau: „Ich bin ganz glücklich. (Dabei sieht man an ihm die Spuren der Mißhandlung und des Hungers.) Ich werde nicht schwach werden, ich bin froh, daß ich so weit bin.“

Ja auch seine Frau ist eine Heldin!

Sein Abschiedsbrief ist ergreifend: Er opfert sein Leben auf als Sühne für alle Menschen. Er betet zur Himmelmutter, daß er am 15. August schon im Himmel sein darf. Am 9. August 1943 wird er in Brandenburg hingerichtet, sein Leib verbrannt. An diesem Tag betet die Kirche im Evangelium die Worte Christi: „Wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird das Leben gewinnen. Was nützt es den Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet.“ Matt. 16,25–26.

St. Radegund, am 19.12.1945. Karobath 79

Im Sinne der beeindruckenden Klarheit dieses Textes und der Prägnanz, mit der Karobath das Leben des Radegunder Märtyrers nachzeichnet, sollen hier drei Punkte unterstrichen werden. Einerseits reflektiert Karobath auf den Begriff „Held – Kriegsheld“, des Weiteren apostrophiert er die Haltung von Franziska Jägerstätter als „Heldin“, und schließlich zitiert er die Evangelienperikope des Todestages, des 9. August 1943.

Am 15. Dezember 1942 war durch Ferdinand Fürthauer ein „Kurzer Überblick über die gefallenen Helden des Deutsch-Französischen-Russischen-Englischen Krieges“ in der Pfarrchronik festgehalten worden, welche in den folgenden Jahren ergänzt wurde, insgesamt 32 gefallene Soldaten jungen Alters. Als Karobath 1945 die Chronik liest, setzt er unter den Begriff „Helden“ eine rote Wellenlinie und notiert ebenfalls mit rotem Kugelschreiber die vielsagende Frage: „Wer ist ein Held?“, um am Schluss der Liste der Gefallenen, welche mit dem Datum 23. Februar 1945 endet, zu ergänzen: „Jägerstätter ist allein ein Held!“ Diese Notiz setzt er bewusst als Titel über den neutral gehaltenen Kurzbericht von Fürthauer zu Jägerstätter in der Pfarrchronik:

Franz Jägerstätter wurde zum Militärdienst einberufen, nur schwer folgte er diesem Ruf. Weil er aber für den Nationalsozialistischen Staat nicht mit der Waffe in der Hand kämpfen wollte, wurde er in Berlin am 6.7.43 zum Tode verurteilt und dieses Urteil ist am 9. August 1943 in Brandenburg vollzogen worden. Der Herr gebe ihm den Frieden. 80

Pfarrer Karobath beschäftigte immer wieder die Frage nach dem Verständnis von „Held“ und „Heldentum“. Er unternahm eine nicht unbedeutende Infragestellung des Begriffes „Kriegshelden“, wird doch dadurch deutlich, dass er das Widerstandsverhalten und die Verweigerung Jägerstätters der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gegenüber als „Heldentat“ einstufte, während er für die Kriegsgefallenen diesen Terminus nicht gelten lassen wollte, waren sie doch Opfer des gewaltorientierten totalitären Regimes und in seinen Augen auch zu Mittätern geworden. 81Auch Pfarrer Jochmann hatte stets angemerkt, dass Jägerstätter einen „Heldentod“ bzw. „heldenhaft“ gestorben sei. Die Frage, wer ein Held sei, beschäftigte die Nachkriegsgeneration intensiv. Hatten doch die meisten zum Kriegsdienst einberufenen Männer diese Ehre zugesprochen bekommen, als „Helden“ verstanden zu werden. Die Friedhöfe und Gräber der Soldaten wurden daher auch in der Regel als „Heldenfriedhöfe“ oder „Heldengrab“ bezeichnet. Jährlich fanden und finden dort Gedenkfeiern und Würdigungen statt.

Karobath weitete sein Verständnis von heldenhaftem Verhalten aus auf Franziska Jägerstätter. Er bezeichnet diese deutlich und überraschend als „Heldin“ und sprengt damit noch stärker das konventionelle Verständnis von Heldentum. Damit spielte er einerseits auf ihre Rolle als Wegbegleiterin für Franz und Förderin seines Glaubens an, andererseits auch auf die schwierige Situation im Dorf, war doch die Diskussion um die Haltung ihres Ehemannes kontrovers und sein entschiedenes Verhalten von vielen nicht gutgeheißen, vielmehr als fanatische Haltung abgetan. Franziska musste über viele Jahrzehnte Verschiedenes an Kritik und Schmähung erdulden. 82Die unterschiedlichen Haltungen kamen auch zum Ausdruck, als für die gefallenen Soldaten auf dem Friedhof von St. Radegund ein Denkmal errichtet wurde. Ein erster Beschluss, dass die politische Gemeinde die Kriegerkapelle (!) herrichten werde, erfolgte bereits am 25. Juli 1948 in der Kirchenratssitzung. 83Am Ende der Namenwand für die gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges stand auch der Name Franz Jägerstätter; Pfarrer Karobath hätte gerne den Hinweis „seinem Gewissen folgend“ anbringen wollen, was allerdings nicht möglich war, da im letzten Augenblick noch der Name eines Vermissten angebracht werden musste. Die unterschiedlichen Sichtweisen und Einschätzungen im Dorf um seine Entscheidung und Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus führten aber zur Demolierung seines Namens, der allerdings später wieder hinzugefügt werden konnte; der Hinweis auf das Gewissen wurde nicht umgesetzt. 84

Abb 16 Das Kriegerdenkmal in St Radegund Der dritte Aspekt auf den - фото 16

Abb. 16: Das Kriegerdenkmal in St. Radegund

Der dritte Aspekt, auf den verwiesen werden soll, ist das Zitat Karobaths aus der Evangelienperikope des Festformulars für die Vigilmesse am Festtag des Märtyrers Laurentius, der auch im Kirchenfenster dargestellt ist und dessen Festtag am 10. August gefeiert wird. 85Für Karobath war die Hinrichtung seines Pfarrkindes zur Vigil am Märtyrerfest keine belanglose Parallele, vielmehr Deutung und Begleitliturgie seines Todes. Nach der Lesung JesSir 51,1–8.12, welche im zeitgenössischen Missale Romanum auch für hl. Jungfrauen und eine Märtyrerin vorgesehen war, und dem Graduale Ps 112,9.2 folgt die Evangelienperikope Mt 16,24–27. Während die Kirche diese Messe feiert, hat Franz sein Leben am Schafott hingegeben. Die Messtexte mussten dem Pfarrer wie eine spirituelle Programmatik zum Martyrium von Franz erscheinen.

IntroitusPs 111(112),9

Er teilte aus und gab den Armen; und ewig währt seine Gerechtigkeit; seine Kraft wird sich in Herrlichkeit erheben.

V Selig der Mann, der den Herrn fürchtet und dessen große Freude Sein Gesetz. Ehre sei.

Oration

Herr, sei unserem Flehen hilfreich nahe und wende uns in Deiner Güte immerwährendes Erbarmen zu auf die Fürbitte Deines hl. Märtyrers Laurentius, dessen Vorfeier wir begehen. Durch unsern Herrn.

Lesung JesSir 51,1–8.12

Ich preise Dich, Herr und König; ich lobe Dich, meinen Gott und Heiland. Ich preise Deinen Namen; denn du warst mir Helfer und Beschirmer. Du hast meinen Leib errettet aus dem Verderben, aus den Schlingen verleumderischer Zungen und von lügnerischen Lippen. Du warst mir Helfer gegen meine Widersacher. Du befreitest mich nach Deinem überreichen Erbarmen von den brüllenden Tieren, die mich verschlingen wollten, aus den Händen derer, die mir nach dem Leben trachteten, aus der Trübsal, die mich umgab, aus der lodernden Flamme, die mich umzüngelte, so dass ich mitten im Feuer nicht verbrannte, aus dem tiefen Schlunde der Unterwelt, von den unzüchtigen Reden, von den lügnerischen Worten, von dem gottlosen Könige und von der ungerechten Zunge. Darum will meine Seele bis zum Tode den Herrn lobpreisen. Denn Du rettest jene, die auf Dich hoffen, und du befreist sie aus den Händen der Heiden: Herr, unser Gott! 86

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