Maari Skog - Tiloumio
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Aus welchem Grund habe ich meine Ausrüstung verbrannt? Habe ich keinen Sinn mehr in meinem Unternehmen gesehen? Wollte ich sterben? Das kann es nicht sein. Ich bin vielleicht melancholisch, wenn nicht sogar depressiv, aber ich war noch niemals lebensmüde. Ich hatte wohl tatsächlich vorübergehend den Verstand verloren. Vielleicht, weil ich zu lange in der menschenleeren Weite gewesen bin und mit niemandem gesprochen habe, außer mit Steve. Vielleicht war sogar er nur eine Illusion. Der Teufel in Menschengestalt, der mich in meinen Halluzinationen heimgesucht hat. Oder war es die panische Angst, die er verursacht hat, und die mir letztendlich das Gefühl gab, mit einem seelenlosen Ungeheuer alleine zu sein?
Der weiße Fleck in meinem Kopf beinhaltet etwas, was mir das Gefühl gibt, etwas Wichtiges übersehen zu haben. Ich kann es nicht greifen.
Wie ich so daliege, kommt ein Funke Erinnerung hoch. Ich verspüre das Gefühl unendlicher Verlassenheit und Einsamkeit. Es vermischt sich mit einem widerlichen Geruch und lässt mich plötzlich im Nirgendwo stehen, wo es keine Konturen gibt, kein Licht und nicht einmal Boden unter den Füßen. Es ist, als ob die Erde unter mir von einem Ozean verschlungen wurde, dessen wässrige Zähne den Kontinent zerfressen haben. Und dieser Ozean, all das Wasser, wird vor meinen Augen in ein schwarzes Loch gesogen und nimmt mich nicht mit, weil es mich schlicht vergessen hat.
Mit rasendem Herzen krallen sich meine Finger in das Bettlaken. Ich beginne zu begreifen, dass ich aus einem bösen Traum aufgetaucht bin. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Ich wünsche mir, dass der gesamte Inhalt dieses verfluchten Sommers ein Albtraum ist. Aber ich kann mir geschehene Dinge nicht wegwünschen. Ich kann nur versuchen, sie zu vertuschen.

Mittlerweile ist es Ende August. Ich habe mich weitestgehend von meiner Verletzung erholt und weiß nicht, was mich noch an diesem Ort hält.
Ich könnte weiterziehen, wohin auch immer. Doch meine Angst vor dem, was ich getan habe, hält mich davon ab. Jedoch ist das nicht der einzige Grund, der mich davon abhält, das Wildniscamp zu verlassen.
Seitdem Pascal mich gerettet hat, kommt es mir vor, als ob er mit mir auf eine ganz besondere Weise verknüpft ist. Ich habe mich in den letzten Wochen immer wieder dabei ertappt, dass ich versucht habe, ihn richtig einzuschätzen, und wie sich eine heimliche Bewunderung für meinen Retter eingeschlichen hat.
Egal, was Pascal macht, ihm scheint alles leicht von der Hand zu gehen. Er wird nie laut oder ungeduldig, noch verliert er seinen Humor, wenn etwas nicht so klappt, wie er es sich vorstellt. Vielleicht ist es aber auch seine unbekümmerte und diskrete Art, mit meiner Trübseligkeit umzugehen, die mich davon abhält, ihm Lebewohl zu sagen.
Ich muss mir eingestehen, dass ich beginne, ihm zu vertrauen. Zumindest ein klein wenig. Nur deshalb habe ich zugelassen, dass er mich seinem niederländischen Chef Michi vorgestellt und mir die Verantwortung für die Huskys übertragen hat, die zum Wildniscamp gehören. Von den Gästen des Camps halte ich mich jedoch eisern fern. Ich will und kann mit niemandem reden. Auch bei meinen Begegnungen mit Michi bleibt es meistens nur bei einem kurzen Gruß. Der kleinste Fehler würde eine Kettenreaktion an Fragen in Pascal und auch Michi auslösen, sodass ich in Gedanken eine Liste erstellt habe, an die ich mich in brenzligen Situationen halte. Ich hasse dieses Lügengebäude, das auf keinen Fall niedergerissen werden darf. Es fängt schon damit an, dass ich mich mit falschem Namen vorgestellt habe. Das ist mir fast zum Verhängnis geworden, als mich Pascal vor einigen Tagen gerufen hat. Ich war auf dem Weg zum Zwinger gewesen, und habe auf den Namen Andreas nicht reagiert. Erst als sich mir eine Hand auf meine Schulter legte, bin ich erschrocken zusammengefahren. In dem Moment habe ich geschaltet, dass Pascal mich meinte.
Ein weiteres Problem ist, dass ich behauptet habe, Deutscher zu sein. Noch hat mich Pascal nicht gefragt, woher ich genau aus Deutschland komme. Schließlich kenne ich mich nicht so gut aus mit Städten und Ortschaften in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, irgendeine Stadt zu nennen, die Pascal gut kennt, in der er vielleicht selbst schon einmal gewesen ist, ist mir einfach zu hoch.
Zudem kommt das Problem, dass ich mich nicht damit verraten darf, wenn ich schwedische Zeitungen lesen will. Pascal geht bisher davon aus, dass ich der norwegischen und schwedischen Sprache nicht mächtig bin. Dabei hätte ich zu gerne mal einen Blick in die Regionalzeitung geworfen. Einfach nur, um in Erfahrung zu bringen, ob vielleicht schon die Leiche meines Widersachers entdeckt worden ist. So aber bleibt mir nichts anderes übrig, als mich mit der Ungewissheit abzufinden.
Manchmal ernte ich fragende Blicke von Pascal. In solchen Augenblicken distanziere ich mich von ihm und bleibe bis zum späten Abend vom Wildniscamp fern. Erst wenn ich mir sicher bin, dass mein neuer Freund schläft, schleiche ich in die Hütte zurück und lege mich auf die Couch.
Die Tage sind bisher in rauschender Unruhe und Vorsicht vergangen. Die einzige Sorge, die von mir abgefallen ist, ist die Panik vor dem absoluten Alleinsein. Aber sonst kommt es mir vor, als ob ich einen Stein in meinem Inneren mit mir herumtrage, den ich nicht mehr loswerde.
Ich sitze im Zwinger bei den Hunden und beobachte, wie sie miteinander balgen. Sie sind nicht mehr so träge, wie vor einigen Wochen, als die Hitzewelle nicht enden wollte. Der Winter hat angekündigt, dass er nicht mehr lange auf sich warten lässt, obwohl wir erst August haben. Vor einigen Tagen hat sich der erste Bodenfrost eingestellt und uns wissen lassen, dass die Uhren hier oben in Lappland anders ticken.
Ich blicke in den Himmel. Ein Wolkenschleier hat das Blau in nicht sichtbare Sphären gedrückt und kündigt anhaltenden Regen an. Mein Bein schmerzt. Ich reibe über die verheilende Wunde, die feuerrot und empfindlich wie Pergamentpapier ist. Aus Angst, dass sie erneut zu bluten beginnt, höre ich auf und verdränge die Vorstellung daran. Wenn ich an einen kaum besiegbaren Blutstrom denke, schieben sich automatisch Bilder in meinem Kopf, auf denen das Blut meines Angreifers in die graue Erde des Bachbettes sickert. Ich will nicht daran denken und merke gleichzeitig, dass es mir nicht gelingt, meine Gedanken davon abzulenken. Sie ermahnen mich, das Schweigen zu brechen und die Wahrheit zu sagen, um endlich die Schuldgefühle herauszulassen.
Ich blinzele und zwinge mich in die Wirklichkeit zurück, so bitter sie auch anmuten mag. Die Hunde lassen mich mein Schicksal für einige Augenblicke vergessen. Deshalb begnüge ich mich damit, ihnen weiterhin zuzusehen.
Einige der Tiere waren am Anfang an mir emporgesprungen und haben mir feuchte Küsse gegeben. Aber ich habe schnell herausgefunden, wie das Rudel funktioniert und wie es sich mit der Rangordnung verhält.
Ein Hund ist mir besonders ans Herz gewachsen. Eine zierliche, schwarze Hündin, deren Brust ein weißer Latz ziert. Ein Teil von ihrem rechten Ohr fehlt. Ich kann mir nur erklären, dass sie es bei einem Kampf verloren hat.
Mit einem Kloß im Hals beobachte ich, wie Flicki, so heißt die Hündin, verängstigt in alle Richtungen blickt, während sie zu den Fressnäpfen schleicht. Sie ist so demütig gegenüber den anderen Hunden. Wenn ich den Zwinger betrete, wartet sie immer ab, bis sich die anderen Hunde von ihrem Begeisterungssturm beruhigt haben. Erst dann kommt sie in geduckter Haltung zu mir, um sich ihre Streicheleinheiten abzuholen.
Die kleine Flicki erinnert mich an Turia. Es ist die Art, wie sie läuft und sich umsieht. Versteckte, geheimnisvolle Blicke, die unermüdlich in der Gegend umherirren, aber auch starr und gefroren in eine Richtung stieren können, regungslos und doch mit einem winzigen Rest von Stolz behaftet.
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