Willy Wimmer - Wiederkehr der Hasardeure

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Die Entwicklung, welche zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte, wird heute zumeist an den Bündnisverpflichtungen innerhalb Europas festgemacht, hinzu kommen Fehlurteile sowie Selbstüberschätzung bei den Mächtigen, allen voran bei Kaiser Wilhelm II. Das jedoch ist zu kurz gegriffen. Die Lunte für das explosive Gemisch wurde schon Jahre zuvor an anderer Stelle gelegt.Das vorliegende Buch beschreibt den Weg in die Katastrophe, identifiziert die Kriegstreiber und erläutert deren Motive und Ziele. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesessene Hasardeure handelte. Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus zweiter Reihe ausüben. Völlig unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen.Heute, ein Jahrhundert später, wird erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen, und die Massenmedien stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein. Wolfgang Effenberger zeigt anhand einer Vielzahl an Quellen, wie sich die Muster gestern und heute gleichen, ja dass heute sogar noch perfider vorgegangen wird. Besondere Betrachtung finden der Aufstieg der USA zur Weltmacht und die Aushebelung des Völkerrechts seit 1999.Willy Wimmer ergänzt den primär historischen ersten Teil durch seine Überlegungen sowie eine Einschätzung der aktuellen Lage, welche er aus einer Vielzahl an Gesprächen und Besuchen während seiner aktiven politischen Zeit gewonnen hat. Eine der zentralen Fragen lautet dabei, wer in Deutschland künftig über Bundeswehreinsätze zu entscheiden hat. Wimmers biografische Notizen machen das vorliegende Werk zu einem Dokument der Zeitgeschichte.

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Daraufhin stellte Österreich-Ungarn ein Ultimatum, dem sich die serbische Regierung zähneknirschend fügte; sie erklärte, bis Sonntag, den 26. Oktober Albanien zu räumen. Nun erging sich die serbische Presse – bis auf die offiziöse Samouprawa – in Pöbeleien gegen die österreichisch-ungarische Politik, und Pašić beschwerte sich, nun »könne er mit seinen Absichten wegen Verständigung mit der Donaumonarchie wieder von vorn anfangen« 200.

Besonders wütend über das Ultimatum war der russische Gesandte in Belgrad, von Hartwig. Er befürchtete in Albanien nach Abzug der serbischen Truppen Erhebungen und Aufstände, für die dann Österreich-Ungarn verantwortlich sei. 201Für den deutschen Gesandten in Belgrad, Julius Freiherr von Griesinger, schien es nicht ausgeschlossen, »daß die Serben selbst, um die Räumung Albaniens zu verzögern, ihrerseits Putsche der albanischen Bevölkerung provozieren« 202. Von diesem Verdacht wollte Griesinger die serbische Regierung ausnehmen, »aber sie kann auch hier nicht immer wie sie will – und die militärischen Einflüsse und Hemmungen können von Herrn Paschitsch nur mit großer Schwierigkeit überwunden werden, zumal sich der Thronfolger vollständig in die Hände der Militärpartei gegeben hat« 203.

In Paris war der russische Außenminister Sasonow Zeuge der Missbilligung, die das österreichische Ultimatum bei der französischen Regierung und im Volk fand. Bei Präsident Poincaré, Ministerpräsident Barthou und Außenminister Pichon versuchte Sasonow Frankreichs Interesse an einer Erstarkung Serbiens zu wecken, denn »im Falle schwerer internationaler Konflikte würde dieses notgedrungen auf Seiten Frankreichs stehen, da es naturgemäß ein Feind des bedeutendsten Verbündeten Deutschland sei« 204.

Mitte November nahm eine internationale Grenzkommission ihre Arbeit in der Konfliktregion auf. Am 22. November berichtete der deutsche Delegierte, Major von Laffert, an Reichskanzler Bethmann Hollweg von dem parteiischen Verhalten des französischen und russischen Delegierten. »Sie empfangen allein serbische Deputationen, reiten zur Besichtigung der neuen Grenzlinie mit serbischen Offizieren heraus und fassen jedes für Serbien ungünstige Urteil als persönliche Beleidigung auf.« 205Ihre Forderungen würden weit über die der Serben hinausgehen. Mit dichten Vorpostenketten, so die Schilderungen des Majors, sicherten die Serben ihre Grenze und verweigerten jedem Albaner die Rückkehr in sein Dorf. In der Stadt Dibra mit ihren ehemals 30 000 Einwohnern sei nur noch ein kleines serbisches Viertel bewohnt. Die Häuser seien nicht zerstört, aber bis auf das letzte ausgeplündert. Dagegen seien die Dörfer in der Umgebung von Dibra völlig niedergebrannt, dazwischen einzelne wohlbehaltene serbische Dörfer. »Die Serben haben ein großes Glück gehabt«, stellt der Major abschließend sarkastisch fest, »daß die Albaner diesen unglückseligen Aufstand unternahmen. Indem sie alle Albaner ohne Unterschied als Rebellen erklärten und jeden, ob bewaffnet oder nicht, ohne Gnade niederschossen, veranlassten sie diese ungeheure Panik, die sie mit einem Schlage von einer mißliebigen Bevölkerung von über 100.000 Menschen befreite. Mit rücksichtsloser Zielbewusstheit und ohne sich um das philantropische Wehgeschrei Europas zu kümmern, zogen sie die von ihrem Standpunkt aus einzig richtige Konsequenz.« 206

Während die Arbeit der Kommission weiterging, machten sich Serbien und Russland daran, die montenegrinische Armee zu reformieren. Sechs Divisonen sollten gebildet und die ständigen Kader erhöht werden. Am 10. Februar 1914 schrieb der russische Geschäftsträger Obnorski aus Cetinje/Montenegro, der serbische Ministerpräsident könne nicht umhin anzuerkennen, wie schwierig die Verwirklichung des Gedankens, einige serbische Unteroffiziere in die montenegrinische Armee einzubinden, sei und dass Pašić »in der Wahl von Mitteln unsere machtvolle Unterstützung in dem dann unvermeidlichen und gewiß vorzeitigen Kampfe Serbiens gegen die österreichische Monarchie auszunutzen gedenkt (!)« 207. Obnorski rät seinem Vorgesetzten Sasonow, sowohl Serbien als auch Montenegro vor den übereilten Plänen ihrer Politiker zu bewahren. Auch der talentierte Pašić, ebenso wie viele andere Balkanpolitiker, würde sich durch einen Mangel an weitem Blick infolge eines gewissen Provinzialismus der politischen Gedanken auszeichnen. »Deshalb dürfen die Großmächte, wenn sie den kleinen Reichen Unterstützung und Hilfe erweisen – wie unser Vaterland immer tut, die Führung und Initiative nie aus der Hand lassen.« 208

Im Februar 1914 verlegte der russische Generalstab ein sibirisches Korps nach Polen, und der montenegrinische König Nikola lud König Peter von Serbien ein, unverzüglich mit Montenegro eine Vereinbarung über die Vereinigung beider Staaten auf militärischem, finanziellem und diplomatischem Gebiet zu treffen. Abschließend hob er hervor, dass eine derartige Vereinbarung »für das noch nicht befreite Serbentum sehr nützlich sein werde« und auch im Sinne des ewigen Protektors der Slawen, Russlands, sei. 209

Ökonomische Dimensionen

Im Frühjahr 1914 war die Weltpolitik nicht nur vergiftet durch die lokalen Problemfelder Serbien, Polen, Elsass-Lothringen und Türkei, sondern auch geprägt vom globalen Kampf um Wirtschaftsräume – und nirgendwo in den Kabinetten war der Wille zum Frieden zu spüren. Die große Masse der Bevölkerung hatte dagegen eine tiefe Sehnsucht nach Frieden. Genauso wie heute hätte es nicht zu Kriegen kommen müssen, wenn es nach den Bürgern gegangen wäre. In einem Geheimtelegramm mit Abschrift nach Paris und Sofia instruierte der russische Außenminister Sasonow den Botschafter in London, das Zustandekommen der bulgarischen Anleihe auf dem Berliner Markt zu verhindern. Bulgarien solle vor dem wirtschaftlichen Zugriff Deutschlands bewahrt werden. In diesem von Russland gewünschten Sinne würde auch der französische Gesandte in Sofia arbeiten. 210

Im Mai 1911 erschien in Paris das Büchlein »La Guerre qui vient« (Der kommende Krieg) von Francis Delaisi (1873–1947). Er stellte schon auf der ersten Seite klar, dass es seitens des deutschen Proletariats kein Verlangen gab, sich auf das französische zu stürzen. Auch die einfachen Menschen in England wünschten, in Ruhe auf dem Feld bzw. in ihren Werkstätten zu arbeiten. »Und auch die Franzosen, seien sie Arbeiter oder Bauern, Proletarier oder Bürger, internationale Sozialisten oder radikale Patrioten«, hätten nur den Wunsch nach Frieden. 211»Es müsste also alles gut gehen und wir könnten ganz ruhig sein«, konstatiert Delaisi, »wenn die Völker wirklich die Herren ihrer Geschicke wären.« Doch unglücklicherweise bestimme kein Volk über seine auswärtige Politik, die ausschließlich von einer kleinen Zahl von Diplomaten gemacht würde. »Diese äußerst soignierten Leute rekrutieren sich überall, auch in unserer Republik.« Sie stammten aus dem Brief- oder dem Geldadel, »sind ganz in Händen der Finanz oder der Industrie und arbeiten nur für deren auswärtige Anleihen und Aufträge. Ein Botschafter ist heutzutage mitsamt seinem gestickten Rock nichts anderes mehr als ein Agent der Banken oder der großen Handelshäuser«, daran würde auch der republikanische Aufbau nichts ändern. »Stellt ein Abgeordneter eine Frage über irgendeine auswärtige Angelegenheit, dann antwortet die Regierung immer wieder mit denselben unbestimmten und feierlichen Erklärungen über Bestrebungen zur Erhaltung des Friedens und über das europäische Gleichgewicht.« Dank der nichtssagenden und häufig den Blick verstellenden diplomatischen Sprache würden weder die Völker noch die Parlamente etwas Konkretes wissen. Delaisi fürchtete, dass allein durch ein paar wenige Menschen Völker in die schwersten Konflikte gebracht und in Kriege verwickelt würden und verwies auf die Machenschaften Delcassés in den Jahren 1904/1905. Mit großer Sorge registrierte Delaisi dessen Rückkehr, zwar nur als Marineminister unter Jean Cruppi, doch niemand in Europa solle sich täuschen. Außenminister Cruppi sei am Quai d’Orsay nur ein Strohmann. Delcassé habe nun leichtes Spiel, eine Frankreich an England bindende Militärkonvention abzuschließen. Für Delaisi war es nun an der Zeit, »die Augen zu öffnen und mit kühlem Blick die politische Lage in Europa zu betrachten, um die gefährliche Intrige zu erkennen, in die uns unsere Finanzhäuptlinge verwickeln wollen« 212.

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