Willy Wimmer - Wiederkehr der Hasardeure

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Die Entwicklung, welche zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte, wird heute zumeist an den Bündnisverpflichtungen innerhalb Europas festgemacht, hinzu kommen Fehlurteile sowie Selbstüberschätzung bei den Mächtigen, allen voran bei Kaiser Wilhelm II. Das jedoch ist zu kurz gegriffen. Die Lunte für das explosive Gemisch wurde schon Jahre zuvor an anderer Stelle gelegt.Das vorliegende Buch beschreibt den Weg in die Katastrophe, identifiziert die Kriegstreiber und erläutert deren Motive und Ziele. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesessene Hasardeure handelte. Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus zweiter Reihe ausüben. Völlig unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen.Heute, ein Jahrhundert später, wird erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen, und die Massenmedien stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein. Wolfgang Effenberger zeigt anhand einer Vielzahl an Quellen, wie sich die Muster gestern und heute gleichen, ja dass heute sogar noch perfider vorgegangen wird. Besondere Betrachtung finden der Aufstieg der USA zur Weltmacht und die Aushebelung des Völkerrechts seit 1999.Willy Wimmer ergänzt den primär historischen ersten Teil durch seine Überlegungen sowie eine Einschätzung der aktuellen Lage, welche er aus einer Vielzahl an Gesprächen und Besuchen während seiner aktiven politischen Zeit gewonnen hat. Eine der zentralen Fragen lautet dabei, wer in Deutschland künftig über Bundeswehreinsätze zu entscheiden hat. Wimmers biografische Notizen machen das vorliegende Werk zu einem Dokument der Zeitgeschichte.

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Am 8. Januar instruierte der russische Außenminister Sergej Sasonow seinen Botschafter in London, Alexander K. Benckendorff, über ein weiteres Gespräch von Iswolski mit Poincaré: Nach französischer Auffassung sollte »Serbien von der Notwendigkeit, das adriatische Ufer zu räumen, erst nach Beendigung der Arbeiten der Konferenz und nach Entscheidung aller übrigen Fragen unterrichtet werden«. 156Poincaré fürchtete, dass sonst die Erbitterung Serbiens über die Mächte des Dreiverbandes noch zunehmen werde.

Das Gespräch Iswolskis mit Poincaré muss einige Tage zurückgelegen haben, denn am 8. Januar erklärte die königliche serbische Gesandtschaft in einer Note an Sir Edward Grey offiziell, Serbien werde seine Truppen von der Adriaküste zurückziehen, was ein großes Opfer für das Land bedeute. Ausdrücklich heißt es in der Erklärung, dass Serbien nur im Interesse des europäischen Friedens zu diesem Schritt bereit sei. Weitere Opfer von Serbien zu verlangen, würde es in eine verzweifelte Situation bringen, »deren Konsequenzen nicht vorhersehbar« 157wären.

Am 18. Januar ermächtigte K.-u.-k.-Außenminister Leopold Graf Berchtold (1863–1942), welcher vorsichtig die Gründung eines autonomen albanischen Staates befürwortet hatte, seinen Botschafter in London, Albert von Mensdorff, dem serbischen Geschäftsträger mitzuteilen, »daß nach übereinstimmender Willensäußerung der Mächte Serbien nicht allein die albanische Küste, sondern auch das albanische Gebiet, sobald die Grenzen Albaniens von den Mächten bestimmt und der serbischen Regierung notifiziert sein werden, zu räumen haben werde«. 158Österreich als selbstloser Anwalt albanischer Interessen?

»Mein teurer Freund«, wandte sich Kaiser Franz Joseph am 1. Februar 1913 an Zar Nikolaus II. In dem Brief beschrieb er seinen Kummer, dass die vom Wunsch erfüllte österreichische Regierungspolitik, »den Wirren, die sich auf dem Balkan abgespielt haben, keine neuen Schrecknisse hinzuzufügen – daß diese Politik in Rußland ironisch aufgenommen worden ist.« 159Dabei hätten sie sich gemeinsam jeder Einmischung in den Konflikt enthalten. Gemeinsam hätten sie sich bei den Beratungen nur von dem Gefühl der Versöhnung leiten lassen und alles zu vermeiden, »was die leiseste Ursache zu einer Uneinigkeit zwischen unseren Reichen erzeugen könnte«. Abschließend verwies der Kaiser auf die schwere Verantwortung, die auf beiden laste, und seine Sorge um die Erhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zu Russland, derentwegen er eine versöhnliche Haltung bewahrt habe: »So will ich hoffen, daß Du das Maß meiner Anstrengungen würdigen und die großen Vorteile eines europäischen Friedens in guter Harmonie zwischen unseren Völkern ausnützen wirst. Ich bitte Dich, zu glauben an die Gefühle wahrer Freundschaft Deines Bruders und Freundes Franz Joseph.« 160

Trotz dieses versöhnlichen Briefes kamen in London die Verhandlungen über die Grenzen Albaniens infolge von Meinungsverschiedenheiten beider Länder ins Stocken. England schlug zur Untersuchung der Grenzfrage eine internationale Kommission vor. Umgehend instruierte der russische Außenminister Sasonow seinen Botschafter in London: »Als unstrittiges Gebiet Albaniens hätte dasjenige zu gelten, das mit dem serbischen Entwurf einer Abgrenzung übereinstimmt … Alles andere Gebiet gilt als strittig und ist zu untersuchen.« Außerdem solle die Kommission verpflichtet werden, »die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Sieger zu befriedigen«. Abschließend wurde Benckendorff aufgefordert, Pašić vertraulich nach seiner Ansicht über die Richtung, die Russland der Grenzfrage geben soll, zu fragen, wobei jedoch dem aufgeführten Plan nicht der Charakter eines offiziellen Vorschlags gegeben werden darf. 161

Am 12. Februar erschien der serbische Geschäftsträger in Berlin beim deutschen Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Gottlieb von Jagow (1863–1935), mit der Bitte um Unterstützung des deutschen Kaiserreiches für das Bestreben der serbischen Regierung, die Städte Diakowa und Dibra zum serbischen Staatsgebiet zu machen. Jagow verwies auf den größtenteils albanischen Bevölkerungsanteil dieser Städte und warnte davor, Albanien zu sehr zu beschneiden, da es sonst nicht lebensfähig sei. Deutschland selbst habe keine Interessen in Albanien, würde aber in dieser Frage den Wunsch der Verbündeten unterstützen. 162

Um die gleiche Zeit versuchte auch der serbische Gesandte in Paris, Milenko Vesnic, am Quai d’Orsay sein Glück und verlas dort eine Erklärung seiner Regierung. Danach sei die serbische Regierung stark unter dem Druck der öffentlichen Meinung, welche diese Gebietsansprüche mit Nachdruck verfolge. Man könne nur dem Druck nachgeben oder einer neuen Regierung Platz machen. 163Der französische Botschafter Paul Cambon durchschaute die kriegerische Bedeutung, nannte sie »un acte de folie« 164und meinte zu Vesnic: »Was Sie mir sagen, ist verrückt.« 165

In ähnlicher Weise äußerte sich der serbische Ministerpräsident Pašić gegenüber dem englischen Geschäftsträger in Belgrad. Daraufhin mahnte Sir Edvard Grey die serbische Regierung nachdrücklich zur Ruhe. Am 13. Februar unterrichtete Benckendorff Außenminister Sasonow darüber, dass Serbien es nicht dulde, wenn der Erfolg ihrer Siege auf ein Minimum reduziert würde. Ansonsten würde die Militärpartei ans Ruder kommen und Serbien zum Krieg schreiten. In einem Gespräch mit Benckendorff habe der britische Außenminister Grey es für ganz ausgeschlossen gehalten, »daß alle Mächte wegen dieser Punkte Krieg führen sollten, daß England für seinen Teil dies nicht zugeben würde, und daß übrigens, wenn Serbien sein Schicksal selbst in die Hand nähme, es auf eigene Rechnung und Gefahr handeln und durch eine abenteuerliche Politik die Sympathien zerstören würde, die die Mächte für die serbische Sache hegten«. 166Doch es wurde weiter insistiert.

In einem Geheimtelegramm teilte der russische Botschafter in London Sasonow mit, dass der deutsche Kanzler Bethmann Hollweg dem Bruder Paul Cambons, Jules, in privater Weise gesagt habe, »die Vermehrung der deutschen Armee habe keine aggressive Tendenz, sei aber dadurch notwendig geworden, daß das plötzliche Entstehen von sehr bedeutenden Militärstaaten auf dem Balkan dazu geführt habe, daß Österreich, vom Bündnisstandpunkte aus, nicht mehr als derselbe wichtige Faktor wie bisher betrachtet werden könnte.« 167

Am 18. Februar 1913 übergab der serbische Gesandte in Paris dem Direktor der politischen Abteilung am Quai d’Orsay, Maurice Paléologue, eine Denkschrift. Darin wurde erklärt, »daß Serbien nicht auf die Täler von Dibra und Bielago Drina mit den Städten Ipek und Diakowa verzichten könne, und daß es, wie auch die Entscheidung der Mächte ausfallen möge, aus diesen Gebietsteilen nur vor der Waffengewalt weichen würde« 168.

Am gleichen Tag telegrafierte der deutsche Gesandte in Sofia, Claus von Below-Saleske, an das Auswärtige Amt, dass sich in Serbien Unmut über Bulgarien Luft mache. Es wolle die Herrschaft auf dem Balkan anstreben. So habe Serbien bereits bindende Verabredungen mit Griechenland getroffen, und es denke auch nach dem Friedensschluss an ein Schutz- und Trutzbündnis mit der Türkei. Auch würde Serbien demnächst näheren Anschluss an Rumänien suchen. »Das Ganze sieht wie eine beabsichtigte Einkreisung Bulgariens aus« 169, so die abschließende Beurteilung des deutschen Gesandten.

Am 4. März 1913 teilte der serbische Geschäftsträger in Berlin, Miloš Bogičević, Außenminister Gottlieb von Jagow mit, dass Serbien bei der Abgrenzung Albaniens weder auf Ipek und das Drinatal noch auf Dibra, noch auf Diakowa verzichten könne. Sollten die Mächte anders entscheiden, würde sich Serbien nicht an die Beschlüsse halten. Jagow bat Bogičević, seiner Regierung zu erwidern, »daß obige Mitteilung für mich in keiner Weise maßgebend sein könne«, da er nicht wisse, wie die Beschlüsse der Mächte ausfallen würden. Serbien werde sie aber zu respektieren und widrigenfalls die Folgen zu tragen haben. Weiter gab Jagow deutlich zu verstehen, »daß eine derartige Intimation eines Kleinstaates wie Serbien den Mächten gegenüber durchaus unangemessen sei.« 170

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