Willy Wimmer - Wiederkehr der Hasardeure

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Die Entwicklung, welche zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte, wird heute zumeist an den Bündnisverpflichtungen innerhalb Europas festgemacht, hinzu kommen Fehlurteile sowie Selbstüberschätzung bei den Mächtigen, allen voran bei Kaiser Wilhelm II. Das jedoch ist zu kurz gegriffen. Die Lunte für das explosive Gemisch wurde schon Jahre zuvor an anderer Stelle gelegt.Das vorliegende Buch beschreibt den Weg in die Katastrophe, identifiziert die Kriegstreiber und erläutert deren Motive und Ziele. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesessene Hasardeure handelte. Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus zweiter Reihe ausüben. Völlig unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurückreichen.Heute, ein Jahrhundert später, wird erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen, und die Massenmedien stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein. Wolfgang Effenberger zeigt anhand einer Vielzahl an Quellen, wie sich die Muster gestern und heute gleichen, ja dass heute sogar noch perfider vorgegangen wird. Besondere Betrachtung finden der Aufstieg der USA zur Weltmacht und die Aushebelung des Völkerrechts seit 1999.Willy Wimmer ergänzt den primär historischen ersten Teil durch seine Überlegungen sowie eine Einschätzung der aktuellen Lage, welche er aus einer Vielzahl an Gesprächen und Besuchen während seiner aktiven politischen Zeit gewonnen hat. Eine der zentralen Fragen lautet dabei, wer in Deutschland künftig über Bundeswehreinsätze zu entscheiden hat. Wimmers biografische Notizen machen das vorliegende Werk zu einem Dokument der Zeitgeschichte.

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Verstimmt informierte der ansonsten konziliante Jagow seinen Botschafter in London, Karl Max Fürst von Lichnowsky (1860–1928), über das serbische Vorgehen, um dann auf ein Communiqué des montenegrinischen Königs Nikolaus vom 4. März zu verweisen. Dieser hatte den Kriegskorrespondenten erklärt, sein Entschluss, die Stadt Skutari zu nehmen, würde durch Beschlüsse der Mächte nicht geändert. Die Geduld Montenegros sei erschöpft. 171Lichnowsky solle dies auf der Londoner Konferenz verwenden und betonen, »daß Großmächte ihrer Würde schuldig seien, derartige Provokationen energisch entgegenzutreten« 172. Jagow zufolge spekulierten Montenegro und Serbien offenbar immer noch auf den Schutz mächtiger Freunde. Seiner Ansicht nach müsse dieser Irrtum endgültig zerstört werden 173. Lichnowsky instruierte Jagow dahingehend weiter, dass es vielleicht zweckmäßig sei, auf der Konferenz die Lage von Valona und die griechische Blockade der albanischen Küste bis nach Durazzo sowie »außer serbischen Greueltaten auch die von Presse gemeldeten montenegrinischen Grausamkeiten gegen türkische Gefangene zur Sprache zu bringen« 174.

In dieser aufgeheizten Atmosphäre gab Lichnowsky am 4. März ein großes Diner in der Deutschen Botschaft in London. Gäste waren neben der britischen Königin u. a. Henry van de Velde, Edvard Munch, Aristide Maillol und Harry Kessler. Der Letztgenannte, ein deutscher Snob im weißen, dreiteiligen Anzug, hielt Kernaussagen der Gespräche in seinem Tagebuch fest. Der Tenor der Gespräche sei gewesen, dass keine Kriegsgefahr bestehe: »Die europäische Lage habe sich seit anderthalb Jahren vollkommen gedreht. Die Russen und Franzosen seien gezwungen, friedlich zu sein, da sie auf die Unterstützung Englands nicht mehr rechnen können.« 175

Mittlerweile nahmen die Spannungen zwischen Serbien und Bulgarien zu. In der Geheimanlage zu dem Bulgarisch-Serbischen Vertrag vom 13. März 1912 über die Verteilung der türkischen Beute war vereinbart worden, dass Serbien Bulgarien die Bezirke von Monastir, Köprülü, Ochrida und Istip überlassen würde, während Bulgarien Serbien Nordalbanien mit dem Hafen Durazzo zugewiesen hätte. 176Da die Serben nun ihren Preis infolge des Einspruchs der Mächte nicht erhalten würden, sollte auch Bulgarien den von Serbien versprochenen Teil nicht bekommen.

Doch noch hoffte Serbien, an der adriatischen Küste verbleiben zu können, und begann die dortigen Truppen zu verstärken. Dabei zählten sie auf den wachsenden Einfluss panslawistischer Freunde in St. Petersburg und deren französischen Freunden. Aus Wien berichtete der deutsche Botschafter Heinrich von Tschirsky, der französische Außenminister Jonnart dringe darauf, »daß Rußland entsprechend der seinerzeit Anfang der 90er Jahre abgeschlossenen Militärkonvention, seine Truppen an die deutsche und österreichische Grenze wieder vorschiebe«, während »an der französischen Ostgrenze mit Hochdruck militärisch gearbeitet werde. Herr Poincaré schüre nach Kräften das chauvinistische Feuer.« 177Diese Einschätzung Tschirskys vom 11. März 1913 wurde am 20. März durch die Berufung des Ultranationalen Théophile Delcassé – ehemaliger Marineminister und umstrittener Außenminister während der Marokkokrise – als französischer Botschafter für St. Petersburg nachhaltig bestätigt. In seinem Beglaubigungsschreiben an den Zaren verwies Ministerpräsident Poincaré darauf, Delcassé sei in der Balkankrise auch über die geringsten Einzelheiten informiert und könne mehr als irgendein anderer im Einvernehmen mit Außenminister Sasonow tätig sein. Dieser war schon vorab vom serbischen Militärattaché in Paris über Auftrag und Qualitäten Delcassés aufgeklärt worden: Er solle die russische Militärverwaltung von der Notwendigkeit überzeugen, dass die Anzahl der strategischen Wege zu vermehren sei, »um dadurch das Zusammenziehen unserer Armee (der serbischen und der russischen, Anm. d. Verf.) an der Westgrenze zu beschleunigen« 178. Auch sei Delcassé bevollmächtigt, Russland hierzu alle erforderlichen Geldmittel in Form von entsprechenden Eisenbahnanleihen anzubieten. Damit lenkte Poincaré die Aufmerksamkeit des Zaren auf den Nutzen, »den nach Ansicht unserer Generalstäbe die Beschleunigung des Baues gewisser Eisenbahnen an der Westgrenze des Reiches bringen würde.« 179

Aus Paris meldete am 9. April der serbische Gesandte in Paris Vesnic seinem Ministerpräsidenten Pašić vertrauliche Informationen einer mit ihm befreundeten Persönlichkeit, dass sie in der vorherigen Woche unmittelbar vor einem europäischen Krieges gestanden hätten, was vermieden worden sei, um den Balkanverbündeten »Gelegenheit zur Erholung, Sammlung und Vorbereitung für Eventualitäten, die in einer nicht fernen Zukunft eintreten könnten, zu gewähren« 180.

Während in St. Petersburg und Paris der Ausbau von Rollbahnen in Richtung deutscher Ostgrenze angedacht wurde, schuf Montenegro am 23. April 1913 mit der Besetzung Skutaris gegen den offenkundigen Willen der Mächte Europas Tatsachen – und das trotz der vor der Küste versammelten internationalen Flotte. Das verärgerte nun auch Russland, das durch die gespannten serbisch-bulgarischen Beziehungen ohnehin beunruhigt war. Sasonow ließ den russischen Gesandten in Belgrad, Nikolaus von Hartwig, wissen, Bulgarien habe durch seine vergangenen Siege seine nationalen Ideale zur Gänze verwirklicht. Dagegen hätte Serbien erst das erste Stadium seines historischen Weges durchlaufen. »Zur Erreichung seines Zieles muß es noch einen furchtbaren Kampf aushalten, bei dem seine ganze Existenz in Frage gestellt werden kann. Serbiens verheißenes Land liegt im Gebiete des heutigen Österreich-Ungarn und nicht dort, wohin es jetzt treibt, und wo auf seinem Wege Bulgaren stehen.« 181

Auf der nur wenige Tage später in London stattfindenden Friedenskonferenz wurde die Türkei gezwungen, auf alle Balkanbesitzungen westlich der Linie von Enos (Ägäisches Meer) bis Midia (Schwarzes Meer) zu verzichten. Strittig blieb jedoch die Verteilung an die Siegerstaaten. Während Griechenland und Bulgarien Ansprüche auf Makedonien geltend machten, forderten Serbien und Montenegro mit Unterstützung Russlands für sich die adriatischen Küstengebiete. Österreich und Italien traten jedoch erfolgreich für ein selbstständiges Albanien ein. Dadurch sollte Serbien von der Adria ferngehalten werden. Vergebens versuchte es mit Unterstützung Russlands wenigstens bei Skutari einen Adriazugang zu erhalten. Somit verfolgten die russische und die österreichische Balkanpolitik diametral entgegengesetzte Ziele. 182

Mit Befremden beobachten die Bulgaren das Streben Serbiens nach weiterer Größe. Auch der Zar drückte in einem Telegramm vom 8. Juni 1913 an den König von Bulgarien seine Sorge aus, »dass die Balkanstaaten sich anscheinend auf einen Bruderkrieg vorbereiten, der geeignet ist, den Ruhm, den sie gemeinsam erworben haben, zu trüben«, und verwies auf den Bündnisvertrag, durch den das bulgarische und das serbische Volk die Entscheidung jeder Meinungsverschiedenheit Russland übertragen hätten. 183Doch selbst das Eingreifen des Zaren sollte den Krieg zwischen Serbien und Bulgarien nicht mehr verhindern können, der am 29. Juni 1913 ausbrach.

Das Regierungsjubiläum Wilhelms II.

Während die Balkankrise die europäische Diplomatie in Atem hielt, bereitete sich Berlin auf zwei Großereignisse des Jahres 1913 vor: die Hochzeit von Prinzessin Viktoria Luise von Preußen mit Herzog Ernst August von Hannover am 24. Mai sowie die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Thronjubiläum Wilhelms II., welche anschließend im Juni begannen.

Zur Hochzeit reisten sowohl der russische Zar Nikolaus II. als auch der britische König George V. an und waren beim Kaiser zu Gast, neben ungezählten anderen, gekrönten und ungekrönten Häuptern aus ganz Europa, was allgemein als deutliches Zeichen des Friedenswillen und der Entspannung der internationalen Situation angesehen wurde, denn man ging davon aus, dass sich darin die Haltung der politischen Kabinette widerspiegelte.

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