Das Hotel Fex, ursprünglich ein Teil des Bäderkomplexes in St. Moritz Bad, wurde um 1900 demontiert und hier wieder aufgebaut. Im Haus ist die Pionierzeit des Tourismus noch spürbar. Die Patina des getäfelten Speisesaals, des Salons und der Veranda erinnert an die vielen Gäste, die hier schon ein- und ausgegangen sind. Ab hier fahren keine Kutschen mehr, es lohnt aber, weiter ins Tal bis wenigstens zur Alp zu spazieren. Alternativ nehmen Sie die Schotterstrasse mit dem Mountainbike in Angriff.
Nach der Wanderung entspannen Sie im Solbad des Hotels Schweizerhof im Zentrum von Sils Maria – an einem Winterabend im Aussenbecken ein besonderes Erlebnis!
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Hotel Waldhaus
Via de Fex 3
7514 Sils Maria
0041 081 8385100
www.waldhaus-sils.ch
Hotel Fex
Via da Fex 73
7514 Fex
0041 081 8326000
www.hotelfex.ch
11 Nicht nur für Verrückte
Silvaplana: Bergstation Corvatsch und Restaurant 3303
Auf 3.303 Metern über dem Meer liegt die Bergstation der Corvatschbahn, hier befindet sich das höchstgelegene Panoramarestaurant der Ostalpen, in dem auch kulinarische Höhenflüge erlebbar werden.
Der Hochseilartist Freddy Nock lief im Jahr 2011 auf dem 56 Millimeter dicken Tragseil, ausgerüstet nur mit einer Balancestange, von der Bergstation hinunter zur Mittelstation, eine Riesenleistung, an die man auf der Bergfahrt mit Blick in die bodenlose Tiefe kaum zu denken wagt. Auf dem Corvatsch erbringt man gerne Spitzenleistungen. Viel Action ist bei Engadinsnow angesagt, die besten Freerider der Welt treffen sich am Berg und nehmen die von der Gondelbahn aus gut zu sehende Corvatsch-Nordwand in Angriff.
Während der Wintersaison findet jeden Freitag die Snow Night statt. Auf der längsten beleuchteten Piste der Schweiz tummeln sich unter dem Engadiner Sternenhimmel die Schneesportbegeisterten. Natürlich stehen den Gästen die diversen Restaurants offen, damit man sich aufwärmen kann nach einer stiebenden Fahrt in der klirrenden Kälte. Die 14 Transportanlagen und die 120 präparierten Pistenkilometer lassen keine Wünsche der Skifahrer offen. Ein Freestylepark und der Bagjump, eine Schanze mit Mattenlandung, vervollständigen das Angebot. Bei windigem Wetter kann es auf dem Corvatsch empfindlich kalt sein, gerade bei der Abfahrt vom Gipfel ist man den Elementen voll ausgesetzt!
Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Fahrt von Sils bis Celerina. Start ist bei der Furtschellas-Bahn, dann geht es hinüber an den Corvatsch. Die neun Kilometer lange Traumpiste führt über den Hahnensee nach St. Moritz Bad. Nun geht es mit der Signalbahn hinauf ins Corviglia-Skigebiet und hinüber nach Marguns. Diese abwechslungsreiche Ski-Safari kann mit einer einzigen Tageskarte absolviert werden.
Das gediegene Restaurant Hahnensee auf 2.153 Metern erreicht man von der Corvatsch Mittelstation. Es liegt an der Traumpiste hinunter nach St. Moritz.
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Panorama der Berninagruppe an der
Bergstation Corvatsch
und Restaurant 3303
7513 Silvaplana
0041 81 838 73 60
www.corvatsch.ch
Bergrestaurant Hahnensee
7500 St. Moritz
0041 081 8333634
12 Die gespiegelten Eisriesen
Silvaplana: Übergang Fuorcla Surlej mit Berggasthaus
Auf einem breiten Weg erreicht man von der Corvatsch Mittelstation Murtèl aus die Fuorcla Surlej, den Übergang hinunter ins Val Roseg. Das gleichnamige Berggasthaus auf 2.755 Metern wird bereits in der dritten Generation von der Familie Rähmi geführt. Überwältigt setzen Sie sich auf einen Stein und geniessen. Da stehen hoch und mächtig der Piz Tschierva, der Piz Morteratsch, der Piz Bernina und der Piz Roseg. Von der Panoramaterrasse des Berghauses aus sieht man den berühmten Biancograt, die weisse Himmelsleiter hinauf zum Piz Bernina, dem einzigen Viertausender der Ostalpen. Mit dem Fernglas sind die Bergsteiger auf dem Weg zum Gipfel gut zu erkennen. Bei schlechtem Wetter und im Winter bietet Fuorcla Surlej eine gemütliche Gaststube. Unbedingt die Nusstorte versuchen!
In gut zwei Stunden Marschzeit erreicht man von der Fuorcla Surlej aus, ohne grosse Höhenunterschiede bewältigen zu müssen, die Chamanna Coaz, immer oberhalb des Roseggletschers. In den Hütten des Schweizerischen Alpenclubs sind auch Tagesgäste herzlich willkommen. Das Hüttenteam verwöhnt die Wanderer mit wechselnden Spezialitäten, im Herbst beispielsweise mit Wildgerichten aus eigener Jagd. Die Coazhütte, ganz vorne auf einem Felskopf mit Blick hinunter auf die Spaltenlandschaft des Roseggletschers, eignet sich gut für eine Übernachtung. Am Abend zuschauen, wie die Sonne untergeht und die Berge ins milde Abendlicht taucht, mit den Bergsteigern essen, ihren Geschichten lauschen und dann müde ins Massenlager sinken – ein unvergessliches Erlebnis ( www.coaz.ch).
Wer es gerne gemütlich hat, fährt mit der Bahn zurück nach Silvaplana. Es gibt auch einen abwechslungsreichen Wanderweg der Piste entlang über Alpweiden und durch verschiedene Vegetationsstufen bis hinab ins Tal.
Etwas steil ist der Abstieg hinunter ins Val Roseg. Vom Restaurant Roseggletscher aus kann man dafür mit der Pferdekutsche nach Pontresina gondeln.
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Übergang Fuorcla Surlej
Startpunkt: Mittelstation Murtèl
Via dal Corvatsch 73
7513 Silvaplana
Berghaus Fuorcla Surlej
Via da l’Alp
7513 Silvaplana
0041 081 8426303
13 Im Wind des Südens
Silvaplana: Wind- und Kitesurfing beim Surfcenter
Zwischen Juli und Oktober kommt im Engadin pünktlich gegen elf Uhr der Wind. Bei diesem Phänomen erwärmt sich an den Bergflanken im Bergell kalte Luft und steigt das Tal hinauf, weitere Luftmassen werden mitgezogen und ziehen als immer stärker werdender Talwind über die Oberengadiner Seen hinweg. Ganz besonders beliebt ist dieser tägliche Malojawind bei Seglern und Windsurfern. Silvaplana mit dem Surfcenter und dem Sportzentrum Mulets ist der Treffpunkt der Szene. Beachvolleyball, Fussball, Tennis und eine Anlage für Skater locken Bewegungsfreudige ans Wasser. Das romanische Wort »Mulets« heisst übrigens sowohl Landzunge wie auch Landstreicher und Zigeuner.
Viele Sportler wohnen ganz unkompliziert auf dem Campingplatz gleich am See, ein Ort mit südlichem Flair inmitten der Alpen. Camper sollten allerdings auf unerwartete Kälteeinbrüche vorbereitet sein, auch im Sommer kann es hier schneien. Bereits am späten Vormittag kräuselt sich die Wasseroberfläche. Am Ufer machen Surfer ihre Boards und die Segel bereit und zwängen sich in die Anzüge. Bei schwachem Wind trauen sich auch Anfänger aufs Wasser, es gibt hier immer wieder Kurse auch für Neueinsteiger.
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