Norman Davies - Verschwundene Reiche

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Zusammengebrochen, verloren, für alle Zeiten von der politischen Landkarte Europas radiert. Die Geschichte Europas ist auch eine Geschichte verschwundener Reiche. Das stolze Alt Clud, heute ein heruntergekommener Landstrich in Schottland, das sagenumwobene Burgund oder das preußische Kernland der Prussen, im 12. Jahrhundert eine terra incognita, aber im Verlauf der Geschichte einer der einflussreichsten Staaten Europas: Norman Davies spürte 15 solcher Reiche vor Ort und in bisher vernachlässigten Quellen nach. In diesem politisch wie historisch aufrüttelnden und sprachlich virtuosen Standardwerk erzählt er ihre Geschichte von der Entstehung bis zum Untergang – und wie wenig von ihrer großen Vergangenheit heute in Erinnerung geblieben ist. Denn das kollektive Gedächtnis ist wichtig, um das heutige Europa zu verstehen.

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Dann allerdings tauchte Alarichs Nemesis in Gestalt Chlodwigs auf, des Königs der germanischen Franken, der seit den 480er-Jahren begonnen hatte, sein Reich vom Rheinland aus nach Gallien hinein auszudehnen und schon fleißig dabei war, die Burgunder zu schwächen. Chlodwig war ein frisch bekehrter Katholik mit grenzenlosem Ehrgeiz und der Herrscher, der sich von einer Vereinigung der Goten wohl am stärksten bedroht fühlte.20 Im Jahr 497 hatte er sich mit den Bretonen – von den Angelsachsen aus Britannien vertriebene Briten, die sich in der späteren »Bretagne« niederließen (A.d.Ü.) – an der Westküste Aquitaniens zusammengeschlossen, wo die Hafenstadt Burdigala (Bordeaux) kurz besetzt wurde. Kurz darauf feierte er einen überwältigenden Sieg über seine östlichen Nachbarn, die Alemannen, und konnte sich jetzt mit voller Aufmerksamkeit dem Süden zuwenden. Alarichs Instinkt sagte ihm, dass er einer Konfrontation aus dem Weg gehen sollte. Einmal hatte er einen fränkischen Flüchtling namens Syagrius ausgeliefert, der es gewagt hatte, Chlodwig herauszufordern. Gregor von Tours berichtet, dass der Westgote darauf bestand, nach Ambaciensis (Amboise) zu reisen, wo er Chlodwig zu einem Gespräch auf einer Loire-Insel traf:

Igitur Alaricus rex Gothorum cum viderit, Chlodovechum regem gentes assiduae debellare, legatus ad eum dirigit, dicens: »Si frater meus vellit, insederat animo, ut nos Deo propitio pariter videremus…«

Als nun Alarich der Gotenkönig sah, dass König Chlodwig ohne Unterlass die Völker bekriegte und sich unterwarf, schickte er Gesandte an ihn und sprach: »Wenn es meinem Bruder beliebt, so wäre es der Wunsch meines Herzens, dass wir uns einmal sehen, so Gott will.« Chlodwig aber wies dies nicht zurück und kam zu ihm. Sie … sprachen, aßen und tranken miteinander … und schieden dann in Frieden.21

Wie sich herausstellte, ließ Chlodwig sich nicht so leicht besänftigen. Er war seit Kurzem durch Eheschließung mit den Burgundern liiert und außerdem mit dem byzantinischen Kaiser verbündet, der ihm den Titel eines Reichskonsuls übertragen hatte, und er wollte seinen Rivalen zuvorkommen. Gemeinsam beschloss man einen Feldzug ins Reich der Westgoten. Die Byzantiner sollten vor der Südküste patrouillieren, die Franken von Norden her einmarschieren. Ein Verhandlungsangebot des Ostgoten Theoderich wurde abgelehnt. Im Frühling des Jahres 507 erstrahlte ein »lodernder Meteor« am Nachthimmel:

Igitur Chlodovechus rex ait suis: »Valde molestum fero, quod hi Ariani partem teneant Galliarum …«

König Chlodwig sprach daher so zu seinen Kriegern: »Es schmerzt mich, dass diese Arianer einen so großen Teil Galliens besitzen. Lasst uns mit Gottes Hilfe einmarschieren und lasst sie unsere Macht spüren …« So zog das Heer weg [von Tours] in Richtung Poitiers … Als die Franken den Fluss Vigenna [die Vienne] erreichten, der durch Regen angeschwollen war, wussten sie nicht, wie sie übersetzen sollten, bis eine riesige Hirschkuh erschien und ihnen eine Furt durch den Fluss zeigte … Als der König sein Zelt auf einem Hügel nahe Poitiers aufschlug, sah er Rauch von der Kirche St. Hilaire aufsteigen und nahm dies als ein Zeichen, dass er über die Häretiker triumphieren werde. Es war alles für die schicksalhafte Schlacht vorbereitet: So griff Chlodwig Alarich den Gotenkönig auf der Ebene von Vouillé [in campo Vogladense] an, drei Wegstunden von der Stadt entfernt. Wie es ihr Brauch war, täuschten die Goten eine Flucht vor. Doch Chlodwig tötete Alarich von eigener Hand und entkam selbst [einem Hinterhalt] dank der Stärke seines Brustpanzers und der Schnelligkeit seines Pferdes.22

Das Ergebnis war also eindeutig (und die Vouglaisiens haben hier einen positiven Beweis für die Herkunft ihres Namens). Binnen weniger Stunden war die Macht der Westgoten in Gallien gebrochen. Und die Franken machten weiter Druck: Manche von ihnen ritten über das Zentralmassiv, um Landstriche bis hin zur Grenze Burgunds zu erobern. Chlodwig marschierte nach Burdigala, wo er überwinterte, bevor er im folgenden Frühling Tolosa plünderte. Ein Rest von Alarichs Heer leistete noch in Narbonne Widerstand, die meisten Westgoten jedoch zogen sich hinter die Pyrenäen zurück. Das gallische Kernland ihres Königreiches hatten sie aufgegeben. Von dieser Zeit an herrschten die Westgoten nur noch auf der Iberischen Halbinsel, wo sie ihre Macht bis zur Ankunft der Mauren zwei Jahrhunderte später bewahren konnten.

Für den fränkischen Sieg gibt es die verschiedensten Erklärungen. Die Version der Sieger, die Gregor von Tours verbreitete, betonte die helfende Hand eines katholischen Gottes. Selbst Edward Gibbon hob die Bedeutung der Religion hervor und schrieb dem gallo-römischen Adel fantasievoll die Rolle einer katholischen fünften Kolonne zu. Seine Interpretation wird heute angezweifelt.23 Auf sichererem Grund bewegt er sich dagegen, wenn er vom unbeständigen Kriegsglück schreibt: »So beschaffen ist die Macht der Fortuna – wollten wir weiterhin unser Nichtwissen unter diesem populären Namen verbergen –«, so Gibbon hochtrabend, »dass es fast genauso schwierig ist, die Kriegsereignisse vorherzusehen wie ihre Folgen zu erklären.«24

Über ein Jahrzehnt lang verfolgte der Ostgote Theoderich seine pangotischen Träume. Er war der Vormund von Amalrich, junger Erbe Alarichs II., sein Enkel, und der nominelle Herrscher eines, wie man hoffte, gerade entstehenden »Reiches«, das sich von den Alpen bis zum Atlantik erstrecken würde. Doch die Säulen seiner eigenen Macht bröckelten. Er konnte die Ordnung in Italien nicht aufrechterhalten, geschweige denn die Franken in Gallien herausfordern oder den Westgoten in Spanien helfen. Die römischen Kaiser in Konstantinopel nutzten die günstige Gelegenheit zu einer weiteren strategischen Offensive. Kurz nach Theoderichs Tod im Jahr 526 startete Kaiser Justinian einen Zug in den Westen.25 Für den Rest des 6. Jahrhunderts setzten sich kaiserliche Soldaten in Italien fest, während Alarichs Nachfolger ihre Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel festigten und die Nachfolger des Franken Chlodwig die mühsame Aufgabe antraten, Gallien in das Frankenreich und das Frankenreich in Frankreich zu verwandeln.

III

Obwohl das westgotische Tolosanische Reich neunundachtzig Jahre lang große Gebiete beherrschte, gibt es nur minimale greifbare Belege für seine Existenz. Archäologische Grabungen haben kaum etwas zutage gefördert.26 Ein Gold- solidus Alarichs II. ist erhalten geblieben, die meisten Münzen aus dem westgotischen Tolosa dagegen sind reichsrömische Prägungen. Hunderte Marmorsarkophage aus der Zeit tragen keine Erkennungsmerkmale. Fast alles, was wir wissen, entstammt fragmentarisch erhaltenen Schriftquellen. Selbst das Schlachtfeld der Auseinandersetzung mit Chlodwig ist nicht ganz sicher zu orten. Eine Gruppe von Altertumswissenschaftlern setzt Gregors campus Vogladensis mit Vouillé gleich, eine andere beharrt darauf, dass das in der Nähe liegende Dorf Voulon gemeint sei.27 Die Westgoten kommen in den weitgefächerten Übersichten über das historische Erbe von Toulouse und Aquitanien praktisch nicht vor.28 Erst vor einiger Zeit ist eine umfassende Bibliografie zusammengestellt worden, die den Forschern hilft, das Puzzle zusammenzusetzen.29

Die Kirche Nostra Domina Daurata – Notre-Dame de la Daurade –, deren Ursprünge mit den Westgoten in Verbindung gebracht werden, wurde 1761 total zerstört, um Platz für den Bau von Flussquais zu schaffen. Sie hatte einst den Schrein einer Schwarzen Madonna beherbergt. Das ursprüngliche Gnadenbild wurde schon im 15. Jahrhundert gestohlen, die erste Ersatzfigur verbrannten die Revolutionäre 1799. Überlebt haben Drucke einer frühmittelalterlichen achteckigen Kapelle mit Marmorsäulen und goldenen Mosaiken. Die heutige Basilika ist wie die Kathedrale des hl. Saturninus (Saint Sernin) ganz und gar aus moderner Zeit.30

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