Norman Davies - Verschwundene Reiche

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Zusammengebrochen, verloren, für alle Zeiten von der politischen Landkarte Europas radiert. Die Geschichte Europas ist auch eine Geschichte verschwundener Reiche. Das stolze Alt Clud, heute ein heruntergekommener Landstrich in Schottland, das sagenumwobene Burgund oder das preußische Kernland der Prussen, im 12. Jahrhundert eine terra incognita, aber im Verlauf der Geschichte einer der einflussreichsten Staaten Europas: Norman Davies spürte 15 solcher Reiche vor Ort und in bisher vernachlässigten Quellen nach. In diesem politisch wie historisch aufrüttelnden und sprachlich virtuosen Standardwerk erzählt er ihre Geschichte von der Entstehung bis zum Untergang – und wie wenig von ihrer großen Vergangenheit heute in Erinnerung geblieben ist. Denn das kollektive Gedächtnis ist wichtig, um das heutige Europa zu verstehen.

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Nach 1746 wurde den Highlanders verboten, Waffen zu tragen, ihre Tartans anzulegen oder ihre Muttersprache zu sprechen. Zehntausende wurden während der Clearances , der »Räumung des Hochlands«, nach Kanada verschifft, und in vielen Tälern gab es nichts als Schafe und Ödnis.84 allgemeinen Sprachgebrauch wurde der Begriff »Schottland« praktisch durch »Nordbritannien« ersetzt. Nach den Napoleonischen Kriegen allerdings unternahm man bewusste Anstrengungen, das gälische Erbe wieder in das schottische Leben zu integrieren. Als Georg IV. im Jahr 1822 Edinburgh besuchte, inszenierte Walter Scott, dessen Romane eine zeitlose romantische Version der schottischen Geschichte bieten, eine großartige Show, bei der wieder Kilts und Tartans getragen werden durften. In einer symbolischen Versöhnungsgeste verlegte Königin Victoria ihren Sommersitz nach Balmoral und verstärkte damit noch das romantische Image der Highlands. Seit dieser Zeit nährt sich Schottlands Identität aus der faszinierenden Symbiose zwischen dem Lowland-Erbe eines Robbie Burns und dem Highland-Erbe eines Rob Roy MacGregor. Und im 20. Jahrhundert, als das Gälische wieder in den letzten Zügen lag, wurde es mit knapper Not durch Bildungshilfen, gälische Fernseh- und Radioprogramme und den Status als offizielle Amtssprache wiederbelebt.85

Die Entwicklung von Strathclyde in der Moderne ist stark durch die Kluft zwischen den Highlands und den Lowlands geprägt. Der Firth of Clyde bildete jahrhundertelang einen wichtigen Grenzabschnitt, wie zuvor der Antoninuswall. Doch während der Industriellen Revolution kamen die Gälen mit Macht zurück. Zusammen mit den Iren von der anderen Seite des Meeres strömten sie an die viktorianische Clydeside, um in den Minen zu arbeiten und Schiffe zu bauen. Sie kamen nicht als Helden mit Eroberungsdrang, sondern als bitterarme Migranten und hungrige Arbeitslose, die in einem fremden Land um eine Anstellung bettelten. Auch sie mussten sich anpassen, aber sie gaben Glasgow eine große Dosis seines einzigartigen modernen Flairs. Sie sorgten dafür, dass Celtic Glasgow auf Augenhöhe mit den Glasgow Rangers spielt und dass die Heimat Harry Lauders und des hl. Mungo sich so sehr von Edinburgh unterscheidet wie einst wohl auch Dun Breteann von Dunedin in Bernicia.86

Dennoch sind die langfristigen Aussichten für die gälische Lebenswelt unsicher. In Irland wie in Schottland steht sie noch immer nur einen Schritt vor der Auslöschung. Es kommt einem das bemerkenswerte Werk des Geistlichen James Macpherson (1736–1796) aus den Highlands in den Sinn, dessen Leidenschaft für die Gälen zu einem der großen Triumphe literarischer Fälschung führte. Seine Gedichtsammlung, zuerst als Ossian veröffentlicht, war angeblich eine Übersetzung von Werken eines alten gälischen Barden, die man zufällig in einem staubigen Verlies gefunden hatte. Diese Produkte der überaus fruchtbaren Fantasie des Dichters täuschten die meisten berühmten Literaten seiner Zeit. Sie überzeugten Goethe, konnten Scott für sich gewinnen und verzauberten Napoleon. Und sie zeigten, dass sich Macpherson durchaus des Vorgängerreiches Alt Clud bewusst war:

I have seen the walls of Balclutha

But they were desolate …

And the voice of the people is heard no more.

The thistle shook there its lonely head;

The moss whistled to the wind.

Ich habe die Mauern Balcluthas gesehn,

aber sie waren verwüstet …

dort hört man nicht mehr die Stimme des Volkes …

dort schüttelt’ die Distel ihr einsames Haupt,

das Moos pfiff in dem Wind.87

ADiesen Namen gaben die Römer einer Gruppe gälisch sprechender Bewohner Nordostirlands, die Britannien im späten 4. Jahrhundert überfielen und danach auf beiden Seiten des North Channel siedelten. Allerdings wuchs die Zahl jener, die später das Etikett »Schotten« aufgedrückt bekamen, dramatisch an. Ursprünglich waren damit die Gälen aus Irland, eben die Skoten, gemeint, die sich in Argyll niederließen, später bezog es sich auf das Königreich des 9. Jahrhunderts, das durch einen Zusammenschluss der Gälen und Pikten entstanden war, und schließlich umfasste es alle Bewohner des Königreichs Schottland ganz unabhängig von ihrer sprachlichen und ethnischen Herkunft.

BLallans ist die lokale Bezeichnung für die Sprache der »Lowland-Schotten«, wie sie im südlichen Teil Schottlands gesprochen wird.

C„In der Abenddämmerung am Ufer des Clyde, mit der Liebsten an meiner Seite. Am schönsten ist es, wenn die Sonne sich neigt, ach wie schön ist es, in der Abenddämmerung zu wandeln (Ü.d. Red.).

DDie »Britischen Inseln« als geografische Bezeichnung des Archipels im Nordwesten Europas wurden nach monarchischen Kriterien im Jahr 1603 und verfassungsrechtlich im Jahr 1801 britisch. Seit der Gründung der Republik Irland 1949 sind sie es nicht mehr.

EDas altgermanische walchaz , »ausländisch« oder »fremd«, spiegelt sich ähnlich im niederländischen waalsch wieder, das »wallonisch« bedeutet.

3

Burgund

Fünf, sechs oder sieben Königreiche

(um 411–1795)

Burg Hammershus auf Bornholm I Bornholm die Perle der Ostsee ist eine - фото 11

Burg Hammershus auf Bornholm

I

Bornholm, die »Perle der Ostsee«, ist eine kleine, abgelegene dänische Insel mitten im Meer. Sie liegt rund 200 Kilometer östlich vom dänischen Festland und auf halbem Weg zwischen Schweden und Polen. Ihre Fläche umfasst 588 Quadratkilometer – damit ist sie ungefähr so groß wie die Isle of Man oder Malta; die Bevölkerungszahl, die langsam zurückgeht, beläuft sich auf 41.300 (2012). Die Insel bildet eine eigene Verwaltungseinheit und lebt von Fischerei, Landwirtschaft und Bergbau und im Sommer vom Tourismus. Zu ihren bedeutendsten Exportgütern gehören Granit, Backsteine und Heringe.1

Nach Bornholm gelangt man gewöhnlich mit der Fähre, die dreieinhalb Stunden vom deutschen Hafen Sassnitz braucht, sechs Stunden von Kopenhagen und sechseinhalb vom polnischen Świnousjście; von Ystad in Schweden dauert die Überfahrt mit dem Tragflügelboot zwei Stunden. In der Hauptstadt Rønne gibt es einen Flugplatz, der von SAS Scandinavian und von der lokalen Fluggesellschaft Cimber Air angeflogen wird und bis April 2010 auch von »Wings of Bomholm«.2

Landschaftlich ist die Insel sehr abwechslungsreich. Das Inselinnere ist geprägt durch üppige Wiesen und dunkle Wälder. Einige Strände sind sandig, andere werden von steilen, vulkanischen Klippen gesäumt. Viele, wie der besonders beliebte Dueodde-Strand, sind von feinem, weißem Sand bedeckt. Es gibt mehrere kleine Städte, wie Rønne, Nexo, Allinge, Gudhjem und Svaneke. Die höchste Erhebung erreicht eine Höhe von 162 Metern. Das bedeutendste Merkmal Bornholms sind jedoch die langen Sommertage, die zwanzig Stunden Sonnenschein, Wärme und frische Ostseeluft bieten. Das milde, sonnige Klima ist dem Gartenbau und dem Obstanbau sehr zuträglich, und in geschützten Lagen gibt es blühende Sträucher und Feigenbäume.

Die Bewohner sprechen eine eigene Sprache, Bornholmsk, die sich gleichermaßen vom Dänischen wie vom Schwedischen unterscheidet; mit ihren grammatikalischen Besonderheiten wie dem dreifachen Geschlecht ähnelt sie mehr dem Norwegischen oder dem Isländischen, phonetisch gleicht sie dem schonischen Dialekt, der in Südschweden gesprochen wird.3

Eine Organisation namens »Bevar Bornholmsk« widmet sich der Erhaltung der Sprache, und es gibt mehrere erfolgreiche Musikgruppen, die die traditionelle Musik der Insel pflegen.4 Dänen, die aus Kopenhagen zu Besuch kommen, sieht man häufig mit einem Bornholmsk-Wörterbuch unter dem Arm. In der Medizin ist der Name Bomholm mit der Bornholmkrankheit verbunden, einer Virusinfektion, die hier 1933 erstmals dokumentiert wurde.5

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