Titel T. C. Jayden RILEY BACON FEUER & FLAMME
Anmerkung Diese Geschichte ist Teil des Romans »Kalte Ketten« von T. C. Jayden und behandelt die Vorgeschichte einer der dort vorkommenden Protagonisten.
Widmung * Für meine Leser, weil ihr mich mit eurer Begeisterung förmlich vom Hocker gehauen habt! *
Impressum Impressum © Weltenschmiede, Hamburg 2014 www.weltenschmiede-verlag.de © the author Cover: Weltenschmiede Verlag Männer: © Robert Kneschke - Fotolia.com Lektorat: Melanie Reichert Korrektorat: Tobias Keil ISBN 978-3-944504-26-1 (eBook)
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Abschnitt_02
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Abschnitt_04
Abschnitt_05
Abschnitt_06
Abschnitt_07
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Abschnitt_09
T. C. Jayden
RILEY BACON
FEUER & FLAMME
Diese Geschichte ist Teil des Romans »Kalte Ketten« von T. C. Jayden und behandelt die Vorgeschichte einer der dort vorkommenden Protagonisten.
*
Für meine Leser,
weil ihr mich mit eurer Begeisterung
förmlich vom Hocker gehauen habt!
*
Impressum
© Weltenschmiede, Hamburg 2014
www.weltenschmiede-verlag.de
© the author
Cover: Weltenschmiede Verlag
Männer: © Robert Kneschke - Fotolia.com
Lektorat: Melanie Reichert
Korrektorat: Tobias Keil
ISBN 978-3-944504-26-1 (eBook)
Nicht einmal der Bluterguss unter dem linken Auge konnte Riley von seiner Vorfreude abhalten. Die Träger des großen Rucksacks fest umklammert rannte er die Straße entlang, ohne das breite Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen.
Zu seinem sechzehnten Geburtstag hatte sein bester Freund ihm ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Okay, seine Eltern waren an dem Geschenk nicht ganz unbeteiligt gewesen, aber das spielte im Augenblick kaum eine Rolle.
Er durfte los!
Er durfte zwei Wochen der Sommerferien zusammen mit Liam und seiner Familie verbringen!
Endlich erreichte er die Wohnsiedlung und schließlich auch das Reihenhaus mit dem liebevoll gepflegten Vorgarten. Doch die Rosen- und Clematissträucher wurden von einem riesengroßen Wohnmobil verdeckt.
»Riley!«
Der blonde Schopf seines Freundes lugte aus einem der offenen Fenster des Wagens. Liams strahlende Augen leuchteten ihm entgegen.
»Sie haben dich gehen lassen?! Gott sei Dank! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.«
»Ich habe dir doch geschrieben!« Riley rannte um den Wohnwagen herum und stieß fast mit einer Frau zusammen.
»Hoppla. Vorsichtig, junger Mann!« Die Frau lachte.
»Entschuldige, Eve.« Riley kratzte sich verlegen am Hinterkopf und trat einen Schritt zurück.
Eve hieß eigentlich Evelin. Nachdem sie darauf bestanden hatte, dass der beste Freund ihres Sohnes, der ohnehin mehr Zeit bei ihnen als zu Hause verbrachte, sie nicht länger Miss Mason nannte, war Riley gleich zu ihrem Spitznamen übergangen. Allerdings war er damals gerade sieben Jahre alt gewesen und hatte beim Aussprechen des Namen »Evelin« immer irgendwie gelallt, sodass es wie »Elvin« und später wie »Evin« geklungen hatte.
Eve war sowieso viel cooler. Es klang nach dem Computerspiel, das Liam hin und wieder am Computer seines Vaters spielte.
»Na los! Geh schon rein und sieh dich um.« Eve nahm ihm den Rucksack ab und wuschelte liebevoll durch seine Haare. »Wir wollen bald los.«
Riley sprang ohne zu zögern in das Wohnmobil. Mittendrin stand Liam und breitete stolz grinsend die Arme aus.
»Ist das nicht geil?«
»Und wie!« Riley kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Noch nie hatte er ein Wohnmobil von nahem gesehen. Außerdem schienen Liams Eltern nicht gerade das billigste Modell genommen zu haben. Es gab hier einfach alles!
Aus Filmen kannte Riley diese kleinen niedlichen Wohnwagen, die man hinten an ein Auto hängen konnte. Aber das hier, das war ein richtiges Wohnmobil!
Fahrer- und Beifahrersitz erinnerten mehr an gemütliche Sessel als an normale Autositze und der gesamte vordere Teil sah aus wie ein Cockpit. Darüber gab es eine Schlafebene, die Liam bereits mit seinem Krempel reserviert hatte und im Hauptbereich fanden sich gepolsterte Sitzbänke mit Lehne, weitere Sessel inklusive Anschnallgurte, ein großer Tisch sowie zwei kleinere, die man vor den Sesseln ausklappen konnte, und eine Kochnische.
»Und hier ist das Bad.« Liam ging nach hinten und öffnete eine kleine Tür, die nach rechts abging. Eigentlich war das Badezimmer eine Dusche mit Waschbecken und Toilette. »Irgendwie praktisch«.
»Hier schlafen meine Eltern.« Liam ging noch einen Schritt und schob einen Vorhang auf. Dahinter kam ein weiteres kleines Zimmer zum Vorschein.
»Hier steht gar kein Bett.« Riley sah sich verwundert um, aber Liam schien mit dieser Bemerkung gerechnet zu haben.
»Doch! Guck!« Er ging an die Wand und betätigte dort einen Schalter. Riley wich überrascht zurück, als die Wand sich in seine Richtung neigte. Schon stand ein Doppelbett vor ihm. Wahnsinn!
»So, Jungs!« Mr. Mason – Rudolf – betrat den Wagen. »Alle beide noch mal auf die echte Toilette im Haus und dann geht’s los!«
Als Riley an ihm vorbeiging, klopfte der Mann ihm auf die Schulter. Einen Moment blieb sein Blick an Rileys Auge hängen, doch er sagte nichts zu dem Veilchen, lächelte nur freundlich und brummte: »Schön, dass du da bist.«
Riley nickte betreten und eilte ins Haus, ohne etwas zu erwidern.
»Lass mich mal dein Auge sehen.« Liam rückte etwas näher zu ihm, doch Riley drehte das Gesicht weg.
»Es ist nichts. Wirklich.«
»Nichts sieht aber anders aus.« Trotzdem ließ Liam ihn in Ruhe und wandte den Blick wieder auf den Laptop, den er vor sich aufgebaut hatte. Ein wirklich tolles Teil, um das Riley seinen Freund ernsthaft beneidete. Für den Urlaub hatte Liams Vater ihnen sogar einen zweiten Akku besorgt. Immerhin kamen sie nur an den offiziellen Campingplätzen an einen Stromanschluss. Und wenn das nicht reichte, gab es noch diesen niedlichen DVD-Player, der auf den ersten Blick ebenfalls wie ein Laptop aussah.
Während sie noch durch die Stadt gefahren waren, hatten Liams Eltern darauf bestanden, dass sie angeschnallt in den hinteren Sesseln blieben. Jetzt, wo sie nur noch Landstraßen fuhren und kaum ein anderes Auto in der Nähe war, hatten sich die beiden nach oben in ihre Höhle verkriechen dürfen. Zusammen mit Liams Laptop, auf dem sie sich schlechte Horrorfilme ansahen, von denen jeder etwas mit Campingtouren zu tun hatte.
»Würdest du einfach in den dunklen Wald gehen?«, fragte Liam, während sie beobachteten, wie einer der Darsteller seinem verschollenen Freund zwischen die Bäume folgte – natürlich mitten in der Nacht.
»Wenn du verschwinden würdest?« Riley warf ihm einen Seitenblick zu. »Sicher.«
Es gab einiges, was er für Liam tun würde. Sich in Lebensgefahr zu begeben, wenn er nicht wusste, wie es um ihn stand, gehörte mit dazu.
»Im Ernst?« Liam zog überrascht die Brauen hoch.
»Im Ernst.«
Sie sahen schweigend den Film weiter, aber Riley konnte nicht anders, als immer wieder zu dem Blonden zu schielen und zu hoffen, dass er dabei nicht ertappt wurde.
Sie kannten sich seit dem Kindergarten – waren schon immer die besten Freunde gewesen. Aber seit ein paar Wochen …
»Alles in Ordnung?« Liam hatte seinen Blick aufgefangen und musterte ihn besorgt. Dann grinste er, als Riley sich verlegen abwandte und wieder auf den Bildschirm starrte.
»Bin ich so viel interessanter als der Film?«
Ja. Aber Riley sagte nichts mehr, sondern versuchte, sich nur noch auf die lebensmüden Schauspieler und den psychisch labilen Serienkiller zu konzentrieren. Ohne Erfolg.
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