»Es ist keine 10 Uhr«, sagte sie freundlich. »Aber bitte, komm rein.«
»Ich bin nicht als Kunde hier«, erwiderte Röder, »sondern, weil ich ein paar weitere Fragen habe. Zunächst …«
»Warte«, unterbrach sie ihn, »falls du fragen willst, ob schon wieder jemand etwas gegen die Scheibe geschmiert hat – ja, da waren dunkle Streifen drauf, als ich heute Morgen in den Laden kam. Leider konnte ich niemanden erwischen.« Meta nahm ein weiteres Bild und stellte es nach hinten.
»Wir kümmern uns«, versprach Röder. »Aber nun zu den anderen Punkten: Ihr sagtet, dass Johannes mit der Abendfähre auf die Insel kommen würde. Allerdings wurde er schon morgens gesehen. Wie erklärst du dir das?«
Meta zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Johannes war abends da und nicht morgens. Oder habt ihr ihn etwa gesehen, als ihr hier die Bude auf den Kopf gestellt habt?« Ihre Stimme klang schneidend.
Röder überlegte kurz, ließ es jedoch bei der Aussage. Er würde Sandra fragen, wie sicher sie sich mit ihrer Beobachtung war. Oder ob eine mögliche Verwechselung mit einem anderen jungen Mann infrage kam. »Gut, nächster Punkt: Hast du Wurzellage vor seinem Erscheinen hier gekannt? Ich weiß, dass ich diese Frage schon einmal gestellt habe«, winkte er ab. Er sah, wie sich kleine rote Flecken in Metas Gesicht bildeten.
»Das hast du. Und ich habe diese Frage beantwortet. Ich kannte den Mann vorher nur von Telefonaten und E-Mails. Das war es. Und wenn du sonst nichts mehr hast, möchte ich gerne weiterarbeiten. Schließlich muss ich die Bilder des Toten nach hinten schaffen.«
»Was ist hier los?« Jetzt stand auch Änne im Raum. »Kann ich helfen?«
»Du kannst Michael bestätigen, dass Johannes erst abends auf die Insel gekommen ist«, rief Meta aus dem Büro.
»Natürlich. Aber warum ist das wichtig?«, fragte sie. »Wenn du meinst, er hat etwas mit dem Tod des Malers zu tun – Johannes war nicht da!«
Röder sah ein, dass er momentan nicht gegen die geballte Schwesternmacht ankam, und verabschiedete sich. Als er sein Fahrrad nahm, sah er, wie Änne ihrer Schwester etwas ins Ohr raunte. Zu gerne hätte er gewusst, worum es ging. Er fuhr zum Bioladen. Sandra bestätigte, dass sie ganz sicher sei, Johannes auf dem Landgang erkannt zu haben, dann bat sie ihn, zum Strandhof zu fahren, um eine Jacke abzuholen, die sie am Abend zuvor dort vergessen hatte. Er versprach es, doch vorher fuhr er zur Wache. Es war möglich, dass ein Ergebnis der Obduktion vorlag.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.