Hans Leip - Am Rande der See

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Es sind anrührende Geschichten des Dichters von der Wasserkante, die uns mitten in die norddeutsche Küstenlandschaft führen. In Hamburg, an der Elbe und an Nord- und Ostsee liegen die Schauplätze von Hans Leips dichterischen Berichten von den kleinen und großen Schicksalen der Küstenbewohner und Seeleute. Vor Jahren waren aus der Stadt Handwerker in einem Boot in das Dorf mit dem Leuchtturm gekommen, und als der Leuchtturm von ihnen auftragsgemäß neu angestrichen war, hatte es einige Veränderungen im Dorf gegeben: Unter anderem kriegte Berta ein Kind. Jahre später, der Leuchtturm benötigt einen neuen Anstrich, legt wieder ein Boot an. In einer anderen Geschichte sorgt ein Schiffer, der Steine für den Deichausbau heranzuschaffen hat, für Unruhe unter den «Deichflickern».-

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Ein großer Dampfer kam von Hamburg herab, rotweiß die Schornsteine. Musik, Musik an Bord. Sie bewegte ihre Hände wie weiße Taubenflügel: Nein, ich fahr noch nicht wieder mit, noch nicht, nein, noch nicht gleich! Sie begann wieder zu weinen, so wie sie war, bis an die Knie im Wasser. Dann schämte sie sich, das Schiff war nahe genug, sie sah die Offiziere hoch auf der Brücke, man würde auch sie sehen können, Gläser waren sicherlich auf sie gerichtet, sie flüchtete zu ihren Kleidern zurück; dem Himmel Dank, daß wenigstens die Passagiere schon beim Abendessen saßen. Und dem Himmel Dank, daß sie sich rasch wieder angezogen hatte. Der Gärtner Heinrich stuchelte den Weg herab; sie wurde nachträglich rot. Aber der alte große Mädchenjäger, das war Heinrich ja nicht mehr.

„Ich wollt nur gnäi Frau, wenn gnäi Frau gedenken das Haus zu kaufen, gnäi Frau mit Rat und Tat zur Seite stehn, wollt ich man sagen!“ Das war alles, was Heinrich wollte.

„Ich will es mir überlegen, Heinrich!“ entgegnete sie. Sie wollte nicht sentimental sein; man baute heute schöner und praktischer, keine unechten Rokokoschlösser mehr, sondern versenkbare Glaswände. Aber da oben in den Sälen war ihre Jugend gewesen. Sie stiegen langsam die lichten, verwucherten Hänge empor, sie sah nicht viel rechts und links. Von der Höhe nur warf sie einen Blick nach Westen, wo die große Schiffahrtsstraße dem glühenden Tor der Ferne zuschwingt. Bald würden die Nachtigallen schlagen. Sie wollte nicht daran denken. Sie brach ein Andenken von ihrem Mandelbäumchen, die Blüten kollerten herab, sie lächelte schmerzlich, aber dennoch nahm sie das kahle Zweiglein mit: „Ich werde es meinen Töchtern zeigen“, sagte sie. Doch dann schüttelte sie den Kopf: „Nein, die werden es nicht begreifen; ich werde es meinem Bruder aufs Grab legen, er hat mir beim Pflanzen geholfen. Ja, Heinrich, meine Töchter wollen nicht nach Deutschland, die wollen in Neuyork studieren, in ein paar Jahren sind sie soweit, so geht die Zeit dahin. Ich muß ja zurück. Und dann da unten die gräßlichen Öltanks und Werften! Früher waren da Wiesen. Leben Sie wohl, Heinrich!“

Sie wagte nicht mehr, das Haus ihrer Kindheit anzusehen, stieg in ihren Wagen und fuhr davon. Heinrich spürte eine Neigung, das, was sie in seinen alten Fingern gelassen hatte, an die Lippen zu drücken, aber indem er seine Rührung hochschnaubte, hielt er auf halbem Wege inne, murmelte: „Es hat einen guten Geruch!“ und steckte den Geldschein ein mitsamt der ganzen hübschen Vergangenheit.

Mussel auf dem Schlick

An der Dithmarscher Küste lebten zwei Vettern, die von Jugend auf einander ähnlich sahen und auch an Wildheit der Gebärde und der Lebensauffassung keiner dem anderen nachstanden. Beider Familienname war Leweko. Harm, der eine, als Erbe eines großen Hofes, wurde Landwirt, der andere, ohne Aussicht auf Grundbesitz, machte zur Not das Abitur und begann, in Kiel dies und das zu studieren. Als der Krieg ausbrach, meldete er sich zur Marine. Doch in den langen Jahren zwischen U-Boot- und Hafendienst gelangte er, trotz allen Wagemuts durch mancherlei Zügellosigkeiten den Vorgesetzten unbequem, nicht weiter als bis zum Obermaaten, spielte alsbald bei den Umsturzgeschichten eine Rolle, wurde fast, ob zu Gebühr oder nicht, von den eigenen Kameraden standrechtlich erschossen und kam, abgekühlt und nach Ruhe verlangend, in seinem Heimatorte wieder an.

Dort hatte er mit einiger Aussicht ein Mädchen sehr gern gehabt, die Tochter des Schulmeisters, sich auch öfter während des Feldzuges um sie gekümmert. Sein Vetter hingegen, sein Rivale auch in dieser Sache wie in manchen sonstigen Wettbewerben der einstigen Jugend, war schon länger wieder daheim; sein Draufgängertum hatte ihm bei der Linie bis zum Offizierspatent verholfen, so daß er mit Glück die einst Umstrittene für sich gewann; zumal man über den anderen, der unzweifelhaft vor Jahren die besseren Chancen gehabt hatte, allerhand der dunkeln Kieler Gerüchte selbst bis an diesen weltverlorenen Strand dringen hörte. Was Wunder, daß keiner von dem „roten Mariner“ recht etwas wissen wollte. Selbst seine Eltern und Geschwister empfingen ihn voller Sorge, daß nun bald das Dorf von nichts als seinen angeblichen Untaten rede. Nur der alte Strandvogt war bereit, den guten Kern unter der zerlumpten Paradejacke zu erkennen. Seit je war ihm dieser unruhigere und empfindsamere Sproß der Lewekos lieber gewesen als dessen hochnäsig zielstrebiger Vetter, der sich schon als Deichgraf zu fühlen begann.

Der Heimgekehrte, dessen Neckname vordem Mussel gewesen war, weil er als ein vorzüglicher Muschelfischer gegolten hatte, besann sich auf die See hinterm Deich, lieh sich ein Boot und eine Möwenflinte bei dem gütigen Vogt und fuhr auf eine als unrentabel von der Domäne längst aufgegebene Schlickinsel weit draußen im Watt, wo die Tiden seit Urzeit Land wegschlürfen und Land ausspeien wie am zweiten Schöpfungstage. Dort hauste er in der während des Krieges verlassenen Schäferhütte, die auch kurz als Beobachtungsstation gedient hatte. Er schoß Seehunde und Wattvögel und begann mit den Fellen und Bälgen einen Tauschhandel nach Helgoland, das er fast alle vierzehn Tage, Sommer und Winter, in seinem unmöglichen und vielgeflickten Boote aufsuchte. Niemand störte ihn dabei. Eine Anzahl Legenden bildeten sich über den anwachsenden Luxus seiner Haushaltung, jedoch auch über die lebensgefährlichen Maßnahmen, die er zur Verteidigung seiner Schlickfestung ersonnen hatte, indem er angetriebene oder aufgefischte Minen in die Prielzugänge rund um die Insel verankert haben sollte.

Inzwischen fand die Hochzeit des Vetters statt, der das Hoferbe angetreten hatte. Die junge Frau sah am Hochzeitsmorgen ein ausgesucht schönes Seehundsfell auf der Hausschwelle liegen. Ihr Mann, der darüber zukam, wie sie es in einer Truhe verbergen wollte, meinte, Lunte wittern zu müssen, und ließ nicht nach, in der Folgezeit auf Schritt und Tritt zu sticheln und zu argwöhnen, zumal die junge Frau angab, erst am Trautage selbst durch den Vogt erfahren zu haben, daß Mussel Leweko noch in der Gegend sei, sie habe es aber weder damals noch jetzt glauben können. Die mißtrauischen Redensarten ihres Gatten, die schließlich, obwohl gänzlich grundlos und wohl gerade deswegen, in Grobheiten und sogar Handgreiflichkeiten ausarteten, weckten notgedrungen immer stärker die Erinnerung an jenen durch die Kieler Ereignisse Verrufenen, Erinnerung früher, längst vergessener Zärtlichkeiten, die auf dem trüben Grunde dieser Ehe mählich übergroß und verlockend aufzublühen begannen.

Inzwischen war der Behörde verschiedentlich Unliebsames zu Ohren gekommen über einen Schmuggel mit unverzolltem Rum zwischen Helgoland und der Dithmarscher Küste. Der alte Strandvogt, der die Aufmerksamkeit der Amtsstellen nach der dänischen Grenze zu abzulenken gewußt hatte, starb um diese Zeit. Seinen Posten übernahm Harm Leweko, und eine seiner ersten Vogtshandlungen war, sich mit einer Anzahl Gendarmen, die ihm aus Schleswig zur Verfügung gestellt wurden — mit den ortszuständigen hatte er sich längst überworfen und bezichtigte sie allesamt der Unfähigkeit — nach jener Schlickinsel einzuschiffen, die er als Schmuggelnest lange und laut schon in Verdacht gehabt hatte. Sie kamen auch unter Beobachtung aller Vorsicht durch den Ostpriel. Von einer Minensperre zeigte sich nicht eine Spur, und der neue Strandvogt lachte verächtlich über das Gefasel der albernen Koogbauern, die über Nacht einen Seeteufel und Störtebeker aus dem albernen weggelaufenen Mariner und Muschelschlucker gemacht hätten. Er prahlte, er werde den Käskerl sanft wie ein Milchlamm und ganz allein aus seiner Schlammbude holen. Somit ließ er die Landjäger, die sich in der grauen, naßkalten Nordsee-Einsamkeit sowieso nicht zu Hause fühlten, an der Vorlandsgrenze im Boot zurück und stieg unbegleitet, allerdings die Flinte hinterm Knast, in seinen Schaftstiefeln den über zwei Kilometer breiten, öden Quellergürtel hinan, der ungestaltet, seltsam und häßlich wie etwas eben Geborenes die flache Kuppe Sandes umgab, die hinter einem kniehohen Dünensaum den Unterschlupf für den Gesuchten bot. Es war schon spät im Jahr, Vogelschwärme zogen wie schmale, enggestrickte Reusennetze durch die Diesigkeit des Tages.

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