Hans Leip - Am Rande der See

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Es sind anrührende Geschichten des Dichters von der Wasserkante, die uns mitten in die norddeutsche Küstenlandschaft führen. In Hamburg, an der Elbe und an Nord- und Ostsee liegen die Schauplätze von Hans Leips dichterischen Berichten von den kleinen und großen Schicksalen der Küstenbewohner und Seeleute. Vor Jahren waren aus der Stadt Handwerker in einem Boot in das Dorf mit dem Leuchtturm gekommen, und als der Leuchtturm von ihnen auftragsgemäß neu angestrichen war, hatte es einige Veränderungen im Dorf gegeben: Unter anderem kriegte Berta ein Kind. Jahre später, der Leuchtturm benötigt einen neuen Anstrich, legt wieder ein Boot an. In einer anderen Geschichte sorgt ein Schiffer, der Steine für den Deichausbau heranzuschaffen hat, für Unruhe unter den «Deichflickern».-

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„Heinrich!“ antwortete sie da mit gepreßter Kehle.

„Heinrich, das bin ich noch immer“, erwiderte er bescheiden und glücklich; denn es hatte lange keiner zu ihm gesagt: „Gnäi Frau waren wohl auch mal zu Besuch hier, ist ja nun aber tot, lange tot, Seine liebe Durchlaucht, unser Fürst Bülow. Ich muß ja noch immer ’n büschen aufpassen auf ’n Garten, damit wenn einer kömmt, es zu kaufen, allens in Schuß sein tut. Abers kömmt ja niemand. Slechte Zeiten. Oder wollen gnäi Frau etwa?“

„O nein! Ist denn dieses auch zu verkaufen?“

„Das da? Wo gnäi Frau ihr Wagen halten tut? Jahrende schon, sind ja zu slechte Zeiten, gnäi Frau. Kam doch der Herr Direktor immer noch mal vor, zu Fuß, ist nämlich ganz arm geworden, der Herr Direktor. ‚Heinrich‘, sagte er immer, ‚slechte Zeiten, abers wird wieder besser‘, sagte er. Nu is er auch gestorben, is an die drei Monate her.“

„Das war mein Bruder!“ sagte da die Dame mit leiser, verzweifelter Stimme: „Ich hörte es, er sei tot. Ich komme von Kuba; es dauert so lange, ehe man alles weiß; ich wußte ja nicht, wie schlimm manches hier aussieht bei euch in Deutschland.“

Der alte Gärtner verzog seinen verwitterten Schädel in drei Dutzend mißtrauische Falten, aber auf einmal sagte er freudig: „Die Farbe von Haar, das stimmt. Dann sind Sie, o ja, nu kenn ich Sie, gnäi Frau, nu sind Sie die Irmel, soo klein waren Sie damaligen. Und gingen in Internat und waren wohl auch später mal da und heirateten nach Übersee, und die alten Herrschaften starben beide im Süden, und der Sohn, der Herr Direktor, was der Bruder war von gnäi Frau, übernahm die Firma. Aber die slechten Zeiten, da ist nichts mehr mit dem Export, und ist eine arme Stadt geworden, die liebe Vaterstadt, un allens Schulden und Elend, da hilft kein Tünche und Hochbahn und Großartigkeit und große neue Schiffe, is nix dahinter!“

Sie schluckte eine Weile an Tränen. Dann verwies sie den Kleinmut. Es sei nur eine Übergangszeit. Und sie bat den alten Mann, die Gartenpforte aufzubinden; er nahm sein Messer mit zittrigen, knotigen Fingern, und durchschnitt das Band, vermeinend, es werde nun wohl bald ein richtiges Schloß wieder daran kommen, und er entschuldigte sich, daß drinnen im Garten alles verwahrlost sei, niemand wolle etwas daran wenden, und er könne ja auch nicht mehr recht, und sei es ja seines Amtes auch nicht für dieses Grundstück, und die Schlüssel für das Haus hätten die Makler.

„Ich will nicht in das Haus, nur ein bißchen durch den Garten“, erwiderte die Dame, und Heinrich solle nur wieder in den seinen gehen. Sie bedankte sich, sie lächelte sogar. Aufrecht und fest ging sie den sandigen Weg hinein, und hinter ihr sachte lehnte der Gärtner die wacklige Gartentür wieder an.

Sie ging eine Weile und kam um das Haus auf der Ostseite herum, die Fensterläden hingen schief herab, im Keller waren Scheiben zerschlagen, man sah die Küchenfliesen, das lustige Schachbrett, aber sie waren lange nicht gescheuert. Die Ilexbüsche auf dieser Seite waren üppig über den wuchernden Rasen geschossen, sie blühten in wilden gelben Dolden, der Duft war nicht heimatlich, er war schwül und bitter, roch nach Konfirmation und Beerdigung und nach Westindien, wo sie lange Jahre hatte leben müssen und das sie nicht liebte. Die Rhododendren hatten schon dicke Knospen, aber das war üppiger in den Tropen. Auf der kleinen Lichtung jedoch standen Löwenzahn golden im Gras und die kleinen Marmelblumen, und dann sah sie den Mandelbaum wieder, den sie gepflanzt hatte, als ihr letzter Milchzahn ausgefallen war, und der war darunter begraben worden; das Stämmchen war drei Hände hoch gewesen, mehr nicht und war nun höher als sie, strahlte seine Zweige nach allen Seiten gerade heraus wie ein mildes Feuerwerk, und stand voller seidiger rosa Blüten. Da begann sie zu weinen und ging weinend weiter und sah durch den Tränenschleier die Arabis wie eine weiße Brandung über die Terrasse schäumen, sah die Fetzen der einst weißrot gestreiften Sonnenmarkise im Winde winken, sah die steinernen Löwen, die einen Schnurrbart hatten wie Wilhelm II., der so oft nebenan zu Besuch gewesen und blickte wie durch Nebel hinab auf den Strom, wo weiße Segel in der Brise lagen starr wie Scherben alten Porzellans. Doch über ihr riefen Amseln in den lichten Gewölben der Bäume. Es säuselte im jungen Laube, der frühe Sommer duftete rings, und auch ein Duft von Wasser stieg die Wege herauf. Sie mußte daran denken, daß Gärtner Heinrich, wenn er ein Trinkgeld erhielt, immer zu sagen pflegte: Es hat einen guten Geruch.

Weiter und weiter ging sie umher in dieser zahmen nordischen Wildnis, in der keine Schlangen, keine giftigen Dornen zu fürchten waren. Der Park war groß, sie kam auf den Altan, der hoch überm Abhang in die perlmuttfarbene Luft ragte. Sie blickte ergriffen über das breite glitzernde Wasser, das Füllhorn der Hanse, die Fährstraße der Welt. Drüben die Sände, die flachen Inseln, die saftigen Marschniederungen, winzig auch Kirchtürme, Leuchttürme und Windmühlen und dann die Kuppen und Forsten der Heide, die in milchfarbenem Dunst zergingen. Aber auch Öltanks standen am jenseitigen Ufer, eine ganze Stadt von Öltanks war da aufgewachsen und die Hellinge und Krangerüste einer Werft. Als sie fortging, waren da noch Wiesen gewesen, Gräben und Schilfdickichte, darin ihr Vater Enten jagte und ihr Bruder und sie Urwald gespielt hatten. Sie hatte den richtigen Urwald kennengelernt und sehnte sich nach den kleinen Schilfwäldern zurück. Unter ihr stürzte sich das grünsilberne verwilderte Gewipfel aus Akazien, Weiden, Erlen und blühenden Birnbäumen schluchtig ins Stromtal hinab; der Strand leuchtete kuchengelb durch das frühzarte Blättergespinst. Blasse Wellen, schon rosafarben in der schrägen Sonne, kräuselten wie kindliche Lippen und hatten kleine weiße Zähne. Ach, da fiel ihr ein, wie oft sie als Kinder hier kleine Gesellschaften hatten geben dürfen zu Kuchen und zu Kakao; das liebliche unnütze Geschwätz, die fröhlichen Herzen, das süße Gelächter, die Augen blank wie die Sonnenfunken auf der Strombreite, das Getrappel der zieren Füße wegauf, wegab, die Huhu- und Nu-all-Rufe, die sich in den grünen Gründen verloren, es wisperte noch in ihren Ohren, es hing zwischen den jungen Zweigen, aufbewahrt in den silbernen Schellen dieser herben, kühlen, reinlichen Luft, gewiegt von den Westwinden, die von der Nordsee kommen und salzig auf der Zunge schmecken und Kraft in sich tragen wie Schwarzbrot und Holsteiner Vliesenwurst. Es waren aber mehr die salzigen Tränen, die sie schmeckte. Ein Verlangen stieg in ihr auf nach der Kühle der kleinen Wellen unten am Strand. Ihre Wangen brannten, sie lief die alten grasbewachsenen Schlängelsteige hinunter, sie hob ihr langes Kleid, damit es schneller ginge; es ging so leicht in dieser Luft, es war, als seien drei Jahrzehnte nicht gewesen. Sie kam an einer runden Grotte vorbei, da hatte eines Abends, als sie nach Glühwürmchen suchte, Betty, die gute dicke Köchin, mit Heinrich gesessen, und Heinrich war ein stattlicher Mann gewesen, der Trost und Kummer aller dienstbaren Mädchen der ganzen Nachbarschaft. Sie mußte lachen, es war zu komisch gewesen, sie hatte gesehen, wie die beiden sich küßten, nie vordem hatte sie dergleichen gesehen und hatte es alsbald ihrem Bruder erzählt und ihn gebeten, es ihr zu zeigen. Aber ihr Bruder hatte gesagt, das müsse er leider anderen überlassen. Und nun war er tot.

Der Zaun, der den Garten gegen den offenen Strand abschloß, war an vielen Stellen niedergebrochen, sie lief durch eine Lücke in den knirschenden Sand, sie ließ sich niederfallen; das belanglose Rauschen tat es ihr an, sie hatte großartigere Brandungen erlebt, den Atlantik und die Karibische See, aber dieses war das alte Kinderrauschen und der alte gute Windfächer, der ihre Augen trocken tupfte. Sie zog die Schuhe aus, die Strümpfe. Es war kein Mensch weit und breit, sie streifte die leichten Kleider ab, lief mit erhobenen Armen in die schmalen Wellen, sie lief nicht weit, es war kühl, ungewohnt kühl, aber es war gut. Sie drehte sich in der Sonne um sich selber und flüsterte: Liebe, liebe Sonne, da bin ich wieder! Und sie setzte ganz heimlich hinzu: Hab ich mich nicht gut gehalten trotz der schrecklichen Fremde? Nicht so sehr? War ich damals schöner? Das macht das Heimweh, liebe Sonne!

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