Hans Leip - Am Rande der See

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Leip - Am Rande der See» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Am Rande der See: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Am Rande der See»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Es sind anrührende Geschichten des Dichters von der Wasserkante, die uns mitten in die norddeutsche Küstenlandschaft führen. In Hamburg, an der Elbe und an Nord- und Ostsee liegen die Schauplätze von Hans Leips dichterischen Berichten von den kleinen und großen Schicksalen der Küstenbewohner und Seeleute. Vor Jahren waren aus der Stadt Handwerker in einem Boot in das Dorf mit dem Leuchtturm gekommen, und als der Leuchtturm von ihnen auftragsgemäß neu angestrichen war, hatte es einige Veränderungen im Dorf gegeben: Unter anderem kriegte Berta ein Kind. Jahre später, der Leuchtturm benötigt einen neuen Anstrich, legt wieder ein Boot an. In einer anderen Geschichte sorgt ein Schiffer, der Steine für den Deichausbau heranzuschaffen hat, für Unruhe unter den «Deichflickern».-

Am Rande der See — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Am Rande der See», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Auf einmal klopft es ans Fenster. Rose erbleicht, steht schweigend auf, geht an die Tonbank, nimmt eine volle Flasche und schwankt hinaus.

Nun geht er dahin! dachte ich, und ich mußte laut auflachen, als er weg war. Er war wohl nicht mehr nüchtern, und mir deuchte, er habe mächtig komisch von hinten ausgesehen, so breit wie kurz, und hatte den Kopf eingezogen wie eine Schildkröte, und die Flasche hatte fast auf dem Boden nachgeschleift, so tief hingen seine Arme. Danach fiel mir der tote Matrose ein, von dem wir den ganzen Abend nicht geredet hatten; ach, das traurige Lied stieg mir im Sinn auf, das sie an der Hafenseite singen:

„Glori —, glori —, glori —, gloria,

Schön sind die Mädchen in Batavia!“

Doch war es nur der Kehrreim, denn es handelt von einem gestorbenen Seemann, und mir kamen die Tränen in die Augen, wenngleich ich nicht auf die anderen Worte kommen konnte. Da dachte ich auch wieder an sein Mädchen, das nun in die See gehen würde, ihren Liebsten zu suchen. Ja, ich betete heimlich, da niemand zugegen war, Gott möge gnädig mit ihr sein und mit seinem Finger die Wellen lenken, sie hinzuführen bis Scharhörnriff, und ich wollte Öllrich auch zehn Mark geben, damit er Tag und Nacht nicht das Fernglas von seinen Augen nehmen solle. Und wir würden sie auch begraben auf dem Heimatlosenfriedhof, neben ihrem Herzallerliebsten. Diese tröstliche Erleuchtung überströmte mich, und ich ging hinaus auf den Deich, um den Kleingläubigen, denen man das schlechte Gewissen sogar von hinten ansah, zuzusprechen: „Fürchtet euch nicht!“

Als ich gegen den Wind an die Stelle kam, wo der Grabenring unten liegt, der den kleinen, kreisrunden Friedhof umschließt, da sah ich in der Dunkelheit die beiden schon daherschwanken, unten am Deich, und sie trugen den Sarg auf ihren Schultern. Die Turmlaterne stand wie ein böses Auge hoch darüber. Ich hörte die Kibitze jammern, und Rose trug in der freien Hand die Flasche und ein Tau, während der Leuchtturmwärter die beiden Spaten hatte. Es geht ein kleiner Steg über den Graben auf den Friedhof. Wie nun die beiden mit dem Sarg auf den Steg kommen, da schreit Rose plötzlich dumpf auf, und sie halten an. Ich starre auf die Stelle hin, ich kann mich nicht rühren, so schaurig ist es. Vor dem Steg auf der anderen Seite, da steht eine Frau, und sie hebt die Hand und weist die beiden Männer mit dem Sarg zurück. Ich sehe, wie der Sarg schief auf den beiden Schultern steht; denn Rose ist etwas kleiner, und ich sehe, wie sich Öllrichs Bart vorsträubt; denn er hebt sich vom Grabenwasser ab, in welchem sich das Leuchtfeuer spiegelt. Und sie gehen keinen Schritt, sie stehen auf dem schmalen Steg, der über den Graben führt, und der Sarg schwankt hin und her. Eine unsinnige Angst erfaßt mich, er könne in den Graben stürzen, oder die von mir so schön erdachte göttliche Fügung könne anderweitig zunichte werden. Ich will hinunter, aber meine Füße sind wie Schlick, ich breche in die Knie, ich würge an meiner Kehle, es kommt kein Laut heraus, und dennoch schrei ich wie verrückt.

„Scharhörnriff!“ schrei ich und schrei es ihr zu. Mein Gesicht schlägt ins Gras.

Als ich wieder aufblicke, da standen die beiden Männer mitten auf der Friedhofskuppe, die so gewölbt ist von dem Gebein der Namenlosen die vielen Jahrhunderte lang. Sie schaufelten, daß die Spaten klirrten.

Es ist vom Grog! sagte ich mir, nahm mich zusammen und stieg den Deich hinab. Ohne Zögern ging ich über den Steg zu den beiden und half ihnen das Tau halten.

„Sie ist wohl wieder ’runter“, sagte Öllrich, „die Mieke stand nämlich vorhin da, die ist nicht ganz normal.“

„Und wir dachten erst, es wär seine Braut!“ lachte Rose, aber sein Lachen klang man dürftig, und er nahm den letzten Zug aus der Flasche; man sah ihm an, daß es kalt war die Nacht.

Ich aber schwieg, denn es hat keinen Sinn, zu deutlich zu zeigen, wenn man einen romantischen Gedanken gehabt hat. Somit war der Hügel bald gemacht, und er sah aus wie eine kleine helle Sandinsel auf dem dunklen Friedhof, und dieser war wieder eine Insel auf einer Insel, und diese lag mitten auf der runden Erde, die wiederum eine Insel ist in dem großen Himmelsmeer. Wir nahmen alle die Mützen ab, und da mir gerade in dem Augenblick der letzte Vers des Liedes einfiel, an dem ich die ganze Zeit herumgegrübelt hatte, so nahm ich die Gelegenheit wahr und sagte ihn auf:

„Ruhe sanft auf blauem Grunde,

Von den Wellen eingewiegt,

Deiner Mutter bring ich Kunde,

Wo ihr Sohn begraben liegt.“

Aber das Gloria ließ ich weg.

Stiller Strandgarten

Folgendes begab sich nach dem Ersten Weltkrieg, aber Ähnliches begibt sich immer wieder.

Es hatte bis zum Mittag geregnet. Der Himmel blieb noch eine Weile bedeckt, und niemand in der großen Stadt dachte daran, sich einem Spaziergang mit Traufe auszusetzen; somit war es sehr einsam diesen Nachmittag auf den Straßen hinter den Vororten und auf der Elbchaussee und die Hügel hinunter die Meile Strand entlang bis Blankenese. Selbst als die Sonne aus abziehenden ockerfarbenen Flören durch die hellgrünen Wipfelschleier zu fingern begann, belebte es sich kaum, denn der Mensch braucht Zeit zur Besinnung. Nur ein einziger Wagen rollte langsam von Ottensen her über das blanke Pflaster den Weg am hohen Ufer hin zwischen den alten Patriziergärten. Es war ein edler und großer Wagen, eine Dame saß am Volant, und sie war allein. Ihr Gesicht, als es durch die Scheibe sinnend über die tiefe Strombreite sich in die Ferne den rauchblauen, sanft schwingenden Graten der Lüneburger Heide zuwandte, war so jung nicht mehr, aber es war schmal und gut gezeichnet, bräunlich, großäugig und im Ausdruck von einer sonderbar kindlichen Erwartung. Er kam von weit her. Der Wagen trug nicht das HH der Stadt, die es eben durchfahren hatte, auch nicht das D Deutschlands, es war eine fremde Bezeichnung, in der sich selbst der greise Gärtner der Bülowschen Villa nicht auskannte, der gerade vorm Gartentor stand, und er hatte hier noch Wagen aus sozusagen aller Welt erlebt.

Eine Pforte weiter nun hielt der Wagen. Sollte es ein Käufer sein? dachte der weißhaarige Mann und strich über seine Joppe. Die Dame stieg zögernd heraus, sie tat es anmutig, aber sehr zaghaft. Sie war schlank, von angenehmer Größe und war in Schwarz, doch sommerlich gekleidet. Es ist eine vornehme Dame, sagte sich der Gärtner; denn seine Augen waren vom Horizonte der Elblandschaft die weiten Blicke gewöhnt, und als sie sich ein wenig scheu umsah, nahm er die Mütze ab, obschon es bis zur nächsten Tür an fünfzig Schritte sein mochte. Sie nickte zurück, ja eine gewisse Helligkeit flog über ihr Gesicht. Dann sah sie, daß die Gartenpforte rostig war und mit einem schmutzigen Bindfaden verschlossen, sah, daß der Kiesweg ungepflegt sich zum Haus hin in verwilderte Büsche verlor, und sah die leeren Fenster des Hauses, und daß es seit längerem ohne Anstrich geblieben war. Eine Weile stand sie reglos. Ihr Mund war keineswegs mehr kindlich, er war in Fröhlichkeit und Leid erfahren, er hatte unzweifelhaft Enttäuschungen hinter sich, und es schien, als wolle er sich vor einer unerwarteten, letzten und tiefen Enttäuschung mit einem heftigen Schlußstrich bewahren, so dünn preßten sich die Lippen zusammen.

Der alte Gärtner war einige Schritte herangekommen, ihm war nämlich, als müsse es so sein. Sie wollte ihm entgegengehen, um die Stimme nicht zu sehr erheben zu brauchen, aber ihre Füße waren erschrockener und trauriger als es ihr Herz zugab, sie kam nicht recht von der Stelle und blieb bei einem Schilde stehen, das über den Zaun ragte und besagte, das Haus sei nebst Garten und Wirtschaftsräumen zu verkaufen. „Dieser hochherrschaftliche Besitz ...“ stand da, und das Schild war schon ziemlich verwittert. „Es ist schon ’n paar Jahrende zu verkaufen!“ sagte der Gärtner. Er war nun heran.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Am Rande der See»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Am Rande der See» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Am Rande der See»

Обсуждение, отзывы о книге «Am Rande der See» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x