Ganz fremd war für mich, mit „Herr und Frau Benz“ angesprochen zu werden. Wir besichtigten noch den Altenberger Dom, bevor wir gegen Mittag zu meinen Schwiegereltern fuhren. Dort wurden wir entsprechend begrüßt von allen, die noch da waren. Sie fragten uns, ob wir denn nichts gemerkt hätten? Was sollten wir bemerkt haben, fragten wir. Dann kam es doch heraus: Unter Lachen berichteten sie uns, dass sie mein Nachthemd zugenäht hätten. Zum Glück hatten wir nichts davon gemerkt, oder etwa doch? Wozu braucht man denn auch ein Nachthemd in der Hochzeitsnacht?
Wir verabschiedeten uns am nächsten Tag von allen unseren Lieben. Nun begaben wir uns auf die Hochzeitsreise ins ehemalige Jugoslawien nach Dubrovnik. Roland kennt dort einen guten Freund, der für uns ein Quartier besorgt hatte. Es war eine ganz wunderbare, unbeschwerte und fröhliche Zeit am Meer, die wir bei schönem Wetter sehr genießen konnten. Lecker fand ich auch das frische Obst, besonders Melonen waren ja damals für uns eine Seltenheit. Wir genossen die vielen neuen Erlebnisse und Eindrücke. Dann wurde es wieder Zeit nach München zurückzufahren. Die Pflicht rief wieder!
Unsere erste gemeinsame Wohnung
Inzwischen hatten wir eine neue Eigentumswohnung in München-Schwabing bekommen – immerhin drei Zimmer mit Küche und Bad. Ich fand es traumhaft! Das Problem war an diesem Neubau, dass noch nicht alles fertig war und man nur über ein Brett durch eine Fensteröffnung ins Haus kam. Außerdem fehlte in unserer Wohnung noch die Wohnungstür! Jeder konnte da hereinspazieren. Ein einziges Zimmer konnte man zum Glück abschließen, aber alles sah noch recht dürftig aus, abgesehen von unserer super Poggenpohl-Einbauküche, über die ich ganz glücklich war. Da wir beide in verschiedenen möblierten Zimmern zur Miete gewohnt hatten, besaßen wir fast keine eigenen Möbel. Am Anfang reichten uns zwei Luftmatratzen und ein von Roland selbst gebastelter Schrank – so sah es am Anfang in unserer Superwohnung aus. Einen besonderen Luxus hatten wir allerdings, denn in jedem Zimmer waren ausgelegte Teppichböden „vom Feinsten“. Was ich außerdem toll fand, waren die großen, hellen Fenster und dass man von jedem Raum aus auf den Balkon gehen konnte.
Die ersten Möbel waren dann zwei bequeme Schlaf-Liegen (zusammengeschoben wie ein französisches Bett), ein Tisch und eine Hängelampe dazu, in die Roland sich verliebt hatte. Wenn er diese Lampe anmachte, gab sie ein lila Licht. Ich mochte sie gar nicht leiden mit dem dämmrigen Licht. Eines Morgens stand Roland sehr schwungvoll auf, stieß mit dem Kopf gegen diese Lampe, die den Stoß (leider?) nicht überlebte und zerbrach. Ich musste lachen und mein Ehemann war ärgerlich. Ja, was nicht alles so passiert, wenn man jung verheiratet ist. Nach kurzer Zeit wurden die Wohnungstür und auch die anderen Türen geliefert und so hatten wir endlich unser abgeschlossenes Reich für uns.
Nach und nach füllten sich die Räume mit Möbeln. Wie glücklich wir über jedes Möbelstück waren, ist kaum zu beschreiben. Die Wohnung wurde für uns ein Schmuckstück. Wir genossen unser eigenes Reich und fühlten uns dort sehr wohl in der Rümannstraße, einer Wohnung im 1. Stock mit guter Aussicht ins Grüne und in die Umgebung.
Inzwischen fühlten wir uns recht heimisch in Bayern und in München. Hier gibt es reichlich kulturelle Angebote von Theatern, Museen, Konzerten und vieles mehr. Wir genossen diese Möglichkeiten. Die Nähe des Englischen Gartens empfanden wir auch als ein Geschenk, oft sind wir mit unseren Fahrrädern dorthin gefahren. So lernten wir diesen Bereich Münchens gut kennen. Wir wohnten in Schwabing, da liebte ich besonders die Leopoldstraße, wo am Abend Künstler und auch Studenten ihre Kunst-Produkte, die meist selbst angefertigt waren, zum Verkauf anboten, wie z.B. Bilder, Schmuck, Batiktücher, Spielzeug o.ä. Es war immer etwas los, an Abwechslung fehlte es uns also nicht.
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