Christoph Busch - EIN FRANKFURTER AUS AFRIKA

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"Ohne Gerechtigkeit gibt es keine Würde, und ohne Unabhängigkeit keine freien Menschen." Patrice Lumumba
Unaufgeregt erzählt und mit Fotos illustriert, voller Leben, Bewunderung und Empathie für den Familienvater, Freund und politischen Weggefährten erhält der Leser Einblicke in die Persönlichkeit Jean Claude Diallos. Zugleich ist der Band eine Zeitreise in die bundesrepublikanische und guineische Geschichte der achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Davon zeugen vor allem die Texte von Jean Claude Diallo selbst, in denen er sich kritisch mit Kolonial- und westlicher Dominanzkultur auseinandersetzt. Immer schwingt seine Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel von Kultur und Identität mit. Viele seiner Gedanken spiegeln sich in der aktuellen Debatte jüngerer afrikanischer Intellektueller, die fordern, dass Afrika über seine Zukunft selbst bestimmen und sich stärker auf seine vorkoloniale Geschichte und Philosophie beziehen muss.

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Freweini Zerai aus Eritrea erinnert sich 2018 an ihren Freund Jean Claude.

JC mit seinem Patenkind Natti Sohn von Freweini Zerai Aus politischen Gründen - фото 5

JC mit seinem Patenkind Natti – Sohn von Freweini Zerai

Aus politischen Gründen flüchtete sie 1980 aus Eritrea nach Deutschland. Sie lernte Jean Claude bei ihrer Bewerbung für eine Stelle im Regenbogen – Internationale Stadtteilarbeit am Bügel kennen. Seit dieser Zeit waren sie eng befreundet. Sie leitete die Einrichtung des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main bis 1992, ab1993 das Fachkräfteprogramm Eritrea bei der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). 1996 kehrte sie nach Eritrea zurück und arbeitete im Ministerium für Arbeit und Soziale Wohlfahrt, danach beim United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UNOCHA) und für Ärzte ohne Grenzen. 2004 musste sie ein zweites Mal flüchten. Seit einigen Jahren lebt sie in München, wo sie als Geschäftsführerin beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften e. V. arbeitet.

Wie konnte er nur?!

Das ist der Satz, der mir immer einfällt, wenn ich mit dir reden möchte und feststelle, dass du nicht mehr da bist! Über die Jahre habe ich sehr viele enge Freunde verloren. Freunde, mit denen ich längere Abschnitte meines Lebens verbracht habe. Sie sind jung gestorben. Das tat und tut weh. Sie taten mir sehr leid. Ich war jedes Mal sehr traurig. Bei dir, Jean Claude, war und bin ich immer wütend. Ich fühle mich verlassen. Und ich weiß, nicht nur mir geht es so! Wie konntest du nur?

Nicht nur mir … Dass andere dich auch als besten Freund haben, wurde mir erst bei der Feier zu deinem 60. Geburtstag bewusst! Bis dahin dachte ich in meiner Naivität, ich wäre die einzige Nummer Eins! Jetzt wusste ich, dass doch sehr viele die Nummer Eins waren. Es kamen noch mehr hinzu. Wie hast du es nur geschafft?

Ich weiß nicht mehr, wann wir uns kennengelernt haben. Wenn ich zurückdenke – du warst immer da! Ich kann auch nicht sagen, dass uns nur eine Sache verbunden hat. Politik? Exilerfahrung? Arbeit? Gesellschaft? Du warst einfach mein Freund! Bei dir hatte ich keine Bedenken, Falsches laut auszusprechen. Ich konnte mich fallen lassen. Ich war weder Afrikanerin noch Flüchtling noch Irgendwas. Ich war einfach Weini!

Du konntest laut und engagiert diskutieren. Ja, laut warst du! Weißt du, hier in Deutschland ist es mir nicht so aufgefallen, dass du laut bist – weil für mich die meisten hier laut sind. Und groß! Aber in Asmara! Asmara – bei meiner Mutter: Fischgericht! »Das Beste, was ich je gegessen habe« – hast du immer wieder gesagt. Und dann nimmst du dir sogar Zeit, dich wie ein Kolonialherr beim Barbier rasieren zu lassen. Mir warst du immer gut für Überraschungen.

Mein Freund, mein Mentor, mein Spiegel, Patenonkel meines Sohnes. – Ach, wie schade, viele Einzelheiten unserer gemeinsamen Zeit verblassen. Aber das Gefühl zu dir und mit dir ist immer noch stark. Ich glaube, ich habe nicht mehr so laut und herzlich auf Deutsch gelacht wie mit dir! Das gelingt mir eher auf Tigrinia 1. Sogar über deine direkte Kritik konnte ich lachen! Lob – naja, das war nicht so dein Ding!

Dein Lieblingsthema – Vodoo – wir Eritreer kennen das nicht. Was für viele Europäer nicht nachvollziehbar ist. Durch dich bin ich ein Stück näher zu Afrika gekommen. Durch deine Geschichten konnte ich oft die Klischees verstehen und gleichzeitig durch deine Biografie, die in keine Schublade passt – widerlegen.

Das Hier und Jetzt voll erleben und leben… das hast du vollkommen beherrscht. Bis heute – wenn ich mich hetze und merke, dass ich am Rande eines Stuhls sitze, muss ich sofort an dich denken und in die Mitte rutschen. Ja, die Mitte! Ist es dir bis zum Schluss gelungen, in der Mitte zu sein? Ich habe dich ja in den letzten Jahren nicht so oft gesehen. Du hattest mir versprochen, mich nach Frankfurt zu holen … dazu sollte es wohl nicht kommen. Aber mir geht es gut, Jean Claude! Wie hast du immer zu mir gesagt: »Bei dir wird es wohl nie langweilig.« Bei dir auch nicht, Jean Claude.

Ich stelle mir dich vor – wie du irgendwo sitzt, ganz bequem, du hörst und siehst mein Verzweifeln, was ich hier schreiben soll – und sagst: »Oh Weini, jetzt musst du alleine durch, ich will mich entspannen und meine Ruhe haben.« So kenne ich dich nicht, Jean Claude. Wie kannst du nur?!

1980 Beginn der Kalenderaufzeichnungen und Erinnerungen an unser gemeinsames Leben in Frankfurt am Main.

Unsere Hochzeit im Standesamt von Königstein i T schwarzweiß einmal - фото 6

Unsere Hochzeit im Standesamt von Königstein i. T., schwarz-weiß einmal umgekehrt (1978)

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt

Seit 1977 lebte und arbeitete ich in Königstein / Falkenstein als Ergotherapeutin und wohnte in einem sehr, sehr kleinen Häuschen in Falkenstein. Jean Claude kam 1978 aus Marokko, und wir begnügten uns mit dieser minimalistischen Wohnsituation. Wir heirateten, ich wurde schwanger, und wir zogen nach Eschborn.

Durch einen glücklichen Zufall erfuhr Jean Claude 1980 über eine Nachricht im Radio, dass das Diakonische Werk in Hessen und Nassau einen afrikanischen Psychologen für Beratung und Therapie afrikanischer Flüchtlinge im Psychosozialen Zentrum für ausländische Flüchtlinge in Frankfurt am Main suchte. Es war gerade die Zeit, als viele Geflüchtete aus Eritrea in Deutschland eintrafen. JC bewarb sich und bekam die Stelle.

Wir wohnten seit einem Jahr in Eschborn in einer schönen Dachwohnung, in die wir nach langem Suchen hatten einziehen können. Ein freundlicher, weltoffener Hausbesitzer nahm uns damals auf, in seiner Anzeige stand der seltsame Satz: »Vermiete Dreizimmerwohnung an junge Familie möglichst mit Kind.« Wo gibt es so etwas noch? Als wir – ich hochschwanger, er dunkelhäutig – vor der Haustür standen, um die Wohnung zu besichtigen, fürchteten wir die nächste Absage. Wir hatten in Königstein und Umgebung schon viele Vermieter gehört oder gesehen, die, sobald sie hörten, dass wir ein Kind bekommen und dass der Vater auch noch schwarz ist, alle nur möglichen Ausreden fanden, um uns die zu vermietende Wohnung nicht zu geben. Bei Ali und Heidrun war es anders. Wir bekamen die Wohnung, wurden mit offenen Armen aufgenommen und blieben fünf Jahre. Erst als unser drittes Kind kam, benötigten wir mehr Platz und zogen nach Frankfurt. Auch hier hatten wir Glück. Die Evangelische Kirche besaß ein leerstehendes Pfarrhaus im Frankfurter Stadtteil Bockenheim mit einem wunderbaren großen Garten, und 1982 zogen wir dort ein. Wir hatten genug Platz, um Jean Claudes Bruder Gérard, der gerade aus Conakry kommend bei uns gelandet war – Dauer des Aufenthalts unbekannt –, und meine Schwester Gabi, die ebenfalls einen neuen Lebensabschnitt begann, bei uns aufzunehmen.

CHRISTOPH BUSCH

Christoph Busch, ein engagierter Pfarrer, und seine Frau Veronika waren unsere Nachbarn. Wir wurden Freunde. Chistoph war und ist engagiert in der Flüchtlingsarbeit, sodass Jean Claude und er nicht nur viele Berührungspunkte privat, sondern auch im beruflichen Alltag hatten. Sie führten auch einige gemeinsame Projekte durch. Über eines dieser Projekte schrieb Chistoph 2018/19 diesen Text.

Christoph Busch und JC Seit 1970 evangelischer Pfarrer Von Anfang 1980 bis zu - фото 7

Christoph Busch und JC

Seit 1970 evangelischer Pfarrer. Von Anfang 1980 bis zu seiner Pensionierung war er Pfarrer in der Evangelischen St. Jakobs-Gemeinde in Frankfurt-Bockenheim.

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