Rudolf Nährig - Die Schweinedärme kullerten platschend auf den glitschigen Boden

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Rudolf Nährigs Geschichten aus dem altehrwürdigen Hamburger «Hotel Vier Jahreszeiten», in dem er als Oberkellner 35 Jahre lang die Gäste aufs Höflichste umsorgt hat, sind legendär – «Gern hab ich Sie bedient» wurde zum Bestseller. Jetzt zeigt der Kultkellner, dass er auch anders kann. Böse, brutal, bissig. Schonungslos blickt er zurück auf seine Kindheit in einem Hundert-Seelen-Kaff im niederösterreichischen Weinviertel.Mit ungestümer Direktheit und einer gehörigen Portion vom besten schwarzen Wiener Humor beschreibt er eine Hölle – frei nach dem Motto «In jedem Dörfler steckt ein Teufel». Schamlos aufgetischt werden unerhörte Beobachtungen und schaurige Tatsachen: Alles «Nein! Nein!» nutzt der Ursula gar nichts, wenn der Leopold zu viel Wein intus hat. Der alte Schickler liegt beinlos in seiner Siechkammer und brüllt. Emma zieht auf dem Dachboden ihre Bluse aus, der Pfarrer will alle Sünden ganz genau wissen. Adi möchte der Rosl sein neues Fahrrad zeigen, doch die Dorfbuben haben ganz andere Pläne mit ihm. Wenn die Sali mit einem Geliebten allein ist, schminkt sie sich sogar die Lippen rot…-

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Beide saßen wir, meine Mutter und ich, in der Ecke – besser gesagt, wir kauerten – und warteten auf den Zug. Meine erste Fahrt mit der Eisenbahn! Meine Mutter hatte eine große Tasche in der einen Hand und mit der anderen Hand hielt sie, fest umklammert, die Fahrkarten. Ihren schwarzen, dicken Stoffmantel und ihr rot kariertes Kopftuch hatte sie trotz der Wärme im Warteraum nicht ausgezogen. Auch ich behielt die gestrickte Pudelhaube und den neuen Anorak an, den ich zu Weihnachten bekommen hatte.

Endlich hörte ich das ferne Pfeifen des Zuges. Alles erhebt sich von den Bänken, sucht seine Taschen, Koffer, Schachteln, Stoffbinkel und sonstigen Gepäckbündel zusammen, um zum Perron zu gehen. Auch wir schauen noch einmal auf die Bank, ob wir auch wirklich nichts vergessen haben. Langsam und dampfend rollt die Lokomotive heran und kommt mit Pfeifen, Fauchen, Schleifen und Quietschen endlich zum Stillstand. Wir reihen uns ein und warten, bis wir einsteigen können. Das Coupé dritter Klasse ist bis auf den letzten Platz besetzt. Ich erinnere mich noch an die hellbraunen Holzbänke mit den Rückenlehnen aus Brettern, in die von jungen Liebenden Herzen und große Buchstaben oder auch Herzen mit kleinen Buchstaben darin eingeschnitzt waren.

Trotz der Wärme im überfüllten Abteil pfiff der ohnehin schon eisige Wind, je schneller die Fahrt wurde, nur umso schneidender durch die Ritzen, und zwischen dem geschlossenen Fenster und dem Fensterrahmen bildeten sich Reif und Eiskristalle. Als ich daher versuchte, den breiten Lederriemen über den Metallknopf unter dem Abteilfenster zu ziehen, sauste das Fenster plötzlich mit großem Rums nach unten und eiskalter Schneewind wirbelte durch den Wagen. Meine Mutter schimpfte mit mir, entschuldigte sich bei den übrigen Fahrgästen für meine Ungeschicklichkeit und schämte sich. Ich schämte mich auch.

Nach etwa einer Dreiviertelstunde quietschen schrill die Räder, der Zug wird mitten auf freiem Feld beängstigend plötzlich immer langsamer, man hört einen dumpfen Laut, polterndes Geratter, und dann bleiben wir mit einem heftigen Ruck stehen. Die Fahrgäste im Coupé dritter Klasse fallen von ihrer Bank auf die gegenüberliegende und schlagen ihre Köpfe gegeneinander. Was ist passiert? Alle schauen zum Fenster hinaus. Zaghaft und mit ängstlichem Blick steigt meine Mutter mit mir aus dem Waggon, und als wir in den Schnee neben den Geleisen treten, hält sie mich fest an der Hand, als wolle sie sagen, wir bleiben zusammen, hab keine Angst, der Zug fährt ohne uns schon nicht weiter.

Nach wenigen Schritten sehen auch wir den zertrümmerten grünen Traktor vor der Lokomotive stehen. Der Traktorfahrer hatte auf der schneebedeckten Straße zu stark gebremst, war auf dem vom Schnee verdeckten Glatteis erst ins Rutschen, dann ins Schleudern gekommen, hatte mit enormer Wucht die rot-weiß-rote Bahnschranke durchschlagen und war mitten auf den Schienen zum Stehen gekommen. Der herandonnernde Zug hatte nicht mehr halten können und den Traktor samt Anhänger über hundert Meter hinweg vor sich her geschoben.

Der Fahrer des Traktors war gegen die Lokomotive geschleudert worden, wodurch sein Kopf zertrümmert und sein Körper zerquetscht wurde. Die Frau des Fahrers, die auf dem Anhänger gesessen hatte, flog in kurzem Bogen vom Wagen und mit dem Kopf direkt auf die danebenliegenden Eisenbahnschienen. Die aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse sehr spät vor Ort eintreffende Rettung konnte nur noch die zwischenzeitlich erstarrten Leichen bergen. Der einst weiße und nun rußige Schnee war mit vielen roten Spritzern übersät. An der Stirnseite der Lokomotive klebten angefrorene Hautfetzen und ausgerissene Haarbüschel. Der Lokführer machte große Schneebälle und versuchte damit die angeklebten Hautfetzen und Haarbüschel von der Lokomotive zu reiben.

Meine Mutter nahm mich an der Hand und ging mit mir in das leere Abteil zurück. Wir setzten uns an unseren Platz und warteten auf die Weiterfahrt. Meine Mutter weinte still vor sich hin.

Der Bauernbündler auf dem Plumpsklo

Wenn man aus dem Haus ging, eine Stufe nach unten, vorbei an dem eisernen Schöpfbrunnen und am Misthaufen entlang, war dort eine alte morsche Brettertür – das Toilettenhäuschen. Die Holztür ließ sich mit einem einfachen Eisenriegel abschließen, den man von außen und von innen zuschieben konnte. Zur täglichen Entleerung dienten zwei nah nebeneinanderliegende Löcher, ein großes und ein kleines, die jeweils mit einem rundgeschnittenen Deckel aus Brettern zugedeckt waren, in dessen Mitte sich zwei Astlöcher als Griff befanden.

An der terrakottafarbenen Ziegelmauer war ein Nagel eingeschlagen, an dem ein spitzer Eisenhaken hing. Dort waren rechteckige Zettel aufgespießt – zerschnittene Zeitungsblätter aus dem volksparteilichen „Bauernbündler“, der in keinem landwirtschaftlichen Haus fehlen durfte, aus dem „Kleinen Blatt“ der Sozialisten oder aus dem katholischen Kirchenblatt. Stiefvater verlangte, dass wir Kinder die Zettel, ehe wir sie an den spitzen Haken steckten, in den Handinnenflächen so lange kneteten, bis sie weich waren. Dann war zwar kaum mehr zu lesen, was auf den Zetteln geschrieben stand, aber das war für meinen Stiefvater ohnehin unwichtig, da er ja nicht lesen konnte.

Meine Mutter liebte die Sitzungen auf dem Abort. Da konnte sie ein wenig ausruhen und, anders als ihr Mann, die Zeitungszettel so weit noch möglich lesen. Unsere Knetarbeit ließ an den Rändern immer noch so viel Text übrig, dass das Plumpsklo für meine Mutter eine Art Informationszentrum wurde. An Tagen, wo sie oder ich traurig waren, durfte ich mit meiner Mutter zusammen auf dem Klo sitzen. Sie auf dem großen ausgeschnittenen Loch und ich auf dem kleinen. Dabei redete sie mit mir über allerlei Dinge. Was wir uns einmal gemeinsam kaufen würden, wenn wir von irgendwoher Geld bekämen. Welche Reise wir einmal mit der Eisenbahn machen wollten. Oder wir redeten über die anderen Bauern im Dorf, wie dumm und bösartig sie manchmal doch seien. Die Exkremente fielen dann etwa zwei Meter nach unten in die Urin- und Kotjauche und ließen die Jauche wieder nach oben spritzen.

Einmal im Monat wurde die Senkgrube zwischen Toilettenhäuschen und Misthaufen geleert. Dann wurde die stinkende Gülle mit einer Saugmaschine in einen Tankwagen befördert und als Dünger auf die Felder gebracht. Während der Fahrt durch das Dorf tropfte es aus dem verrosteten und lecken Eisentank und hinterließ ein Rinnsal aus Gülle. Es stank durch das ganze Haus, den Hof und durch die halbe Ortschaft.

Bei der Leerung der Toilette und der gleichzeitigen Abtragung des Misthaufens daneben wurden unzählige Ratten aus ihren Löchern und Bauen getrieben. Mein Freund Franz Huberka und ich nahmen es zum Anlass, einen Teil der Ratten einzeln zu erlegen. Mit vorher extra gebastelten Schleudern, gefertigt aus Astgabeln, die wir an beiden oberen Enden mit roten Gummis aus Einsiedegläsern versehen hatten, erlegten wir die Schädlinge, indem wir mit kleinen harten Steinen auf ihre Köpfe zielten.

Wenn wir trafen, tanzten die Ratten eine Art Veitstanz, bei dem sie sich einige Male um ihre eigene Achse drehten, in hohen schrillen Tönen quietschten, um dann sterbend auf die Seite zu fallen – oftmals klatschten sie direkt in die Jauchegrube hinein.

Der blöde Adi will der Rosl sein neues Fahrrad zeigen

Ein warmer, etwas schwüler Sommertag. Aus der nächsten Ortschaft kam Adalbert, genannt der blöde Adi, mit seinem Fahrrad die Dorfstraße entlang. Das Fahrrad hatte er sich zu seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag mit eigenen Händen zusammengebaut und die nötigen Einzelteile von verschiedenen Bauern geschenkt bekommen. Er war geistesschwach und irr, hatte aber einen praktischen Verstand. Lesen und schreiben konnte er nicht, aber werkeln und basteln. Wenn er Vertrauen zu einem Menschen schöpfte, konnte er auch ganze, schlüssige Sätze bilden. Im normalen Alltag mit den Dorfleuten kamen jedoch nur unvollständige, schwer verständliche Wortfetzen aus seinem Mund. Jede Frage, die er nicht sofort verstand, wurde mit dem immer gleichen Satz „Dat it meine Tate“ beantwortet, was heißen sollte: „Das ist meine Sache.“ Als das Rad fertig war, fuhr er damit von einem Haus zum anderen und von einem Ort zum nächsten, alle sollten sein neues Fahrrad sehen.

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