„Halt!“ Nicholls feuerte einen Schuß über die Köpfe der Diener hinweg und stürzte vor. „Aus dem Weg, ihr Esel! Man kann ja nicht ...“
Es war schon zu spät! Die Eindringlinge waren schon aus dem Zimmer, stürzten in wilder Hast die Treppe hinab und dem Ausgang zu, verfolgt von den Dienern. Nicholls wandte sich erregt an Detlev, der. Lydia von ihren Fesseln gelöst hatte und die Schweratmende stützte. „Haben Sie Leute unten, Mr. Ring?“
„Ja ... nein ...“ Detlev dachte einen Augenblick an Joy, aber die konnte unmöglich die fliehenden Araber aufhalten.
„Das Telefon!“ Nicholls sah sich suchend im Zimmer um. Lydia Soelter, die sich auf dem Diwan aufgerichtet hatte, sagte mit einer Ruhe in der Stimme, die angesichts des eben überstandenen Schreckens Detlev verblüffte. „Es ist kein Fernsprecher hier im Hause, Captain.“
Nicholls fluchte. „Natürlich nicht! Der ‚Vater des Geizes‘ duldet ja keine ‚Neuerungen‘ in seinem Gebiet. Nehmen Sie sich der Lady an, Mr. Ring. Ich muß ...“ Ohne den Satz zu vollenden, stürmte er davon, um die Verfolgung aufzunehmen. Detlev griff nach Lydias Hand.
„Sie wundern sich wohl, Frau Soelter, daß ich grade zur rechten Zeit hier eingreifen konnte?“
„Nein, ich wundere mich nicht.“ Lydia sah mit einem fast visionären Blick an ihm vorbei irgendwo ins Leere. „Als ich Sie gestern sah, wußte ich schon, daß Sie irgendeine Rolle in meinem Leben spielen würden.“
Detlev fühlte wieder ein Wundern über die Ruhe, mit der sie sprach. Er sah sie besorgt an. „Vertrauen Sie sich mir an, Frau Lydia. Was waren das für Banditen, die Sie vorhin überfielen?“
Ein schwaches, wehmütiges Lächeln trat auf ihre Lippen. „Es waren keine Banditen, Herr Ring. Wahabiten waren es, Leute Ibn Sauds, und sie wollten mir persönlich nichts Böses tun. Gestern abend schon haben sie mit mir verhandelt und mir den Vorschlag gemacht, nicht nach Mareb zurückzukehren, sondern mit ihnen nach Rijad zu ziehen. Da ich es ablehnte, haben sie heute versucht, mich gegen meinen Willen dorthin zu entführen.“
„Also doch Gewalt! Stellen Sie sich doch unten den Schutz der Engländer! Man wird im Hotel ‚Majestic‘ kaum wagen können, was man hier in diesem einsamen Haus gewagt hat.“
Lydia Soelter sah vor sich hin. „Es ist nicht nötig. Jetzt, wo wir wissen, was die Wahabiten beabsichtigen, wird man mich auch hier zu schützen wissen. Setzen Sie sich, Herr Ring! Wir wollen warten, bis der Captain zurückkommt, und ich will Ihnen in dieser Zeit erklären, was Ihnen jetzt sicher noch unbegreiflich und geheimnisvoll erscheint.“
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