Christoph Ruf - Ist doch ein geiler Verein

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In der Provinz, in den unterklassigen Ligen, schreibt der Fußball oft die schönsten Geschichten. Christoph Ruf hat die besten davon zusammengetragen. Es geht um reiche und verarmte Mäzene, um kleine Vereinsfamilien und große Vergangenheiten, um den nach 113 Jahren endlich gefundenen ersten Deutschen Fußballmeister – vor allem aber um quicklebendige Fanszenen, die auch dann aktiv bleiben, wenn ihr Verein mal wieder abgestiegen oder sogar pleite gegangen ist. Unverdrossen leben sie ihre Leidenschaft aus: In Bayreuth richteten sie ein Museum ein, in Hannover einen literarischen Salon, in Altona den «Zecken-Hügel», in Göttingen gar einen Fan-Verleih («Rent a fan»). Rufs vortreffliches Lesebuch macht die Sehnsucht nach dem authentischen Spiel greifbar.

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Uns interessiert die andere Sicht, die, die Mrs. Dukakis, deren Kinder und deren Freunde haben, die in den letzten 20 Jahren Wichtigeres mit Dukakis erlebt haben mögen als eine unglücklich verlaufene Wahlkampagne. Oder die der Menschen, die von »Altstadt« sprechen, wenn sie den fränkischen Oberligisten meinen. Es ist die Perspektive von Menschen wie Christian Höreth, der nach einem Heimsieg gegen die Amateure von Greuther Fürth einmal ausrief: »Mein Gott, was für ein geiler Verein!« Und kurz darauf nachschob: »Warum merkt das nur keiner?«

Nun ja, 1.000 Fans im Schnitt kamen immerhin zu den Oberligaspielen in der Saison 2007/08, darunter auch Höreth, der Radiomann, der schon eine Tour von Boris Becker moderierte. 1.000 Zuschauer sind nicht wenig, aber auch nicht besonders viel für einen Verein, der zu Hause ungeschlagen blieb und mit 42 Punkten aus 20 Spielen vergleichsweise unangefochten als Tabellenführer überwinterte. Auf die Zuschau erzahl angesprochen, wollte dann auch Trainer Klaus Scheer seine Enttäuschung nicht verbergen, relativierte dann aber schnell: »Die Fans, die kommen, sind dafür Weltklasse.« Scheer hatte vorher Elversberg trainiert, einen Dorfverein mit dem geringsten Zuschauerschnitt der Regionalliga Süd. Das mag Scheers Enthusiasmus erklären. Berechtigt sind die lobenden Worte dennoch, denn die Fans legen in der Tat eine erstaunliche Kreativität an den Tag. Und das nicht erst mit dem Anpfiff.

Auch wenn Höreth es völlig unverständlich finden mag – Fakt ist derzeit, dass europaweit deutlich ausführlicher über Bayern München als über die Spielvereinigung geschrieben wird. Wenn in der kleinen, aber reisefreudigen Community der Fans von Regional- und Oberligisten das Reich der Gelb-Schwarzen dennoch eines der bevorzugten Reiseziele ist, liegt das daran, dass sie in Eigenregie etwas geschaffen haben, um das sie selbst Fans von Bayern München beneiden würden: Ein liebevoll eingerichtetes Fanmuseum, das gleichzeitig an Spieltagen als Kneipe fungiert. Gerne lud man in seligen Regionalligazeiten auch die Fans der Gastmannschaft hierher zum Umtrunk ein (wenn sie nicht gerade aus Hof kamen). Von der Polizei, die so etwas »deeskalierende Maßnahme« nennt, gab’s dafür ein dickes Lob. Kaufen konnte man sich davon nicht viel, schließlich war man abgestiegen, obwohl man sportlich den Klassenerhalt in der Regionalliga souverän geschafft hatte. 250.000 Euro fehlten im Frühsommer 2006 zur Lizenz. Als Uli Hoeneß die Summe erfuhr, soll er einen Offiziellen verdutzt gefragt haben: »Und warum habt ihr nichts gesagt?« Hoeneß half dann beim Wiederaufbau: Er schickte die Bayern prompt zum »Erste Hilfe«-Spiel in die Wagnerstadt. Selbst Radiomann Christian Höreth ist seither voll des Lobes über die Bayern.

Zu Besuch bei »Bratwurst-Rudi«

Das Fanmuseum des Vereins liegt direkt hinter dem Bahnhof: Zunächst führen ein paar Stufen zum Eingang eines reizlosen Bürogebäudes, dann eine breite Wendeltreppe hoch, links halten, zweite Tür links. Wer neugierig ist, sollte einfach eintreten, an Spieltagen trifft man sich hier bereits deutlich vor Anpfiff. Manch einer der etwa 30 Gäste wird vielleicht zunächst etwas skeptisch schauen, vielleicht wird er sogar fragen, ob man aus Hof stamme. Wer das verneint, bekommt mit ziemlicher Sicherheit ein oder zwei Flaschen Bier ab. Ansonsten einfach nach Jürgen Rank fragen. Der weiß, wie man einen Verein sympathisch präsentiert.

Rank ist in seinem eigentlichen Beruf Trikotdesigner in Herzogenaurach. Allein im vergangenen Jahr ist er in textiler Mission nach England, Spanien, China, Thailand, Amerika, Polen und in die Ukraine geflogen. Privat mag er es heimeliger: Mit Frau und Töchterchen wohnt er in seiner Geburtsstadt, was ihm zusätzlich zur 50-Stunden-Woche noch einmal mindestens zehn Stunden auf der Autobahn einträgt. Doch Bayreuth ist nun einmal die Heimat des 37-Jährigen, nicht zuletzt, weil in der Heimatstadt »die Altstadt« spielt. Beide Städte kann man nicht einfach so verlassen. Höchste Zeit, den seltsamen Vereinsnamen zu erläutern: Die SpVgg wurde im Bayreuther Stadtteil Altstadt gegründet und in ganz Oberfranken benutzt niemand einen anderen Begriff, wenn er über die SpVgg, also über »die Altstädter« bzw. von der »Oldschdod« spricht. In einem Landstrich, in dem man statt Bratwurst »Drei im Weckla« bestellt, klingt das nicht weiter merkwürdig.

Während im Thekenbereich die Laune proportional zum Alkoholspiegel steigt, lädt Rank zur Führung durch die Räumlichkeiten. Sie beginnt mit dem Tresen: Unter die transparente Oberfläche sind Eintrittskarten aus aller Herren Bundesländer und allen geschichtlichen Epochen der Neuzeit gebettet. Auffallend viele davon stammen aus Mönchengladbach, St. Pauli und Liverpool, Fußballstätten, mit denen der ein oder andere »Oldschdäder« fremdgeht. Ein paar internationale Spiele sind dabei. Und natürlich die Grounds, über die man als Fan hoppen muss, wenn die Liebe ausgerechnet beim Verein vor der eigenen Haustür hängen geblieben ist und der sich seit Jahren weigert, endlich einmal bei Real Madrid zu spielen: Ansbach, Weismain, Unterhaching, Quelle Fürth.

An der gegenüberliegenden Wand hängen – feinsäuberlich auf Kleiderbügeln, versteht sich – die Spielertrikots der letzten Jahrzehnte. Dezenter Textilgeruch steigt in die Nase, als Rank die Trikots durchgeht und scheinbar zu jedem Jahrgang eine Geschichte zu erzählen weiß. Dressin, ARO, Großschlachterei Wölfel, NKD, DOMO: all die Sponsoren, die sich einmal etwas davon versprochen haben, auf der Brust der Spielvereinigung Werbung in eigener Sache zu machen. Bereits nach wenigen Minuten des Durchschauens kann man nicht mehr nachvollziehen, warum die Vereinsfarben Gelb und Schwarz gemeinhin einem Bundesligisten aus dem Westfälischen zugeschrieben werden. Der Verein wirkt mittlerweile schon lange deutlich vertrauter als Michael Dukakis.

»Und das da«, unterbricht Rank die eigenen Gedanken, »ist unser Bratwurst-Rudi.« Der Blick fällt auf die Büste einer Schaufenster puppe, die erst bei näherer Betrachtung als solche zu erkennen ist. Gelbschwarzes Trikot, eine Afro-Perücke, mit der man sich auch als ein Fünftel der Jackson Five fühlen könnte, ein hufeisenförmiger Schnauzbart. Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass dünne braune Härchen aus dem V-Ausschnitt von Bratwurst-Rudi quillen – die Spende eines Fans, der an sein eigenes Brusthaar Hand anlegte, um das Idol authentischer aussehen zu lassen. Zusammengenommen ergibt das: Eine Puppe von Rudolf Hannakampf, dem legendären Abwehrspieler aus den 1970er Jahren. Aber warum »Bratwurst-Rudi«? Der Legende nach, erläutert Rank, habe er, der unbedingt nach Bayreuth wechseln wollte, einst seinen Rauswurf beim 1. FC Nürnberg erzwungen, indem er sich in der Halbzeitpause eines Bundesligaspiels selbst auswechselte. Doch damit nicht genug: Anstatt mit seinen Kollegen in die Kabine zu gehen, reihte er sich brav im Trikot in die Schlange ein, die hungrige Fans am Wurststand bildeten. Wenig überraschend, dass er dort auffiel wie ein bunter Hund. Noch weniger überraschend, dass er kurz darauf suspendiert wurde.

Zusammen mit Hannakampf spielte einst Wolfgang Mahr bei der Spielvereinigung. 271 Zweitligaspiele hat er als Torwart für die »Oldschdäder« bestritten, heute arbeitet er beim Verein. »Schreiben Sie doch bitte Geschäftsführer. Nicht Manager – so groß sind wir doch nicht.« Mit Armin Eck, der später bei Bayern München und dem HSV zu bescheidenem Ruhm gelangte, hat die Spielvereinigung einen weiteren prominenten Kicker hervorgebracht. Wie Hannakampf schaut auch er noch oft im Museum vorbei. Und sei es, um sich nach dem Zustand seines weinroten Ausgehanzuges aus HSV-Zeiten zu erkundigen, der hier im Museum mottensicher ausgestellt ist, »inklusive dem Inhalt der rechten Jackentasche«, grinst Rank und zaubert ein »Freident«-Kaugummi hervor. Eck trainierte zu Beginn der Saison den Erzrivalen aus Hof, nach wenigen Spieltagen flog er, das rechnen sie ihm hier im Bayreuther Fanmuseum noch immer hoch an.

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