Max Kretzer - In Frack und Arbeitsbluse

Здесь есть возможность читать онлайн «Max Kretzer - In Frack und Arbeitsbluse» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

In Frack und Arbeitsbluse: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In Frack und Arbeitsbluse»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Friedrich Tempel war das schwarze Schaf seiner Familie. Statt eines anständigen bürgerlichen Berufs heuerte er auf verschiedenen Überseeschiffen an, schlug sich als Kellner durch und fing dann mit einer kleinen Gastwirtschaft in Schmargendorf an. Am Ende seines Lebens ist der ewige Junggeselle richtig reich. Um seiner Familie, die ihn bis zum Schluss geschnitten hat, einen Denkzettel zu verpassen, vererbt er sein ganzes Vermögen seinem Neffen Waldemar. Der sympathische junge Mann war mit seinen Freunden häufiger Gast im Lokal, ohne auf ein Erbe zu spekulieren. Allerdings ist an die Erbschaft eine einjährige Arbeitszeit in einer Berliner Fabrik gebunden – als einfacher Arbeiter wohlgemerkt. Amüsiert fängt Waldemar, der echte Arbeit gar nicht kennt, bei Fabrikdirektor Geiger an. Der ahnt allerdings nichts von dem bürgerlichen Hintergrund seines neuen Angestellten. Aber die ersten Monate werden viel härter als gedacht. Als teilweise auch noch Waldemars Doppelleben als Arbeiter tagsüber und nächtlicher Bohemien Verwirrung stiftet, steht er auf einmal einer Ex-Verlobten, einer Möchtegern-Verlobten und seiner heimlichen Liebe gegenüber. Ein turbulenter Roman – (nicht nur aus der Welt) einer Fabrik.-

In Frack und Arbeitsbluse — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In Frack und Arbeitsbluse», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Nein, nein, diesem leichtlebigen Burschen konnte er auch nicht das schwer erworbene Geld in den Schoss schütten, so angenehme Eigenschaften er auch hatte, ganz besonders die, die „Seitenlinie“, worunter sich einige Musterexemplare befanden, als „Ausschussware“ zu bezeichnen.

Die schönen dreihunderttausend Mark auf der Bank, das schöne Haus in Berlin und die schöne Villa in Schmargendorf! Friedrich Ludwig Karl Tempel, der im Stillen eine offene Hand hatte, kam darüber nicht ins Reine mit sich. Zwei Gewalten kämpften andauernd in ihm: der Schmerz der Trennung vom Besitz und der Gedanke an die Einzig-Würdigen. Der grosse Zug für allgemeine Wohltätigkeit fehlte ihm ganz besonders seit dem Krach mit seiner Gemeinde. Staatliche und städtische Einrichtungen waren seiner Meinung nach überhaupt nur da, um die Steuerzahler zu ärgern. Dann schon in den sauren Apfel beissen und dem besten aus der Sippe den Tanz an seinem Grabe gönnen. Dieser Hader mit sich selbst raubte ihm die letzte Lebensruhe, so dass er gelb vor Ärger wurde.

Da, als er vernommen hatte, dass die runden Taler seines seligen Vaters bei dem Musjö Waldemar immer spärlicher rollten und er annehmen durfte, dass das liebe Mamachen darunter zu leiden beginne, und als ihm dann sein Magenleiden auch den letzten Appetit raubte, er immer mehr zusammenklappte und in visionären Stunden den Mann mit der Hippe in der Ferne schrittweise aber sicher herankommen sah, — da raffte er sich zu einem letzten Entschluss auf, wie ihn zusammenbrechende Kraftmenschen oftmals zeigen. Er liess seinen Rechtsberater, den Justizrat Dietzel, zu sich bitten, liess von ihm seinen letzten, unumstösslichen Willen aufsetzen, ernannte ihn und seinen Freund Hagedorn, auch so einen verflixten groben Kerl in Schmargendorf, zu Testamentsvollstreckern, und legte sich an diesem Tage zum ersten Male ruhig schlafen. Aber bevor er zu träumen begann, lachte er sich seinen Galgenhumor aus, laut und herzhaft, und sein Selbstgespräch dabei war: „Die sollen die Platze kriegen.“

Vier Wochen darauf war er tot.

Und vierzehn Tage später fand an Gerichtsstelle die Testamentseröffnung statt, feierlich und trocken im Beisein aller vom Justizrat Benachrichtigten, darunter auch die „Seitenlinie“.

Und es hiess:

1 „Ich, Friedrich Ludwig Karl Tempel usw. usw. ernenne hiermit meinen Neffen, den ewigen Studenten, Viktor Hugo Waldemar Tempel, Sohn des usw. usw. zum Universalerben meines gesamten beweglichen und unbeweglichen Vermögens, das in folgendem besteht usw. usw., mit Ausnahme der unter e) verzeichneten Legate usw., unter der Bedingung, dass er sich seinen Lebensunterhalt während mindestens eines Jahres als Lohnarbeiter in einer von den Testamentsvollstxeckern gut geheissenen Berliner Fabrik erwirbt, um auf diese Art zu der Erkenntnis zu kommen, dass der Wert des Daseins nicht im Nichtstun und unerspriesslichen Geldausgeben besteht, und um sich dadurch meiner hiermit erwiesenen Grossmut würdig zu erzeigen.

2 Für den Fall, dass mein Neffe sich ausser Stande erklärt, sich dieser Bestimmung zu unterwerfen, oder die ihm auferlegte Verpflichtung weder teilweise noch ganz zu erfüllen, und zwar aus ihm allein zur Last fallenden Gründen, soll ein Drittel meines Gesamtvermögens dem Musikus Robert Emanuel Philipp Kladisch usw., Sohn der Witwe Amalie Kladisch, geborene Tempel usw., zufallen, in Anerkennung eines mir freiwillig dargebrachten Geburtstagsständchens, dem Einzigen unter meinen Verwandten, der mich nicht angepumpt hat; die übrigen zwei Drittel jedoch zu gleichen Teilen den unter e) verzeichneten Personen. Auf alle Fälle, auch ohne Erfüllung der ihm auferlegten Verpflichtung, jedoch nur nach der unter b) vorgesehenen Erklärung seinerseits, fällt meinem Neffen ein Legat von fünftausend Mark zu, das auf das Dreifache erhöht werden soll für den Fall, dass er durch eingetretene, von einem Arzte zu bescheinigende Krankheit bei Ausübung seines Berufes verhindert sein sollte, die ihm auferlegte Bedingung bis zu Ende zu erfüllen, jedoch nur, nachdem der Nachweis für eine mindestens halbjährige, ununterbrochene Tätigkeit, bei guter Führung, in der Fabrik erbracht ist.

3 Stirbt mein Neffe im Laufe seiner neuen Tätigkeit, nach welcher Frist es auch sei, so fällt das unter a) angeführte bewegliche und unbewegliche Gesamtvermögen inkl. aufgelaufenen Zinsen den unter e) angeführten Personen, wozu in diesem Falle die Mutter meines Neffen, die Frau Mathilde, verwitwete Architekt Tempel, geborene von usw., zu rechnen ist, zu gleichen Teilen zu, mit Ausnahme der Frau Dorothea Alwine Musdal, Gattin des Seifenhändlers Theodor Emil Georg Musdal. Die ausgezahlten Legate werden in Anrechnung gebracht.“

Es folgten dann noch eingehende Bestimmungen für die Testamentsvollstrecker über Realisierung der toten Werte, über Kapitalsanlage und über die Ausführung der harten Verfügung, damit nicht etwa durch irgend welche Umgehungen der vorgesehene Universalerbe auf leichte Art in den Besitz des Vermögens kommen könne.

Ein origineller Querkopf hatte seine letztwilligen Bestimmungen getroffen, und ein tüchtiger Jurist hatte ihm dabei geholfen. Gut und Böse lagen nebeneinander; aber das Gute überwog doch. Kraft und Wille eines einzelnen wurden herausgefordert, zugleich aber auch der Neid der anderen erweckt, und für alle war das liebe Geld der Köter, um den sie sich balgen konnten, gleich einer Meute goldhungeriger Menschen, die, in ihren Instinkten einmal losgelassen, beutelustig, mit wilder Gier auf den Spuren des Glückes dahinstürmt.

Und diese Meute fand sich gleich am Tage der Testamentseröffnung zusammen.

Als jetzt Waldemar Tempel Geigers Fabrik in der Reichenbergerstrasse hinter sich hatte und nun der Hochbahn zustrebte, noch immer mit dem niederdrückenden Gefühle eines Menschen, der plötzlich vor einer erstaunten Menge reiten soll, ohne es zu können, tauchte ihm der denkwürdige Tag wieder auf, eigentlich als in seiner Erinnerung schon lange zurückliegend, obwohl erst ein paar Wochen seitdem vergangen waren. Aber etwas Unbegreifliches, Aussergewöhnliches wirkt so schwer auf den Menschen, dass er wie unter einer Last von Monaten dahingeht.

Und er sah sich, seine schwarzgekleidete, feinzügige Mutter am Arm, stolz und abseits durch den kalten und grauen Gerichtskorridor dahinschreiten, vorüber an den lieben Verwandten, von denen er kaum zwei dem Ansehen nach kannte. Acht Menschen standen und sassen da herum, alle lange vor der Zeit erschienen, den Ernst von Leichenbittern im Gesicht, der sich so rasch in Freude nach dem Trinkgeld verwandeln kann. Da man aber noch nicht wusste, ob der andere bevorzugt worden war, so wog man einstweilen die Worte und liess seine ganzen Empfindungen in ein kurzes Lob über den Entschlafenen ausströmen.

Man war gerufen, und das war doch schon etwas.

Eine kleine Trauergemeinde, jeden Augenblick bereit, einer Andacht beizuwohnen, schien sich da zusammengefunden zu haben. Es fehlten nur die Kränze, um das beginnende Leichenbegängnis zu wittern.

Natürlich kannten sie Mutter und Sohn, und kaum hatte einer das Eis durchbrochen, so ging das Gezeter los. Die natürlich würden die Haupterben sein, denn das waren ja „die Nächsten und die Feinen“.

Seifenhändler Musdal, der seinen Kriegervereinszylinder älteren Jahrganges mit Würde auf seinem inzwischen breiter gewordenen Schädel trug, musste es am besten wissen, denn er hatte die Tochter einer Cousine des Toten zur Frau und bildete sich daher ein, über diese Dinge besser unterrichtet zu sein. Er war überhaupt der Mann, der alles schon vorher kommen sah. Er sprach auch viel davon, wie gut er sich mit dem „lieben Onkel“ gestanden und was dieser ihm alles anvertraut habe! Natürlich existierte dies alles nur in seiner Phantasie, aber es machte sich so schön, wenn die anderen die Mäuler aufsperrten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «In Frack und Arbeitsbluse»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In Frack und Arbeitsbluse» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «In Frack und Arbeitsbluse»

Обсуждение, отзывы о книге «In Frack und Arbeitsbluse» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x