Anne Marie Løn - Tanz der Zwerge

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Tyge Willhof-Holm, zwergwüchsiger Nachkomme eines von Enteignung bedrohten Erbhofbesitzers, erfüllt als Friedhofmusiker zwar nicht die hohen Erwartungen seines ehrgeizigen Vaters, findet aber im Unterschied zu seinen sieben hübschen Schwestern Erfüllung in der Liebe.
Während einer Trauerfeier erblickt Tyge in einem Spiegel ein Frauengesicht, anmutig und seltsam vertraut. Er ist hingerissen, und in den nächsten Wochen unternimmt er alles, um die Unbekannte aufzuspüren. Gleichzeitig setzt der Gefühlsaufruhr in ihm immer neue Kindheitserinnerungen frei – an das Paradies von Willhofsgave in der dänischen Provinz, an Vidde, die Kinderfrau und heimliche Herrscherin auf dem elterlichen Erbhof, aber auch an die sonderbare Bindungslosigkeit seiner sieben hübschen Schwestern. Unversehens rührt Tyge an alte Familiengeheimnisse …
Aus der ironisch gebrochenen Sicht des lebensklugen Zwerges porträtiert dieser vielschichtige Künstler- und Familienroman die dänische Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts.
AUTORENPORTRÄT
Die dänische Schriftstellerin Anne Marie Løn veröffentlichte Romane, Kinderbücher, Erzählungen und Gedichte. Der Roman «Tanz der Zwerge» wurde in Dänemark mit vier Preisen ausgezeichnet.
REZENSIONEN
"Anne Marie Løn zeigt mit ihrem Roman, dass sie das große Format in sich hat."
– Jens Kistrup, Berlingske Tidende

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Vidde war die Einzige, die meinen Triumph würdigte. Ich belohnte sie dafür mit einem grauen Seidenschal mit langen Fransen, den ich von meinem ersten Monatsgehalt gekauft und per Post nach Willhofsgave geschickt habe. Ich habe von niemandem einen Kommentar gehört – in ihren Augen stellt der Schal zweifelsohne eine unangemessene Extravaganz dar –, aber ich weiß, dass Vidde sich freut. Ich glaube, es ist das größte Geschenk, dass sie jemals von uns erhalten hat, abgesehen von dem Bücherschrank, den mein Vater zu ihrem fünfundsiebzigsten Geburtstag anfertigen ließ, damit sie endlich einen Platz für die gesammelten Werke hatte, die sie im Laufe eines halben Jahrhunderts in Einzelbänden zu Weihnachten und zu den Geburtstagen geschenkt bekommen hatte.

Doch alle Begebenheiten der letzten und vermutlich auch der kommenden Jahre werden übertönt vom Schwanengesang des Erbhofs. Allen Wechselfällen zum Trotz hatte meine Familie über vier Generationen mit einer Vorhersehbarkeit gelebt, die außerhalb des Königshauses ziemlich einzigartig sein dürfte. Da dieser Sicherheit per Gesetzesbeschluss ein Ende bereitet wurde, könnte man doch mit einigem Recht von seinen Erzeugern erwarten, dass sie es vielleicht nicht mit Begeisterung, aber doch mit Zufriedenheit registrieren würden, wenn außer dem Ältesten zumindest noch einer aus der Kinderschar Anstalten machte, sich sozial und ökonomisch abzusichern.

Es kam mir sehr gelegen, dass meine Lebensverhältnisse so mit meinem unabhängigen Wesen in Übereinstimmung gebracht wurden. Ich frage mich manchmal, ob es wirklich die Abschaffung des Lehnswesens war, die mich an die Oberfläche der Realität gespült hat, oder ob ich nicht auch aus eigener Kraft dorthin gelangt wäre. Auch wenn es mir nicht allzu viel ausmacht, muss ich doch sagen, dass ich es höchst eigenartig finde, dass mein Vater den Zusammenhang zwischen seinen ökonomischen Schwierigkeiten und meiner pragmatischen Berufswahl nicht zu erkennen vermochte.

Etwas gekränkt hat es mich wohl doch, dass sich seine Begeisterung über meine Anstellung bei der großen Nordkapelle des Westfriedhofs in so engen Grenzen hielt. Wenn er wüsste, was ich ihm alles erspart habe. Hätte eines der Mittagsrestaurants, bei denen ich mich beworben habe, ein Interesse an mir gehabt, wäre ich jetzt vielleicht Unterhaltungspianist. Ich habe es sogar bei verschiedenen Konditoreien probiert.

Unterhaltungspianist, Herr Hofjägermeister, was sagen Sie dazu? Ihr Sohn ein Unterhaltungspianist.

Auch im Café Sorgenfrei hatte ich vorgespielt. Doch so verheißungsvoll der Anfang auch war, so unglücklich verlief die Fortsetzung. Der Geschäftsführer konnte sich nicht mit der Diskrepanz zwischen der schönen Musik und dem unschönen Pianisten anfreunden. Ich spürte es an seiner tiefen Verlegenheit. Ich empfinde mich selbst nicht als ausgesprochen unschön, kann aber andere nicht daran hindern, es zu tun, und in diesem Fall war es so eindeutig, dass ich begriff, ich sollte lieber einer Tätigkeit nachgehen, bei der man mich hören, aber nicht sehen könnte. Übrigens spendierte er mir noch ein Essen und ein Bier und war sogar so liebenswürdig, mir Gesellschaft zu leisten. Jetzt weiß er also auch, wie es aussieht, wenn ein Zwerg isst. Dass ich heimlich einer kleinen Nebenbeschäftigung in Petersens Gartenlokal nachgehe, wo ich, sooft ich will, auf dem Harmonium spiele und als Entgelt einige Krüge Bier und eine üppige Mahlzeit erhalte, geht niemanden etwas an.

Es war die offensichtliche Missbilligung meines Vaters, die meinen unbändigen Drang auslöste, von meiner neuen Arbeitsstätte zu berichten. Zu diesem frühen Zeitpunkt hätte ich das nicht tun sollen. Ich habe ihn damit schrecklich verletzt, weil meine Nachricht bei ihm unangenehme Assoziationen hervorrief, was ich jedoch erst später begriff, als ich mit Vidde über das Thema sprach.

Es war nach dem Mittagessen in der Bibliothek, am Tag vor meiner Abreise. Helmuth, mein Vater und ich hatten uns zurückgezogen, um zu rauchen. Ich rauche gelegentlich eine Zigarette, denke aber oft lange Zeit nicht daran, wenn ich nicht mit anderen Menschen zusammen bin. Helmuth raucht so viele Packungen Players am Tag, wie er nur in die Finger bekommen kann. Im Herrenzimmer, dem ersten Raum der Bibliothek nach der großen Halle, streicht er pflichtschuldig über die Bauchbinde einer der dicken Zigarren, die das Ritual nach dem Essen einleiten, obwohl er sie, meiner Meinung nach, gar nicht ausstehen kann. Natürlich hat mein Vater versucht, auch mich einzubeziehen. Ich schüttele den Kopf und nehme stillschweigend Immunität für mich in Anspruch – die Pflichtzigarre sollte dem Erstgeborenen vorbehalten bleiben.

Während sie, in Rauch gehüllt und still dasitzen, auf eigentümliche Art miteinander verschworen, komme ich auf die großartigen Vorzüge meines neuen Arbeitsplatzes zu sprechen: eine neue Henriksen-Orgel, 12 Stimmen, pneumatische Traktur, elektrische Luftversorgung, zwei Manuale, ein Pedal. Die Kapelle hat Zentralheizung und einen Glockenturm mit einer erzenen Glocke. Ein imposantes Gebäude, das, wie ich anmerke, mit seinem gotischen Spitzbogenstil und den roten Backsteinen ein wenig an die Nørager Kirche erinnert, die im selben Jahr errichtet wurde – allerdings ist die Kapelle viermal so groß und siebenmal so teuer gewesen.

«Es kommt nicht auf die Größe an, Monsieur», brummte mein Vater aus der Tiefe seines Sessels.

Ich schluckte die Replik, während Helmuth mir durch die Arabesken des Rauches hindurch Recht gab: ein beinahe monumentales Bauwerk. Der Alte stieß einen Seufzer nach dem anderen aus. Es dauerte so lange, bis er etwas sagte, dass ich schon dachte, er wolle das Thema totschweigen. Dann brach es mit zorniger Stimme aus ihm heraus:

«Dieses Aufrechnen ist ein Unfug; wir hatten hier für fast alles freiwillige Arbeiter.»

Ich hörte die große Betrübnis in seiner Stimme und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte mich ereifert, verstand aber nicht, warum er sich gekränkt fühlte.

«Ein Harmonium und Kirchenglocken aus Eisen sind für uns völlig ausreichend.»

Nach dieser Replik wandte er den Kopf ab. Mein Blick wanderte zu Helmuth, und ich bemerkte, dass dieser schon längst wieder zu seinem universellen Verteidigungsmittel, dem Schweigen, gegriffen hatte.

Später sprach ich mit Vidde darüber und sah ein, dass es gedankenlos von mir gewesen war, gerade zu diesem Zeitpunkt die Nørager Kirche zu erwähnen, seinen ganzen Stolz und sein großes Werk.

Obwohl die Leute in dieser Gegend nie besonders fleißige Kirchgänger waren und es ihnen eigentlich gleichgültig ist, ob sie eine Kirche in ihrer Nachbarschaft haben, gelang es meinem Vater in weniger als einem Jahr, ganz in der Nähe von Willhofsgave die Nørager Kirche als Filiale der Pfarrkirche errichten zu lassen. Ohne das Wohlwollen der Bevölkerung wäre das niemals möglich gewesen.

Die Idee dazu kam ihm am Neujahrstag des Jahres 1892. Im April wurde der Grundstein gelegt und im November desselben Jahres die Kirche eingeweiht. Für ihn war es eine Herzensangelegenheit. Er bestritt die Hälfte der Kosten, der Rest wurde durch öffentliche Mittel finanziert.

Was ihn antrieb, weiß ich nicht, doch Vidde behauptet, er habe mit dem Bau die höheren Mächte um Hilfe angefleht, ein missgestaltetes Kind durchs Leben zu bugsieren, wie kurz dieses auch sein möge. Vor Weihnachten hatte er verschiedene deutsche Ärzte und Nanismusforscher konsultiert und erfahren, dass die meisten Menschen meines Schlages, falls sie die Geburt überhaupt überlebten, schon im Kindesalter starben. «Du kannst mir glauben, dass er außer sich vor Angst war, dich zu verlieren», sagte mein altes Kindermädchen.

Zu diesem Zeitpunkt konnte der Hofjägermeister nicht ahnen, dass der missgestaltete kleine Kerl, der zwei Jahre zuvor in seinem Haus zur Welt gekommen war, einmal Organist werden würde. Später, als ich etwa acht, neun Jahre alt war, und jeder wusste, dass ich ohne weiteres in der Kirche hätte spielen können, sofern man auf meine Dienste Wert gelegt hätte, musste er sich die bittere Wahrheit eingestehen – und er tat es mit Anstand und Würde –, dass er in seinem Bestreben, der Lokalbevölkerung seinen Willen aufzuzwingen, eine Grenze erreicht hatte. Sein Sohn hat niemals in der Nørager Kirche gespielt.

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