Anne Marie Løn - Tanz der Zwerge

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Tyge Willhof-Holm, zwergwüchsiger Nachkomme eines von Enteignung bedrohten Erbhofbesitzers, erfüllt als Friedhofmusiker zwar nicht die hohen Erwartungen seines ehrgeizigen Vaters, findet aber im Unterschied zu seinen sieben hübschen Schwestern Erfüllung in der Liebe.
Während einer Trauerfeier erblickt Tyge in einem Spiegel ein Frauengesicht, anmutig und seltsam vertraut. Er ist hingerissen, und in den nächsten Wochen unternimmt er alles, um die Unbekannte aufzuspüren. Gleichzeitig setzt der Gefühlsaufruhr in ihm immer neue Kindheitserinnerungen frei – an das Paradies von Willhofsgave in der dänischen Provinz, an Vidde, die Kinderfrau und heimliche Herrscherin auf dem elterlichen Erbhof, aber auch an die sonderbare Bindungslosigkeit seiner sieben hübschen Schwestern. Unversehens rührt Tyge an alte Familiengeheimnisse …
Aus der ironisch gebrochenen Sicht des lebensklugen Zwerges porträtiert dieser vielschichtige Künstler- und Familienroman die dänische Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts.
AUTORENPORTRÄT
Die dänische Schriftstellerin Anne Marie Løn veröffentlichte Romane, Kinderbücher, Erzählungen und Gedichte. Der Roman «Tanz der Zwerge» wurde in Dänemark mit vier Preisen ausgezeichnet.
REZENSIONEN
"Anne Marie Løn zeigt mit ihrem Roman, dass sie das große Format in sich hat."
– Jens Kistrup, Berlingske Tidende

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Ich bemerkte es zum ersten Mal, als sie mich hochhob und die Fingerknöchel der geballten Faust sich in mein Fleisch bohrten, was einen Schmerz unter meinem einen Arm verursachte, während sich unter dem anderen ihre flache Hand befand. Das ließ mich schreien und den Kopf schütteln, wenn sie mich hochheben wollte, was meine Familie zu weitschweifigen Erklärungsversuchen veranlasste, bis ich selbst die Ursache für den Schmerz entdeckte. Ich nahm die Hand der armen Andrea, bog nach und nach ihre Finger auseinander, schnappte mir die weiße Kugel, warf sie auf den Boden und glättete ihre feuchte Handfläche mit meinen beiden Händen, damit jeder begriff, dass mein Widerstand eine einfache physische Ursache hatte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten Andrea und ich uns bereits entfremdet.

Im Sternenhaufen ist Andrea die variable Pleïone, die man gerade noch mit bloßem Auge erahnen kann, ein so genannter veränderlicher Stern, der instabil ist. Manchmal lässt sein Spektrum erkennen, dass er eine gasartige Hülle produziert, sodass er vorübergehend aufleuchtet, bis sich die Hülle wieder aufgelöst hat.

Von Vidde weiß ich, dass Andrea zu stottern begann, als sie nach Jütland zogen, und Mutter sie geschlagen hat, damit sie wieder normal redete. Nachdem das Kindermädchen eine Zeit lang beobachtet hatte, dass Schläge nichts nutzten, legte es seiner Herrin nahe, es lieber bleiben zu lassen. «Sie stottert zwar auf Dänisch, aber vielleicht wird es ja besser, wenn sie bald ein richtiges Fräulein wird und andere Sprachen lernt.» Darin musste ihr die Hofjägermeisterin Recht geben.

«Die Behörden haben ja keine Ahnung, welche sensiblen Bande sie auf diese Weise zerstören. Die Familien werden bis zur Unkenntlichkeit auseinander gerissen und lösen sich schließlich ganz auf. Niemals, niemals dürfen wir diesem schäbigen Gesetz erlauben, uns auseinander zu treiben», sagte Franz, meine «Marcato»-Schwester, die Schriftstellerin ist und sich gerne gewichtig ausdrückt.

Sie hat gerade einen Gedichtband mit dem Titel «Hinter den blauen Bergen» veröffentlicht und fühlt sich durch die spärliche Resonanz und die Vorbehalte der Kritik gekränkt. Ob die Kritiker Recht haben, kann ich nicht beurteilen, weil mir der Inhalt der Dichtung zu vertraut ist.

Als wäre der Dichter ein Mann, schreibt sie Gedicht auf Gedicht über den traurigen Verlust der geliebten Ehefrau. Sie benutzt meistens einen männlichen Ich-Erzähler. Vielleicht meint sie, es wirke dann künstlerischer; ich würde es eher künstlich nennen. Diese affektierten Herren finde ich weder sympathisch noch glaubhaft.

Der Rest der Familie – vielleicht mit Ausnahme von Helmuth – schlägt sich auf die Seite der Gekränkten und tut so, als bemerke er nicht, dass der Inhalt mit der wirklichen Tragödie zu tun hat, die wir erleiden mussten, als wir 1919 und 1920, im Abstand von weniger als einem Jahr, zwei unserer Schwestern verloren.

Zuerst starb meine «Gentile»-Schwester Edith. Der Gedanke daran bringt mich um. Als Kind sagte ich immer: «Edith ist der beste Mensch auf der ganzen Welt.» Die Verwalterin und die anderen Frauen machten Vidde Vorhaltungen und sagten, das sei ein merkwürdiges Kind, das nicht sagte, Vater und Mutter seien die besten Menschen auf der ganzen Welt. Vidde wies sie zurecht, während ich daneben stand und spürte, dass Vidde, gleich nach Edith, der beste Mensch auf der ganzen Welt war.

Neun Monate später verloren wir Charlotte, meine «Andante»- und Ebbas Zwillingsschwester. Edith wurde 38 und Charlotte 40 Jahre alt.

Mir ist aufgefallen, dass mehrere Szenen unmittelbar auf die Begebenheiten anspielen, die sich in den Tagen um den Todesfall ereigneten, und ich bin nicht in der Lage, von meinen toten Schwestern zu abstrahieren und meine Trauer und mein Mitgefühl auf diesen erdichteten, hart getroffenen Mann zu übertragen. Er steht mir fern und lässt mich kalt. Im Gegensatz zu den übrigen Familienmitgliedern hatte ich schon immer Schwierigkeiten mit dem So-tun-als-ob. Sie ziehen mich damit auf und sagen, ich sei wie Vidde, und man könnte meinen, dass auch ich das Kind einer Seemannsfamilie aus Nyboder sei.

Franciska glaubt, als Schriftstellerin sei sie der Chronist der Familie. Doch da irrt sie gewaltig. Ihr Metier besteht einzig und allein darin, Tatsachen zu verdrehen und Fakten zu verschleiern. Bei allem, was sie schreibt, arbeitet sie mit einem endlosen So-tun-als-ob. Und zwar auf eine recht plumpe Art, da ihr jede Raffinesse mangelt. Ich spüre sofort, wenn ein Text nach reifem Korn duftet, so wie Bønnelyckes Feuer und Jugend, Bogen und Stahl oder Baudelaires Die Blumen des Bösen . Ungeachtet der traurigen Themen ist man hingerissen und inspiriert von den Versen dieser Dichter. Franciska verwandelt in ihren Gedichten das Korn in steinhartes Brot, dessen Verzehr eine Qual ist.

«Man schaltet und waltet auf schamloseste Weise mit Dänemarks Grund und Boden», konstatiert meine Mutter, während meinem Vater durch den Kopf geht: aber nicht mit dem Teil, der sich in meinem Besitz befindet.

Es mag sich ja zunächst ganz verheißungsvoll anhören, dass ein Grundbesitz in freien Familienbesitz übergeht, aber so betrachten meine Eltern und Schwestern die Angelegenheit nicht. Klar und überzeugend, als sprächen sie mit einer Stimme, erklären sie:

«Ein unveräußerlicher Gutshof wie Willhofsgave bindet einen in besonderer Weise. Man hat eine große Verantwortung und kann nicht einfach nach eigenem Gutdünken handeln, weil er ja an die nächste Generation weitergegeben werden soll. Man verwaltet gewissermaßen Grund und Boden; es ist ein Stück Dänemark, das einem anvertraut ist.» Falls meine Meinung gefragt ist, so ist dieses Stückchen Dänemark, das Willhofsgaves Erde ausmacht, so unbedeutend, dass das Gut ohne die Steuer- und Abgabenvergünstigungen der Vergangenheit längst zugrunde gegangen wäre. Mein Vater weiß das natürlich, aber dieses Wissen führt ihn keineswegs zu der Einsicht, dass die Privilegien einzelne Personen und Familien über das allgemeine Interesse hinaus begünstigt haben.

Ich traue mich nicht, diese Frage mit ihm zu erörtern, und es würde auch zu nichts führen, denn er ist von der Überzeugung durchdrungen, er selbst, sein Geschlecht und seine Familie bildeten einen bedeutenden kulturellen Beitrag zu unserem Lande. Diese Selbsteinschätzung wird von meinen Schwestern und natürlich auch von meiner Mutter uneingeschränkt geteilt. Ellinor stellt da im Moment offenbar eine Ausnahme dar, weil sie in Kopenhagen wohnt und mit dem Malen ihrer Bilder sehr beschäftigt ist. Doch sobald sie zu Hause ist, und das ist sie zumindest in den drei, vier Monaten, in denen es in ihrem Gartenatelier warm genug ist, bildet sie einen Teil der Allianz. Was Helmuth meint, ist mir weniger klar. Das Thema scheint ihn nicht gerade brennend zu interessieren.

Sollte es sich so anhören, als würde ich mein Elternhaus nicht lieben, sollte es so klingen, als würde ich mein eigenes Nest beschmutzen, dann trügt der Eindruck. Dort entspringt meine Welt. Willhofsgaves unglaubliche Schönheit und die fast magische Atmosphäre meines Elternhauses verzaubern mich jedes Mal, wenn ich dort bin. Doch ich entdeckte frühzeitig, noch bevor ich nach Kopenhagen zog, dass meine Wurzeln keine Erde brauchen, um mich zu nähren.

11

Dem Gesagten kann man entnehmen, dass meine Eltern und Schwestern in den letzten Jahren viel durchmachen mussten, und ich kann meine Augen nicht vor der Tatsache verschließen, dass es andere Ereignisse in der Willhof-Holm-Familie gibt, die ebenso interessant sind wie meine Anstellung bei der Friedhofsverwaltung. Ich räume auch ein, ihre Reaktion auf meine Anstellung womöglich übertrieben dargestellt zu haben, was daran liegt, dass sie mich wirklich überrascht hat. Ich kann nicht leugnen, dass ich als Familienmitglied, Staatsbürger und Mensch eine Sonderstellung einnehme, auch wenn meine Eltern und Geschwister mit den besten Absichten stets so getan haben, als wäre dies nicht der Fall.

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