Nataly von Eschstruth - Im Schellenhemd

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"So jung der Knabe auch noch war, so wusste er doch, dass er keinen Augenblick seines Lebens sicher war, dass beim nächsten Spiel wieder wüste Männer seinen Vater fassen und fortschleppen können, dass man mit Steinen nach ihnen wirft und sie Teufelsbrut und Hexenmeister nennt!" Der Junge Irregang gehört zum fahrenden Volk, sein Vater Goykos ist ein wildes, echtes Zigeunerblut, seine Mutter die Tochter einer sesshaften Jüdin, die man wegen ihres bösen Blickes hatte hinrichten lassen wollen. Um dem Sohn vieles zu ersparen, rät der Vater ihm, die Narrenkappe und das Schellenhemd anzulegen, um die Menschen des 14. Jahrhunderts von ihrem harten Los abzulenken. Und doch gelingt das nicht. Als die drei in einer stürmischen Nacht an das Tor der Burg Darsberg anklopfen, überkommt die Mutter eine grausige Vorahnung. Sieht Sie, dass sie die kommenden Stunden nicht überleben wird, dass ihr Sohn von nun an dem Spiel der Mächte ausgesetzt sein wird?-

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Herr Leberecht ward noch unzugänglicher denn zuvor, schloss die Tore gegen jedermann und waltete als strenger, schroffer Gebieter in seiner kleinen freudelosen Welt. Von aller Gelehrtheit und Wissenschaft hatte er eine gar üble Meinung, üppig Leben war ihm ein Greuel, und die Kampfrufe, welche auf dem Gebiet der Kirche laut wurden und die Gemüter der Menschheit zu nie gekannter Leidenschaft erhitzten, drangen entweder gar nicht bis in diese Weltvergessenheit heraus, oder nur in solch schwachem Echo, dass sie bei dem Edeln von Jossa auf taube Ohren stiessen. —

Was kümmerte ihn der Streit der Parteien?

Er war als braver Katholik erzogen, er ging gleichgültig den Weg weiter, welchen er bislang gewandelt war, ohne viel danach zu fragen, wie andere ihre Schritte lenkten. — Wozu auch? — Ob so, oder so, am Ende deckt einen jeden die kühle Erde, und er schläft gleich still und fest im engen Kämmerlein, ob er ein Heiligenbild, nur ein schlicht Kreuzlein, oder einen Stein zu Grabeshäupten stehen hat. — Darüber zerbrach sich der alte Reitersmann nicht den Kopf, fand es auch überflüssig, dass sein Söhnlein mehr lerne, denn just schreiben und lesen, was seiner Meinung nach bereits ein erkleckliches Wissen war, denn er verstand beides nicht. Aber er hatte es manchmal doch vermisst, und der Jorg sollte selber ein Pergament und eine Urkunde lesen können, damit ihn Fremde nicht betrügen, wie einst den Vater.

Aber damit war es auch genug des Guten. Der bejahrte Kaplan verblieb als einziger Vertreter der studierten Leute auf Darsberg zurück, und der Ritter nickte Beifall, als sein halbwüchsiger Sohn ungeduldig Papier und Feder in die Ecke warf, und lieber ein tüchtiger Haudegen, als ein Scribente sein wollte. — Leberecht von Jossa kannte nur ein Vergnügen und eine Beschäftigung, die Jagd, und sein Stammhalter hatte keine Gelegenheit, an etwas anderem Geschmack zu finden. Seit frühester Jugend auf war er angehalten, in allen ritterlichen Tugenden ein Meister zu werden. Jagen, reiten, lanzenwerfen, fechten und armbrustschiessen war sein Tagewerk gewesen, und darum wuchs Jorg empor wie ein kraftvoll schlanker, jugendfrischer Eschenstamm, eben so zäh und schmiegsam wie schmuck zu schauen.

Die Mauern der Burg und die Grenze seiner Waldungen war sein engbemessen, tief abgeschieden kleines Reich, denn sein Vater hielt ihn voll finsteren Hasses den Menschen fern, die er hatte verachten lernen. Die Welt lag fern, fern da draussen, und alles, was der junge Edelmann von ihrem Leid und Glück, Hassen und Lieben wusste, das hatte er aus den sagenhaften Heldengeschichten des Gawein, Artus, Alexander und Tristan, des Parzival und Lancelot erlauscht. Ein heisser Drang nach Wanderzug und Aventiure, nach einem heldenhaft kühnen Ritt durchs Land erfüllte seine Seele, und er empfand es als herbe Sklaverei, dass Leberecht Jossa ihn mit strenger Hand daheim hielt, dass er nie und nimmer erfahren sollte, wie es auf der bunten Heerstrasse der Welt ausschaut.

Da begab es sich eines Tages, dass es an das Burgtor klopfte und der einzige Sohn des Wildmeisters Hanno, des jüngst verstorbenen, zur Heimat kehrte. Der Ritter liess ihn vor sich treten, musterte ihn mit finsterm Blick und sprach: „So du des toten Vaters Pöstlein wacker ausfüllen willst, magst du bei mir bleiben; ist mir lieber, bekannten Mannes Kind, denn fremde Rumtreiber bei mir aufzunehmen.“ — Der Synold Wackerstein blieb, und dies war für den Junker Jorg eine bedeutungsschwere Neuerung. Da er den flotten Weidgesell mit dem wetterbraunen verschmitzten Gesicht, den schalkhaften Augen und dem nimmer müden Mundwerk zuerst erblickte, wie er den schwarzen Schnurrbart mit Pech zusammengedreht hatte, dass er wie zwei lange Stacheln rechts und links zur Seite stand, wie er den Hut so keck auf dem Ohre trug und die Hände in die weiten Hosen steckte, da erschien er ihm wie ein fremdes höheres Wesen. Und da er gewahrte, was für ein gereister und landerfahrener Mann der Synold war, wie er nicht müde wurde, die ergötzlichsten Schwänke zu erzählen, und bei den Jagdritten dem Junker die launigste Kurzweil schaffte, da schloss er ihn voll warmer Freundschaft in das Herz, und es gab hinfort keinen besseren Freund für ihn, als der Weidgeselle Synold, sein Bediensteter mit dem übermütigen Gebaren und der nie getrübten Laune. —

Aber des Burschen Erzählungen fachten einen Funken zur Flamme, und da es dem Wackerstein, der an ein abenteuerlich Wanderleben gewöhnt war, gar einsam und langweilig in der Burg ward, so schürte er mit Vorbedacht des jungen Ritters Ungestüm, ihn zu bewegen, eine lustige Fahrt in die Welt zu tun!

Das Schicksal kam den Plänen in günstigster Weise entgegen.

Herr Leberecht hatte seiner siebenzig Jahre nicht gedenken wollen, war bei Frühlingssturm und Regen zum Tann geritten und hatte in durchnässtem Wamse viele Stunden lang ein Wild verfolgt. Da er heimkam, war er ein kranker Mann. Der Kaplan, der sich ein wenig auf Arzneikunde verstand, versuchte nach bestem Willen das Übel zu bekämpfen, aber der brave Torwart Lambert schüttelte den Kopf und sprach: „Es ist ein Lungenfieber, dawider ist kein Kraut gewachsen. Kenne es, hat meine Mutter selig auch aufs Bahrtuch gebracht!“

Er hatte recht gesagt. Nach kaum fünf Tagen klang das Glöcklein über der Kapelle und kündete es den rauschenden Wipfeln im Walde drunten, dass der Edle von Jossa heimgegangen sei als ein braver Christ. Und sein Sohn vergoss aufrichtige Tränen des Schmerzes und küsste zum letztenmal die erkaltete Hand, welche schwer aber dennoch voller Liebe auf ihm gelegen.

Die dunkle Pforte der Gruft tat sich auf, und Herr Leberecht ging ein in das Kämmerlein darin sein Weib schon ruhte. Die Hammerschläge klangen dumpf herauf auf den Hof, wo die Dienstbaren in feierlichem Schweigen verharrten, der Weihrauch duftete, der Gesang verhallte, und die Riegel legten sich wieder vor das morsche Holz der Türe.

Ein frischer Windzug aber blies durch Hof und Hallen, als wollte er sagen: Das Alte ist gesunken, und eine neue Zeit bricht an! — und die Linden im Hof hatten über Nacht die Knospen gesprengt, als schauten sie mit hoffnungsvollen Augen hernieder auf den jungen Rittersmann, welcher ein ebenso frisch aufblühend Reis auf altem Stamme war, als ihre maiengrünen Zweige.

Ja, Junker Jorg war ein frisches Reis! — Hoch und schlank und doch eine kraftvoll markige Gestalt, trug er sein Haupt auf eisenfesten Schultern, mit etwas täppisch ungeschickten, aber sichern Schritten in das Leben tretend. Sein ganzes Wesen war Kraft und strotzende Jugendfrische, derb und ungeschliffen, wie das eines Jünglings, welcher unter Männerhänden in tiefster Einsamkeit emporgewachsen. Treuherzig, grundehrlich und voll heitern Mutes lachten seine Blauaugen im frischgeröteten Angesicht, und die blonden Haare lockten sich hernieder auf die Schultern, just so, wie sie der liebe Herrgott hatte wachsen lassen. —

Die Fahrstrasse lag weit ab von Burg Darsberg! Es war kein giftiges Stäublein herüber geweht worden in die Jagdgründe und den Pallas des jungen Ritters und obwohl Jorg bereits in seinem vierundzwanzigsten Lebensjahre stand, war er dennoch ein Kind an Herz und Seele geblieben, ein braves, unverdorbenes Gemüt, welches glaubt und vertraut, welches in beinah weichherziger Gutmütigkeit nur Liebe und Freundschaft gibt und wieder verlangt. —

Auch Synold, obwohl er die Welt auf zerrissenen Schuhsohlen gemessen und als leichter Vogel hin und her geflattert war, hatte wohl als Landsknecht und Wanderbursch manche Narbe in sein lustig Angesicht, aber keinen dunklen Fleck auf sein Gewissen gezeichnet. Er war ein gutherziger, braver Gesell, leichtlebig und nicht sonderlich zur ernsten Arbeit aufgelegt, hatte stets den Kopf voll Schelmenstreiche und mochte lieber mit flinkem Arm ein fröhlich Abenteuer ausfechten, als daheim sitzen und Pflug oder Axt im Burgfried führen.

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