Nataly von Eschstruth - Im Schellenhemd

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"So jung der Knabe auch noch war, so wusste er doch, dass er keinen Augenblick seines Lebens sicher war, dass beim nächsten Spiel wieder wüste Männer seinen Vater fassen und fortschleppen können, dass man mit Steinen nach ihnen wirft und sie Teufelsbrut und Hexenmeister nennt!" Der Junge Irregang gehört zum fahrenden Volk, sein Vater Goykos ist ein wildes, echtes Zigeunerblut, seine Mutter die Tochter einer sesshaften Jüdin, die man wegen ihres bösen Blickes hatte hinrichten lassen wollen. Um dem Sohn vieles zu ersparen, rät der Vater ihm, die Narrenkappe und das Schellenhemd anzulegen, um die Menschen des 14. Jahrhunderts von ihrem harten Los abzulenken. Und doch gelingt das nicht. Als die drei in einer stürmischen Nacht an das Tor der Burg Darsberg anklopfen, überkommt die Mutter eine grausige Vorahnung. Sieht Sie, dass sie die kommenden Stunden nicht überleben wird, dass ihr Sohn von nun an dem Spiel der Mächte ausgesetzt sein wird?-

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Ein Küchenbub aber zog hinter ihrem Rücken eine arge Grimasse und wies auf seine Wange, darauf fünf Fingernägel ihre Schrift geschrieben. — Gleicherzeit tat sich die Tür auf; Herr Konrad Pfalz, der reiche Ratsherr, führte sein Töchterlein an der Hand, und da Irregang sie schaute, glaubte er, des Kaisers Mägdlein höchstselber schreite über die Schwelle.

Die Walpurg war wohl an drei Jahre älter als der braune Bub, aber sie war nicht gekleidet wie andre Dirnlein ihres Alters, sondern trug ein Gewand von köstlichem Seidenstoff, das fiel bis auf die spitzen Schuhe, und einen gekrausten Kragen und steinbesetztes Gürtelband. Ein Häublein von Goldstoff, noch viel, viel schöner wie jenes der Marlies, lag auf dem schlanken Köpfchen und unter ihm hervor fiel das Haar, so lockig und licht wie geschmolzen rot Gold, schier unbegreiflich anzuschauen. Ihr Gesichtlein aber blickte streng und prüfend auf den kleinen Schalksnarr, und es dauerte wohl eine geraume Weile, bis die grossen, stahlgrauen Augen ihre kühle Musterung beendet.

„Lass ihn zeigen, was er kann!“ — entschied sie endlich mit herbem Ton, und just, als habe eine Königin ihm geboten, wartete Irregang gar nicht erst den Wink des Pfalz ab, sondern begann mit glühenden Wänglein alles aufzuführen, was er konnte. Ein Liedlein wusste er, das war ein Lob für die schönen Frauen und Mädchen und endete damit, dass er selbe bat, ihn freundlich zu herzen; das sang er. Und wie er’s gewohnt war, reichte er zum Schluss der Walpurg die Lippen dar, dass sie ihn küssen möge. Da brach ein stolzer Zornesblitz aus ihren Grauaugen, und sie hob das Köpfchen und sprach: „Ein solches ist Frechheit und Unding! hebe dich hinweg, und vergiss es künftighin nicht wieder, dass ich die Herrin und du der Narr bist!“

Irregang aber neigte tief beschämt das Kinn zur Brust, und es war ihm, als müsse er weinen, — nicht um der Schmach willen, denn an solche war er gewöhnt, wohl aber, weil es ihm im Herzlein drängte, der wunderholden kleinen Ratstochter etwas Liebes zu tun.

Walpurg hatte sich in ihrer frostigen Weise zu dem Vater gewandt und gebieterischen Tons gesprochen: „Der Narr gefällt mir, er soll bleiben; aber sein Schellenhemd sind Lumpen. Befiehl dem Meister Siltler, dass er ihm ein richtig, buntgeschlitzet Zwerggewand und ein eng Höslein macht, davon ein Bein gelb und eins rot sei. So gehört sich’s. Und dann ist der Irregang mein Eigentum. — Höret ihr alle vom Hausgesind, der Kaspar ist wohlgelitten hier und keiner von euch erdreiste sich, ihm unwirsch zu begegnen. Verdient er Straf’, so schlag’ ich ihn mit eigner Hand und peitsch’ ihn, — keiner sonst!“ — Und des Konrad Pfalz eigenwillig Töchterlein wandte sich kurz ab und schritt durch den geteilten Türteppich ihres Weges davon.

Irregang aber schaute ihr ehrfurchtsvoll nach und dachte zufriedenen Herzens: „Mag die kleine Herrin mich züchtigen! solch ein Schlag wird nicht hart sein und soll durch keinen Biss vergolten werden!“ — Vor dem Ratsherrn beugte er das Knie und zog seine Hand inbrünstig an die Lippen: „Ich danke Euch, dass Ihr mich sesshaft gemacht habt und mir ein Dach zu Häupten gabt,“ sprach er voll altkluger Art: „ich will zeitlebens ein lustiger Narr sein und es Euch vergelten, was Ihr mir Gutes tut.“

Der Konrad nickte ihm freundlich zu: „Holet den Schneider, dass er meines Töchterleins Hofnarr kleide, und führet den Bub hinauf in eine Kammer, darin er künftighin hause.“

So geschah’s, — und der Irregang war über seiner Mutter Leichnam ins Glück gegangen und war sesshaft geworden im Kaufherrnhaus.

„Jû nârro!“ war der Schmerzensschrei seines Lebens gewesen, heute hatte er ihn vor der Walpurga zum erstenmal aus frohem Herzen gejauchzt! — — — —

Die Nacht war bereits tief hernieder gesunken, als der Sohn des Zigeuners sich noch immer ruhelos auf seinem so ungewohnt weichen Lager umherwarf. — Bitteres, leidenschaftliches Heimweh nach dem toten Mütterlein quälte seine Seele, und erst jetzt, da er sein Schellenhemdlein von sich gestreift, durfte er Schmerz und Klagen freien Lauf lassen. Er war ein Kind seiner Zeit. Er fühlte wild und unbändig, er weinte sich schier die Augen aus dem Kopf. Trockneten aber die Tränen, so war auch, schnell wie sie, das Leid vergessen. Dunkel und windstill war die Nacht; im Haus des Ratsherrn lag alles in tiefem Schlaf. Da ... horch ... was war das? — Eine Vogelstimme schreit durch die Nacht. Irregang zuckt jählings empor. Der Vater! — Und der Ruf wiederholt sich, klingt dicht unter dem Fenster. Ja, es ist der Vater. Er hat ihn ausgewittert, er ruft ihn zur Flucht. — Ein Zittern geht durch des Knaben Glieder. Sein Liebstes, die Mutter und Hinde sind tot; soll er abermals hinaus in jenes entsetzliche Leben voll Schmach, Gefahr und Elend? Nein! um alle Heiligen, nein! ... Horch ... wie er ruft und lockt! — Irregang krampft sich fest an die Bettlade und presst das Angesicht in die Kissen. Die Türen stehen unverschlossen, er kann fliehen, wenn er will, — aber er will nicht. Draussen in der Welt ist’s eine blutige Hetzjagd zwischen Folter und Rad, hier ist tiefer Frieden, lange, lange Ruhe. Und Irregangs ganze Sehnsucht ist Ruhe. Hier ist nur eine Hand, die ihn schlagen wird, und diese Hand ist weich. — Er drückt die Finger auf die Ohren und verharrt regungslos. Die Vogelstimme entfernt sich; Goykos umkreist das Haus. Da springt der Sohn des fahrenden Mannes empor und verkriecht sich in den fernsten, dunkelsten Winkel. Des Zigeuners Ruf schweigt allmählich und verhallt, und Irregang schlüpft zurück auf sein Lager und atmet tief und beruhigt auf. — Stille bleibt’s; totenstill. — Da schläft er endlich ein, erschöpft und sterbensmüde. Er hört auch nicht, wie die Sturmglocke gellt, wie plötzlich der Ruf: „Feuerjo! Bürger heraus!“ ertönt. Das Dach des Peter Helzinger brennt. Aber ein furchtbarer Regen stürzt hernieder und löscht, ehe die Flammen um sich greifen.

Auf dem Berg steht Goykos und ballt die Hand gegen Zwingenberg! „Rache! früh oder spät!“ keucht er, und er schaufelt mit den Händen ein Grab für sein Weib.

VII.

Burg Darsberg war im Jahre 1310 von den Herren von Jossa erbaut, aber bereits um 1346 an die Schenken von Erbach übergegangen, in deren Besitz sie lange Zeiten verblieb. Die Herren von Jossa aber erstrebten ihr ehemaliges Besitztum zurück, gaben all ihr Hab und Gut dahin, das einsame Felsennest wieder zu gewinnen, und hatten infolgedessen nicht die ausreichenden Mittel, die Burg in dem früheren Wohlstand zu erhalten. Die Ritter verarmten mehr und mehr, und die Burg Darsberg beherbergte schliesslich einen Edelmann, welcher ausser Wald, Wiesen und etlichen Hufen Ackerlandes keine goldenen Schätze mehr sein eigen nannte. Leberecht von Jossa war ein finsterer, verschlossener Mann, welcher sich, zerfallen mit Gott und der Welt, nach viel bösen Erfahrungen auf sein einsam Bergschloss zurückgezogen hatte, wie ein grillenhafter unwirscher und menschenfeindlicher Einsiedler daselbst zu leben. Jegliche Neuerung war ihm verhasst, und da weder Krämer noch landfahrende Gäste oder Scholaren Einlass in der Burg fanden, so zog die Zeit spurlos an den grauen Mauern vorüber, alles hinter diesen belassend, wie es zu der Ahnherrn Tagen einfach, anspruchslos und unbekannt gewesen. —

Die Sanduhr streute ihre Körnlein rastlos und gewissenhaft, und solange noch die kränkliche Burgfrau, welche an den Folgen eines schweren Sturzes langsam ihrem Ende entgegen siechte, die milde Hand über des Gatten Faust legte, war das Regiment auf Darsberg ein nicht gar zu rauhes gewesen; da man sie aber eines Morgens kühl und bleich, wie das steingehauene Engelsbild in der Kapelle, auf ihrem Schmerzenslager gefunden hatte, da waren gleicherzeit mit ihren gebrochenen Augen auch die freundlichen Sterne des Ritterschlosses untergegangen. —

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