MANCHMAL SITZT IN UNSEREM KOPF dieser Quälgeist. Kaum haben wir eine Mahlzeit beendet, quatscht er uns schon wieder voll, verlangt nach Schokolade oder schreit nach Chips. So fühlt es sich jedenfalls an. „Cravings“ (von engl. „to crave“ = verlangen) sind wie ein Jucken der Seele. Man möchte sich tief im Innern kratzen, damit es endlich aufhört. Doch jedes Mal, wenn wir dem Drang nachgeben, wird er stärker und kommt schneller wieder. Er prägt Gewohnheiten und triggert bei empfänglichen Menschen den Heißhunger immer stärker.
AUSWEGE AUS DER BEGIERDE zu finden, ist kein Kinderspiel. Ein wichtiger Punkt sind geregelte Mahlzeiten – ein anderer: sich selbst zu überlisten.
AUS DEN AUGEN, AUS DEM SINN. Dagegen, dass uns ständig das Wasser im Mund zusammenläuft, schützen wir uns am besten durch geregelte Mahlzeiten mit viel Vollkorn, Hülsenfrüchten und frischem Gemüse. Sie stabilisieren den Blutzuckerspiegel. Außerdem hilft es, Verlockungen aus dem Weg zu räumen. Motto: Was ich nicht sehe, will ich auch nicht essen. Legen wir die Keksdose weg, lassen wir die Gummibärchen im Schrank! Widerstehen wir dem Verlangen, wird es geringer. Nach einigen Monaten hat sich das Gehirn umgewöhnt.
KRÄUTER: WÜRZIG UND BITTER
MIT LEICHTEN BITTERNOTEN stimulieren sie die Verdauungssäfte und verhelfen uns zu einem rascheren Sättigungsgefühl. Kräuter fördern die Fettverbrennung und helfen beim Abnehmen.
Um in Bestform zu bleiben, braucht unser Körper nicht nur Energie, sondern auch ein paar Dutzend Aufbau- und Schutzstoffe. Abwechslungsreiches Essen ist entscheidend für einen optimalen Stoffwechsel und die Erneuerung unserer Zellen. Der erste Schritt: die richtigen Lebensmittel zur richtigen Zeit in der richtigen Menge einkaufen. Denn was wir in den Einkaufswagen legen, bestimmt am Ende darüber, was und wie viel davon in unseren Mägen landet.
Saisonal oder gelagert?
Wer zum Abnehmen weniger, aber dafür gut essen will, kauft Waren mit vollem Aroma und Nährwert. Die bekommen qualitätsbewusste Käufer vor allem dann, wenn die einheimische Ernte auf ihrem Höhepunkt ist. Was gerade Saison hat und aus heimischem Freilandanbau stammt, liefert das größte Angebot an Biostoffen.
Ist die sommerliche Erntezeit vorbei, empfiehlt es sich, Kohl- und Rübensorten auf den Einkaufszettel zu setzen. Diese bieten selbst dann wertvolle Inhaltsstoffe, wenn sie schon ein paar Monate im Kühllager verbracht haben. Obstfans bedienen sich in der kalten Jahreszeit vor allem an heimischen Apfelsorten und der dann erhältlichen Vielfalt an Zitrusfrüchten.
Tiefkühlware und Konserven
Haltbar gemachtes Obst und Gemüse ist aus unseren Einkaufskörben nicht wegzudenken. Zum Glück ist Tiefkühlware (TK) genauso reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Frisches. Schwieriger einzuschätzen sind TK-Zubereitungen. Hier hilft nur ein Blick auf die Verpackung. Auch in Konserven bleiben trotz des Sterilisierens erstaunlich viele Nährstoffe erhalten.
Hülsenfrüchte und Kartoffeln
Wer längere Esspausen ohne Hunger überstehen möchte, sollte verstärkt auf Hülsenfrüchte setzen. Konserven mit vorgegarten Erbsen, Bohnen, Linsen oder Kichererbsen minimieren den Zeitaufwand beim Kochen. Industrielle Verfahren schonen die eiweißreichen Hülsenfrüchte mindestens so sehr, wie wir es zu Hause können. Das ganze Jahr über erhältlich sind Kartoffeln. Wer einen Wochenvorrat kauft, sollte die Knollen dunkel, luftig und kühl (zwischen 4 und 10 Grad) lagern. Liegen sie zu lange und zu hell, keimen sie und bilden giftige grüne Stellen. Besser mehrmals kleinere Mengen nachkaufen. Noch ein Tipp: Wer länger nichts gegessen hat, neigt zu Spontankäufen. Lieber kurz nach einer Mahlzeit losgehen und gelassen auswählen.
SCHNELLE NOTRATION für alle, die spät und hungrig nach Hause kommen und etwas Magenfüllendes zu essen brauchen.
Roggenvollkornbrot
Scheibenweise einfrieren und im Toaster auftauen, reichlich Ballaststoffe, B-Vitamine und Zink.
Gnocchi/Schupfnudeln
Die Teigwaren aus dem Kühlregal enthalten unverdauliche Stärke, die nachhaltig sättigt.
Seidentofu
Für Dips, Dressings und Desserts, gute Quelle für Protein, Kalium und Magnesium.
Ajvar
Mus aus Paprika, teilweise auch Auberginen, wenig Öl, Essig, Knoblauch, Salz und Zucker.
Erdnussmus
Brotaufstrich, bindet Suppen, Saucen und Dips. Enthält viel Magnesium, Zink und Kalium.
Kidneybohnen
100 g enthalten: 9 g Eiweiß, 9 g Ballaststoffe (30 % des Tagesbedarfs), viel Folsäure und Zink.
Krautsalat
Öliges Dressing gut abtropfen lassen und mit Kräutern aufpeppen. Enthält viel Vitamin C.
Papadam
Indische Linsenfladen aus dem Asiamarkt, punkten mit 21 % Protein und 19 % Ballaststoffen.
Tiefkühlerbsen
Frisches Topping für Salate, Suppen und Pastasaucen, 5 % Ballaststoffe, viel Folsäure.
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