Eckhard Lange
Die Faehlings - eine Lübecker Familie
Roman einer mittelalterlichen Stadt
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Inhaltsverzeichnis
Titel Eckhard Lange Die Faehlings - eine Lübecker Familie Roman einer mittelalterlichen Stadt Dieses ebook wurde erstellt bei
Ein Hinweis vorweg: Ein Hinweis vorweg: Am Schluß befindet sich ein Anhang mit einem Glossar mittelalterlicher Begriffe, einem Verzeichnis der erwähnten historischen Personen und eine Übersicht über die Familie Faehling.
ERSTES BUCH - Erstes Kapitel: März 1138
Zweites Kapitel: Januar 1139
Drittes Kapitel: April 1143
Viertes Kapitel: August 1144
Fünftes Kapitel: Juni 1147
Sechstes Kapitel: Mai 1148
Siebentes Kapitel: Oktober 1150
Achtes Kapitel: Januar 1156
Neuntes Kapitel: April 1160
Zehntes Kapitel: Juli 1163
Elftes Kapitel: Mai 1173
Zwölftes Kapitel: Juli 1181
Dreizehntes Kapitel: August 1181
Vierzehntes Kapitel: September 1201
ZWEITES BUCH - Erstes Kapitel: Januar 1204
Zweites Kapitel: Juni 1209
Drittes Kapitel: August 1217
Viertes Kapitel: Juni 1223
Fünftes Kapitel: Juli 1227
Sechstes Kapitel: Mai 1233
Siebentes Kapitel: September 1251
Achtes Kapitel: September 1277
Neuntes Kapitel: Juni 1294
DRITTES BUCH - Erstes Kapitel: August 1334
Zweites Kapitel: Mai 1350
Drittes Kapitel: April 1361
Viertes Kapitel: April 1362
Fünftes Kapitel: August 1363
Sechstes Kapitel: September 1367
Siebentes Kapitel: Juli 1369
Achtes Kapitel: Mai 1370
Neuntes Kapitel: Oktober 1375
Zehntes Kapitel: Dezember 1380
Elftes Kapitel: September 1384
Zwölftes Kapitel: Juni 1390
Dreizehntes Kapitel: März 1398
VIERTES BUCH - Erstes Kapitel: Februar 1405
Zweites Kapitel: Januar 1408
Drittes Kapitel: März 1416
Viertes Kapitel: September 1417
Fünftes Kapitel: Februar 1420
Sechstes Kapitel: Oktober 1426
Siebentes Kapitel: August 1427
Achtes Kapitel: Juni 1439
Neuntes Kapitel: Februar 1444
Zehntes Kapitel: Juli 1451
Elftes Kapitel: Dezember 1451
Zwölftes Kapitel: April 1465
Dreizehntes Kapitel: Juli 1470
Vierzehntes Kapitel: Oktober 1474
Fünfzehntes Kapitel: Juli 1486
Sechzehntes Kapitel: Oktober 1486
Siebzehntes Kapitel: März 1499
FÜNFTES BUCH - Erstes Kapitel: April 1503
Zweites Kapitel: Mai 1503
Drittes Kapitel: Mai 1509
Viertes Kapitel: September 1509
Fünftes Kapitel: Mai 1512
Sechstes Kapitel: September 1519
Siebentes Kapitel: September 1521
Achtes Kapitel: März 1522
Neuntes Kapitel: Juni 1522
Zehntes Kapitel: Dezember 1522
Elftes Kapitel: März 1523
Zwölftes Kapitel: Juni 1523
Dreizehntes Kapitel: November 1523
Vierzehntes Kapitel: Dezember 1523
Fünfzehntes Kapitel: September 1524
Sechzehntes Kapitel: April 1528
Siebzehntes Kapitel: August 1528
Achtzehntes Kapitel: Dezember 1528
Neunzehntes Kapitel: Juni 1529
Zwanzigstes Kapitel: Dezember 1529
Einundzwanzigstes Kapitel: Juni 1530
Zweiundzwanzigstes Kapitel: Oktober 1530
EPILOG - Februar 1946
ANHANG - I. Worterklärungen
II. Verzeichnis der häufig genannten historischen Personen:
III. Geografische und Ortsnamen in heutiger Form
IV. Die (fiktive) Familie Faehling – Generationenfolge
Impressum neobooks
Am Schluß befindet sich ein Anhang mit einem Glossar mittelalterlicher Begriffe, einem Verzeichnis der erwähnten historischen Personen und eine Übersicht über die Familie Faehling.
ERSTES BUCH - Erstes Kapitel: März 1138
Die linke Hand gegen den hochragenden Steven gestützt, stand Hinrich von Soest aufrecht im Bug der Knorr, seines Handelsschiffes, mit sich und der Welt zufrieden. Denn obwohl diese Welt, in der er lebte, alles andere als friedlich war, er war mit dieser Reise erfolgreich gewesen. Früher als sonst hatte der Winter in diesem Jahr einem milden, frühlingshaften März Raum gegeben, und so hatte auch Hinrich seine erste Fahrt aufs Meer hinaus früher begonnen als die anderen Kaufleute in Liubice. Während sie noch zaudernd zum Himmel blickten und eine Rückkehr von Eis und Schnee befürchteten, hatte er die Reise gewagt und war unbehelligt die Küste entlang nach Osten gesegelt, denn auch die räuberischen Obotriten und Ranen hatten ihre Schiffe noch im sicheren Hafen zu liegen.
Die Knechte an den Rudern mussten ganze Arbeit leisten, denn oft stand der Wind ihnen entgegen, aber auch sie ließen sich vom Wagemut ihres Herrn anstecken und brachten ihn sicher nach Gotland. Nun waren sie zurückgekehrt, ruderten die Trave aufwärts und hofften auf ein paar ruhige Tage an Land, auf einen guten Lohn und auf allerlei Vergnügungen, die sie dort mit diesem Lohn sich würden leisten können. Auch Hinrich von Soest freute sich auf die Heimkehr zu seiner Familie, mit der er sich vor einigen Jahren in der deutschen Kolonie gegenüber Stadt und Burg von Liubice niedergelassen hatte.
Der Wagrierfürst Pribislaw war den Kaufleuten aus Bardowieck, Soest und selbst dem fernen Köln wohl gesonnen, brachte ihr Handel doch Wohlstand in die Stadt, gab den wendischen Handwerkern Verdienst und dem Burgherrn mancherlei Abgaben. Und anders als manche dieser eifernden Missionare, die den Frieden im Land nur störten mit ihrer Botschaft, der Gott der Franken sei der einzige und wahre, begnügten sich die Händler aus dem Frankenreich damit, in ihrer hölzernen Kapelle diesen Gott um seinen Segen für Handel und Schifffahrt zu bitten und ihre slawischen Nachbarn zu Prove und Swantewitt beten zu lassen. Dabei war der Fürst selbst getauft und hatte sogar eine steinerne Kirche in seiner Burg und einen eigenen Priester, doch erschien er selbstverständlich auch zu den Festen der heidnischen Gottheiten.
Das alles hatte Hinrich aus dem Westfälischen an die Ostseeküste geführt, denn von hier aus konnte der Fernhändler seine Reisen übers Meer ebenso antreten wie die Fahrten ins Reich, in das sächsische Bardowieck vor allem, wohin die deutschen Kaufleute kamen, die keine Handelsprivilegien der dänischen Könige oder der slawischen Fürsten besaßen und so lieber diesseits der Grenze blieben. Ihnen konnte er verkaufen, was er von den gotländischen Seefahrern erworben hatte, und wenn auch das Risiko beträchtlich war, Schiff und Ware an Seeräuber oder das Wüten des Meeres zu verlieren, so war der Gewinn ebenso groß, den jede glückliche Heimkehr ihm einbrachte. Je mehr Erfahrung sein Schiffsführer dabei sammeln konnte – Kenntnis von Strömung und Untiefen, Einschätzung der Wetterlage, Wissen um den genauen Verlauf der Küsten und die Schlupfwinkel der Piraten – desto geringer wurde auch die Gefahr, die ihnen drohen konnte.
Dankbar blieb er jedoch stets, und manche prächtige Kerze hatte er schon dem Priester übergeben als Gabe für den dreieinigen Gott und für die Heiligen, allen voran Sankt Nikolaus und die allerheiligste Jungfrau, damit er sie nicht vergebens anrufen konnte, wenn Sturm und Wellengang das Schiff bedrohten. Auch diesmal würde ihn sein erster Weg in das hölzerne Gotteshaus der Kaufleute führen, sobald er Schiff und Waren gesichert und die Frau und die beiden Söhne begrüßt hatte. Denn seine Fracht war wertvoll und würde einen guten Preis bringen. Sechs Fässer mit kostbarem Zobel allein hätten die Reise schon gelohnt, weitaus kostbarer als der rötliche Fuchs, der Hinrichs Mantel als Kragen abschloß. Dazu hatte er Wachs und Honig eingehandelt und eine große Menge an Bernstein erworben. Wäre die Ladefähigkeit seines Schiffes nicht begrenzt, er hätte weitaus größere Mengen eintauschen können gegen die Tuche aus Wolle und Leinen, die er mitgeführt hatte. So hatte er manches auch gegen klingende Münze fortgegeben, und der Beutel mit dem Silber hing wohl gefüllt an seinem Gürtel. Ja, Hinrich von Soest war mit sich und seinem Gott zufrieden.
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