Joe Barry - Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler

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Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler: краткое содержание, описание и аннотация

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"Sie waren zu zweit, und ihr Geschäft war Mord. Sie hatten die bösartige Routine berufsmäßiger Killer, und sie machten sich nicht mehr Gedanken über ihr Opfer als eine Katze. Sie waren bereit, ihr Opfer in Stücke zu zerreißen – unbesorgt um ihre Beute. Denn diese Beute war unzerstörbar und unvergänglich – der Cantogan-Diamant, der größte Diamant des Jahrhunderts, strahlend in seinem Feuer und unbefleckt von dem Blut, das an ihm klebte: der Stein des Bösen …" Die junge Pat Moyhan aus Südafrika sucht besorgt Privatdetektiv Joe Barry auf: Ihr Vater, John Moyhan, ist Diamantminenbesitzer, und nun ist unter mysteriösen Umständen sein kostbarster Stein gestohlen worden, besagter Cantogan-Diamant. Verdächtiger ist Moyhans Sicherheitsbeauftragter Serge Larousse, ein Mann mit zweifelhafter Vergangenheit, aber eben ein alter Bekannter Moyhans aus seiner Zeit bei den Special Forces, dem Moyhan noch einen Gefallen schuldete. John Moyhan will sich nun selbst auf die Suche nach dem Abtrünnigen machen und dabei weder Polizei noch einen Privatdetektiv einschalten. Die junge Pat weiß aber, dass ihr Vater dadurch völlig überfordert ist, und wendet sich deshalb an Joe Barry. Für den bleibt keine andere Möglichkeit: Auch wenn ihn der zwielichtige Diamanthändler Adam Craft noch um jeden Preis daran hindern will – Barry muss sich auf den Weg in das ferne Südafrika machen, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ein gefährliches Pflaster: Dort folgt bald ein Mord auf den anderen, und Barry muss feststellen, dass sich die Sache doch ganz anders gestaltet, als es zunächst den Anschein hat …-

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Joe Barry

Privatdetektiv Joe Barry

Stirb, Schnüffler

SAGA Egmont

Privatdetektiv Joe Barry - Stirb, Schnüffler

Copyright © 1969, 2017 Joe Barry Lindhardt og Ringhof Forlag A/S

All rights reserved

ISBN: 9788711669129

1. Ebook-Auflage, 2017

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.comund Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk– a part of Egmont www.egmont.com

[1.]

Sie waren zu zweit, und ihr Geschäft war Mord. Sie hatten die bösartige Routine berufsmäßiger Kilier, und sie machten sich nicht mehr Gedanken über ihr Opfer als eine Katze. Sie benutzten ein Maschinengewehr, das zweitausend Stahlmantelgeschosse in der Minute aus dem Lauf fetzen konnte – mehr als genug, um ihrem Opfer keine Chance zu lassen. Sie waren bereit, ihr Opfer in Stücke zu zerreißen – unbesorgt um ihre Beute. Denn diese Beute war unzerstörbar und unvergänglich – der Cantogan-Diamant, der größte Diamant des Jahrhunderts, strahlend in seinem Feuer und unbefleckt von dem Blut, das an ihm klebte: der Stein des Bösen.

Im ersten Gang ratterte der Lastwagen die Paßstraße empor. In endlosen Serpentinen dehnte sie sich vor dem überhitzten Kühler. Die Gegend war menschenleer. Hier oben kam nur selten jemand hin. Hier gab es nur Busch, Hitze, Moskitos.

Auf einem Felsen saßen zwei Männer und starrten schweigend nach unten. Sie hatten ein Maschinengewehr zwischen sich aufgebaut. Das Fadenkreuz der Visiereinrichtung zeigte auf einen bestimmten Punkt der Straße.

Keuchend röhrte der Lastwagen heran, nahm die letzte Kurve und erreichte die Paßhöhe.

Der Truck rollte über das Hochplateau heran.

Die Hölle brach los.

Das Knattern der MG-Salve zerriß die Stille. Über den Staub der Straße spritzten die Einschläge, erfaßten den Truck und wanderten an ihm hoch. Querschläger schwirrten mit häßlichem Singen durch die Gegend. Dann wurde der Tank des Lastwagens getroffen. Es gab eine Explosion, und eine Flammenwand lohte empor.

Brennend rollte der Truck weiter, kipple über den Straßenrand und verschwand in der Tiefe.

Der Mann am Maschinengewehr ließ den Abzugshebel los und sah den anderen an.

„Mist!“ knurrte er. „Jetzt müssen wir da ’runterklettern.“

„Wird ein Vergnügen werden, bei der Hitze“, sagte der andere phlegmatisch. „Aber das hätten wir uns ja denken können.“

Er richtete sich auf und klopfte sich den Staub von seiner hellen Khakihose.

„Los“, sagte er. „Es bleibt uns ja nichts anderes übrig.“

Sie nahmen das Maschinengewehr und schleppten es zur Straße hinunter. Ein Stück weiter hatten sie einen Jeep in den Büschen verstecket. Sie verstauten die Waffe und machten sich an den Anstieg.

Von dem Truck war nicht mehr viel übriggeblieben. Die Trümmer der Ladefläche waren in weitem Umkreis verstreut. An einzelnen Stellen flackerlen noch kleine Flammen.

Der Fahrer war herausgeschleudert worden. Seine Leiche lag im Unterholz.

Die beiden Männer sahen nur flüchtig hin und wandten sich dann dem ausgeglühten Rest des Fahrerhauses zu. Sie wußten genau, wo sie suchen mußten.

Die Klappe des Handschuhkastens war verbeult und heiß. Mit einiger Anstrengung bekamen sie sie auf, und dann holten sie einen angesengten Lederbeutel heraus. In dem Beutel zeichnete sich ein etwa hühnereigroßer Gegenstand ab.

Der größere der beiden Männer versuchte, den Beutel aufzuknüpfen. Als ihm das nicht gelang, riß er die Schnur mit den Zähnen auf.

Ein matt glänzender, unregelmäßig geformter Stein rollte heraus. Er sah aus, als wäre er aus Glas oder Quarz. Aber das war er nicht.

Die beiden Männer beugten sich darüber. Ihre Augen glänzten.

„Na also“, sagte der eine und atmete tief durch. „Das ist er. Der Cantogan. Der größte Diamant des Jahrhunderts. De Sache hat sich gelohnt, Partner.“

„Hallo“, sagte seine frühe Besucherin und deutele ein Lächeln an. „Ich hoffe, ich habe Sie nicht aus dem Bett geholt.“

„Das haben Sie“, bekannte Joe. „Aber wenn ich die Wahl zwischen meinem Bett oder Ihnen hätte, würde ich mich freiwillig für Sie entscheiden. – Treten Sie ein.“

Er führte sie zu einem der Besuchersessel.

„Ich frühstücke gerade. Wollen Sie mithalten?“

„Für eine Tasse Kaffee wäre ich sehr dankbar“, sagte sie.

Dann saßen sie sich gegenüber, und Joe musterte seine attraktive Besucherin verstohlen. Er hatte das Gefühl, daß sie in einer Notlage war und sich tapfer bemühte, es nicht zu zeigen.

„Was hat Sie so früh aus den Federn getrieben?“ fragte er.

„Es handelt sich um meinen Vater“, sagte sie leise. „Er lebt in Südafrika, in in Transwarcl, und ist dort Direktor einer Diamantenmine. Die Cantogan-Mine ist eine der bedeutendsten Diamantenminen der Welt. Schon seit zwanzig Jahren lebt er dort. Er ist Geologe und ein solcher Fachmann auf seinem Gebiet, daß die Minengesellschaft ihm diesen wichtigen Posten gegeben hat, obwohl er Ausländer ist.“

„Das will etwas heißen“, sagte Joe. „Die Förderung von Diamanten ist in Südafrika Staatsmonopol. Ein Ausländer, der in einer der staatlichen Gesellschaften einen wichtigen Posten bekommt, muß schon ein Experte sein. Aber wenn etwas schiefgeht, erinnert man sich daran, daß er Ausländer ist. Es ist doch etwas schiefgegangen?“

Sie nickte.

„In den letzten Jahren sind in der Mine eine Reihe von Diamantendiebstählen vorgekommen. Die schwarzen Bergarbeiter schaffen es immer wieder, Steine auf die Seite zu bringen. Die Leitung der Mine weiß das natürlich, und die Sicherheitsvorkehrungen sind ausgeklügelt. Die Arbeiter werden ständig kontrolliert. Auf dem ganzen Celände wimmelt es von Wachtposten. Es ist ein engmaschiges Netz.“

„Das dürfte auch notwendig sein. Nichts ist leichter, als einen Diamanten verschwinden zu lassen. Er ist das ideale Objekt für einen Diebstahl – klein und kostbar.“

„Aber jedes Sicherheitssystem ist nur so gut wie der Mann, der es leitet.“

„Wollen Sie damit sagen, daß Ihr Vater Fehler gemacht hat?“

„Er selbst nicht, aber der Mann, der für den ganzen Sicherheitskomplex der Mine verantwortlich ist. Es handelt sich um einen Franzosen, einen gewissen Serge Larousse. Ich will noch deutlicher werden: Es besteht der Verdacht, daß er hinter den Diebstählen steckt.“

„Worauf gründet sich dieser Verdacht?“

„Vor einigen Wochen wurde in der Mine ein besonders großer Diamant gefunden. Er soll fast hundert Karat Gewicht haben. Sagt Ihnen das etwas?“

Joe beugte sich vor.

„Allerdings. Ein solcher Fund wäre eine Weltsensation.“

„Es wäre der größte Diamant, der in diesem Jahrhundert gefunden wurde. Sein Wert ist unschätzbar. Solche Steine sind so selten, daß es überhaupt keinen Markt dafür gibt. Sie sind einmalige Kostbarkeiten, wie ein Gemälde von Rubens oder Rembrandt.“

„Und dieser Diamant wurde gestohlen?“

„Unter mysteriösen Umständen. Sie werden sich wundern, daß ich so genau Bescheid weiß, aber ich habe ein Vertrauensverhältnis zu meinem Vater. Und weil seine Karriere an diesem Stein zerbrochen ist, hat er mir alles brieflich so ausführlich mitgeteilt.“

„Was wissen Sie über den Diebstahl?“

„Ich weiß nur, daß der Fund zunächst geheimgehalten wurde, um den Markt nicht zu beunruhigen. Nur wenige Personen wußten davon.“

„Die übliche Geschichte“, brummte Joe. „Vermutlich wollte man den Diamanten nach London oder Amsterdam bringen.“

„So ist es. Der Transport sollte in aller Heimlichkeit vor sich gehen. Erst von der Mine nach Johannisburg und dann nach Amsterdam, wo die großen Diamantenschleifereien sind. Außer meinem Vater wußte nur Serge Larousse davon. Er wurde beauftragt, den Transport vorzubereiten. Und einen Tag, bevor der Cantogan mit einer Düsenmaschine der Panamabtransportiert werden sollte, geschah der Diebstahl.“

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