Isolde Kurz - Italienische Erzählungen

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Italienische Erzählungen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Italienische Erzählungen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Italienische Erzählungen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Isolde Kurz ist eine Meisterin darin, die kleinen anrührenden Geschichten zu erzählen, die einem in Italien begegnen können. Besonders amüsant wird es, wenn sie deutsche Landsleute beschreibt, die sich mit den Lebensumständen in Italien zurechtfinden müssen. In Schuster und Schneider versucht zum Beispiel der in armen Verhältnissen in Florenz lebende deutsche Dichter Paul Andersen all seinen Mut zusammen zu nehmen und seine Braut Lydia zu heiraten. Um sich am nächsten Tag eingestehen zu müssen, dass es dafür bei ihm nicht reicht. AUTORENPORTRÄT Isolde Kurz (1853 – 1944) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin. Ihre Kindheit nahe Stuttgart schilderte sie später als idyllisch, jedoch nicht frei von Konflikten zwischen dem freigeistigen Lebens- und Erziehungsstil ihrer Eltern und den bodenständigen Anschauungen der Dorfbevölkerung. Seit 1873 lebte sie für über 40 Jahre in Florenz. Ihre Novellen und Erzählungen spielen meist in Mittelitalien. Sie starb – 90jährig – in Tübingen.

Italienische Erzählungen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Italienische Erzählungen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Paul empfahl sich rasch, er wußte seit langem, daß Neubrunn, sobald ihm eine eigene Angelegenheit quer ging, für nichts anderes mehr zu haben war.

Er mußte sein Glück allein tragen und auch allein den ihm lästigen Gang zur Post machen, denn er hatte heimlich gehofft, Neubrunn, dem die Geldanweisungen geläufiger waren, würde ihn begleiten.

Zuerst eilte er aber zu seinem Tischler, wo er das Bild, das er selbst zum Schutz mit Seidenpapier überzogen hatte, schon geleimt und in der Hobelbank eingeschraubt sah. Sodann, um das Geld nicht den ganzen Tag in der Tasche herumzutragen, begab er sich voll froher Unruhe nach den Uffizien und pinselte bis zum sinkenden Abend an einem angefangenen Tizian.

Gerade vor Schalterschluß erschien er auf der Post, um sich die Geldsendung einhändigen zu lassen, und es bedurfte noch vieler Formalitäten, bis ihm hundertzwanzig Mark in funkelnden französischen Goldstücken ausbezahlt wurden. Ein kurzes Begleitschreiben sagte, daß dieses Geld der fünfte Teil von dem Gewinn eines Lotterieloses sei, das Andersen einmal vor zehn und einem halben Jahr zusammen mit mehreren Freunden gekauft hatte. Das Los war ihm in den langen Jahren völlig aus dem Gedächtnis entschwunden; er hatte damals nur aus Gefälligkeit sich an dem Kauf beteiligt und nie gedacht, daß ein Pechvogel wie er einmal wirklich in der Lotterie gewinnen könnte. Nun kam er sich mit dem vom Himmel gefallenen Golde auf einmal wie ein reicher Mann vor. Alles Geld, das er verdiente, hatte immer im voraus seine Bestimmung, jeder Frank war eigentlich schon ausgegeben, ehe er ihn einnahm. Heute zum erstenmal in seinem Leben fiel ihm das Unerwartete, der absolute Überfluß auf den Kopf, und in seinem Jubel beschloß er, endlich auch einmal leichtsinnig zu sein.

Aber alles will gelernt sein, auch der Leichtsinn. Paul Andersen stand lange Zeit im Hof des Postgebäudes, seine Goldstücke fest in der geschlossenen Hand haltend, und überlegte, was er eigentlich damit anfangen wollte. Für das tägliche Leben sollten sie nicht draufgehen, seine Bedürfnisse waren für die nächste Zukunft gedeckt, aber ebensowenig wollte er sie aúf Zinsen anlegen. Sie sollten behandelt werden wie ein Göttergeschenk, und etwas Freudiges, Erhebendes sollte ihre Frucht sein. Aber was? Nun, dafür wird Lydia Rat wissen. Jetzt nur auf der Stelle einen Wagen genommen und zu ihr hinausgefahren! Zwar sie wohnt außerhalb der „Barriera“, und das kostet die doppelte Fahrtaxe, aber heute soll einmal gar nicht gerechnet werden. Und halt, noch etwas! Schon lange bekümmerte es ihn, daß seine Liebste kein Angebinde von ihm besaß, außer einem schmalen goldnen Reifchen, dem Andenken seiner verstorbenen Mutter, das sie immer am Finger trug. Jetzt wollte er ihr einen schönen Ring mit wertvollem Juwel oder besser noch ein goldenes Armband, mit kleinen Brillanten besät, wie er es jüngst an der Pomona gesehen hatte, kaufen. Vom Wert eines solchen Gegenstandes hatte er keine Ahnung, sondern war überzeugt, daß ihm immer noch Geld genug übrigbleiben werde, um sich und ihr einen ganz köstlichen, ausgesuchten Tag zu bereiten, so einen Tag, der ein Gedächtnistag im Leben wird und auf Jahre hinaus seinen Sonnenschein festhält.

Vorsichtig zählte er sein Geld noch einmal ab und ließ die Goldmünzen langsam, Stück für Stück in seine Hosentasche gleiten, nachdem er zuvor mit dem Finger in jede Ecke gebohrt und sich überzeugt hatte, daß die Naht fest war.

Wenn nur die Juweliersläden noch offen sind — er muß jetzt eilen, denn es fängt schon zu dunkeln an.

Aber die beiden Droschkenkutscher, die in der Nähe stationierten, waren eben im Zank begriffen und beachteten sein Winken nicht. Da fuhr gerade der Omnibus in dieser Richtung ab, und einem Zug der Gewohnheit folgend — Paul Andersen versicherte später unzählige Male, es sei nicht Sparsamkeit, sondern lediglich Gewohnheit gewesen — sprang er in den Omnibus. Es war ein Sommerwagen mit Stehplätzen, Andersen fand es zu heiß im Innern und lehnte sich zufrieden mit zusammengelegten Armen an die Rampe.

Es dunkelte stärker, und in dem Zwielicht, das alle Gegenstände in seine gleichfarbige Uniform kleidete, überkam ihn ein seliges, weltentrücktes Träumen.

Da erklang es unter ihm durch das schwere Rasseln des Wagens hindurch wie ein kleines feines Glöcklein — tin — tin — tin. Paul Andersen horchte, denn er war äußerst feinhörig, da klang es noch einmal auf dem Pflaster, lauter und deutlicher — tin — tin — tin. Es ging so süß in sein Träumen über, und er lächelte, als höre er die Stimmen seliger Geister. Halb unbewußt sagte er vor sich hin:

„Das sind die Kleinen

Von den Meinen —“

und dem Verse folgend, stellte er sich vor, daß diese Stimmen ihn zur freien Lebens- und Tatenlust aufriefen. Er konnte ja eigentlich ebensogut die kurze Lebensreise zu einer fröhlichen Spazierfahrt machen wie Karl Neubrunn, statt zu einer sauren, beschwerlichen Fußwanderung. Er brauchte nur ein wenig Leichtsinn zu lernen und nicht so viel nach dem kommenden Tag zu fragen. So gar schlecht war auch seine Lage nicht, es kam nur auf die Auffassung an, und wenn Lydia dächte wie er, so brauchten sie nicht länger jedes einsam seiner Wege zu gehen. Tin — tin — tin! Da klingelt es schon wieder.

„Klingle nur, Glöcklein, so klingelt das Glück,

Goldene Löcklein —“

O Wunder, nun fing er gar zu reimen an, doch kam er nicht weiter, denn abermals klang die Glocke, aber diesmal laut, fast kriegerisch. — Ja so, sie waren jetzt in der Nähe des San Giorgio, da türmte sich der herrliche Koloß Or San Michele gerade hinan in das noch heitere Blau des Himmels. Erst gestern hatte noch Karl Neubrunn über die Kleinlichkeit des Munizipiums gewettert, daß es den schönen jungen Kriegsmann aus der Nische, für die er geschaffen war, entfernt und eine elende Kopie an seine Stelle gesetzt hatte, um ihn zu schonen, wie sie sagten, als ob ein Kunstwerk ewig währen müsse, als ob man von den kommenden Jahrhunderten nicht erwarten könnte, daß sie neue Werke schaffen! — und Paul Andersen hatte ihm recht gegeben, obwohl ein heimlicher Punkt ganz tief in seinem Innern mit dem vorsichtigen Munizipium sympathisierte, denn jede Art von Verschwendung ging ihm nun ein für allemal gegen die Natur.

Horch, das Glöcklein! Diesmal klang es wieder so rein und golden wie eine Mozartsche Melodie. Paul Andersen liebte den Mozart über alles und hatte selbst in jüngeren Jahren Mozartsche Sonaten auf der Violine gespielt. Er wollte auch seine Violine wieder hervorholen, es sollte jetzt alles anders werden, denn es war doch unverzeihlich, daß er im Ringen um das nackte Dasein so lange all seinen Schmuck und höheren Gehalt vernachlässigt hatte.

Soeben rasselte der Omnibus an den Juweliersläden der Via Cerretani vorüber, und die ausgestellten Goldwaren flimmerten im Lampenlicht. Paul Andersen wollte aussteigen, aber ein seltsamer Bann hielt ihn fest, eine Regung, das Geld noch etwas länger zu behalten, die schönen goldenen Wesen noch nicht so schnell voneinander zu trennen, Lydia sollte sie noch alle beisammen sehen, den Ring konnte er auch morgen kaufen, es war ja ohnehin schon so spät, wie leicht hätte er da bei der Wahl hintergangen werden können.

Abermals versank er in Träumereien, aus denen ihn der Glockenton aufstörte. Aber diesmal läutete es Sturm. Glücklicher Paul Andersen! Das Leben selber läutet mit allen seinen Glocken, mit goldenen Glockenzungen ruft es ihm: Komm! Eine Begeisterung erfaßt ihn, er springt aus dem Omnibus und rennt eine ganze Straßenlänge voran. An der Ecke biegt er links ein, er ist schon vor der Stadt, er braucht nur noch das Stück Wiese zu durchqueren, so hat er den Fuß des Hügels erreicht, an den sich die Esselinsche Villa lehnt. So spät am Abend hat er freilich seine Verlobte noch nie besucht, aber heute wirft er einmal alle kleinlichen Rücksichten über den Haufen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Italienische Erzählungen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Italienische Erzählungen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Italienische Erzählungen»

Обсуждение, отзывы о книге «Italienische Erzählungen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x