„Eine begabte Gesellschaft seid ihr“, grinste Joe und verbeugte sich leicht. „Ich bin Spezialist im Gangsterfang.“
„Das reinste Spezialistentreffen“, sagte der Dicke und kam langsam auf Barry zu. Er grinste breit. Immer noch hielt er einen großkalibrigen Revolver auf Barry gerichtet.
„Und nun zum geschäftlichen Teil.“
„Ich bin ganz Ihrer Ansicht“, sagte Joe. „Wie wär’s aber, wenn Sie vorher Ihre Taschenflak wegstecken.“
„Das ist uns zu riskant“, meinte José und blieb dicht vor Barry stehen. „Wir kennen Ihren Ruf und wissen, daß wir Ihnen besondere Ehre schuldig sind.“
Er grinste auch noch, als seine Faust vorschoß. Joe konnte nur eine schwache Abwehrbewegung machen und nicht verhindern, daß ihn der Schlag mit voller Wucht unter das Kinn traf.
Mit lauerndem Blick beobachtete ihn der Dicke wie eine Kreuzspinne ihr Opfer, um das sie ihr tödliches Netz werfen will. Einen Augenblick taumelte Joe, aber während es noch so aussah, als fiele er zu Boden, schlug er zu. Seine Faust bohrte sich in den Magen Josés. Fast gleichzeitig landete er einen linken Aufwärtshaken am Kinn des Dicken, der diesem den Kopf nach hinten riß. Dann ging er noch mit einem Volltreffer hinterher.
José stürzte zu Boden. Barry versuchte, ihm im Fallen den Revolver wegzunehmen, aber im selben Augenblick sauste ein Totschläger mit voller Wucht auf seinen Kopf. Er verspürte einen jäh aufflammenden Schmerz, dann wurde ihm schwarz vor den Augen.
*
Als Barry wieder erwachte, lag er auf dem Achterdeck des Schiffes. Seine Hände und Füße waren mit soliden Schiffstauen gefesselt. An dem Stampfen der Maschinen und den Bewegungen des Schiffes erkannte er, daß sie sich auf hoher See befanden.
Um ihn herum herrschte geschäftiges Treiben. Männer in olivgrünen Khakianzügen und Kubanbärten waren damit beschäftigt, Kisten zuzunageln und in die Laderäume zu transportieren. Es waren dieselben Kisten, die Joe am Abend zuvor gesehen hatte.
Eine Weile blieb er regungslos liegen. Er erkannte José, der zusammen mit Carlos an der Reling stand. Die Stimme Josés klang gequetscht. Unwillkürlich mußte Joe grinsen.
„Diesmal hat O’Brien einwandfreie Ware geliefert“, hörte er José sagen. „Deswegen bleibt jedoch die Tatsache bestehen, daß seine letzte Munition nichts taugte. Das haben zehn unserer Leute mit ihrem Leben bezahlt. O’Brien wird dafür büßen müssen.“
„Ganz meine Ansicht“, sagte Charlos. „Einen ersten Erfolg haben wir schon erzielt. Daß wir die ,Tyrrhos’ gekapert haben, kostet diesen verdammten Gringo mindestens eine Million. Ganz zu schweigen von der Ladung.“
„Hoffentlich schickt er uns nicht die Bullen auf den Hals“, sagte José.
„Keine Sorge“, lachte Carlos. „Damit würde er sich nur ins eigene Fleisch schneiden. Übrigens, was macht eigentlich unser Gefangener? “
Er trat auf Barry zu und stieß ihm mit dem Fuß in die Seite.
„Bin schon wach“, erklärte Joe und richtete sich auf. Sein Kopf schmerzte immer noch höllisch. Er zwang sich zu einem Grinsen.
„Wie geht’s eurem Häuptling, Carlos? “ fragte er. „Seine Stimme klingt leicht lädiert.“
José trat auf ihn zu.
„Werde nicht frech, Barry“, zischte er wütend. „Du nimmst dir zuviel heraus. Offenbar verkennst du die Situation, in der du dich befindest. Ich an deiner Stelle wäre ein wenig bescheidener. Oder macht es dir Spaß, von einem Haifisch verspeist zu werden? “
Jo machte ein ungläubiges Gesicht.
„Sie scherzen, José. Das kann nicht Ihr Ernst sein. Sie werden doch nicht die einfachsten Regeln des Anstands verletzen wollen? “
José wandte sich an Carlos.
„Der Bruder weiß genau, daß wir etwas von ihm wollen, sonst würde er nicht so den großen Mann markieren. Ich habe dir ja gleich gesagt, daß er eine harte Nuß ist.“
Joe, der damit eine Vermutung bestätigt fand, lehnte sich behaglich zurück.
„Bevor ich mir eure Vorschläge anhöre“, sagte er lässig, „verlange ich, daß man mir die Fesseln abnimmt. Ferner wünsche ich ein anständiges Frühstück, Whisky und Zigaretten — Chesterfield, selbstverständlich.“
Einen Augenblick sah es so aus, als wolle sich José auf ihn stürzen, aber dann beherrschte er sich.
„Na schön“, sagte er. „Aber wenn du verdammtes Großmaul nicht auf unsere Vorschläge eingehst, verfüttere ich dich eigenhändig an die Haifische. Dann kannst du über deine Frechheit nachdenken.“
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