Franz Rosenzweig - Zweistromland
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Voraussetzung ist, daß der Sprechraum ein einziger Raum ist, ohne ein – Wartezimmer. Die Sprechstunde muß „öffentlich“ sein. Wer kommt, wartet im Sprechraum selbst. Er wartet, bis für ihn der Augenblick kommt, wo er mitspricht. Die Sprechstunde wird zum Gespräch. Wer sich da findet und will sein Gespräch allein mit dem andern fortsetzen, der kann sich verab-reden. Die Sprechstunde führt jeden mit jedem zusammen. Denn sie vereinigt jeden mit jedem in dem, was jeder mit jedem gemein hat: das noch so keimhafte, noch so verborgene Bewußtsein, jüdischer Mensch zu sein. Daß er sich daraufhin mit andern zusammenfinden kann, daß er – gemeinsam wünschen kann, das wird ihm zum Erlebnis werden, auch wenn es geschieht, daß der Wunsch ohne Erfüllung bleibt. Denn damit ist zu rechnen. Genau wie beim umgekehrten, beim „Berliner“ System es sein kann, daß Vorlesungen aus Mangel an Beteiligung nicht zustandekommen, so muß es hier geschehen können, daß Wünsche aus Mangel eines Lehrers unbefriedigt bleiben. Das schadet nichts. Denn so tot eine Vorlesung bleibt, die bloß als Vorlesungsanzeige im Programm stand – denn sie bleibt in der Absicht eines Einzelnen stecken –, so lebendig ist ein gemeinsamer Wunsch, der unerfüllt bleibt, denn er verbindet viele. Und darauf, eigentlich nur darauf, kommt es an: auf die Lebendigkeit.
Eben die „Öffentlichkeit“ der Sprechstunde verbürgt sie uns. Denn diese Öffentlichkeit ist eine mörderische Atmosphäre für die Macht des Todes, die unsrer deutschen Judenheit und – ehrlich gesprochen – insbesondere der nichtzionistischen im Nacken sitzt: das Bonzentum. Alle jene Verbonzten und alle, die es werden wollen, jene jungen und alten Greise, sie werden sich einfach nicht hinwagen. Denn hier wird gefragt. Und sie wollen Kundgebungen. Hier wird gezweifelt. Und sie wollen Programme. Hier wird gewünscht. Und sie wollen Forderungen. Der Bonze wird sich genau so wenig unter die Schüler verirren – es sei denn, er „kehre um“ und tue sein Mandarinenkleid von sich – wie der Vortragslöwe unter die Lehrer. Es ist genug gebrüllt. Das Vortragskatheder ist genug unter uns zur schlechten Kanzel umgefälscht worden, – die gerechte Strafe für einen Rabbinerstand, der in seiner Mehrheit bestenfalls aus der Kanzel ein schlechtes Katheder zu machen verstand. Den Brustton neunmalweiser Überzeugung muß verloren haben, wer hier von diesen wünschenden Schülern zum Lehrer gewünscht werden soll. Denn wer dieses Brusttons nicht satt und übersatt ist, wird schwerlich den Weg zu uns finden.
Aber wer denn sonst? Ich höre schon die Stimmen, die sprechen: „wie vag, wie unbestimmt, wie nebelhaft“. Wer so spricht, der bleibe ruhig im Festen, Bestimmten, im hellen Licht seines Alltags, in dem er sich so wohl fühlt. Denn es hilft ihm wenig, wenn er zu der Nüchternheit, die er schon hat, sich noch ein ebenso nüchtern-alltägliches „Judentum“ dazu aufhängen läßt; und nichts andres als das wird ihm werden, wenn er so fragt.
Ich höre auch schon die Stimme derer, die sprechen: „wie wenig!“ Wer so spricht, der bleibe ruhig in dem „Vielen“, das er besitzt. Denn es hilft ihm garnichts, wenn er in die Raritätensammlung seines Vielerlei noch ein kleines Allerlei hineinstellt und klebt ein Zettelchen daran: „mein Judentum“; und nichts andres als dies wird er finden, wenn er so fragt.
Aber vielleicht wünscht auch dieser und jener: „wie schön“ und fragt nur zweifelnd: „ja wenn es das gäbe“. Und ihrem Zweifel gebe ich recht. Sie sollen zweifeln. Aber sie sollen kommen. Sie sollen versuchen, ob es „das gibt“. Denn es liegt an ihnen und einzig an ihnen, daß es das gibt. An ihrer Kraft zu wünschen, an ihrem Drang zu fragen, an ihrem Mut zu zweifeln. Unter ihnen sind die Schüler, sind die Meister. Sie sollen kommen. Kommen sie nicht, dann freilich behält der alte Prediger auch für unsre Generation einmal wieder recht – und es ist des Büchermachens kein Ende.
Die Bauleute
Über das Gesetz
An Martin Buber
„Und alle deine Kinder gelehrt vom Herrn
und großer Friede deinen Kindern!“ (Jes. 54, 13) –
lies nicht banajich: deine Kinder,
sondern bonajich: deine Bauleute.
Verehrter Freund,
ich staune, indem ich Ihre Reden über das Judentum lese, wie sie jetzt aus einem Jahrzehnt in ein Bändchen gesammelt vorliegen, in welchem Maße Sie wirklich der Vor- und Fürsprecher unsrer Generationen, der meinen sowohl wie der nach mir kommenden, gewesen sind. In der Hitze des Gefechts, in das die einzelnen Reden, als wir sie zuerst lasen, unsre Gedanken hineinrissen, konnten wir das wohl manchmal vergessen; nun da wir sie in Ruhe, und doch nicht gegenständlich betrachtend, sondern mit, ich möchte sagen, autobiographischer Erregung wieder durchlaufen, wird es uns erst klar, wie sehr es unsre Worte sind, die Sie als erster gesprochen haben.
Auch Sie selber sind – die Vorrede zeigt es – von Gefühlen autobiographischer Rückschau erfaßt worden, als Sie die acht Reden zusammenlasen. Nicht im Sinne einer nur historischen Rückschau, – dazu dürfen weder Sie selber sich noch die Reden Ihnen schon reif sein. Sondern im Sinn einer Selbstprüfung der Vergangenheit an der Gegenwart und für die Zukunft. Sie wissen, wie nahe verbunden ich mich gerade dem Schreiber dieses Vorworts fühle. Als ich es vor Monaten zuerst las, hatte ich Ihre Versicherung, daß Ihr gegenwärtiges Wissen, von dem zurück Sie Ihren vergangenen Weg überschauten, Ihnen nur Klärung, nicht Bekehrung bedeute, auf Treu und Glauben genommen. Jetzt, nachdem ich, diese Worte im Sinn, die früheren Worte wieder las, verstehe ich, wie Sie das sagen dürfen, aber auch, wie nur Sie es sagen dürfen. Denn das Wort bleibt ja nicht des Sprechers Eigentum; an wen es gerichtet ist, wer es hört, wer es aufliest, sie alle gewinnen Miteigentum; die Schicksale, die das Wort bei jenen erfährt, sind genau so sehr oder gar noch mehr seine Schicksale, als was sein ursprünglicher Sprecher noch mit ihm erlebte. Und für die Hörer und Leser der Reden müssen die Worte der neuen Vorrede schon zu einer Bekehrung und nicht bloß zu einer Klärung werden. Für Sie selber war es nur Klärung, denn Sie sind derselbe geblieben; Ihren Worten aber ist es eine Bekehrung geworden, sie sind wirklich verwandelte.
Da Ihre Worte nun aus den Nebeln der Mittelbarkeit in die Klarheit der unmittelbaren Rede getreten sind, da Sie nicht mehr gezwungen sind, den Geist zu beschwören und das Unbedingte zu bedenken, wenn Sie den nennen wollen, der freilich Geist ist und Unbedingtes, aber doch nur sofern er „ist“, und der in Wahrheit genannt werden will wie er angesprochen wird – denn „wie sein Name, so ist sein Ruhm“ –, so sprechen Sie nun auch zu andern Hörern, auch wenn es dieselben sind, die Ihnen schon bisher lauschten. Denn eine andre Schicht in der Seele Ihrer Hörer muß mitschwingen, wenn Ihre erneuerten Worte vernommen werden sollen. Auch Ihr Hörer kann jetzt nur sein, wer mit Ihnen aus der Mittelbarkeit in die Unmittelbarkeit zu treten vermag. Neue Hörer bedeuten aber stets auch eine neue Forderung; so wird der Lehrer durch seine eigene Tat an den Schülern schließlich doch selber verwandelt; oder wenigstens, er muß bereit sein, wenn nicht sich selber, so doch sein Wort verwandeln zu lassen. Und grade die Provinz seiner Lehre muß solcher Verwandlung von außen gewärtig sein, die von der eigenen Verwandlung, durch welche die neuen Schüler herangezogen wurden, am wenigsten berührt ist. Denn die Verwandlung wird erst dann ganz wirklich, wenn sie den ganzen Bereich der Lehre ergriffen hat.
Sie wissen, um welchen Punkt es mir geht. Er wird in den acht Reden immer wieder berührt, bis die achte ihn breit in die Mitte der Betrachtung rückt. In den älteren Reden tritt das Problem des Gesetzes eigentlich nur auf um der sozusagen systematischen Vollständigkeit willen. In den beiden letzten spürt man, daß es, für Ihre Hörer mindestens, wenn auch nicht für Sie selbst, erhöhte Gegenwärtigkeit gewonnen hat. Zuletzt rückt es, mit dem Zwillingsproblem der Lehre zusammen, unter das aktualisierende Licht der Frage: was sollen wir tun? Aber während jenes Zwillingsproblem bis dahin eine sichtbare Entwicklung erfahren hat, so daß die Antwort hier in dem Augenblick kommt, wo die Frage ganz reif ist, scheint die Frage des Gesetzes noch 1919 kaum anders gestellt zu werden als schon 1909. Diese Ungleichheit ist es, die mir den Mut gibt, Ihnen das alte Urteil noch einmal zur Revision vorzulegen. Mag Ihnen auch heut und hier nur eine theoretische Klärung möglich sein, so wäre auch die gut. Spreche doch auch ich selber in dieser Sache nicht aus der Erfahrung des Ziels, sondern nur aus der des Suchens und des Wegs.
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