Uwe Heimowski - Brunos Dankeschön

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Kuddel wird fünfzig, Ludwig hat Aids, Regina bekommt unverhofft Post aus Dänemark. Fred sucht eine Antwort, und Heinrich wagt einen unglaublichen Schritt. Zwölf Geschichten über gesellschaftliche Randsiedler, wie es sie nicht nur auf der Hamburger Reeperbahn, sondern nahezu überall gibt. Bewegende Erzählungen, die zum Lachen genauso wie zum Weinen bringen. Und die die wundersam verändernde Kraft von Annahme, Geborgenheit und Liebe zum Vorschein bringen. «Heimowskis ,Geschichten von der Reeperbahn' nehmen mich mit zu den Menschen, die hier unter die Räder gekommen sind. ,Wer anfängt, kann nicht mehr aufhören' – so lauten Kritiken über Bücher, die den Leser fesseln und bewegen. Das gilt auch für ,Brunos Dankeschön': Liebevoll und hautnah beobachtete Beschreibungen von ,echten Typen im prallen Leben'. Wer den spannendsten Teil der Reeperbahn wirklich kennen lernen will, muss dieses Buch gelesen haben. Unbedingt empfehlenswert.» Ex-NDR2-Moderator Ulli Harraß, Hamburg

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Heinrich saugte jedes Wort auf. Das kannte er. Genau das, was der Prediger da vorne erzählte, erlebte Heinrich auch. So ging es ihm . Genau so. Tag für Tag. Immer wieder. Der gurgelnde Strudel der Spielleidenschaft ergriff ihn und zog ihn mit Urgewalt in seine schrecklichen Tiefen hinab. So oft er sich aus eigener Kraft am Schopf gepackt und wieder herausgezogen hatte, über kurz oder lang hatte es ihn wieder gepackt. Seit er nicht mehr trank, spielte er und wenn er eine Zeit nicht gespielt hatte, griff das Verlangen zu trinken nach ihm, so stark, dass er lieber spielen ging. Das war der Strudel, der Teufelskreis, der seit Jahren an ihm zerrte. Der Strudel, dessen Kreiseln immer schneller wirbelte und der Heinrichs Widerstandskraft von Woche zu Woche aufzehrte. Und der da vorne kannte das.

Der Prediger sprach weiter. Er erklärte, dass Jesus ihm geholfen habe. Durch ein Sündenbekenntnis und ein Gebet habe er die Kraft bekommen, mit dem Spielen aufzuhören. Die Worte trafen Heinrich wie Keulenschläge. An jedem anderen Tag hätte er, je nach Stimmungslage, entweder still in sich hinein gelacht über den Blödsinn, der ihm da untergejubelt werden sollte, oder er wäre aufgesprungen und hätte dem Kerl einen Vogel gezeigt, ihn einen Spinner genannt. Heute nicht. Heinrich wusste: Jetzt ist meine Chance. Die Chance, aufzuhören, loszukommen, freizuwerden. Er glaubte dem, was er hörte – ohne zu wissen, warum.

Nach der Predigt hielt es Heinrich nicht auf seinem Stuhl. Er sprach den jungen Mann an. Sie setzten sich in eine abgelegene Ecke, wo sie unter vier Augen sprechen konnten, und Heinrich schilderte dem Mann seine Not. Alles platzte aus ihm heraus. Das Spielen, das Trinken, das Bereuen und das erneute Spielen. Sogar die Erlebnisse im Elternhaus, die er noch nie jemandem anvertraut hatte, berichtete er ihm. Der Mann hörte ihm lange zu, stellte ihm zwischendurch einige Fragen und gab hier und da ein paar kurze Kommentare. Als Heinrich geschlossen hatte, knieten sie nieder und beteten miteinander.

Heinrich sprach ein Gebet nach, und in diesem Moment war ihm, als wenn die Gewichte mit einem Mal von seinen Füßen abfielen, die ihn so oft in den Strudel des Spielenmüssens herabgezogen hatten und die täglich Pfund um Pfund zugelegt hatten.

Als sie aufstanden, war Heinrich unsicher und konnte noch nicht recht glauben, dass er da eben zum ersten Mal in seinem Leben gebetet hatte. Alles war so unwirklich. Doch zugleich war ihm seltsam wohl und leicht zumute.

„Hast du eine Bibel? Es ist eine große Hilfe, wenn du darin jetzt liest. So kannst du Jesus besser kennenlernen. Das wird dir helfen, wenn die Lust zu spielen sich zurückmeldet.“

Nein, Heinrich hatte keine Bibel. Der junge Mann bat ihn, einen Augenblick zu warten, verschwand in einem Nebenzimmer und kehrte mit einem Buch in der Hand zurück. Er schenkte es ihm. Heinrich sträubte sich einen Moment. Er fühlte sich durch das Gebet schon so sehr beschenkt, da wollte er nicht auch noch die Bibel umsonst nehmen – und er war sich nicht sicher, ob er überhaupt darin lesen würde. Heinrich war kein großer Leser. Doch der junge Mann drängte ihn und er war so erfüllt von der Predigt und dem Gebet, dass er sie ihm kein zweites Mal abschlagen mochte.

Daheim legte Heinrich die Bibel auf sein Nachtschränkchen, neben den kleinen schwarzen Plastik-Reisewecker und hinter den überquellenden Aschenbecher. Sich selbst setzte er aufs Bett, drehte sich eine Zigarette und dachte über diesen ungewöhnlichen Abend nach. Sollte das wirklich, wie der Prediger gesagt hatte, ein neuer Anfang gewesen sein?

Er drückte die Kippe in den Ascher und nahm die Bibel hervor. Beim Lukas-Evangelium sollte er anfangen, war ihm erklärt worden. Wo ist das? Heinrich blätterte in dem unbekannten Buch. Er fand das Inhaltsverzeichnis: „Inhalt des Alten Testamentes“, stand da, ein Lukas-Evangelium war nicht zu finden. Er blätterte eine Seite weiter: „Inhalt des Neuen Testamentes“, jetzt wurde er fündig. „Das Evangelium nach Lukas.“ Er suchte die betreffende Seitenzahl. Er schlug die Seite auf, doch das war nicht das Lukas-Evangelium. Er war verwirrt. Eine Weile blätterte er suchend in der Bibel herum. Plötzlich entdeckte er, dass hinten noch einmal neu gezählt wurde. Dort begann das gesuchte Evangelium auf der angegebenen Seite.

Heinrich war überrascht. Es war mitten im Buch! Der junge Mann musste sich geirrt haben. Heinrich hatte zwar lange kein „richtiges“ Buch mehr angerührt, aber dass man Bücher am Anfang und nicht in der Mitte und schon gar nicht so weit hinten beginnt, das wusste er – schließlich ging es hier nicht um den Sportteil einer Zeitung oder das gehütete Geheimnis eines spannenden Thrillers, das er aus Neugierde gelegentlich vorweg las.

„Also, wenn ich schon lese, dann richtig. Von vorne nach hinten“, sagte er entschlossen zu sich selbst.

So begann er beim ersten Buch Mose.

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...

Heinrich war fasziniert. Er empfand das gleiche Gefühl, das er während der Predigt gehabt hatte. Hier wurden seine Fragen beantwortet.

Er hatte oft aus seinem kleinen Hinterhof-Fenster geschaut, die Spatzen auf der Regenrinne beobachtet und sich gefragt, wer sie wohl gemacht hat. Auch bei anderen Tieren und bei kleinen Kindern war es ihm so gegangen. Oder wenn er am Elbufer stand, die Schiffe beobachtete und sich überlegte, woher all diese Ozeanriesen kamen und wie es in den fernen Ländern ihrer Heimat aussehen mochte. Wer hatte all das gemacht? Woher stammten die Menschen und die Welt? Er hatte auf diese Fragen keine Antwort gefunden. Nun las er die Antwort in der Bibel: Gott hat sie gemacht.

Heinrich las das nicht wie einen Krimi vor dem Zubettgehen oder wie die BILD-Zeitung in der Frühstückspause. Sondern er las es und wusste: Es stimmt. Es stimmt anders und tiefer, als die Nachrichten in der Tagesschau stimmen. Er hätte wieder nicht sagen können, warum, aber er las und er wusste:

„Was ich hier lese, ist die Wahrheit. Die Wahrheit, nach der ich schon immer gesucht habe.“

Lange dachte er über jeden gelesenen Abschnitt nach. Bis er müde wurde und über seiner Lektüre einschlief.

Am nächsten Tag konnte er kaum erwarten, dass die Arbeit zu Ende ging. Er eilte nach Hause und steckte seine Nase sofort wieder in das begeisternde Bibelbuch. Sogar das Abendessen vergaß er. Am übernächsten Tag das Gleiche. Heinrich war Feuer und Flamme für das, was dort geschrieben stand und in sein Leben hinein sprach.

картинка 12

Und die Sintflut war vierzig Tage auf Erden, und die Wasser wuchsen .

Plötzlich fühlte Heinrich Wasser um sich her. Überall. Von allen Seiten. Unentrinnbar war er von Wassermassen umgeben. Sie tröpfelten zuerst langsam durch das Dach und fluteten bald darauf durchs Giebelfenster in sein Zimmer hinein. Das Wasser stieg. Zentimeter um Zentimeter. Kroch an den Wänden und an Heinrich empor, schwappte über die Möbel, leckte an seinem Körper und füllte den Raum bald bis kurz unter die Decke. Panik ergriff ihn. Wie wild ruderte er mit den Armen. Doch die hilflosen Versuche waren umsonst. Er war dem Wasser ausgeliefert. Wehrlos.

Heinrich konnte nicht schwimmen. Sein Atem versagte. Benommen tastete Heinrich nach seinem Bett. Es war trocken. Er griff an seine Jeans. Trocken. Das Sweatshirt – ebenfalls trocken. Kein Wasser weit und breit. Heinrich atmete auf. Es war also wieder dieser panikartige Angstanfall gewesen.

Die Angst vor dem Ertrinken kannte Heinrich seit seiner Kindheit. Seit diesem Erlebnis im Sportunterricht. Diesem blödsinnig banalen Erlebnis – das ihn jedoch seither verfolgte. Ihn, den nichts sonst schreckte!

Im Sommerhalbjahr hatte Schwimmen auf dem Stundenplan gestanden. Heinrich hatte Angst vor Wasser. Er war sowieso ein ängstliches Kind gewesen, Wasser schreckte ihn besonders. Seine Schwimmlehrerin hatte ihn, den kleinen furchtsamen Drittklässler, der sich zierte und nicht hineingehen mochte, ins Wasser des Freibades gestoßen. Zur Freude aller seiner Klassenkameraden, die den zappelnden und prustenden und, als er endlich den Rand des Bassins erreicht hatte, wasserspeienden Heinrich lauthals ausgelacht hatten. Es hatte keine Gefahr bestanden. Das Wasser war nur etwa brusthoch gewesen, die Lehrerin hatte bereit gestanden. Eine Banalität also – doch sie verfolgte ihn. Er schämte sich für seine Furcht, doch sie ließ ihn nicht los. Ein Psychologe in der Alkoholtherapie hatte ihm die Anfälle erklären wollen. Sie hätten mit dem Elternhaus zu tun, mit traumatischen Erfahrungen, eine Art Neurose, bla, bla, bla ... Heinrich hatte kein Wort verstanden. Geholfen hatte es auch nicht. Die Anfälle waren geblieben.

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