Gudbergur Bergsson - Liebe im Versteck der Seele

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Die Hauptakteure in diesem Werk sind zwei verheiratete Männer, die mit ihren Frauen in Reykjavik leben. Heimlich treffen sich die beiden regelmäßig zum Sex. Mit einem köstlich trockenen Humor erzählt der Autor von den Beziehungen zwischen Mann und Mann, sowie Mann und Frau, und spielt dabei mit den Stereotypen in der und über die isländische Gesellschaft. «Gudbergur Bergsson ist der stärkste Erzähler der Generation nach Halldór Laxness. Seine Sprache neigt zum Understatement und verbreitet gleichwohl einen intensiven Zauber» – Neue Zürcher ZeitungGudbergur Bergsson wurde 1932 geboren und ist ein isländischer Lehrer und Schriftsteller. Er lebte viele Jahre in Spanien. Sein erstes Buch erschien 1966. Seitdem veröffentliche Bergsson mehr als 20 Novellen, Kinderbücher, Autobiographien und mehr. Zudem schrieb er Artikel über Literatur und Kunst für Zeitungen und Magazine.-

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Nein, mein Freund ist auf einem Trawler und kommt erst in drei Tagen wieder an Land. Das ist eine schrecklich lange Zeit, eine ganze Ewigkeit. Du weißt einfach nicht, wie das ist.

Was sind drei Tage im Vergleich mit einem langen Leben? dachte ich, doch ich sagte:

Wenn man jung ist, werden drei Tage Trennung von dem, den man liebt, zu einer unendlich langen Zeit, doch das Warten wird durch die Freude beim Wiedersehen vielfach vergolten. Andererseits geht es uns mit zunehmendem Alter immer mehr so, daß man dankbar dafür ist, daß der, den man einmal geliebt hat, für einige Tage fortgeht, so daß man sich von ihm und seiner ständigen, erdrückenden Nähe erholen kann; das kommt daher, daß man in der Hoffnung lebt, jemand käme unverhofft in unser Leben, während er fort ist, ja sogar mehr als nur einer. Wenn man dieses Glück nicht hat, besteht immer noch die Möglichkeit, zu glauben, daß der, der fortgegangen ist, am Ende seiner Abwesenheit die Erneuerung mitbringen werde.

Das Mädchen lächelte freundlich, wie jemand, der zu verstehen vorgibt, was er aufgrund seiner Jugend oder mangels Lebenserfahrung nicht versteht, oder sie tat es vielleicht aus Toleranz gegenüber einem Lehrer, der fast nur unverständliches Zeug redet. Junge Leute verstehen nur das, was konkret ist oder ihnen als völlig simples Beispiel dargeboten wird, als Erklärung von etwas anderem, Komplizierterem; doch falls der Unterricht geklappt hat, begreift der Schüler in den Worten des Lehrers etwas, was ihm vielleicht später einmal im Leben klar wird. Ein normaler Schüler versteht im Spiel der Jugend die unumstößliche Tatsache nicht, daß ein kompliziertes Beispiel eine komplizierte Erklärung erfordert, die am besten unverständlich sein soll, um ein nachhaltiges Verlangen zu wecken, verstehen zu wollen.

Wir sahen einander in die Augen, und ich dachte:

Ob du wohl Verständnis und Toleranz zeigen würdest oder dich weigern, als Schülerin meine Nähe zu dulden, wenn du wüßtest, was keiner wissen darf? Würdest du dann dasselbe sagen, was ich zu dir gesagt habe?

In den nächsten Tagen begann das Mädchen mir unerwartetes Verständnis zu zeigen und zu fragen, wie es meiner Frau ging. Als ich ihr halb im Spaß, halb im Ernst antwortete: »Ach, ihr geht es ganz gut«, da lächelte sie, weil ich ihr eine zweideutige Antwort gab und meine Probleme verbergen wollte, und sie nickte sogar, zum Zeichen dafür, daß auch sie sich im Lebenskampf wacker schlagen und nie über die Liebe klagen wolle, ich hätte sie gelehrt, ihre Probleme zu ertragen. Zum ersten Mal in meiner Berufskarriere hörte ich von einem Außenstehenden, daß ich ein prima Lehrer sei, einer der wenigen an der Schule, der seine Schüler und die Jugend verstand; das kam daher, daß ich es selbst irgendwie schwer im Privatleben hatte, auch wenn ich es nicht zeigte. Der Schülerrat machte dem Rektor den Vorschlag, mich zum Freistundenbetreuer zu machen und jedem, Eltern wie Jugendlichen, wenn sie Mittwoch abends ohne besonderen Grund geradewegs von der Straße hereinkamen, mit Rat und Tat zu helfen, ich käme so gut mit den Schülern zurecht, doch ich lehnte diese Ehre dankend ab.

Du möchtest abends natürlich daheim bei deiner Frau sein, das verstehe ich, sagte der Rektor.

Ja, sagte ich. Unsere Jüngste ist zur Zeit nicht ganz gesund.

Das war dem Mädchen unzweifelhaft zu Ohren gekommen, denn es fing an, taktvoll und voll unangenehmen und sentimentalen Mitgefühls zu fragen, wie es meiner Tochter ginge. Als ich es dabei beließ, mit einem neutralen Lächeln zu antworten, erfuhr ich, daß meine Tochter an einer unheilbaren Krankheit litt, und innerhalb von zwei Wochen hatte sich die Klasse in den meisten Fächern erheblich verbessert, das Pflichtbewußtsein war eine Anstrengung der Schüler, um mir ihre Sympathie zu erweisen und mir durch ordentliche Noten in den mündlichen Prüfungen Mut zu machen. Dann wurde alles wieder wie früher und sogar noch schlechter, und da begann ich nervös zu werden und war auf der Hut, ich horchte, ob nicht irgendwelche seltsamen Geschichten über mich in Umlauf wären. Als ich nichts hörte, was darauf hinwies, war ich erleichtert und sagte spöttisch zu mir selbst, daß man meinen könnte, Reykjavik sei eine Millionenstadt geworden, wo kein Mensch die nicht zu bewältigende Aufgabe lösen kann, tatsächlich das Privatleben jedes einzelnen Menschen auszuspionieren, und jeder ist dem andern scheißegal, nur er selbst zählt, ausgenommen bei den Kommunal- und Parlamentswahlen alle vier Jahre, und in der Zwischenzeit kultivierten die Einwohner ihr Mitleid mit ständigen Spenden für die Notleidenden in der Wohlstandsgesellschaft, die die Rezession durch ein schwindendes Bruttosozialprodukt zersetzte.

Ich hatte nicht aus eigenem Antrieb nach der neuen Reise des Körpers auf den unergründlichen Wegen der Liebe gesucht, sondern es war der Tod eines alten Freundes und Schulkameraden, der mir unerwartet Flügel verlieh. Als er seinen Lebensfaden abschnitt, übernahm ich das, was von ihm immer noch da war und was er verlassen hatte: Ich übernahm seinen Geliebten. Es war ganz, als wäre ich durch seinen Tod gestärkt worden; eine schreckliche Lebenslust ergriff mich und zügelloser Optimismus, gepaart mit Freude und Hunger nach Sättigung. So kann des einen Tod des andern Brot werden oder das Manna in der Wüste des Lebens. Der, der ins Brot beißt, bittet die Allmacht darum, es ihm täglich zu geben, doch zugleich ruft er etwas in sich selbst an und befiehlt ihm zu weichen, damit er weiter in den Fesseln der Gewohnheit am Tisch sitzen darf, wo er Tag für Tag dasselbe Mischbrot aus der Hand seiner Frau und des Bäckers ißt.

19/11

In der letzten Zeichenstunde malte eines von den ältesten Mädchen etwas auf ein Blatt, das sie mir und den anderen mit merkwürdigem Eifer zeigte und sagte:

Mein Gott, ist das nicht ein Selbstporträt?

Wenn das der Fall war, dann schien sie sich als himmelblaue Frau zu sehen. Sie bestand fast nur aus einer riesengroßen Nase, nicht unähnlich einer Tülle, die verkehrt herum an einer grotesk künstlerischen Kaffeekanne saß. Nachdem sie das Bild lange mit einer Mischung aus Eingebung und Zweifel in ihrer Miene betrachtet hatte und niemand eine Antwort gab oder eine Bemerkung machte, wie originell es sei, fragte sie naiv und mit der Affektiertheit dessen, der nichts von einem Künstler in sich hat:

Findet ihr es nicht sonderbar und gleichzeitig zum Heulen, daß alle Bilder, die man macht, vom kreativen Aspekt her irgendwie über einen selbst sind; und was können sie anderes sein als ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit?

Sie könnten zum Beispiel einfach etwas sein, das völlig absurd und furchtbar unästhetisch ist, antwortete ein anderes Mädchen kurz.

Aber was ist das in mir, das mich zu einer einzigen Adlernase macht? fragte das erste mit derselben Eindringlichkeit und ließ sich ebensowenig beeindrucken wie ein Dummkopf.

Ich beließ es dabei, ein paarmal zu nicken und gewichtig dreinzuschauen, und dachte: »Ja, vielleicht ist die Tülle deine starke Seite, die bei dir die Nase ist, weil du eine moderne Frau bist; sie reicht bis zum Mund, und das wird hoffentlich so bleiben, wenn du ins Leben hinausgehst, um der Gesellschaft zu begegnen.«

Daher sagte ich, daß ich nicht verstehen könne, daß in dem Werk etwas anderes enthalten wäre als der Ausdruck ihrer Stimmung in Farben, und die Form selbst könnte ja vielleicht die starke Seite an ihrer Nase darstellen. Bei dieser Analyse streckte sie ihre Zunge heraus und wurde ganz froh und sah zweifellos eine große Zukunft in himmelblauer Elfenfrauenentfernung vor sich.

In diesem Augenblick ist es nicht unwahrscheinlich, daß auch ich gerade ein Bild von mir mit Worten male und daß die starke Seite der Nase der Wörter aus einem ähnlichen Material ist wie das, was vielleicht in der Stimmung der Wunderwelt des Mädchens war. Diese einfältige und lehrerhafte Mutmaßung verwirrt mich ein bißchen, doch ich habe meine sarkastischen Gedanken weder im Griff, noch kann ich sie zügeln. Nach meinem Verhalten in der letzten Zeit zu urteilen, habe ich offensichtlich keine so starke Seite an der Nase, wie man sie braucht, um sie mit dem Mund verbinden zu können, wie wenn Worte und Wut bei einem ganzen Menschen Zusammengehen. Wenn meine Frau recht hat, dann ist es keinem außer den modernen Frauen gegeben, wahre Worte und Wut miteinander zu verbinden und die starke Seite der Nase alles bestimmen zu lassen, was wir uns vornehmen.

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