Andreas Erb - Das Schweigen der Männer

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Anders als in Politik und Show-Business ist der Profifußball eine scheinbar schwulenfreie Szene. Wo die Trainer von ihren Spielern «Eier in der Hose» verlangen, wo auf den Rängen «schwul» als Code für die Verhöhnung der Gegner eingesetzt wird, da ist die Luft für Outings dünn.
Die Journalisten Dirk Leibfried und Andreas Erb haben intensiv zum Thema recherchiert. Sie sprachen mit schwulen Amateur-Kickern, mit Funktionären wie DFB-Präsident Zwanziger sowie mit Psychologen, die homosexuelle Profis betreuen. Ihr Buch leuchtet das homophobe Klima in der Fußballszene aus und kritisiert vor allem das wenig hilfreiche Schweigen der Vereine und der Sponsoren. Es schildert die großen Probleme, denen sich schwule Profispieler ausgesetzt sehen und begründet ihre Scheu vor einem Outing.

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Möglicherweise haben derartige Reglements weitere Gründe: »Überlegen Sie sich mal, wie schwul das aussieht«, wird ein führender FIFA-Funktionär in diesem Zusammenhang zitiert. Der Verhaltensforscher Desmond Morris, zugleich ehemals Direktor von Oxford United, beschreibt in seinem Buch »The Soccer Tribe« aus der Perspektive des englischen Fußballverbandes ein ähnliches Verbot im Jahr 1980 – damals sei demnach wohl das uneinheitliche Bild, das die Mannschaft nach dem Trikottausch abgebe, auf Ablehnung gestoßen.

Kampfszenen auf dem Fußballplatz Beim Revierderby zwischen Schalke 04 und - фото 4

Kampfszenen auf dem Fußballplatz: Beim Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund werden »ganze Männer« gefordert.

Kein Hauch von Erotik

Kurios auch das Vorgehen der FIFA in Bezug auf die Spielbekleidung der kamerunischen Nationalmannschaft im Jahr 2004. Der Ausrüster Puma hatte einen modischen Einteiler entworfen, der Trikot und Hose integriert, körperbetont und eng anliegend. »Ein echter Vorteil, in diesen Trikots zu spielen. Der Gegner findet einfach keinen Griff mehr«, so der Kameruner Bill Tchato damals über die Praktikabilität des Kleidungsstücks. Praktikabel also und noch dazu eine modische Innovation. Doch wohl zu praktikabel und zu innovativ für die FIFA: Es entbrannte ein heftiger juristischer Streit zwischen dem Weltfußballverband, dem Ausrüster Puma und dem kamerunischen Verband um die Sportbekleidung. Den Kamerunern wurde eine Geldstrafe von rund 130.000 Euro aufgebrummt und zunächst ein Abzug von sechs Punkten in der Weltmeisterschafts-Qualifikation ausgesprochen. Schließlich hat die Spielbekleidung aus Trikot, Hose und Strümpfen, also drei Teilen, zu bestehen, so die störrische Argumentation der FIFA. Und da passen modische Einteiler eben nicht ins Bild. Sorry, Fehlanzeige. Schade eigentlich…

Offensichtlich zeichnet sich der Fußball durch eine gewisse Resistenz aus. Eine Resistenz gegenüber trendiger Innovation, modischer Ästhetik und auch nur dem Hauch von Erotik. Und das, obwohl der Sport geprägt ist von Körperlichkeit. Oder gerade deswegen? »Es ist legitim für Männer im Fußball, sich zu berühren. Es ist legitim, sich zu küssen, sich körperlich sehr nahe zu sein. In jedem anderen sozialen Kontext in unserer Gesellschaft wäre das problematisch und würde unter einem Homosexualitätsverdacht stehen. Im Fußball ist das nicht so«, sagt die Sportsoziologin Marion Müller in einem MDR-Beitrag im Juni 2010. Denn die intensive männlich-körperliche Begegnung funktioniert eben nur in einer Sphäre, die selbstverständlich frei ist von sexuellen Begehrlichkeiten und erotischen Fantasien. Männer, die andere Männer begehren? – Richtig: Fehlanzeige.

»Anders als beim Volleyball ist Fußball körperlich, lebt vom Kampf, ist der Ball umstritten – und gelingt ein Tor, fallen dem Torschützen seine Mannschaftskameraden um den Hals, als begännen sie eine Orgie. Fußball lebt von der insgeheimen Verneinung mannmännlichen Begehrens – weshalb in den Umkleidekabinen dröhnend-ängstlich gescherzt wird, man könne, würde man einen Mannschaftskameraden als schwul erkennen, sich ja nicht mehr nach der Seife bücken«, schreibt Jan Feddersen im August 2006 in der »taz«.

Ähnlich argumentiert die Sportwissenschaftlerin Tanja Walther-Ahrens. Die ehemalige Bundesliga-Fußballerin ist zugleich Aktivistin der European Gay and Lesbian Sport Federation (EGLSF). Sie sagt: »Jeglicher Körperkontakt im Fußball, sei es zwischen den Spielern oder bei den Fans, wird als nicht sexuell wahrgenommen. Umarmungen, Anspringen und Herzen gehören zur Fußballkultur. Ein schwuler Spieler würde das unschuldige Umarmen, Aufspringen und Auf-dem-Rasen-Herumtollen in Frage stellen. Homosexuelle bringen nach Meinung vieler Erotik und Begehren ins Spiel. Darüber hinaus besteht bei den Teamkollegen Angst vor Ansteckung durch das gemeinsame Duschen oder bei Zweikämpfen.« Torwart-Urgestein Frank Rost bringt das dann so auf den Punkt: »Ich dusche immer mit dem Arsch zur Wand.«

Der Journalist Aljoscha Pause machte durch seine Auseinandersetzung mit dem Thema Homosexualität im Fußball auf sich aufmerksam. Seine DSF-Dokumentation »Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball« wurde 2010 mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Er fasst seine Eindrücke so zusammen: »Selbst in der euphorischen Situation des Jubels, wenn sich die Kicker innig umarmen, darf nichts zärtlich wirken. Sowieso findet man homosexuelle Sportler gerade nicht unter den sanften, sondern unter denen, die besonders hart in den Zweikampf einsteigen.«

Schließlich ist der Torjubel eigentlich auch kein Ausdruck von Zärtlichkeit im sexuellen Sinne. Im Gegenteil: Hier geht es um die kumpelhafte Demonstration eines männlichen Kollektivs, eines Männerbundes – weit entfernt von jeglicher Erotik. »Wenn die Spieler dann ihr Trikot ausziehen – damit streifen sie auch ein Stück weit ihre Vereinsidentität ab – dann machen sie sich tatsächlich wieder als Person bemerkbar. Aber Fußball ist nun mal keine Individualsportart, sondern ein Mannschaftssport. Und das fordern in den Momenten des Torjubels auch die Mannschaftskollegen ganz klar ein«, erklärt die Sportsoziologin Müller. Wenn Fußballer nach einander greifen, dann geht es eben um die Identität der Mannschaft im Moment des Erfolgs. Es geht darum, den Erfolg des einzelnen Torschützen in die kollektive Leistung der Mannschaft einzuordnen. »Eigentlich ist nicht der andere das Objekt der Zärtlichkeit oder Freude, sondern es geht um etwas anderes. Insofern wird auch der Verdacht, dass es um Intimität geht, eigentlich zerstört«, meint Müller.

Die heterosexuelle Ordnung als ein Wesensmerkmal des Fußballs, das zugleich Grundlage ist für Homophobie und Sexismus? Ja, sagt die Ethnologin Almut Sülzle. Sexismus beschreibt sie als einen Kern des männerbündischen Fußballsports. »Die Männlichkeit des Fußballs funktioniert über die Abgrenzung zu Frauen und Schwulen, die in Sexismus und Schwulenfeindlichkeit mündet.« Vor diesem Hintergrund wird selbst der britische Fußballstar David Beckham, der auch mal mit lackierten Fußnägeln auftritt und offen über eine Vorliebe für das Tragen von Damenunterwäsche spricht, keineswegs als homosexuell wahrgenommen. Höchstens metrosexuell. Ein bisschen anders vielleicht. Metrosexuell eben. Was auch immer das heißen mag. Aber auf jeden Fall nicht schwul! Denn Beckham ist ein Fußballer, und ein guter dazu! Männer, die Männer begehren? Im Fußball? – Fehlanzeige.

»Schwulenfeindlichkeit und Sexismus werden häufig als Teil der kulturellen Logik des Fußballspiels verstanden«, meint Walther-Ahrens. Entsprechend gelten sexistische oder homophobe Verhaltensweisen beispielsweise in der Auseinandersetzung mit dem gegnerischen Team als Provokation, Beleidigung oder Erniedrigung. Schließlich können Schwule nicht schießen, rennen und schubsen, sie machen höchstens ein bisschen Gymnastik, Eiskunstlauf oder Turnen. Derartige Rollenbilder von Männlichkeit, Weiblichkeit und Homosexualität sind tief verhaftet in der Wahrnehmung entsprechender Sportarten und im Bewusstsein ihrer Akteure. Daher prangert Walther-Ahrens das Verschweigen und die Unsichtbarkeit von Homosexualität im Fußball an: »Damit bleibt Homosexualität im Verborgenen, selbst wenn es schwule Athleten gibt. Diskriminiert wird vorrangig durch das Nichtwahrnehmen von Homosexualität.«

Ein bisschen erinnert das an eine Richtlinie des US-Militärs. Darin erklärt sich der Status von Homosexuellen in den Streitkräften durch das scheinheilige Schlagwort »Don’t ask, don’t tell« (»Frage nichts, sage nichts«). Demnach ist es den Soldaten verboten, gleichgeschlechtliche Beziehungen in der Öffentlichkeit zu führen und während ihrer Dienstzeit ihre sexuelle Orientierung preiszugeben. An den zahlreichen Diskussionen um das Gesetz manifestieren sich die Positionen konservativer Hardliner (»Schwule und Lesben schwächen unser Militär«) und die liberaler Demokraten, die allen Amerikanern Zugang zur Verteidigung des eigenen Landes ermöglichen wollen. Heute gilt der Ausspruch »Don’t ask, don’t tell« als Code für Menschen, die sich öffentlich nicht über ihre sexuelle Orientierung äußern und somit auch ihr persönliches Umfeld nicht anlügen wollen. Sie schweigen einfach.

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