Andreas Erb - Das Schweigen der Männer

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Anders als in Politik und Show-Business ist der Profifußball eine scheinbar schwulenfreie Szene. Wo die Trainer von ihren Spielern «Eier in der Hose» verlangen, wo auf den Rängen «schwul» als Code für die Verhöhnung der Gegner eingesetzt wird, da ist die Luft für Outings dünn.
Die Journalisten Dirk Leibfried und Andreas Erb haben intensiv zum Thema recherchiert. Sie sprachen mit schwulen Amateur-Kickern, mit Funktionären wie DFB-Präsident Zwanziger sowie mit Psychologen, die homosexuelle Profis betreuen. Ihr Buch leuchtet das homophobe Klima in der Fußballszene aus und kritisiert vor allem das wenig hilfreiche Schweigen der Vereine und der Sponsoren. Es schildert die großen Probleme, denen sich schwule Profispieler ausgesetzt sehen und begründet ihre Scheu vor einem Outing.

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Während sein Chef, DFB-Präsident Theo Zwanziger, mit gutem Beispiel vorangeht, für Offenheit und Toleranz wirbt, hüllt sich der Nationaltrainer bei einer Interviewanfrage zum Thema »Homosexualität im deutschen Fußball« nach einer intensiven und mehrwöchigen Abstimmungsphase mit Nationalelf-Pressesprecher Harald Stenger lieber in Schweigen und eröffnet damit vielfältige Interpretationsspielräume. Die Chance, deutlich und ausführlich Stellung zu beziehen, hat er ebenso vertan, wie sich schützend gegen die Beckers dieser Welt vor seine Mannschaft zu stellen. Da verwundert es auch kaum, dass Interviewan-fragen an mehrere Nationalspieler unbeantwortet bleiben. Unsicherheit? Pein? Angst? Fest steht: Es wird gemauert und geblockt, als habe Italiens Abwehr der 1970er dem altehrwürdigen Catenaccio zur Renaissance verholfen. Die Nationalmannschaft als geschlossene Gesellschaft. Ein Männerbund. Vielleicht sogar Familie?

Genau so nämlich formuliert es Bierhoff Ende März 2011 in einem Interview mit »Bild«. Fünf Tage nach Ausstrahlung des »Tatort«-Krimis »Mord in der ersten Liga« beklagt der Nationalelf-Manager, dass die Prominenz der Nationalelf missbraucht werde, um irgendein Thema zu entwickeln oder einen Scherz zu machen. »Das sehe ich immer auch als einen Angriff auf meine Familie – die Familie der Nationalmannschaft.« Hintergrund war eine Szene, in der Bundesliga-Profi Ben Nennbrock (gespielt von Luk Pfaff) gegenüber Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) munter drauflos plappert: »Wissen Sie, die halbe Nationalmannschaft ist angeblich schwul, einschließlich Trainerstab. Das ist doch schon so eine Art Volkssport, das zu verbreiten.«

Da es sich bei Löws Elf bekanntermaßen um ein Nationalheiligtum handelt, war – entgegen jeder PR-Logik und der Tatsache, dass Zwanziger ursprünglich mit seiner Idee selbst überhaupt erst den Anstoß zu diesem »Tatort« gab – mit einer gewissen Empörung fast zu rechnen. Unabhängig davon, dass es diesen »Volkssport« seit einigen Jahren tatsächlich gibt. Aber anstatt den »Tatort« als das anzusehen, was er eigentlich ist, nämlich eine fiktive und frei erfundene Kriminalgeschichte mit teils abstrusen Dialogen, sah sich Bierhoff – wie schon im Fall Becker – zu einer Übersprunghandlung animiert. Die Freude an der Arbeit werde der Nationalelf genommen, »wenn wir uns gegen haltlose Gerüchte wehren müssen«. Bierhoff bierernst weiter: »Wir werden jetzt grundsätzlich bei der Nationalelf überlegen, wie wir mit solchen Dingen umgehen. Dass wir nicht wehrlos sind gegen Gerüchte und falsche Unterstellungen aller Art.«

Es ist kaum nachzuvollziehen, wieso Bierhoff in diesem Fall derart dünnhäutig reagiert, während die im »Tatort« ebenfalls thematisierte Hooligan-Problematik von ihm einfach ignoriert wird. Die Wortwahl des Managers offenbart zudem einen wenig intelligenten Umgang mit dem Thema. Wer von Angriffen, Gerüchten und falschen Unterstellungen spricht, suggeriert, dass er Homosexualität nach wie vor als etwas Anrüchiges, etwas Verbotenes ansieht. Wer zudem mit dem auch bei der italienischen Mafia gern verwendeten Begriff »Familie« hausieren geht, muss sich nicht wundern, wenn ihm von der Community – nicht ganz frei von Sarkasmus – vorgehalten wird, dass zu einer ordentlichen Familie, bitteschön, auch Schwestern gehören. Die wichtigste Aussage kam dem Teammanager leider nicht in den Sinn: Dass es für ihn nämlich kein Problem wäre, wenn es in der Nationalmannschaft tatsächlich homosexuelle Spieler gäbe. Eine verpasste Chance. Wieder einmal.

Mario Gomez trikotlos doch ein nackter Oberkörper macht noch keinen - фото 2

Mario Gomez trikotlos – doch ein nackter Oberkörper macht noch keinen Homosexuellen.

Kollege Löw will ihm da natürlich nicht nachstehen. In einem Interview mit der »Welt« Ende April 2011 ließ er die implizierte Unterstellung, schwul zu sein sei ein Makel, einfach unkommentiert. Das groteske Frage-Antwort-Spiel mit Dagmar von Taube, Reporterin beim Springer-Verlag, gipfelt im Versuch, Gerüchte über Löws Privatleben ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Frage: »Wie auch immer, ich sag’s jetzt einfach mal: Sie selbst, Herr Löw, wurden auch schon mal auf die homosexuelle Hälfte gedrängt, weil Sie sich gut anziehen. Was sagen Sie dazu?« Antwort Löw: »Ich habe das auch schon gehört. Was soll ich dazu sagen? Es ist wie mit dem Toupet. Auch das stimmt nicht. Fragen Sie gern meine Frau.« Machen wir gerne, bei nächster Gelegenheit.

Niemand erwartet von schwulen Profis ernsthaft, dass sie sich »aufopfern« und ein Outing riskieren. Aber ist es wirklich zu viel verlangt, dass prominente Fußballer und Funktionäre mit klaren Worten das Thema Homosexualität im Fußball endlich aus der Schmuddelecke heraus holen? Werden hochbezahlte und von Nachwuchskickern angehimmelte Profis ihrer Vorbildfunktion überhaupt gerecht, wenn sie nicht einmal den Mut haben, sich öffentlich gegen alltägliche Diskriminierungen auszusprechen? Es scheint, als ob sich der Fußballzirkus immer noch mit Händen und Füßen gegen ein Thema wehrt, das dort offenbar nicht hingehört.

Wieso ausgerechnet der Profi-Fußball?

Wieso sich ausgerechnet im Profi-Fußball, anders als in der Kultur, im Showgeschäft oder in der Politik, Männer so schwer mit ihrem Outing tun, liegt auf der Hand: Kein Profi wollte bislang – neben der Angst vor Anfeindungen und wirtschaftlichen Nachteilen – eine gewachsene, anachronistische Männerwelt zum Einsturz bringen. Noch. Denn das feindselige Klima in der Gesellschaft gegenüber Schwulen ist längst einer dem Fußball manchmal noch fremden Toleranz gewichen. Immerhin sind laut einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin »Focus« im September 2010 bereits 63 Prozent der Deutschen der Auffassung, ein öffentliches Outing im Fußball schade nicht, in England brachte eine Umfrage mit der gleichen Fragestellung im Jahr 2000 sogar den beachtlichen Wert von 93 Prozent. Bereits 2004 hat Nationalspieler Arne Friedrich vermutet: »Es gibt immer mehr Menschen, die schwul sind. Ganz sicher auch Spieler der Fußball-Bundesliga.« Und sein Nationalmannschaftskollege Philipp Lahm unternimmt erst gar nicht den Versuch, die Statistik wegzudiskutieren: »Allein von der prozentualen Verteilung im ganzen Land muss es auch schwule Profi-Fußballer geben.«

Ein Outing im Profifußball hätte eine fast schon historische Dimension. Tausende junge, homosexuelle Sportler warten sehnsüchtig darauf, dass sich eines ihrer Idole zum Schwulsein bekennt. Es würde wohl vieles erleichtern. »Es wäre nicht nur ein Durchbruch für den Fußball, sondern für die gesamte Gesellschaft«, glaubt Zwanziger. Doch ist der Fußball, wie wir ihn heute kennen, schon bereit für diesen Schritt? Ist das Klima wirklich schon so tolerant? Kann der Sport die Vorurteile gegenüber Homophobie sprengen? Oder muss nicht zuerst der Mob auf den Fantribünen »umerzogen« werden? Ist Dummheit überhaupt kalkulierbar? Für den amerikanischen Sportsoziologen Eric Anderson ist ein Outing längst überfällig. Zwar sei Sport allgemein konservativer als die Gesellschaft selbst. Doch von einem Bollwerk der Homophobie könne beileibe nicht mehr die Rede sein. »Dass Athleten so große Angst davor haben, sich zu outen, ist in unserer Welt einfach irrational.« Das jahrelange Versteckspiel sei für einen schwulen Athleten viel schlimmer. Am stärksten würde die Leistung darunter leiden. »Die ständigen Lügen machen einen psychisch fertig und kosten viel Energie, die dann auf dem Spielfeld fehlt.«

Dies war genau der Grund für Marcus Urban, der vor dem Sprung in den Zweitliga-Kader von Rot-Weiß Erfurt seine Karriere beendete: sich der psychischen Belastung nicht mehr aussetzen zu wollen. Eine Erfahrung, die auch Schiedsrichter Blankenstein aus vielen Gesprächen kennt: »Sie müssen sich konzentrieren, den harten Kerl raushängen zu lassen. Diese Spieler sind nicht sie selbst. Sie verdrängen ihre Gefühle und verhalten sich wie Machos. Nachts suchen sie aber doch nach ihrer sexuellen Befriedigung.« In einem anderen Punkt sind sich Urban und Blankenstein ebenfalls einig: Wer einen schwulen Fußballer erkennen will, sollte sich die Statistik der Gelben und Roten Karten zu Gemüte führen. Gerade weil sie Angst vor Entdeckung haben, tarnen sie sich mit einer bewusst aggressiven Spielweise. Oder wie es Andreas Stiene, Organisator der Sportveranstaltung »Come-Together-Cup« in Köln, ausdrückt: »Die übelsten Treter waren die, die ich nach dem Spiel in der Schwulen-Disko getroffen habe.«

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