Martin Thein - Fußball, deine Fans

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Fußballfans gibt es in Deutschland seit ungefähr einem Jahrhundert. Von ihrer Rolle als kleine Minderheit haben sie sich in den gesellschaftlichen Mainstream vorgearbeitet: Heutzutage fühlt sich fast jeder in Deutschland als Fan einer Mannschaft. Dieser Sammelband ist als 'Zeitreise' konzipiert, beginnend mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Alle relevanten Entwicklungen sowie phänomenbezogenen Aspekte werden thematisiert: Kuttenfans, Hooligans, Ultras, Papa mit Sohn, Fanclubs, Frauen etc. Das Buch nähert sich diesen Themen nicht streng wissenschaftlich, sondern gibt 'normalen' Fußballanhängern die Möglichkeit, das letzte Jahrhundert Fangeschichte Revue passieren zu lassen. Ihre eigene Kultur wird porträtiert – in all ihren wunderbaren und auch ihren weniger schönen Facetten.

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Jedes Fan-Sein beginnt mit der Begeisterung, die auch den Körper in Aufregung versetzt. Der Anblick des Idols, des geliebten Vereins geht mit einer beschleunigten Herzrate einher, bei der direkten Begegnung sogar mit feuchten Händen. In der Fachsprache nennt man das die physiologische Erregung. Sie ist messbar, zugleich wird die Erregungskurve des Einzelnen durch Ansteckung in der Gruppe weiter erhöht, dabei wieder gefördert durch die jeweilige Erlebnis- und Fankultur auf nationalem oder gar grenzüberschreitendem Niveau. Manche Soziologen sprechen gar von der Erlebnisgesellschaft, ein möglichst hohes Maß an ständiger Begeisterung ist zu einer Art Norm geworden. Die Sozialpsychologie hat in entsprechenden Analysen vielfach gezeigt, dass im Zusammensein mit anderen die Erregung immer noch weiter zunimmt, der besondere körperliche Zustand jedes Einzelnen im Fußballstadion ist ein plausibles Beispiel dafür.

Allerdings sprechen wir nicht von einem rein automatischen Verlauf, ohne Inhalt würde die Begeisterung ins Leere laufen. Dieser Inhalt ist die Begeisterung für ein konkretes gelungenes Spiel, für eine bestimmte Musikrichtung, vor allem aber für eine konkrete Person oder zumindest einen Verein. Hier entsteht auf der Gefühlsebene die Bindung durch Bewunderung der Eigenschaften des Vorbildes, hier schafft die Fangruppe durch gegenseitige Verstärkung erst den Kern der sozialen Dimension der Zuneigung zum Begeisterungsobjekt. Das alles wird in einer hochdifferenzierten Medienkultur weiter gefördert. Merchandising, Fanpublikationen, Fernseh- und Onlineangebote schaffen in Wechselbeziehungen zueinander die Kultur des Enthusiasmus, die vermutlich zu den stärksten Triebfedern für Fans gehört.

Zugleich ist der Fan auch immer an weitergehenden Informationen über sein Idol interessiert. Die Medien thematisieren auf der gesellschaftlichen Ebene möglichst viel an entsprechenden Informationen, in der Gruppe tauscht man sich dazu aus, und insgesamt entsteht so neben dem persönlichen Informiertsein durch informelles Lernen auch ein persönliches Weltbild, bei dem die Summe aller Informationen Erwartungen gegenüber dem Sport oder gar der Gesellschaft insgesamt, selbstverständlich auch gegenüber dem Idol und dem Verein erzeugt. Was sind die besonderen Erfolgsgeheimnisse, welche Belohnungen gehen mit dem Erfolg einher, nicht zuletzt, welche Werte und Arten des Umgangs miteinander weisen die Bewunderten auf? So gehört die Fankultur durch das informelle oder auch sogenannte latente Lernen zu den indirekten Bildungsfaktoren der Gesellschaft.

Auf der sozialen Ebene ist ein weiterer wichtiger Punkt die Möglichkeit, zu einer Gruppe zu gehören. Jeder Mensch möchte mit anderen Menschen bestimmte Interessen teilen, nichts ist dazu besser geeignet als eine Aktivität, die viele ähnlich beurteilen und empfinden, bei der sich viele ähnlich zu Hause fühlen wie beim Sport oder wie bei der Musik. Auf der individuellen Ebene ist es dann die Vorbildfunktion des Idols, die die soziale Orientierung prägt, auf der Gruppenebene ist es die Zusammengehörigkeit, die von jedem Einzelnen gesucht wird, auf der gesellschaftlichen Ebene sind es vor allem Social Media wie Facebook etc., die Plattformen für diese Zusammengehörigkeit bieten.

Weiter gestärkt werden all diese psychologischen und sozialen Prozesse durch gemeinsames Handeln. Bindung und Vorbildfunktion äußern sich auch darin, dass man gemeinsame Dresscodes befolgt und gleiche Kleidung trägt, damit nicht zuletzt das Idol direkt nachahmt. Bei der „Gruppenuniform“ bleibt es aber nicht, Fans zeichnen sich in der Regel durch gemeinsame Aktionen aus. Der gemeinsame Besuch des Stadions, die Organisation von Fangruppen, gemeinsame Unterstützungsaktionen, das Engagement für den Verein gehören eher zu den positiven Aspekten. Dass einzelne Fans auch zu Negativaktionen neigen, gar zu Hooliganismus, ist bekannt und wird von vielen Organisationen intensiv durch Präventivprozeduren angegangen. Hierzu gehören auch auf der gesellschaftlichen Ebene die großen Positivkampagnen, die die prosozialen Seiten der Fankultur unterstützen sollen.

Damit schließt sich der Kreis zur Dimension der Fairness und der Ethik. Menschen neigen eher zu sozialem Positivverhalten. Entsprechend dürften angenehme Vorbilder eine größere Durchsetzungschance haben als negative. Das ethische Verhalten eines Sportlers auf dem Feld setzt sich in den Verhaltensmustern seiner Fangruppe fort und steht in Wechselbeziehung zu der vorherrschenden Fairnessnorm unserer Gesellschaft.

All dies zeigt sich auch interkulturell. In einer groß angelegten Globalstudie für die UNESCO mit mehr als 5.000 Zwölfjährigen zeigte sich, dass Kinder und Jugendliche sich eher positive und ethisch richtig handelnde Vorbilder suchen als negative. Fans gehören also eher zu einer positiv gestalteten Gesellschaft, als dass man sie negativ beurteilen sollte.

Literatur

Jo Groebel: The UNESCO Global Study on Media Violence. In D. Singer & J. Singer (eds.). Handbook of Children and the Media. Beverly Hills. Sage Publications. 2001.

Jo Groebel: Das Neue Fernsehen. VS-Springer Wissenschaft. 2013.

Jo Groebel & Robert A.Hinde (eds.): Aggression and War. Cambridge University Press. 1991.

Jo Groebel, Eli Noam & Valerie Feldmann (eds.): Mobile Media. Columbia University/Lawrence Erlbaum Publishers. 2006.

Teil 2

…………….

Fankultur in der Vor- und Nachkriegszeit

Enormes Zuschauerinteresse erregte das zweite Finalspiel der Meisterschaft 1922 in Leipzig.

Rudolf Oswald Von Tschammer und Osten dein Pokal soll verrosten - фото 4

Rudolf Oswald

„Von Tschammer und Osten – dein Pokal soll verrosten“

Fankulturen in der Kaiserzeit, im Nationalsozialismus und in der frühen Bundesrepublik

Frühe Fankulturen in Deutschland

Fans gehören zum Fußball wie das runde Leder oder 22 Spieler, sie gehören zum Fußball, seitdem das Spiel als Wettkampf ausgetragen wird – in Deutschland wie in allen dem Rasenspiel verfallenen Ländern. Gleichwohl war deren Auftreten, waren deren Organisationsformen im Laufe der Geschichte starken Veränderungen unterworfen.

In Deutschland wird das „Urbild“ des Fußballanhängers nach wie vor von den „Kutten“ geprägt. Die „Kutten“, deren „Tracht“ sowohl als Erkennungszeichen als auch der Abgrenzung gegenüber rivalisierenden Anhängern dient, hätten in den 1970ern, so die gängige Meinung, erstmals eine Kultur unter den Fans in (West)Deutschland begründet. Aufgrund ihrer Fokussierung auf das äußere Erscheinungsbild unterschlägt diese Deutung jedoch, dass im mitteleuropäischen Fußball bereits Jahrzehnte zuvor Fangruppen existierten.

Mithilfe von drei Hauptmerkmalen lässt sich diese frühe Fankultur, von den Zeitgenossen meist als „Vereinsfanatismus“ bezeichnet, beschreiben und von späteren Gruppen unterscheiden:

Erstens: Die Bindung an einen bestimmten Klub kam ausschließlich über den Wohnort zustande. Ein Fußballinteressierter erkor ein Team deshalb zu dem „seinen“, weil es das im eigenen Viertel oder Stadtteil ansässige war. Für das Selbstverständnis eines Anhängers reichte deshalb die geografische Herkunft des Vereins vollkommen aus.

Zweitens: Die Klubführungen, meist der lokalen Mittel- und Oberschicht entstammend, begriffen sich als Teil der Anhängerschaft. Eine Opposition zwischen Funktionären und Fanbasis gab es nicht.

Drittens schließlich: Die Unterstützung für den Verein – darin den „Ultras“ nicht unähnlich – war bedingungslos. Im Gegensatz zu den „Ultras“ jedoch waren die „Vereinsfanatiker“ aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts extrem gewalttätig. Ausschreitungen am und auf dem Spielfeld waren nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

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